Ich muss auch sagen: Sehr viel besser als jetzt. Jede Verbesserung ist willkommen. Dass die Architekten mit Formensprache nichts mehr zu gestalten wissen, sondern nur noch mit grünen Matten und Regenstelen, kann man ihnen nicht vorwerfen, sie lernen es ja auch überhaupt nicht mehr.
Dresden - Allgemeines
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Sieht postapokalyptisch aus. Dresden ca. 50 Jahre nach dem Untergang unserer Zivilisation.
Vielleicht habe ich nur die Ironie in deinen Zeilen übersehen, denn eigentlich ist diese Vision das Gegenteil von postapokalyptisch. Vielmehr geht es doch darum, wie wir mit bereits vorhandenen Technologien unsere Städte lebenswerter gestalten können. Begrünung wird mit den immer weiter steigenden Temperaturen ein immer wichtigeres Thema. Lärmreduktion und Aufenthaltsqualität sind zudem bereits jetzt ein Dauerthema. Hier sieht man also nicht den Niedergang einer Zivilisation, sondern ihren Fortschritt.
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Er spielt auf die Darstellung in Computerspielen an. Da wird in der Postapokalypse häufig die Stadt begrünt. Wie hier
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Vielleicht habe ich nur die Ironie in deinen Zeilen übersehen, denn eigentlich ist diese Vision das Gegenteil von postapokalyptisch. Vielmehr geht es doch darum, wie wir mit bereits vorhandenen Technologien unsere Städte lebenswerter gestalten können. Begrünung wird mit den immer weiter steigenden Temperaturen ein immer wichtigeres Thema. Lärmreduktion und Aufenthaltsqualität sind zudem bereits jetzt ein Dauerthema. Hier sieht man also nicht den Niedergang einer Zivilisation, sondern ihren Fortschritt.
Ja, der Witz ging über deinen Kopf hinweg. Es hat schon seinen Grund warum ich Horizon Zero Dawn/Forbidden West erwähnt habe. Das ist ein Videospiel, in dem sich sich nach einer Apokalypse die Natur die Welt, auch unsere Städte, wieder zurückerobert hat.
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Für Stadtplaner und Städtebauer der ´60er und ´70er Jahre müssen Visionen von Grün und Wasser in Städten wahrlich apokalytische Ausmaße haben; denn so etwas war in den sich selbst auslösenden Radikalismen nicht vorgesehen. Insoweit ist in solchen Zukunftsvisionen auch ein Körnchen Ironie enthalten, da es einem einen Spiegel vorhält, der für so manche das größte Risiko überhaupt birgt, nämlich das, sich selbst zu sehen.
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Ok, habe verstanden. Also die Kulisse von The Walking Dead, was mir etwas näher ist als Computerspiele. Es ist aber schon ein erheblicher Unterschied, ob sich die Natur ihr Refugium zurückholt oder der Mensch gezielt bepflanzt und das Grün auch pflegt. Das ist wie der Unterschied zwischen einer Bundesgartenschau und einer Industriebrache.
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Ganz im Ernst: Da der Postplatz sowieso verhunzt ist, ist der Vorschlag für uns absolut anschlussfähig. Eine Fassadenbegrünung, eine Beflanzung des Platzes wäre ein Vorschlag, den auch wir unterstützen sollten, zumal sich dadurch lokale Bündnisse mit eher grünen Initiativen eröffnen würden.
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Beton paßt einfach nicht nach Dresden.
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Eine Fassadenbegrünung [...] wäre ein Vorschlag, den auch wir unterstützen sollten, zumal sich dadurch lokale Bündnisse mit eher grünen Initiativen eröffnen würden.
Ich bin nicht gegen solche Schulterschlüsse, jedoch erscheinen die Ziele mindestens in Teilen widersinnig. Fassadenbegrünung ist in seiner heutigen Form regelmäßig zum Greenwashing gedacht, weil meist deutlich weniger üppig in Realität, miese Fassadengestaltung und ökologisch schlechte Baumaterialien verschleiert werden sollen. Für die schweren Fassadenteile muss erheblich mehr Material in die Gebäudestruktur gesteckt werden, der Unterhalt ist sehr teuer, was Mietkosten treibt, es ist energieintensiv, da Dünger und Bewässerung in der Regel künstlich zugeführt werden, und ständig nachgepflanzt werden muss.
Unser Ansatz sieht dagegen vor, Gebäude so zu gestalten, dass sie möglichst lange erhalten werden, dass so Ressourcen geschont werden. Das sehe ich bei solchen technisch/biologischen Anlagen nicht. Zwar gibt es Schnittmengen beim erstrebten Wohlbefinden der Menschen. Wenn aber, wie es in der Realität sich häufig darstellt, die Begrünungen einzig auf den Visualisierungen nett aussehen, in der Realität die Menschen aber weiter mit hässlichen Bauten mit zeitweisem Grün abgespeist werden, täte man gut daran die Maßnahmen als Vorreiter als derart wirkungslos zu entzaubern, wie sie eben oft sind. Vielleicht gewinnt man so mehr, wenn die Mehrheit irgendwann erkennt, ah ja schau mal, das sind Gebäude aus den 2010er Jahre, da glaubte man mit bisschen Grün in der Architektur die Sorgen um den Klimawandel zu kompensieren und sich ,,vorzubereiten". Ähnlich war es doch mit den sog. Terrassenhäusern der 60/70er Jahre. Man wollte auch die Monotonie der Betonbauten und die Zersiedelung eindämmen. Die Idee war quasi Einfamilienhäuser zu stapeln mit viel Grün. Auch eine Sozialutopie war hintergründig dabei. Man sieht, die Problemstellungen waren nicht unähnlich zu heute, die Lösungen unterliegen dabei einem trendhaften Hype-Absturz Prozess und werden dann weitgehend vergessen. Was entsprechend verwunderlich ist, wenn die Lösungen ernsthaft den Problemen begegnen. Andere Gestaltungen waren erheblich dauerhafter und damit retrospektiv eine bessere Antwort auf die Bedürfnisse. -
Sieht postapokalyptisch aus. Dresden ca. 50 Jahre nach dem Untergang unserer Zivilisation
Sieht ehrlicherweise aber auch nicht schlimmer oder dystopischer als der Ist-Zustand aus.
Könnte man sicher auch was besseres aus dem Postplatz machen, auch unter der Prämisse klimaangepasster ökologischer Städtebau, aber selbst diese Variante ist doch besser, als wie es jetzt ist. Und wie könnten wir einfacher und ressourcenschonender (auch aus finanzieller Hinsicht) mit unliebsamen und hässlichen Gebäuden umgehen, als sie mit reichlich schönem Grünzeug zu kaschieren; dazu hier noch ein bisschen Farbe, dort noch ein bisschen Kunst und darüberhinaus (auch sozial) funktionierende Infrastruktur und andere Aufwertungen. Gerade auch als Interimslösungen oder im Bezug auf Masse scheint dies ein geeignetes Mittel, denn es glaubt hier ja wohl niemand, dass in den nächsten Jahrzehnten zehntausende Hektar hässlicher Nachkriegsviertel (ich pauschalisiere hier mal etwas) abgerissen werden und ebenfalls en masse durch bessere oder gar schöne Häuser und Stadtlandschaften oder gar Rekonstruktionen- wohlgemerkt in der Fläche, nicht punktuell- ersetzt werden, das gilt für weite Teile der Bundesrepublik noch viel mehr als für Dresden, aber auch da, was soll sich denn realistisch an der Architektur des Postplatzes zumindest in den nächsten 30-40 Jahren verbessern? Wir müssen lernen, einen Umgang damit zu finden und das beste daraus zu machen, was gar nicht resignierend gemeint ist, da sich das ja grundsätzlich nicht mit Reko-Leuchtturm-Projekten wie Dresden oder Potsdam oder kleineren oder Einzelprojekten widersprechen muss.
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