Dresden - Allgemeines

  • Der Herzogin Garten als solcher, sowie die ehemalige Orangerie sollen ja ebenfalls wieder hergestellt werden. Daher ist dieser Entwurf an dieser Stelle wirklich eine vertane Chance. Ein historisierendes Hotel, schlicht klassizistisch, wäre auch echt zu schön gewesen um wahr zu sein. :(

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Dort sollte doch kurz nach der Wende privat finanziert eine Kunsthalle von Frank Stella gebaut werden.

    Die wurde damals als "nicht zum Barock des Zwingers passend" verhindert.

    So gesehen ist Dresden selbst schuld, wenn es jetzt das größere Übel in Form banaler Allerweltsarchitektur bekommt.

  • Im Technischen Rathaus soll der Entwurf ausgestellt sein. Eventuell auch die anderen Wettbewerbsteilnehmer. Lt.SZ spricht der Bauherr von Feinheiten die noch geändert werden müßen. In Dresden-Plauen wurde eine Altersheim gebaut,das sieht fast genauso aus. Und wenn ich die "wohltuende Gleichmäßigkeit der Fensterreihen" als Begründung höre,waren doch sicher wieder die selben Juroren wie bei der "angenehmen Richtungslosigkeit" vom Wilsdruffer Kubus am Start. Damit dürfte sich das Thema historisierend erledigt haben, auch wenn eventuell ein Entwurf der in diese Richtung geht mit dabei war. Das Traurige daran ist,dass jeder Architekt der in Dresden was bauen will von Vornherein im Rastermaß anbieten muß, solange solche Rasterköpfe die Entscheidungen treffen. Da geht jede Kreativität und sicher auch ansprechende Entwürfe flöten. Es gibt sicher Architekten die auch anders können und wollen als Langeweile und Würfelarchitektur.

  • Und hier das Rundschreiben der Stadt Dresden zum Thema,eben frisch eingetroffen:

    1. Pressemitteilung zur Jurysitzung Wettbewerb „Hotel am Zwinger“
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    Um eine überzeugende, zeitgemäßen Lösung der Fassadengestaltung des „Hotels am Zwinger“ – Herzogin Garten an der Ostra-Allee/ Hertha-Lindner-Straße zu finden, wurde durch die Frankonia Grundstücksgesellschaft Objekt VI GmbH & Co KG in Abstimmung mit der Landeshauptstadt Dresden ein beschränkter, einstufiger, hochbaulicher Realisierungswettbewerb ausgeschrieben.
    Von der Ausloberin wurden gemeinsam mit dem Geschäftsbereich Stadtentwicklung der Landeshauptstadt Dresden 9 Teilnehmer für den Einladungswettbewerb ausgewählt und eingeladen:
    AG Lungwitz und Gustavs, Dresden
    Architekturbüro Heike Böttcher, Dresden
    Höhne Fitschen Achitekten , Dresden
    Heinle Wischer und Partner, Dresden
    IPRO Dresden, Büro Böhme + Schönfeld, Dresden
    KSV Krüger Schuberth Vandreike, Berlin
    Meyer und Bassin Architekten bda, Dresden
    Nalbach Design und Planungs - GmbH Berlin, Berlin
    Weinmiller Architekten, Berlin

    Die Betreuung und Organisation des Wettbewerbes übernahm das Architekturbüro Dr. Braun & Barth.
    Am 2. Mai wurden die Unterlagen ausgegeben, am 5.7.2007 fand die Sitzung des Preisgerichtes im Kulturrathaus Dresden statt.
    Zum Preisgericht zählten die Fachpreisrichter
    Prof. Inken Baller, Architektin, Berlin Herbert Feßenmayr, 2. Bürgermeister der Landeshauptstadt Dresden, Wolfgang Hänsch, Architekt, Dresden, Dr. Eberhard Pfau, Architekt, Dresden Prof. Carlo Weber, Architekt, Stuttgart die stellvertretende Preisrichterin
    Angela Wandelt, Architektin, [lexicon='Leipzig'][/lexicon]
    sowie die Sachpreisrichter:
    Karin Wolk, PBMG Planungs- und Baumanagementgesellschaft mbH,Kassel
    Patrick Schreiber, Stadtrat Landeshauptstadt Dresden, Fraktion CDUDr. Dietrich Ewers, Stadtrat Landeshauptstadt Dresden, Fraktion SPD Kristin Klaudia Kaufmann, Stadträtin Landeshauptstadt Dresden, Fraktion PDS Aus dem Kreis der Fachpreisrichter wurde Prof. Baller zur Vorsitzenden des Preisgerichtes und Prof. Weber als Stellvertreter gewählt.

    Der Qualität der Arbeiten entsprechend wurde in mehrstündiger Sitzung die Verteilung der Preise festgelegt und die Platzierung und Aufteilung der Preissummen wie folgt beschlossen:

    1. Preis 12.250,00 €, Arbeit 1410,Höhne Fitschen Architekten, Dresden
    2. Preis 7.350,00 €, Arbeit 1240,KSV Krüger Schubert Vandreike, Berlin
    3. Preis 4.900,00 €, Arbeit 1949 Heinle Wischer und Partner, Dresden

    Auszüge aus der Beurteilung des ersten Preisträgers durch das Preisgericht

    Der U-förmige Hotelbaukörper wird durch sandsteinfarbenen Betonwerkstein zurückhaltend, doch nicht ohne Reiz gegliedert. Die dreiteilige Ausbildung der Hotelfensterachsen bildet das gestalterische Grundelement, welches die Obergeschosse mit wohltuender Gleichmäßigkeit gliedert. Die drei Fensterelemente bestehen aus einem schallgedämmten Lüftungselement, einer Festverglasung und einem Öffnungsflügel, welcher eine schallabweisende, fassadenbündige Prallscheibe besitzt. Diese in den vier Obergeschossen gereihte, gut überlegte Hotelachse ergibt durch unterschiedliche Tiefen eine ausgewogen differenzierte Fassade. Das Motiv der horizontalen Gliederung wird im Staffelgeschoss zurückhaltend aufgenommen.

    Das Preisgericht empfiehlt der Ausloberin einstimmig, den ersten Preisträger mit der Ausführung der Planungsleistungen zu beauftragen.
    Die Ausstellung der Preisträgerarbeiten erfolgt ab Dienstag, den 10.07.2007 im Foyer des Technischen Rathauses in der Hamburger Straße 19 in Dresden. Am 10.07.2007 um 17.00 Uhr findet dazu eine Eröffnung durch Herbert Feßenmayr, 2. Bürgermeister der Landeshauptstadt Dresden statt.

  • Dresden jetzt noch detaillierter in 3D bei Google Earth:

    [url=http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/0,1518,493314,00.html]3D-Modell Dresden: Google-Gleitflug durchs Elbflorenz - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Netzwelt[/url]

    Bei mir ist allerdings Schluss, nachdem das Gelände geladen worden ist. Bis auf die wenigen 3D-Gebäude von Google Earth selbst (Kulturpalast, Gläserne Manufaktur) kann ich keine weiteren sehen. Ich befürchte, die Gebäude sind auf dresden.de gespeichert, und der Server war schon immer lahm.

    --
    Aenos

  • Ist es eigentlich so schwer zu erkennen, dass wenn ich die Diskussion in den Keller verschoben habe, sie hier nicht haben will?
    Ihr könnt euch ja über Nicht-DD- und Nicht-Architektur-Themen austauschen, aber nicht hier, sondern im Keller.
    Das ich das für Käse halte, ist meine Meinung, und die äußere ich genauso wie du deine Schwingungstheorie. Also sollte beiden und der Meinungsfreiheit gedient sein.

    Falls es immer noch nicht klar sein sollte: Eso-Diskussionen nicht hier, auch keine halbwissenschsaftlichen über Glückshormone, sondern im Keller.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Na, ich bin mal gespannt, was Fosters Büro aus dem Riegel macht. Könnte sogar interessant werden.

    Hier ein Beitrag zum "Hotel am Zwinger" aus Dresden Fernsehen mit Interviews der Architekten, Herrn Feßenmayr (bitte keine Diskussion über seine Rhetorik) und Ansichten der weiteren Entwürfe (hauptsächlich Platz 2) :

    Hotel am Zwinger: Siegerentwurf steht fest -

    Der zweite Platz ist zwar auch nicht der große Wurf, allerdings finde ich hierbei das Staffeldach stimmiger. Könnte ich wählen, würde ich mich für den zweitplazierten Entwurf entscheiden. Das letzte Wort hat der Eigentümer Frankonia.
    Ich hatte hier nichts Historisierendes erwartet, aber etwas Weltstädtiges im Sinne von Berlin Friedrichstraße wäre doch drin gewesen, oder?

  • Zitat

    Dresden jetzt noch detaillierter in 3D bei Google Earth:

    [url=http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/0,1518,493314,00.html]3D-Modell Dresden: Google-Gleitflug durchs Elbflorenz - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Netzwelt[/url]

    Dieses angeblich größte 3d-Stadtmodell der Welt ist doch eine reine Mogelpackung. Denn die allermeisten Bauten haben wahllose Gründerzeitfassaden (auch Plattenbauten!), so dass es keine große Schwierigkeit ist, mit 140.000 Bauten zu protzen. Das Berlin-Modell ist um Ellen besser.

  • Kann jemand die e-post Adresse der Frankonia speziell der Frankonia Grundstücksgesellschaft Objekt VI GmbH & Co KG herausfinden?

    Ich konnte leider keine finden.


    PS.: Den Prof.Höhne habe ich seit der ersten Bürgerversammlung im Dresdner Rathaus zum Gewandhaus gefressen. Selbstverliebt und arrogant.

  • Lt. Dresden Fernsehen (mündlicher Beitrag der Nachrichtensprecherin und lt.Videotext ) von gestern hat der Dresdner Bauausschuß beschlossen das das Hotel Stadt Rom gebaut wird. Alle außer den Grünen (und der Gestaltungskommission Neumarkt *g*) sind dafür und im Oktober zur Expo Real im München soll der Bau ausgeschrieben werden.

    Na hoffentlich.

  • Sehr geehrte Damen und Herren,

    Da ich leider keine e-post Adresse der Frankonia Grundstücksgesellschaft Objekt VI GmbH & Co. KG gefunden habe,wende ich mich an Sie mit der Bitte um Weiterleitung an die zuständigen Personen.

    Wie Sie sicher wissen soll in Dresden ein neues 5-Sterne Hotel am Zwinger für ca. 25 Mio. Euro gebaut werden.

    Der Fassadenwettbewerb hat folgenden Sieger hervorgebracht (entschieden haben städtische Juroren, nicht die Frankonia als Investor) :

    http://www.sz-online.de/bilder/2007_07/gr_1540510_1.jpg

    Meiner Meinung nach wirkt diese Fassade einfach, langweilig und gewöhnlich. Für ein 5-Sterne Hotel zu schlicht und glanzlos und eines Hotels mit diesem Standart und dem Standort direkt gegenüber dem weltberühmten Dresdner Zwinger nicht würdig, da es sich bei der geplanten Fassade um Altersheim- bzw. Bürogebäudearchitektur handelt.

    In Dresden-Plauen wurde vor kurzem eine Seniorenresidenz eröffnet, welche beinahe die gleiche Fassadenstruktur hat:

    http://www.policare.de/muellerbrunnen/index.html

    Desweiteren befindet sich am Postplatz (ca. 300 m vom geplanten Hotelstandort entfernt) ein Büro- und Geschäftsgebäude im Bau, der sogenannte Wilsdruffer Kubus:

    http://www.tourdresden.de/wp-content/upl…7/04/wkubus.jpg

    Auch dieser sieht Ihrem geplanten Hotel sehr ähnlich, Verwechslungsgefahr für die zukünftigen Gäste nicht ausgeschlossen.

    Ich hatte bei dem Fassadenwettbewerb nichts Historisierendes erwartet, wohl aber etwas Weltstädtisches im Sinne von Berlin Friedrichstraße.

    Deswegen möchte ich Sie aufmerksam machen auf einen Fassadenentwurf des Dresdner Architekturbüros Rohdecan ( http://www.rohdecan.de/\r
    rohdecan architekten gmbh - dresden ) ebenfalls zum Wilsdruffer Kubus am Postplatz, welcher aber aus mir unerfindlichen Gründen nicht zur Umsetzung von bereits erwähnten städtischen Juroren gewählt wurde.

    http://www.tourdresden.de/wp-content/upl…k_rohdecan2.jpg

    http://www.tourdresden.de/wp-content/upl…k_rohdecan1.jpg

    Hier wird mit vergleichsweise geringem Aufwand eine Strukturierung der Fassade geschaffen die sich zudem mit ihrem Balustradenabschluß elegant am Balustradenabschluß des Dresdner Zwingers orientiert und damit um Welten besser ist als der jetzt geplante Fassadenentwurf.

    Ganz sicher würde solch eine Fassade Ihrem geplanten 5-Sterne Hotel hervorragend stehen und auch architektonisch interessierte Gäste in Ihr Hotel locken.

    Noch ist Zeit die Fassade zu ändern. Eventuell wollen Sie ja Kontakt mit Rohdecan aufnehmen bzgl. der Fassadenneugestaltung des Hotels am Zwinger und neu projektieren. Das letzte Wort sollte der Investor haben, da er auch das wirtschaftliche Risiko trägt zumal die Rohdecan Fassade nicht aus dem Rahmen fällt.

    Erwähnen möchte ich noch, dass ich keinerlei wirtschaftliches Interesse an dieser e-post bzw. mit Rohdecan irgendeine Verbindung habe.
    Ich bin lediglich ein Dresdner Bürger der nicht noch mehr austauschbare,nichtssagende Allerweltsarchitektur in Dresden hinnehmen möchte.

    Anbei noch ein Beitrag zum geplanten Bau vom Lokalfernsehen: Hotel am Zwinger: Siegerentwurf steht fest -

    Mit freundlichen Grüßen usw.


    Den Text habe ich gestern mal wahllos an Frankonia-Baugesellschaften verschickt, vielleicht nützt es ja was. (Danke Harmonica fürs Weltstädtische).

  • Den Brief finde ich gelungen. Und den anderen Entwurf für den W-Kubus auch. Den kannte ich noch garnicht. Wäre echt um Klassen besser.

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Wundervoll, dass dieses Prachtstück wieder kommt. Zumindest einmal die wichtigste Hälfte des Hauses, womit auch mittelfristig bis langfristig die städtebauliche Vorentscheidung zur Wiederherstellung der alten Moritzstraße gefallen ist.

    Eines freut mich ganz besonders: Hier wurde endlich einmal und ganz offen, der unnötigen sowie verzichtbaren Gestaltungskommission - eine Frechheit diese Bezeichnung – eine Tritt in den Allerwertesten gegeben. Es zeigt sich nun, dass es sich hierbei um ein zahnloses Krokodil – zumindest in diesem Fall - ohne Biss handelt. Wie viele Fehlentscheidungen darf sich dieses Gremium eigentlich erlauben?

    Ein wirklich großartiger Leitbau kehrt nach Dresden zurück und damit wieder ein Stückchen Zukunft für diesen Platz. Herr Weidauer wird sich im Grabe umdrehen! Schon alleine der Gedanke daran setzt bei mir Glückshormone ohne Grenzen frei.

  • Das ist eine wirklich tolle Nachricht, mit der ich gar nicht mehr gerechnet hatte. Wenn jetzt noch das Gewandhaus verhindert werden kann und die Fassaden dahinter ansprechend gestaltet werden, steht einem schönen Neumarkt nichts mehr im Wege.

    --
    Aenos

  • Ich meinerseits warte ab. Denke das war nicht der letzte Querschuß der Verunstaltungskommission. Aber zumindest haben die erst einmal einen Dämpfer bekommen. :P