Kann ich schon verstehen, wenn man aus Dresden kommt...
Schöne Grüße, Sauerländer
Dresden - Allgemeines
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Seltene Dresden-Ansichten
Unter dem Titel „Dresden Vaterstadt 1945 – 2005“ werden seit gestern bis zum 25. November im Lichthof des Rathauses Dresdner Fotografien der Berliner Fotografen Jochen und Harf Zimmermann gezeigt.
Jochen Zimmermann, 1926 in Dresden geboren, kehrt 1945 verwundet von der Front in seine Heimatstadt zurück und dokumentiert ab Sommer 1949 mit einer Kleinbildkamera die zerstörte Stadt in ruhiger, klarer Bildsprache. Und nochmals 1959: Fotografien vom Aufbau und von neuer Normalität.
Sein Sohn Harf, 1955 in Dresden geboren und heute für Magazine wie „Stern“, „Geo“ und „Spiegel“ tätig, fotografiert 2004 die gleichen Orte aus derselben Perspektive und nähert sich damit dem Vater und der Stadt. Entstanden ist ein berührendes fotografisches Doppelporträt Dresdens. Im Februar im Berliner Nicolai Verlag als Bildband veröffentlicht, werden die Aufnahmen nun erstmals in einer Ausstellung gezeigt. Der Bildband ist zugleich Ausstellungskatalog und kann für 19,90 Euro im Bürgerservicebüro erworben werden. (SZ)
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Noch ein Tip: Kümmert Euch lieber mal um den Postplatz. Denn was sich dort ereignet, ist wirklich ein dreister Eingriff in die Innenstadt...
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HEUTE (05.11.) im TV:
BRalpha, 21:00 Uhr
Faszination Kunst: Zwischen Barock und Rokoko
Der Hofbildhauer Balthasar Permoser
(Doku / 2001) -
Mal was anderes:
Ich fuhr gestern am Ballhaus Watzke vorbei und war geschockt. Hat sich doch BurgerKing mit seiner Glaskiste direkt vor den Eingang gesetzt. Leider war ich in Eile und konnte kein Foto machen.
Ich hab mich nur gefragt: wer vergibt bitte schön solche Baugenehmigungen! Ausserdem hätte sich Burgerking ruhig mal nützlich machen können: in der Nähe stehen genügend sanierungsbedürftige Gebäude- da hätten sie dann meinetwegen auch einziehen können.
Aber so was -
Ich glaube, den gibt es da schon länger - habe ich schon im August 2004 gesehen. Allerdings hält er schon einen gewissen Abstand vom Watzke.
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Blick von den Schlosstürmen bald möglich
Die Frage, wann die Sanierungsarbeiten im, am und um Schloss Albrechtsberg abgeschlossen sind, kann Steffen Meyer nicht beantworten. Der Technische Leiter der Konzert- und Kongressgesellschaft mbH Kulturpalast/Schloss Albrechtsberg (KKG) weiß nur, dass seit der Übernahme 1999 jedes Jahr wesentliche Bereiche erneuert wurden. Eine solche Immobilie brauche ständige Zuwendung. Aber in fünf, sechs Jahren könne zumindest die Grundsanierung vollendet sein. Sie erfolgt Schritt für Schritt bei laufendem Betrieb. "Die Sanierung muss konform gehen mit der Betreibung des Hauses", sagt Beyer. Das bedeutet, gebaut wird dort, wo auch Nutzung stattfindet - durch Bälle und andere Veranstaltungen, Dauervermietung oder Führungen.
In diesem Jahr standen 400.000 Euro für Baumaßnahmen zur Verfügung, wobei das Regierungspräsidium (RP) Fördergelder bestätigt habe, deren genaue Höhe aber noch nicht feststehe. Der Schwerpunkt der Arbeiten ist weithin sichtbar: die beiden Türme inklusive der vier darunter befindlichen Balkons erhalten ein neues Gesicht. Vor wenigen Tagen wurde dort intern Richtfest gefeiert. Die stählerne Dachkonstruktion der Türme musste komplett abgenommen werden. Holzteile wurden erneuert und das Ganze erhielt einen Titanzinkblechbelag. Stolz zeigt Meyer auf die so genannten Voluten, ein gusseiserner Zierrat auf der Dachkrone. Auch wenn in vergangenen Jahrzehnten vieles nicht auf Vordermann gebracht werden konnte, berichtet der Technische Leiter, so seien doch alle Details immer sorgfältig verwahrt worden.
Auf dem Dachboden, den wir bei unserem Rundgang durchqueren, lagern zum Beispiel noch originale Sandstein-Simsverzierungen der Türme. Auch sie sollen aufgearbeitet und wieder angebracht werden. Zur Zeit dichten die Handwerker unter einem Wetterschutzdach die Balkons ab und versehen sie mit neuem Sandstein-Fußboden. Im Westturm, dessen Bausubstanz wesentlich schlechter ist als die des Ostturmes müssen auch Dachbalken und die gusseiserne Wendeltreppe erneuert werden. Endes des Monats sollen die Gerüste fallen und bis zum Jahresende die Türme in die Schloss-Führungen einbezogen werden. Im Inneren verbergen sich auf zwei Etagen jeweils zwei kleine Räume. Vielleicht entsteht mal für die auf Albrechtsberg heiratenden Paare ein ideales Hochzeitszimmer, schaut Beyer ein bisschen in die Zukunft.
Daneben laufen schon die Planungen für nächstes Jahr. Ab Februar soll die Küche für die Hotel- und Gaststättenschule (Hoga) saniert werden. Der nächste große Brocken ist das Römische Bad, beginnend mit der Sanierung der Bühne und fortgesetzt mit Wasserbecken, Treppen und Wandelgang, was voraussichtlich bis 2007 dauern werde, so Beyer. Ende 2006 soll es dann auch im Gebäude weitergehen. Stuck und Lederimitat-Tapeten im Herrensalon mit dem geheimen Zugang für besondere Besucher(-innen) weisen Wasserschäden auf und benötigen sachkundige Hilfe. Billardsaal, Gelber Salon und Rauchzimmer sind bereits Schmuckstücke. Etwa 15 Prozent der Innenräume müssen noch saniert werden, so Beyer. Planer und Architekten jedenfalls haben keinen weiten Weg: Ihr Büro befindet sich im 2. Obergeschoss. Zugleich kümmert sich das Architekturbüro Weise & Treuner um das benachbarte Lingnerschloss.
Genia Bleier
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Familienfreundlich in der Stadt
Von Frank Peter JägerSymposium. Die Wüstenrot Stiftung widmet sich auf einer Tagung dem Neuen Wohnen in der Stadt.
Nach Jahrzehnten der Abwanderung junger, einkommensstarker Haushalte in die Vororte und in Zeiten von Schrumpfung und kollabierenden Kommunalhaushalten scheinen sich in den Zentren deutscher Städte vor allem soziale „Brennpunkte“ und explodierende Infrastrukturkosten zu ballen. Parallel zu diesen Negativtrends gibt es allerdings Zeichen der Rückbesinnung auf den Wohnstandort Stadt. Wer in der Stadt wohnt, freut sich über kurze Wege und die unmittelbare Nähe zu städtischen Einrichtungen, vor allem aber profitiert die Umwelt, weil die Landschaftszerstörung gebremst und der Verkehr eingedämmt wird.
Die in baupolitischen Fragen engagierte Wüstenrot Stiftung veranstaltet heute gemeinsam mit der Sächsischen Architektenkammer im Dresdner Maritim Congress-Centrum ein Symposium zum Thema „Neues Wohnen in der Stadt“, das sich nicht zuletzt mit der Frage befasst, unter welchen Voraussetzungen Familien das städtische Umfeld als echte Alternative zum „Häuschen auf der grünen Wiese“ sehen.
Besonderes Interesse wird dabei Wohnhaustypen eines „dritten Weges“ gelten, die die Vorzüge des eigenen Heims baulich geschickt mit städtischer Dichte verbinden.
In Dresden wurde dieser Weg im Fall des Lukas-Areals unweit der Universität bereits erfolgreich praktiziert: Die zwischen 2001 und 2004 vom Architekten Ivan Reimann für das Unternehmen Petersen-Immobilien errichteten 80 Stadthäuser und Wohnungen sind inzwischen alle verkauft. Die geringe Breite und die meist nur kleinen Gärten der dreigeschossigen Reihenhäuser sind ein Tribut an die hohen Bodenpreise.
Der Dresdner Architekt Thomas Knerer, der selbst am Bischofsweg und in der Kiefernstraße Wohnhäuser realisierte, hat weniger gute Erfahrungen gemacht: „Qualitätsvolle innerstädtische Neubauwohnungen sind in Dresden ein echtes Nischenprodukt, es gibt dafür keinen wirklichen Markt.“ Wohnungen und Häuser verkauften sich nur zögerlich. Zudem gelte der Architekt bei Bauträgern und Käufern per se als jemand, der die Sache kompliziert und teuer macht. „Was auch daran liegt, dass viele Leute nicht erkennen, dass sie von uns für das gleiche Geld höhere Ausbaustandards bekommen.“
Bei Petersen-Immobilien gibt man sich optimistisch. Gerade läuft das zweite Dresdner Projekt an. Allerdings bestätigt die kleine Siedlung am Beutler-Park Thomas Kne-rers Einschätzung: Gebaut werden nur neun Häuser. „In dieses Projekt fließen unsere Erfahrungen mit dem Lukas-Areal ein“, erklärt Martina Georgi von Petersen-Immobilien. Dazu zählt, dass viele Interessenten mehr Wohnfläche wollten, große Bäder mit Platz für Wellness-Ausstattung und blickgeschützte Gärten. Die vom Architekten Langner von Hatzfeld geplanten Atelierhäuser sind mit ihren weißen Fassaden und der großen Dachterrasse eine Referenz an die „weiße“ Moderne der zwanziger Jahre. Sie kosten zwischen 340 000 und 498 000 Euro. Nicht jeder kann so viel Geld aufbringen.
Soll das Wohnen in der Stadt wieder attraktiv werden, muss sich das Augenmerk auf die Umwidmung vorhandener Gebäude richten: Das können gründerzeitliche Mietshäuser wie in der Neustadt sein, bei denen sich mit vergleichsweise kleinen Eingriffen Wohnungen zusammenlegen oder mit einer privaten Gartenterrasse versehen lassen.
Auf der anderen Seite gibt es in Dresden traditionelle Wohnlagen, in denen man Qualitäten wie auf dem Lukas-Areal schon lange findet. Das größte Viertel dieser Art ist Striesen mit seinen villenartigen Mietshäusern in schattigen Gärten. Dennoch künden Makleraushänge vom Leerstand. Trotz lebendiger Nachbarschaften und viel Platz für Kinder übt das eigene (Kl)einfamilienhaus auf der „grünen Wiese“ offenbar noch immer die stärkere Anziehungskraft aus. Woran deutlich wird, dass die Wiederentdeckung des urbanen Wohnens keine Frage von Förderprogrammen, guter Architektur oder günstigen Preisen ist. Zuallererst muss sie in den Köpfen der Leute stattfinden. Auch das wird Thema des Symposiums sein.
Die Liebe der Dresdner zu ihrer Stadt ist tief. Doch bezieht sich diese Verbundenheit auf die Bilder der Stadt und ihre Historie, die Renaissance des städtischen Wohnens steht wohl erst noch bevor.
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Was leitet zu Neuem?
Von Katja SolbrigSymposium. Im Rahmen der „ZukunftsWerkStadt“ diskutieren heute Wissenschaftler über Visionen für Dresden.
Die Frauenkirche ist immer für ein Beispiel gut: Zeigt sie doch, dass ihr Wiederaufbau Herzensangelegenheit nicht nur religiöser Menschen war, obwohl drei Viertel der Bevölkerung Ostdeutschlands bekennend atheistisch sind. Ist doch ihre Weihe ein Beweis für sehr hohes bürgerschaftliches Engagement. Indem mit ihr eine Lücke im historischen Stadtbild Dresdens geschlossen wird, ist die Diskussion um historistisches Bauen am Neumarkt immer noch nicht beendet. Erinnert schließlich ihre kühne, barocke Bauweise an die Visionen, die die Erbauer hatten.
Alles Themen, mit denen sich das Symposium in der Motorenhalle am heutigen Sonnabend beschäftigt. „Leitsysteme zum Neuen?“ haben die Organisatoren Joachim Fischer und Joachim Klose die Veranstaltung genannt und damit ihre Skepsis gleich in der Überschrift formuliert: „Gibt es überhaupt noch Leitsysteme, wie sieht der Minimalkonsens in unserer Gesellschaft aus?“, fragt Joachim Klose, Physiker und Philosoph und außerdem Direktor der Katholischen Akademie im Bistum Dresden-Meißen. „Die Vergangenheit Dresdens besteht aus Zukunftsentwürfen früherer Generationen“, erinnert Joachim Fischer, Soziologe am Lehrstuhl der TU Dresden. „Was bedeutet das für unsere Zukunftsgestaltung?“
Reflexion über Debatten
Im Rahmen der „ZukunftsWerkStadt“ anlässlich der 800-Jahr-Feier entwickelten Fischer und Klose das Konzept für dieses erste Symposium. Die Leitsysteme Religion, Weltanschauung, Schönheit und Kreativität werden von prominenten Wissenschaftlern und Künstlern betrachtet, immer im konkreten Bezug zu Dresden. So stützt sich beispielsweise Karl Gabriel, Religionssoziologe an der Universität Münster, auf eine Untersuchung über Lebensorientierungen und Religion in den neuen Bundesländern und fragt nach den Chancen, die die etablierte Areligiosität in Ostdeutschland für die Zukunft der Region bietet. Interessierte sind herzlich eingeladen, nicht nur zuzuhören, sondern sich an der Debatte zu beteiligen. „Dabei wollen wir nicht die aktuellen Debatten etwa um Waldschlößchenbrücke und Neumarktgestaltung führen, sondern einen Schritt zurückgehen und die Debatten selbst beobachten, uns die Hintergründe für sie klarmachen“, umschreibt Klose das Ziel der Reflexionsveranstaltung. Im kommenden Jahr werden im Rahmen der ZukunftsWerkStadt diverse Projekte unter Beteiligung verschiedenster Bürger und Initiativen der Stadt bearbeitet. Eine Tagung Ende nächsten Jahres soll diese Projekte betrachten. Parallel zur Diskussion läuft in der Motorenhalle bis zum 14. Januar die Ausstellung „Leitsysteme zum Neuen?“
Symposium, am Sonnabend ab 10 Uhr in der Motorenhalle, Wachsbleichstraße 20, erm. 15 Euro
http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=999252QuoteSymposium „Leitsysteme zum Neuen?“
10 Uhr BegrüßungDr. Joachim Fischer, Soziologe; Dr. Joachim Klose, Physiker und Philosoph
10.30 Uhr Leitsystem Religion: Verlust oder Gewinn der geistigen Mitte?Referent: Prof. Dr. Karl Gabriel, Philosoph, Münster; Moderator: Dr. Joachim Klose
13 Uhr Leitsystem Weltanschauung: Brisante Lebensvisionen des 20. Jahrhunderts; Referenten: Dr. Wolfgang Kil, Architekt, Publizist; Dr. Albrecht Göschel, Soziologe; Moderator: Dr. Joachim Fischer
14.45 Uhr Leitsystem Schönheit: Obsession durch das Natur- und Kunstschöne seit dem Barock; Referent: Prof. Dr. Carlo Weber, Architekt; Moderator: Prof. Dr. Gerhard Glaser
16.30 Uhr Leitsystem Kreativität: Zukunftsgeschmeidigkeit im 21. Jahrhundert; Referentin: Andrea Knobloch, Künstlerin; Moderatorin: Christiane Mennicke
http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=999281Klingt nicht uninteressant, wahrscheinlich zu unkonkret philosophisch. 15€ sind m. E. ganz schön heftig!
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Zwar ein bißchen utopisch aber wenn sich das Neumarktprojekt prächtig entwickelt und irgendwann mal wieder alles steht, dann gehts vielleicht weiter mit den Reko's und alten Straßenfluchten. Ich denke da nur an die Moritzstrasse und die schönen vielen Häuser, die da mal in der Gegend standen.
Weiße Gasse: Bewohner kehren Gastromeile den Rücken
Des einen Freud' ist des anderen Leid: Für die Woba Dresden GmbH ist die Gastromeile Weiße Gasse in der Altstadt zwischen Wilsdruffer Straße und Kreuzstraße ein voller Erfolg, für die anliegenden Mieter ein lärmendes Ärgernis: Jede fünfte Wohnung stehe mittlerweile leer, sagte Woba-Sprecher Peter Horenburg auf DNN-Nachfrage. Dennoch halte die Woba an einer Ausweitung des erfolgreichen Konzeptes fest. Drei Geschäfte auf der Kreuzgasse werden im nächsten Jahr in Gaststätten umgewandelt. Es gebe über zwei Dutzend Bewerber.
Noch bis Ende des Monats läuft die Bewerbungsfrist für die drei Lokale. Die Verträge mit drei Mietern auf der Kreuzstraße gegenüber dem Rathaus laufen Ende des Jahres aus. Betroffen sind ein Dessousgeschäft und ein Reisebüro. Für die beiden Geschäfte sollen andere Standorte im Umfeld gefunden werden. Der dritte Mieter, der Rossmann-Drogeriemarkt, will laut Woba-Immobilien-Manager Dirk Hartmann seinen Mietvertrag nicht verlängern und sich auf die Altmarkt-Galerie konzentrieren. Mit der Ausweitung auf die Kreuzstraße, die vorerst weiter unter dem Namen "Kneipenmeile Weiße Gasse" vermarktet werden soll, stehen dann 4000 Quadratmeter Gastronomiefläche zur Verfügung.
Die Woba will ab Januar rund eine Million Euro in die Hand nehmen, um die drei Geschäfte in der Kreuzgasse als Gaststätten umzubauen. Durch die Mieten sollen die Investitionskosten später wieder reinkommen. Anstelle des Drogeriemarkts Rossmann stellt sich Hartmann eine Biergaststätte vor. Für die anderen beiden Geschäfte seien eine Weinhandlung und ein Café für junge Leute vorstellbar.
Dass das Kneipenkonzept mit der Weißen Gasse so aufgehen und sich quasi als kleines Pendant zur Äußeren Neustadt etablieren würde, sei vor drei Jahren nicht absehbar gewesen, meinte Horenburg. Dass Bewohner wegen des Kneipenlärms flüchten, sei ihm konkret nur bei 18 Wohnungsmietern bekannt. Eine Hausnummer sei leer gezogen worden, weil saniert werde. Eine großflächige Sanierung aller Wohnungen in der Weißen Gasse sei derzeit nicht wirtschaftlich und daher auch nicht geplant.
Ralf Redemund
Internet: www.weisse-gasse.de
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Ich war jetzt wieder mal am Bahnhof Neustadt um mal nach der verfallenen Häuserzeile zu sehen und mußte leider folgendes feststellen:
2. März (während den Dreharbeiten)
und jetzt
Die letzten beiden Häuser werden bestimmt auch noch weichen müssen.
Schade eigentlich, das am Neumarkt Historisches aus Beton wiederaufgebaut wird und das Authentische weiter abgerissen wird. -
Elsner83
Weißt Du denn näheres über die Hintergründe der Abrisse?QuoteSchade eigentlich, das am Neumarkt Historisches aus Beton wiederaufgebaut wird und das Authentische weiter abgerissen wird.
Jup Du hast so recht. Da schreit der Denkmalschutz immer nach Bewahrung der Authenzität, aber beim Abriss sogar ganzer Straßenzüge machen sie die Augen zu .:neinnein:
Ist zwar jetzt schon länger her (Februar) aber als ich damals in DD war, habe ich zufällig im Vorbeifahren gesehen, dass auch an der Lößnitzstraße hinterm Bahnhof Gründerzeitler abgerissen wurde.
Ich glaube man kann hier bald einen neuen Überbegriff erfinden: nicht wie bisher "verleipzigen" sondern "VERSÄCHSELN"! -
Es ist wirklich schlimm so etwas mit ansehen zu müssen...nach 40 Jahren Sozialismus kommt jetzt die Marktwirtschaft. Für so manche Häuserzeile ist das ein verhängnisvolles Duo.
In 20 Jahren wird wohl auch so manche Hauptverkehrsstraße im Osten genau so aussehen.Kein Mensch will da mehr wohnen, selbst wenn die Dinger renoviert wären.
In Städten wie München (Mittlerer Ring) oder auch Münster (wo ich wohne) ist jede Wohnung, selbst an den schlimmsten Hauptverkehrsadern belegt. Ich frage mich zwar manchmal auch, wer da wohnen will, da es auch dort nicht wirklich billig ist , aber Gardinen und Blumen belehren mich immer eines Besseren.
In Dresden stehen die tollsten Gründerzeitler (selbt renovierte) an den Ausfallstraßen leer und ich bin gespannt, wie lange die Eigentümer noch durchhalten.
Man kann diese Situation zwar beklagen, aber viel ändern wird man nicht mehr können. Die Abschreibungsblase der 90ziger und der Einwohnerschwund (Dresden 1939 / 630.000 Einwohner // [lexicon='Leipzig'][/lexicon] / 710.000 !!!) schaffen Tatsachen, an denen man nicht vorbeikommt : Der Wohnraum wird einfach nicht mehr gebraucht.
Ich bin nur gespannt, wer nach Auslaufen des Aufbau-Ost-Programms die ganzen Straßen in die Einfamilienhüttensiedlungen und die 4spurigen Umgehungsstraßen um die dann durchlöcherten Stadtkerne im Osten der Republik noch bezahlen soll (oder kann). :? -
Ich kann verstehen, daß man am Bf.Neustadt die ankommenden Reisenden nicht mit Ruinen begrüßen will.
Auch die Nachbargrundstücke haben ein Interesse, daß solche Schandflecke beseitigt, ggf. begrünt werden.Vossi
Auf die Vorkriegs-Einwohnerzahlen kannst Du noch mindestens je 100.000 (eher mehr) draufschlagen, wenn man die heutige Stadtfläche als Bezug nimmt.
Mehr als 50 Dörfer und größere Vororte (bei Dresden u.a. Hellerau, Klotzsche, Pillnitz, Niedersedlitz, Zschachwitz, Cossebaude, Weißig, Langebrück) wurden erst nach dem Krieg bzw. nach der Wende eingemeindet. -
Ich kenne jetzt die genaue Situation vor Ort nicht, aber es kann wirklich manchmal sinnvoll sein, einige Gebäude abzureißen. Gerade bei schlichten Gründerzeitlern finde ich es nicht unbedingt dramatisch - immer vorausgesetzt, die Gesamtlage verbessert sich dadurch.
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Hier mal die Situation aus der Luft:
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Dieses Bild scheint schon etwa 5 Jahre alt zu sein. Zu sehen die Gebäude in einem ziemlich Ruinösen Zustand. Für mich trotzdem kein Grund die Mauern abzureissen! Antiquitus Zumal die Gegend nicht soo unatraktiv ist:
Der Hauptverkehr geht nicht direkt vorm Haus vorbei. Zum Bahnhof sind es nur 30 sec. Rotlicht gibt es im Vergleich zu beispw. Hamburg dort nicht. Zum beliebten Szeneviertel in der Neustadt sind es keine 5 min. und der von Kästner vielgeliebte Albertplatz ist auch um die Ecke. -
Wirklich sehr schöne Gegend dort, zumal dort eigentlich alles noch recht geschlossen ist oder zumindest die wenigen Lücken bereits geschlossen würden.
Man muß auch nicht die Ankommenden mit Ruinen begrüßen, man kann sie auch sanieren (was ja beim ersten Haus der Zeile auch vorbildlich geschehen ist). Mit der Einstellung hätte man ja die ganze Innenstadt abreißen müssen, um die Touristen nicht mit Ruinen zu belästigen.Kindvon2dresdnern
Ich weiß leider nichts näheres zum Abriß. Ich bin ja auch nur wiedermal dort langgelaufen und dann war schon alles zu spät. Der Grund war sicher der desolate Zustand, bei beiden Häusern war ja schon das Dach eingestürzt. Aber zum erhalten der Fassade oder zumindest des Erdgeschoßes wie bei den Nachbarhäusern hätte es mindestens noch gereicht.Besonders traurig ist auch, wenn man mal durch das erhaltene Ergeschoß durchschaut, sieht man schon einen bereits angefangenen aber wieder abgebrochenen Wiederaufbau (Teile von Bodenplatte und Betonpfeiler). D.h. die Lücke sollte mal geschlossen werden (bestimmt Mitte der 90er, vielleicht wissen da andere mehr dazu) und nun wird sicher alles verschwinden.
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Die angesprochene Häuserzeile kenne ich auch noch ganz gut. Von Geschlossenheit kann, wenn man das Luftbild betrachtet, keine Rede sein. Ein Wegfall der Gründerzeitler bedeutet nur, dass das "Wilde Grün" sich weiterhin unkontrolliert ausbreiten kann (Stichwort "Perforation"). Wenn die Brache wieder mit angemessener und kleinteiliger Neubebauung gefüllt werden würde, möchte ich nicht meckern wollen. Aber die Ecke dort scheint geradezu prädistiniert für ein neues Stadtteilzentrum in Kubusform oder dergleichen zu sein.
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Man müßte wissen, wem die Grundstücke gehören,
und inwieweit spekulative Überlegungen eine Rolle spielen.Auf der anderen Seite des Neustädter Bahnhofs, an der Großenhainer Str.
vis-á-vis zu der Ruine Lößnitzstr./Ecke Hansastr. hat jetzt Porsche seine neue Dresdner Niederlassung gebaut. -
Hallo,
in der SZ stand diesbezüglich am 30.09.2005
:pfeil:
Quote"Haus eingestürzt, Straße gesperrt
Der Mittelteil eines Eckhauses auf der Dr.-Friedrich-Wolf-Straße unweit des Neustädter Bahnhofs ist am späten Mittwochabend eingestürzt. Da nun auch die verbliebenen Gebäudeteile einsturzgefährdet sind, wurde die Straße vor dem Haus gestern für den Verkehr gesperrt. Nur Fußgänger dürfen auf der Bahndamm-Seite die Stelle passieren. „Der neue Eigentümer des Hauses wurde von uns aufgefordert, die Sicherheit wiederherzustellen“, sagte Helmut Bruche von der Bauaufsicht. (lex)
quelle: Schsische Zeitung [online]
Klingt so als ob es einen möglichen Investor gäbe, der aber scheinbar noch keine Planungen bzw. Gelder für die Sanierung hat.
Gruß
Norbi