• Die von New York sind nicht von mir. Der Mann hatte eine deutlich bessere Kamera und das Geld für den Ausflug. ;)

    Harmonica, das große Gebäude, das du wohl ansprichst, ist das Plauener Gymnasium. Ich wollte Fotos vom schönen Hinterhof machen, da hätte ich allerdings durch den Zaun durchknippsen müssen. Und das Haus mit dem Turm ist das Rathaus. Bei Gelegenheit knippse ich das nochmal, den der Weißkopf-Platz ist, von einem runtergekommen Haus abgesehen, sehr schön.

    Auf die große Fabriksruine in der zweiten Zeile links kann man übrigens rauf. Unten ist alles zu, aber oben, wenn man über die Gleise läuft, kann man einsteigen. Nachts hat man eine tolle Sicht über ganz Dresden. Ganz legal ist das aber nicht. ;)

    Freut mich, wenn euch die Fotos gefallen haben. Die Kamera (Canon Ixus II) ist neu und ich übe noch.

    --
    Aenos

  • Gestern und heute Nacht hat es hier etwas geschneit. Wie sich das auf die Silhouette auswirkt, habe ich vorhin mal festgehalten. Der Rathausmann wurde im Herbst vergangenen Jahres abmontiert und soll zum Stadtjubiliäum 2006 wieder auf dem Rathaus stehen.

  • was für eine schöne und harmonische türmeanordnung, die allerdings noch um den einen oder anderen kleineren turm ergänzt werden könnten.
    und gott sei dank: keine störenden modernistischen hochhaus-kisten, die alles ruinieren würden.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • In der Westdeutschen Zeitung befindet sich ein, in Zusammenarbeit mit Sächsischen Zeitung erstelltes, Extrablatt "tour de saxe", in dem für Sachsen und seine Städte geworben wird. Hier drin wird auch ausgiebig über die Frauenkirche und den zukünftigen Neumarkt berichtet, sehr löblich. Es gibt einige schöne Bilder zu sehen, die ich leider nicht ins Netz stellen kann.

  • Mal 'ne Frage...:

    Gibt's noch die Baupläne des Hotels Bellevue am Theaterplatz, des Weber-Palasthotels am Postplatz und des Fernheizkraftwerks hinter der Semperoper?

    Ich finde, alle 3 Gebäude verdienen eine Reko, außerdem könnte man mit den beiden Traditionshotels ein paar DDR-Hotels ersetzen. Allerdings müssten beim Bellevue-Hotel noch Namesrechte mit der Schwester gegenüber geklärt werden.
    Und das Hotel Stadt [lexicon='Leipzig'][/lexicon] sollte vorher neu als Hotel eröffnen.

    Und noch was: Welche Bauten müsste weichen um das alte Rathaus zu rekonstruieren?

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Klare Antwort:

    Nur das Weber-Hotel könnte im Zuge der Neubebauung des Postplatzes wiedererstehen. Alle anderen Grundstücke sind durch Hauptstraßenführungen überbaut und nicht rekonstruierbar.

    Das Alte Rathaus lag auf der Westseite des Altmarkts. 1953 wurden qualitativ hochwertige Baukörper im Stalin-Barock hochgezogen, die leider etwas zu groß gerieten. Da diese inzwischen selbst denkmalfähig und sogar -würdig sind, ist eine Rekonstruktion des Alten Rathauses ausgeschlossen.

  • Zitat von "Philipp"

    Nur das Weber-Hotel könnte im Zuge der Neubebauung des Postplatzes wiedererstehen. Alle anderen Grundstücke sind durch Hauptstraßenführungen überbaut und nicht rekonstruierbar.

    Naja, Straßenführungen zu ändern wäre ja noch gerade so möglich. Einen Abriß der Altmarkt-Gebäude würde ich auch nicht befürworten, ich dachte allerdings dass die neuen Stalinbarock-Blocks evtl weiter zurückliegen da der Platz ja vergrößert wurde.

    Hoffen wir mal, dass der Postplatz so lange so bleibt wie er ist bis man sich für eine Reko von Postamt und Hotel Weber entschließt. Was stand denn außer den Bauten und der Sophienkirche sonst noch dort?

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Hallo, also Eure Träume vom Postplatz in Ehren - aber das ist Illusion. Die Pläne für die neue Zentralhaltestelle der Dresdner Verkehrsbetriebe am Postplatz sind abgesegnet und werden bis 2006 umgesetzt, durch das riesige, gläserne "Schmetterlings-Dach" wird das Platzbild einen weiteren kräftigen modernen Akzent bekommen.

    "In die heiße Phase wird der Umbau des Knotenpunktes voraussichtlich im April gehen. Nach Vorarbeiten passiert derzeit kaum etwas, doch im Frühjahr soll der Paukenschlag folgen. „Dann wird der Straßenbahnverkehr von der Marien- in die Wallstraße verlegt“, sagt der DVB-Vorstand. Die völlige Umgestaltung des Platzes soll im Jahr des Stadtjubiläums 2006 abgeschlossen sein. „Die letzten Arbeiten werden sich bis in den Sommer des Jubiläumsjahres hinziehen“, sagt Zieschank. Insgesamt rund 30 Millionen Euro will die DVB neben Zwinger und Schauspielhaus verbauen, knapp die Hälfte davon noch in diesem Jahr." (aus der SZ).

    Ein Modell ist hier zu sehen: Schsische Zeitung [online]

    Der Postplatz wird, sollte er mittelfristig bebaut werden, ein moderner Platz werden. Ich finde den Advanta-Riegel auch einen städtebaulichen Fehler, aber zu glauben, er würde abgerissen, um die Sophienkirche wieder aufzubauen, oder gar eine Reko der alten Post zu fordern - also ich bin froh, wenn wenigstens der Neumarkt kommt. Man muss derzeit um alles zittern, siehe die Walter-Bau-Krise, den Baustopp am Ölschläger-Haus (Wiener Platz) u.ä. Von einem Postplatz zu träumen, der zum Vorkriegszustand zurückgeführt wird, ist - leider - ein Traum, der sich so wohl nie erfüllen wird.

  • Meine Einschätzung dieser Lage:

    Dass der alte Postplatz rekonstruiert wird ist utopisch:
    1. Im Gegensatz zu Neu- und Altmarkt war er vor dem Krieg schon eher zweitrangig, ein Verkehrsknotenpunkt.
    2. Für Bauten wie Telegraphenamt, Post besteht heute kein/weniger Bedarf.
    Hoffentlich bleibt aber der Rest der Post stehen, bzw. die Neubauten sollten in Sandstein wie die Synagoge kreativ gestaltet werden, dafür muß man kämpfen.

    Das Hotel Bellvue wäre ein Muß. Schon Fritz Löffler bedauerte seinen Abriß, da nun dem Theaterplatz der Maßstabsbau fehle. Mit diesen Bau wurde die Größe von Semperoper, Kathedrale etc. erst richtig deutlich! Dass die Straße zwischen Semperoper und Ital. Dörfchen durchführt ist nur ein kleineres Problem, denn:
    1. Diese Straße gab es schon vor dem Krieg und
    2. Das ehem. Hotel Bellvue war ein Dreiflügelbau. Zur Wiedergewinnung eines Maßstabes reicht ein Flügel, oder wie Löffler meinte, ein qualitativ gleichwertiges Ersatzgebäude. Das würde weniger Platz brauchen!

    Die Reko des Alten Rathauses ist unmöglich. Das Neustätter Rathaus war genauso alt und schöner. Es gab eine Initiative für dessen Wiederaufbau. Das Neue Rathaus wurde nach dem Krieg nur in verstümmelter Weise wiederaufgebaut (Fassade, Dachreiter, Statuen, Turmgauben). Hier sind Anstrengungen weit aussichtsreicher. Ausserdem: Wenn wir das Neue- und das Neustädter Rathaus irgendwann wieder in ursprünglicher Qualität haben sollten, könnte man den Verlust des Alten relativ leicht verkraften.
    Auch eine Reko des Belvedere auf der Brühlschen Terasse wäre weit wichtiger und aussichtsreicher.

  • Thomas Filip

    Deine Einschätzung in Ehren, aber wenn wir in den letzten zwanzig Jahren immer davon ausgegangen wären, was realistisch ist, gäbe es keine Frauenkirche, keinen Neumarkt, keine Potsdamer Garnisonkirche, kein Stadtschloß Berlin, Potsdam. Alle diese Bauwerke sind inzwischen politisch gewollt. Das war nur möglich, weil Leute wie wir von ihren Träumen angetrieben dicke Bretter gebohrt haben. Ich erinnere an Hildesheim und das Knochenhaueramtshaus, dessen Rekonstruktion trotz des Neubaus des Hotels Rose durchgesetzt wurde.
    War das realistisch? NEIN!
    So ist es auch mit der Sophienkirche in Dresden. Der Abriß schmerzt im kollektiven Gedächtnis der Stadt und wäre da nicht die Frauenkirche gewesen, auf die sich die Konzentration nach der Wende fokussiert hatte, hätte man wohl die Rekonstruktion der Sophienkirche besser durchsetzen können.
    Kurz- und mittelfristig ist eine Reko nicht durchzusetzen, aber langfristig wird die Sophienkirche rekonstuiert werden. Da bin ich sicher. Außerdem sollte unsere Generation in 20 Jahren andere Rahmenbedingungen geschaffen haben, die traditionelle Architektur als Normalität und nicht mehr als Ausnahme oder gar als Sündenfall ansehen.


    Und ich rufe uns zu:
    "Bau auf, bau auf, bau auf, bau auf, Freie Deutsche Jugend bau auf"!

    :banane:

  • Hallo Phillip, ich stimme Dir in allem zu - bis auf eines: die Sophienkirche ist m.E. nicht wie all die anderen von Dir genannten herausragenden Bauwerke im "kollektiven Gedächtnis" der Dresdner verewigt. Frauenkirche und Neumarkt berühren die Identität Dresdens in ihrem Kern, die Sophienkirche tut dies meiner Einschätzung nach kaum. Ein wunderbarer Bau, keine Frage, aber für Dresden nicht Identität stiftend genug, um eine Reko fordern zu können.

  • Ich denke, das große Problem der Dresdner Sophienkirche war, daß sie wegen vier Um- und Anbauten während des späten 19. und frühen 20. Jahrhundert immer mehr an baugeschichtlicher Authentizität verloren hatte, vergleichbar mit der Berliner Nikolaikirche. Sie war einfach nicht mehr "echt" genug, so oft hatte sie sich verändert(die Lösung mit den einfachen Turmhelmen 1934 fand ich die beste; vor dem 19. Jh. hatte sie überhaupt keine richtigen Türme). Wäre die in den sechziger Jahren auch gesprengt worden, wäre diese Tat ebenfalls entgültig gewesen und eine Reko wie auch ein "Nikolaiviertel" kein Thema. Umgekehrt hätte die DDR wohl in den Achtzigern eine Art Nikolaiviertel zwischen Postplatz und Sophienkirche versucht...mmmh, nichtsdestotrotz, sie sah schön aus und war markant, ebenso wie die Unikirche in [lexicon='Leipzig'][/lexicon]. Hoffen wir mal, daß für den entsprechenden Hirnkocher eines bekifften Holländers das Geld nicht reichen wird....

    Nein, die werden gedünstet

  • Zitat von "jojojetz"

    Das Hotel Bellvue wäre ein Muß. Schon Fritz Löffler bedauerte seinen Abriß, da nun dem Theaterplatz der Maßstabsbau fehle. Mit diesen Bau wurde die Größe von Semperoper, Kathedrale etc. erst richtig deutlich! Dass die Straße zwischen Semperoper und Ital. Dörfchen durchführt ist nur ein kleineres Problem, denn:
    1. Diese Straße gab es schon vor dem Krieg und
    2. Das ehem. Hotel Bellvue war ein Dreiflügelbau. Zur Wiedergewinnung eines Maßstabes reicht ein Flügel, oder wie Löffler meinte, ein qualitativ gleichwertiges Ersatzgebäude. Das würde weniger Platz brauchen!


    Ein gleichwertiges Ersatzgebäude fände ich persönlich blöd, da der Platz sonst keinerlei moderne Bauten vorweist. Eine Reko des Hotel Bellevue muss sein, und ich denke wenn man es baut würden die Plattenbau-Hotels an der Prager irgendwann pleite gehen und Reko-Hotels werden sich durchsetzen.
    Ebenso sehe ich das bei einer Reko des Palasthotels Weber. Wenn es zum Postplatz noch keine Bebauungspläne gibt und der Bauplatz noch frei ist sollte man jetzt eine Reko fordern. Genauso bei dem Telegraphenamt... ich mein Büroräume in Toplage und historischem Gemäuer, das wäre doch was.
    Sorry, aber ich finde den Postplatz mit seiner Lage an Zwinger und Schauspielhaus zu wichtig um ihn modernistisch zu versauen.
    Wann kommt endlich die Zeit, wo man auch Gründerzeitrekos baut?
    BTW: Die Sophienkirche muss ebenfalls kommen, wenn schon nicht als Kirche dann wenigstens als Konzersaal oder Gemeindezentrum. Fände es auch schön wenn man die ehemalige Philharmonie an der Osrtaallee rekonstruieren würde, dann kann der Kulturpalast weg.

    Und mal ehrlich, vielleicht gehen wirklich nur so wenig Leute ins Theater weil die meisten Theater potthäßlich sind und einfach nicht das Flair bieten.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Zitat von "Booni"


    Ein gleichwertiges Ersatzgebäude fände ich persönlich blöd, da der Platz sonst keinerlei moderne Bauten vorweist. Eine Reko des Hotel Bellevue muss sein, und ich denke wenn man es baut würden die Plattenbau-Hotels an der Prager irgendwann pleite gehen und Reko-Hotels werden sich durchsetzen.


    Moment mal
    Was verstehen wir unter gleichwertig?

    Als Semper 1847-1854 die Sempergalerie baute, mußte und hat er den 120 Jahre vorher errichteten Zwinger mit etwas Gleichwertigem abgerundet.
    Das 1911-1913 von Erlwein errichtete Restaurant "Italienisches Dörfchen" ist , obwohl 200 Jahre nach dem Zwinger und 50 Jahre nach der Oper errichtet, gleichwertig.

    Glaubst du nicht,
    daß sich auch heutzutage noch ein Architekten vom Format Sempers oder Erlweins auftreiben ließe?
    Der nicht Brüche konstruieren, den Zeitgeist abbilden oder dem Platz seinen ego-Stempel aufdrücken will, sondern einfach ein schönes, elegantes und zur Umgebung passendes Hotel baut?

    Sind die alle zu feige, dadurch als bieder oder spiessig zu gelten?