• Also wenn man diesen Stadtplan von vor 1945 betrachtet, wird deutlich, dass die Große Meißener Straße deutlich weiter Richtung Osten ging also dies heute der Fall ist:

    Quelle: GHND

    (das im Stadtplan etwas dunkler eingefärbte Haus ist das in den Hotelbau integrierte Barockhaus. Die folgenden 4 Bauten Richtung Osten dürften heute durch den Hotelbau besetzt sein. Die letzten 4 Bauten dürften auf der heute unbebauten!!! Fläche zwischen dem Hotel und dem Blockhaus stehen -> diese könnten schon heute wiederaufbebaut werden)
    Die Freifläche ist in der rechten unteren Bildmitte zu sehen:

    Quelle: GHND

    Um die Große Meißener Straße im Süden wieder herzustellen, müsste bei weitem nicht das ganze Hotel umgebaut werden, sondern nur diese Straßenfassade:

    http://www.dresden-und-sachsen.de/dresden/pics/bellevue_2.jpg

    Am Endpunkt des Neubaus müsst dann noch weitere Neubauten angefügt werden. Wenn man dies zusammenfasst heißt dies: um dieses grandiose Raumbild wiederherzustellen, müsste lediglich eine Fassade abgeändert, sowie an der Ostseite 2-3 weitere Gebäude angefügt werden. Die Seite zur Elbe kann ja erst einmal erhalten werden. Ich denke, dies wäre durchaus ein lohnenswertes Ziel. Dazu müsste man mal wissen, wann die nächste Sanierung ansteht und wie das Unternehmen dazu steht! Ohne Zweifel ist die Große Meißener Straße neben der Rampischen Gasse (welche ja völlig verunstaltet wurde) der bedeutendste Straßenzug des alten Dresden.

    APH - am Puls der Zeit

  • Da hast Du völlig recht: Große Meissner und Rampische waren Träume. Das edelste Geschmeide unter den Straßenzügen der Stadt, meinte Fritz Löffler. (Der übrigens bis heute kein Ehrenbürger Dresdens ist. Allerdings Oberbürgermeister Weidauer, der die Reste der Rampischen und Großen Meissner hat sprengen lassen, ist sehr wohl Ehrenbürger). Ich weiß, ich weiß, die waren alle ganz harmlos und einfach unter Druck damals. .-)
    Es war mir nur aufgefallen. (http://www.dresden.de">http://www.dresden.de -> Liste der Ehrenbürger).

    Ich habe noch gar nicht diesbezüglich bei der Oberbürgermeisterin angefragt, weil sie mir auf andere Fragen auch nicht geantwortet hat (Rampische Strasse, Wilsdruffer Kubus, Hochhaus am Albertplatz, Bebauaung Wilsdruffer Nord etc.).

  • Ich habe mich erst eben mal eingehender mit der Situation beschäftigt. Wenn man sieht, wie einfach die Situation wiederherzustellen wäre. Am Hotel müsste bis auf die Straßenfassade nichts verändert werden. Das Gebäude könnte wohl vollständig erhalten werden. Die vier Gebäude ganz im Osten neben dem Blockhaus könnten schon heute wiederhergestellt werden. Das ist eine riesige Chance.
    Dies kann aber nur gelingen, wenn sich Leute finden, vielleicht sogar ja die Betreiber des Hotels, die bereit wären, die vier Gebäude wieder zu errichten und die Fassade des Hotels zu verändern.
    Ich glaube sogar, dass die Investoren gar nicht das größte Problem sind, sondern dass die Stadt massiv dagegen einschreiten würde.

    1. Der Neumarkt soll die absolute Ausnahme sein. Die Stadt wird ein zweites Rekoprojekt unter allen Umständen verhindern wollen. Denn denen wird auch klar sein, dass mit der Reko der Großen Meißener Straße automatisch auch die weitere Reko des Neustädter Marktes auf die Agenda kommen würde.

    2. Die Art und Weise, wie die Stadt für das Libeskindprojekt eingetreten ist, zeigt doch, dass sie um jeden Preis die Moderne an den Neustädter Markt holen wollte, um jeden Ruf nach einer Reko im Keim zu ersticken.

    3. Nicht umsonst wurde gerade die Platte saniert, die auf dem Grund des ehemaligen Neustädter Rathauses liegt, denn mit ihrem Abriss dieser Platte würden unweigerlich Forderungen nach einer Reko dieses Gebäudes laut. Mit der Sanierung hat man dem erst einmal einen Riegel vorgeschoben.


    Also die Politik wird wohl das größte Problem sein. Es wäre so wichtig, die Investoren des Hotels davon zu überzeugen, dass eine Reko von Vorteil wäre. Allein, ich zweifel am Engagement der Dresdner vor Ort und ich glaube auch nicht, dass die GHND hier nun aktiv eingreifen wird. Einzig könnte vielleicht Stadtbild Deutschland hier den Kontakt suchen. Sie wollen ihre Aktivitäten ja verstärken. Es wäre ein richtungsweisendes erstes Projekt für den Verein, aber dies haben andere zu entscheiden :zwinkern:

    APH - am Puls der Zeit

  • Die Gebäude der freien Grundstücke sind allesamt sehr ausführlich in Dr. Hertzigs Buch (d.D. Bürgerhaus i.d. Zt. Augusts des Starken) beschrieben worden und es finden sich dort auch sehr detailgetreue Aufnahmen.
    - 1: 1724 errichtet, Bauherr J. Caspar Schmidt
    - 3. 1732, Bauherr A.F. Pegenau, Maurer G. Zumpe
    - 5: Sonnewaldisches Brauhaus, Planungen von Bähr und Pöppelmann, errichtet 1733, Bau"herrin" Maria Sonnewald
    - 7: 1743 durch Tobias Lehmann errichtet.

    Pläne für eine Kombination aus Hotel und Fassadenreko gab es ja bekanntlich auch beim Hilton mit Planungen für eine Reko der Fassaden des Ehrlichhauses, Pelikan, Pagenhaus und Eckgebäude Münzgasse / Töpfergasse, in dem die unterschiedlichen Geschoßhöhen durch Korridore bereinigt worden wären. Diese Planungen wurden ja dann doch nicht verwirklicht.

  • Ich finde Deine Vorschläge fantastisch. Westin hatte sich auch schon für das Areal zum Blockhaus hin interessiert, soviel ich weiß.
    Nochmal, bitte beachten: Wenn das Hotel Bellevue entscheidet, seine Fassade im Barockstil zu bauen, kann die Stadt berhaupt nichts dagegen machen, solange die gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden. Das Gebäude ist Privatbesitz, die Stadt hat kaum Einflußmöglichkeiten (siehe Fibona Hotel Rampische Strasse). Also vergiß die Verhinderer von der Stadt. Der Neumarkt ist ein Spezialfall. Am Neustädter Markt gibt es überhaupt keine Gestaltungssatzung. Du kannst Stahl und Glas, aber auch Putz- und Stuckfassaden bauen. Das kann niemand verbieten.

    Gleiches gilt für "die Platte" an der Stelle des Neustädter Rathauses. Die Fa. GAGFAH, welche das Grundstück und die Platte besitzt, ist eine AG. Die Stadt kann im Moment gar nichts vorschreiben, weil es keine Gestaltungsvorschriften für dieses Gebiet gibt. Es entscheidet innerhalb des Baugesetzbuches alleine der Eigentümer, wie sein Gebäude aussieht.
    Früher war das anders, weil die WOBA der Stadt Dresden gehört hat. Das ist mit dem Verkauf aber Vergangenheit.

  • Wie gesagt, ich fände, dies wäre ein tolles Projekt für Stadtbild Deutschland, vielleicht in Zusammenarbeit mit der GHND. Verhältnismäßig wenig Aufwand und ein hammer Ertrag!

    Die Fassade muss sowieso irgendwann in den nächsten Jahren saniert werden. Hinzu kämen 4 Bürgerhäuser, die sich doch bei der Lage und dem Blick auf das Elbpanorama irgendwie nutzen lassen sollten. Zudem wäre dies der Startschuss für die Reko des Neustädter Marktes, bei der es dann kein zurück mehr geben würde. Die Nordseite und das Neustädter Rathaus würden dann zwangsläufig folgen und Dresden hätte neben dem Neumarkt seine zweite Herzkammer zurück!

    APH - am Puls der Zeit

  • Zitat von "Weingeist"

    Die Gebäude der freien Grundstücke sind allesamt sehr ausführlich in Dr. Hertzigs Buch (d.D. Bürgerhaus i.d. Zt. Augusts des Starken) beschrieben worden und es finden sich dort auch sehr detailgetreue Aufnahmen.
    - 1: 1724 errichtet, Bauherr J. Caspar Schmidt
    - 3. 1732, Bauherr A.F. Pegenau, Maurer G. Zumpe
    - 5: Sonnewaldisches Brauhaus, Planungen von Bähr und Pöppelmann, errichtet 1733, Bau"herrin" Maria Sonnewald
    - 7: 1743 durch Tobias Lehmann errichtet.

    Pläne für eine Kombination aus Hotel und Fassadenreko gab es ja bekanntlich auch beim Hilton mit Planungen für eine Reko der Fassaden des Ehrlichhauses, Pelikan, Pagenhaus und Eckgebäude Münzgasse / Töpfergasse, in dem die unterschiedlichen Geschoßhöhen durch Korridore bereinigt worden wären. Diese Planungen wurden ja dann doch nicht verwirklicht.

    Ja, das Hilton. Schade dass die ihre Fassade schon gemacht haben. Da kommt so schnell nichts mehr. Aber die beide Eckfassaden an der Töpferstrasse wären schon genial, da sie genau in den Sichtachsen aus der Augustusstr. und von An der Frauenkirch her liegen.

    Wie gesagt, ein Plan ist es ja, die Eigentümer vom Nutzen (finanziell) einer solche Umgestaltungsmaßnahme zu überzeugen. Und wenn sie es nicht einsehen, könte man einen Finazier finden, der die Kohle rüberreicht.
    Herr Blobel wollte der Fibona ja auch die Fassadenrekonstruktionen finanzieren. Es gibt Leute mit Kunstverstand und Geld, das ist keine Frage. Man muß nur vorher alles genau aufarbeiten und Mundgerecht servieren, um jemanden zu überzeugen. Du kannst doch nirgends hingehen und sagen: Schauen Sie mal, das war das Pagenhaus. könnten Sie nicht die Fassade rekonstruieren, weil die so schön war? :) Das muß schon Hand und Fuß haben und man muß vorher schon wissen, was der Spaß kosten soll. Diese Vorarbeiten müssen wir erledigen.

  • Thema Geld: Es gibt in Deutschland eine Vielzahl von Stiftungen, die genau solche Projekte fördern würden. Habe mich bereits informiert. Man muß jedes Projekt aufbereiten und Kosten und Nutzen gegenüberstellen und dann einreichen. Ich zweifle nicht daran, dass die kulturelle Bedeutung Dresdens sehr hilfreich sein wird z.B. den architektonisch geschändeten Neustädter Markt mit Hilfe von Stiftungsgeldern wieder zu rehabilitieren. Aber aufgepasst: Die Stiftung würde evtl. die Vorplanungen fördern, die Gebäudeerstellung (sowas kostet heute 2stellige Millionenbeträge) werden die sicher nicht übernehmen.

  • @ Wissen

    Sind die 4 unbebauten Grundstücke im Besitz des Hotels?

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Zitat

    Um die Große Meißener Straße im Süden wieder herzustellen, müsste bei weitem nicht das ganze Hotel umgebaut werden, sondern nur diese Straßenfassade:

    Stimmt! So hatte ich das noch nie gesehen. Man braucht die Häuser zwischen Blockhaus und Bellevue, sowie evtl. die Fassadeumgestaltung am Bellevue bis zur Nr. 15. Wenn es nur die Rekos gibt, die Fassade aber so bleibt wie sie ist, wäre das auch spannend, es ergibt sich dann eine Situation wie sie gerade in der Rampischen Straße geschaffen wird Alt-Modern-Alt.[/quote]

  • Eine Bitte Wissen.de: Bleib bitte an dem Projekt Große Meißner Str. geistig dran. Du hast Dir da schon viele super Gedanken gemacht. Dieses Potential sollten wir nutzen.

  • @ tommuc

    im Rahmen meiner sehr knapp bemessenen Zeit beteilige ich mich auch in Zukunft an der Diskussion.

    Hier noch eine interessante Entdeckung:

    Quelle: GHND

    Wie man hier sehen kann, ist selbst auf der abgespeckten Planung der Stadt von 2003 die Bebauung des Grundstücks neben dem Blockhaus und sogar ein Neubau zur Elbe hin geplant! Somit kann die Stadt prinzipiell nichts gegen eine Bebauung haben (wobei sie wohl nicht gerade von einer Reko träumen wird :zwinkern: und hier wohl anderes im Sinn hat). Wie gesagt, die Chance wäre da, wenn die richtigen Leute vor Ort unterstützt von z.B. Stadtbild Deutschland und der GHND, professionell vorbereitet, den Investor überzeugen können. Wem das Grundstück zwischen Hotel und Blockhaus gehört, weiß ich nicht, dies müsste jemand von vor Ort wissen/erfragen.

    APH - am Puls der Zeit

  • Bei den riesigen Baukörpern gegenüber vom Blockhaus kommt mir das Grausen. Und wie schön es auch wäre, den Platz nachzuverdichten, die Platten geben ein so niedriges Niveau vor, dass ich kaum hoffen mag, das da etwas Gelungenes bei herauskommt. Ich vermute, dass wir noch viele Jahre warten müssen, bis der Neustädter Markt sich zum Positiven verändern wird.

  • Hallo, wo seid Ihr denn alle? Gibts nix mehr zu diskutieren hier, keine Neuigkeiten und keine Bilder? Hat Euch die neue Aufmachung des Forums die Sprache verschlagen, oder seid Ihr nur nicht willens, Euch einzuloggen? Ansonsten funktioniert doch alles wie früher. Man kann auch das kleine Häkchen setzen und eingeloggt bleiben, wenn man nur mitlesen will...

    "Wer das Weinen verlernt hat,
    der lernt es wieder beim Untergang Dresdens."

    Gerhart Hauptmann (1862-1946)

  • Soweit ich mich erinnere, wollte hier mal jemand wissen, was aus der Rekonstruktion des Ludwig Richter Denkmals auf der Brühlschen Terasse geworden ist? Dazu folgender Text aus der heutigen SZ:

    Zitat

    [...Der Förderverein „Schlösser und Gärten in Dresden e.V.“ hat sich das Ziel gestellt, das Denkmal des Künstlers am alten Standort wiederzuerrichten. Nach den Angaben von Beatrice Hanstein, Vorsitzende des Fördervereins, sind bisher über 80000 Euro in das Projekt für Planung und Ausführung geflossen. Das Postament aus schwedischem Granit sowie der schmiedeeiserne Zaun sind fertiggestellt und zwischengelagert. Die originalgetreue Wiederherstellung der Bronzeplastik soll in den nächsten Monaten erfolgen. Wenn alles planmäßig verläuft, wird das Denkmal bis zum Jahre 2010 wieder in alter Pracht zu sehen sein...]


    Schsische Zeitung [online]

  • Zitat

    Soweit ich mich erinnere, wollte hier mal jemand wissen, was aus der Rekonstruktion des Ludwig Richter Denkmals auf der Brühlschen Terasse geworden ist? Dazu folgender Text aus der heutigen SZ:


    Schsische Zeitung [online]

    Das war ich, der gefragt hat! :) Vielen Dank. Das freut mich wirklich sehr. So ein schönes Denkmal...

  • Zitat

    Kaufhausbau am Wiener Platz ungewiss

    Als Wiener Platz wird die Fläche zwischen Hauptbahnhof und Prager Straße bezeichnet. Mehr als über den Platz wird jedoch über das Wiener Loch diskutiert.

    Zur Gegenwart

    Der Wiener Platz hat sich stark verändert. Der Hauptbahnhof wurde saniert und hat nach den Plänen des britischen Stararchitekten Norman Forster ein Membrandach erhalten. Der Bahnhofsvorplatz erfuhr nach den Entwürfen des Dresdner Architekten Siegbert Langner
    ...

    Hat jemand den ganzen Text?

    Schsische Zeitung [online]