Dresden - Allgemeines

  • Und was hast Du zu den Argumenten Königstraße/Neustadt zu sagen, Rakete? Scheinen Dich zu überzeugen, sonst wärst Du wohl drauf eingegangen. :gg:
    Selbst wenn die bisherigen Touristenzahlen nicht steigen sollten, könnte die arme verlorene Ecke künftig ein paar Prozente mehr abbekommen als bisher.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Hinter dem Projekt Porzellanschloss stehen allerdings noch viele Fragezeichen und man muss vermuten, dass in Zeiten des Wahlkampfes vielleicht ein "angeschlagener Ministerpräsi" sein ramponiertes kulturpolitisches Image aufpolieren will.

    Folgende Punkte können einen jedefalls stutzig machen:
    - die Porzellansammlung im Zwinger ist in den letzten Jahren umfangreich erneuert und erweitert worden
    - die Kunstsammlungen wissen von dem Projekt rein gar nichts und sind von der Ankündigung absolut überrascht
    - es liegen noch keine seriösen Planungen vor
    - das Finanzminsterium führt zur Zeit einen Ideenwettbewerb für die Nachnutzung des Palais durch
    - ...

    Ob die Innere Neustadt ob der Umnutzung tatsächlich aufgewertet wird und neue Passantenströme anzieht, bleibt meiner Meinung nach fraglich. Porzellan hat ja eine etwas biedere Anziehungskraft, die eher alte Damen anzieht. Die Idee eines Wissenschaftsmuseums könnte in dieser Hinsicht vielleicht etwas mehr Potential besitzen, da dadurch ein etwas jüngeres Klientel angezogen wird und diese Museen meist recht "gut gehen" (siehe London und Co.).

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Zitat von "bilderbuch"

    Porzellan hat ja eine etwas biedere Anziehungskraft, die eher alte Damen anzieht.


    Besser als nichts.

    Hauptsache, man entwickelt in der Inneren Neustadt mal ein paar Magneten. Ein Anfang wäre die Belebung des JP, mit oder durch was auch immer.

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  • Zitat von "bilderbuch"

    Porzellan hat ja eine etwas biedere Anziehungskraft, die eher alte Damen anzieht.

    Es sei denn, man rekonstruiert, bzw. vollendet nach den alten Plänen und schafft somit ein Gesamtkunstwerk, eine Rauminszenierung und man hat quasi eine Art "Grünes Gewölbe" auf der anderen Elbseite, eben alles aus Porzellan. Geschickt inszeniert, könnte das zu einem "Heidenraumspektakulum" werden. Gewagte Ideen sind gefragt. In einer Welt voller Illusionswelten sei auch eine barocke Porzellanillusion erlaubt!
    Nur Vasen und Tellerchen schön verpackt in Glasvitrinen samt Spotbeleuchtung in sonst kahlen Museumräumen würden mich auch nicht nach Dresden locken.

  • das japanische palais wird bestimmt als porzellanmuseum ausgebaut werden. schade für meissen.

    youngwoerth:

    die b 170 ist - wie der name schon sagt - eine bundesstrasse. die kann eine stadt nicht einfach verkleinern, verlegen, umwidmen. insofern wird dieses projekt mittelfristig wohl keine allzu grossen auswirkungen auf die verkehrsströme haben.

  • Leider ist das so. Aber ohne eine Herausnahme der Straße sind alle Rekonstruktionshoffnungen am Neustädter Markt und den Meißner Straßen absolut sinnlos.
    Man wird sich wahrscheinlich damit abfinden müssen, dass der Auftakt zur Inneren Neustadt noch auf Jahrzehnte hinaus eine städtebauliche Wüste bleiben wird. Schade um das wirkliche Barockviertel hinter den brutalen Plattenbauten.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Zitat von "bilderbuch"


    Ob die Innere Neustadt ob der Umnutzung tatsächlich aufgewertet wird und neue Passantenströme anzieht, bleibt meiner Meinung nach fraglich. Porzellan hat ja eine etwas biedere Anziehungskraft, die eher alte Damen anzieht. Die Idee eines Wissenschaftsmuseums könnte in dieser Hinsicht vielleicht etwas mehr Potential besitzen, da dadurch ein etwas jüngeres Klientel angezogen wird und diese Museen meist recht "gut gehen" (siehe London und Co.).


    Ein Wissenszentrum im JP ist auch nicht verkehrt. Das könnte doch so etwas ähnliches wie das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg werden.
    Im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr Dresden werden schon Exponate gezeigt, die dokumentieren welche Militärgüter die Dresdner Industrie in der Vergangenheit fertigte. Daran kann man doch anknüpfen.

    Hier http://www.dresden.de/de/02/110/02/c…20Ergebnislisteund Hier http://www.die-sachsen-kommen.de/shtm/erfindungen.htm#BH sind Erfindungen aus Dresden aufgelistet, derer in einem Wissenszentrum gedacht werden sollte.

  • Zitat

    Ob die Innere Neustadt ob der Umnutzung tatsächlich aufgewertet wird und neue Passantenströme anzieht, bleibt meiner Meinung nach fraglich. Porzellan hat ja eine etwas biedere Anziehungskraft, die eher alte Damen anzieht.

    Oh je oh je.
    Dann hast du aber keine Ahnung, was da im JP für Räume geplant waren und wiederkommen könnten und wie das einschlagen würde!

    Es wäre schlichtweg eine Bombe!!

  • Zitat von "rakete"

    die b 170 ist - wie der name schon sagt - eine bundesstrasse. die kann eine stadt nicht einfach verkleinern, verlegen, umwidmen.


    Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Vorschläge gab es zur Genüge. Aber man will eben nicht.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
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  • Die FAZ hat sich jetzt auch wohlwollend und ausführlich zur Idee eines Porzellanschlosses im Japanischen Palais geäußert. Am 31. 7. informiert sie auf Seite 33 über den "Traum vom Porzellanschloss". Auch die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zeigen demnach Interesse an der Idee:

    Zitat

    Der Tod Augusts 1733 verhinderte die Fertigstellung des kostspieligen Plans, obwohl sich zahlreiche Entwürfe zur Innenausstattung erhalten haben und ein großer Teil der dafür vorgesehenen Objekte noch in den Beständen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden erhalten ist. Man könnte das"Porzellanschloss", wie es August vor Augen hatte, also weitgehend rekonstruieren. "Das wäre gar nicht schlecht", sagt Martin Roth, Generaldirektor der SKD (Staatliche Kunstsammlungen Dresden) im Gespräch mit dieser Zeitung, " damit könnten wir uns selbst den Spiegel vorhalten in unserer Lust am Dresdner Mythos". Roth lässt keinen Zweifel daran, dass die SKD das Palais gern übernehmen würden.

  • [ätz]Wenn schon keine richtige Stadt, dann wenigstens noch ein schönes geupdatetes Solitär. Diesmal wird es wohl keine modernen Ergänzungen geben; derlei Modern-Style-Upgrades verdienen nur kernstädtische Leitensembles. Ohne die Fraktalwirkung wäre es womöglich bald Asche mit dem Mythus.[/ätz]

    Nein, die werden gedünstet

  • Zitat

    Warum der Verkehrsplaner entmachtet wurde
    Von Denni Klein
    Freigestellter Berater statt Amtsleiter: Nach 18 Jahren ist Gerhard Ritscher nicht mehr für die Entwicklung neuer Ideen verantwortlich.

    Zitat

    [...]Warum hat Helma Orosz den Leiter kaltgestellt?

    Die Hauptabteilung Mobilität ist eine Erfindung von Oberbürgermeister Ingolf Roßberg (FDP). Er hatte den Planer zum Chef gemacht. Doch die Abteilung sorgte bei Verkehrsfragen für Spannungen im Rathaus. Die CDU wirft Ritscher vor, autofeindlich zu sein. Besonders Vorrang für Bahn und Bus an Ampeln wird ihm angelastet. Auf Druck der Partei verkündete Orosz das Aus. Von „Kaltstellen“ will sie nichts wissen. Sie bescheinigt dem geschassten Amtsleiter „profundes Wissen“, mit dem er dem Baubürgermeister zur Seite stehe.[...]

    ohne Worte :boese:

    Quelle: Schsische Zeitung [online] - Dresden: Warum der Verkehrsplaner entmachtet wurde

  • Wenn das Geschriebene so wirklich stimmt, dann muss man schon heftig den Kopf schütteln. In Dresden regieren offensichtlich einige scheuklappenbestückte Hinterwäldler, anders kann ich mir das Ganze nimmermehr erklären.

    In Wien wurden und werden am laufenden Band die Autos mehr und mehr aus den innersten Bezirken verbannt. Ausfalls- und Einfallsstraßen wurden zu Einbahnen gemacht und teilweise ganze Spuren nur für Bahn und Bus umgeplant. Die Innenstadt kann man aufgrund der Fußgängerzonen mit dem Auto überhaupt nicht mehr durchqueren.

    In Dresden begeht man momentan die Fehler, die man bei uns vor 20-30 Jahren machte und die nun wieder teuer revidiert werden. Das Ergebnis kann sich aber durchaus sehen lassen. Nicht umsonst ist Wien die Großstadt mit der derzeit höchsten Lebensqualität weltweit (laut Mercer).

  • ^ Was sicher zum Großteil vor allem an der wunderschönen Architektur und dem harmonischen Stadtbild liegen dürfte. Der geringe PKW-Verkehr ist quasi ein zusätzliches Bonbons welches für ein entspanntes Erlebnis und eine hohe Aufenthaltsqualität sorgt. Aber das versteht ja in Deutschland irgendwie keiner so richtig.

    Leipzig - Back to the roots

  • Wobei ich bei dem kompletten Autoverkehr nicht aus der City verbannen würde. Schöne Architektur ist nicht alles und wenn ich spätabends nach Hause komme und die komplette Straße ist schon wieder zugeparkt denk ich auch manchmal drüber nach, dass so Hochhaussiedlungen mit integrierter Tiefgarage durchaus ihre Vorteile haben - keine Sorge, wohnen will ich dort niemals.
    Aber ohne PKW-Stellplatz vor dem Haus bietet eine Innenstadt für viele Menschen - mich eingeschlossen - keinen Wohnanreiz. Und dann wären wir wieder bei idealen aus der Nachkriegszeit: Wohnungsfreie Innenstädte.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Das ist ziemlicher Quark, guck dir doch mal die mittelgroßen hessischen Fachwerkstädte wie Homberg / Efze, Alsfeld, Fritzlar, Herborn etc. an – die haben alle schon aufgrund der Stadtstruktur fast völlig autofreie Innenstädte und trotzdem gibt's da nicht ein Haus Leerstand. Dass eine moderne Stadt – auch Gründerzeitviertel waren nie für den Autoverkehr geplant – nicht ohne Parkplätze auskäme, ist ein Mythos. Die einzige Frage ist jetzt noch, ob aus'm Amiland oder doch der Werbeagentur von Mercedes.

  • Booni: Nunja, aber da bist du ja schon wieder bei dem Denkfehler, dass alles per Auto erreichbar sein müsste! Ein ordentlich ausgebauter Nahverkehr wäre eine Alternative. Und für all die, die trotzdem nicht aufs Auto verzichten können, gibts bekanntlich genügend Alternativen.

    Leipzig - Back to the roots

  • @Bonni

    Natürlich hat jeder Mietinteressent andere Ansprüch und Anforderungen an seinen Wohnsitz. Das macht ja das Leben so vielseitig - zum Glück. In Wien sind aber gerade die Wohungen in der Innenstadt am teuersten, die in der Fußgängerzone liegen (bis zu 24 €/m² im Monat am Kohlmarkt oder Graben).