• Irgendwie strahlen die Robotron-Gebäude einen gewissen Charme aus. Sie sind in den 60er Jahren aus einem Denken heraus entstanden, dem wir leider noch heute anhängen, was zu fatalen Entscheidungen führt (WSB, Albertbrücke). Bekanntermaßen erfuhr man damals Städtebau nicht aus der Perspektive des Fußgängers, sondern aus der des viel schnelleren Autos, wodurch diese extremen Verkehrsweiten mit ihren rhythmisch hineingestreuten Gebäudeensembles entstanden, deren "Unbehaustheit" wir heute so abstoßend finden.
    Allerdings kann man bei genauerer Betrachtungsweise den betreffenden Bauten einiges abgewinnen. Gerade die Fassaden haben eine interessante Verkleidung aus "verflochtenen" Porzellanelementen, die vielen heutigen Schöpfungen durchaus überlegen sind. Auch das Medimaxhaus besitzt eine interessante Fassade aus bunten Kacheln.
    Deshalb sollte man hier nicht kurzsichtig vorgehen und der gerade en vogue zu seienden "mehr Grün in unsere graue Innenstadt als unser großes Wahlversprechen"-Floskel folgen, sondern den Robotron sensibel in die Zukunft führen. Außerdem braucht der Innenstadtring auch an dieser Stelle einen gewissen Halt, der ohne Raumkante nicht mehr gegeben wäre. Abgesehen davon scheint unsere Stadt schon heute mit ihren vielen Grünflächen überfordert zu sein, was man an ungepflegten Parks, vielen überwucherten Baumscheiben und der berühmten Straßenbegleitpflanzung sehen kann.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Was stellst du dir denn vor mit "das Robotrongelände sensibel in die Zukunft führen"???...Ich muss ehrlich sagen, dass der Kasten verschwindet, ist kein Verlust für Dresden ganz ehrlich und wenn dafür noch ein Park herausspringt umso besser. Und was du zur Platzkante und zum "Halt" meinst, erschließt sich mir auch nicht...durch einzelne Blöcke...die wie an dieser Stelle auch noch zurückgesetzt stehen, ist dies nicht zu erreichen...dieses Argument bringen ja die Modernisten auch immer wieder....oder willst du mir weismachen, dass der Wilsdruffer Kubus dem Postplatz Halt gibt? Ich denke...wir werden es nicht mehr erleben, dort einmal einen vernünftigen Stadtraum vorzufinden....zuviel müsste verändert werden, das geht schon bei der viel zu breiten St.-Petersburger Straße los...

    von daher fand ich diese Lösung noch mit die Beste...auch wenn man sich in Dresden wieder bei der Auswahl der Solitäre Sorgen machen müsste ;-)...

    2.JPG (image)

    Zitat

    Abgesehen davon scheint unsere Stadt schon heute mit ihren vielen Grünflächen überfordert zu sein, was man an ungepflegten Parks, vielen überwucherten Baumscheiben und der berühmten Straßenbegleitpflanzung sehen kann.

    Das kann aber nicht damit beantwortet werden, eine Grünfläche nach der anderen zuzubetonieren.

    Gruß DV

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Interessanter Beitrag zum Thema CDU-Filz in Sachsen:

    Zitat

    Aber es gibt noch eine andere Fährte: Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE wurde, neben der "Freien Presse", wenigstens einem weiteren sächsischen Journalisten die Nolle-Geschichte angeboten - von einem hohen Regierungsbeamten.
    Klar ist: Der CDU um Landeschef Tillich kommt die öffentliche Debatte um die Ermittlungen gegen Nolle wenige Monate vor der Landtagswahl am 30. August sehr gelegen. Befragen kann man den Regierungschef dazu im Moment nicht - Tillich ist weit weg von Dresden, er reist in diesen Tagen mit einer Wirtschaftsdelegation durch Russland und andere ehemalige Sowjet-Staaten. Und in der Staatskanzlei will sich auf Anfrage niemand zu dem Vorgang äußern.

    Ein bisschen dürfte sich Karl Nolle an das Frühjahr 2002 erinnert fühlen. Damals, Biedenkopf war gerade abgetreten, musste Nolle eine dreiwöchige Steuer-Sonderprüfung über sich ergehen lassen.

    Fündig wurden die Fahnder nicht.

    [url=http://www.spiegel.de/politik/deutsc…,620787,00.html]Schsischer SPD-Mann Nolle: Ermittlungen gegen unbequemen Aufklrer - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik[/url]

  • Dazu nochwas Neues zum Thema Saschensumpf oder Sachsen-CDU:

    Zitat

    Zudem startet der Ausschuss einen neuen Versuch, den früheren Chef des sächsischen Verfassungsschutzes, Rainer Stock, anzuhören. Es gilt jedoch als unwahrscheinlich, dass er erscheint. Wegen Krankheit waren bereits mehrere Termine geplatzt.

    Der Ausschuss befasst sich mit einer umstrittenen Datensammlung des Verfassungsschutzes. Angeblich sollen auch Vertreter von Justiz und Polizei in ein kriminelles Netzwerk verstrickt sein. Nach Einschätzung externer Prüfer waren die Akten aber aufgebauscht worden. Nach jüngsten Zeugenvernehmungen kamen daran wieder Zweifel auf

    Schsische Zeitung [online] - Chemnitz: Landtag wills von Liebesdame wissen

  • Ihr mit Eurer CDU-Phobie
    Glaubt ihr ernsthaft, daß SPD, Linke oder Grüne die superschöne bürgerliche Stadt im Sinn haben?

    Werden nicht fast alle jene sächsischen Mittel- und Kleinstädte, deren Stadtbildpflege hier oft als Vorbildlich dargestellt wird, von CDU-Politikern regiert?

  • Sachsen hätte sich nach der Wende ohne Probleme auch zu so einer Verwaltungsschande wie Sachsen-Anhalt entwickeln können. Stammland der SPD, der höchste Anteil an unproduktiver Industrie, Proletariat und SED-Seilschaften, die Aussichten für einen gesellschaftlichen Dauerschaden mit linken Glückwünschen standen gut. Neben der wirtschaftlichen Misere haben in S-A vor allem die historischen Innenstädte starke Verluste erlitten - weil das Bewußtsein für die Wichtigkeit einer bürgerlichen, in der Geschichte verwurzelten Erneuerung nie geweckt wurde. Gegen die Rasur von Weißenfels und Naumburg, die Zerstückelung von Halle, die Zementierung der Wüste Magdeburg - keine ernsthaften Bürgerproteste. Die Tourismusziele (Harz, Quedlinburg), die bereits vor 1990 bekannt waren, wurden natürlich gepflegt und ausgebaut - aber daß Halle, Zeitz und Weißenfels auch Besucher anziehen könnten, ging nicht in die Köpfe von Partei(en) und Volk.

    In Sachsen-Anhalt läßt sich gut beobachten, was geschieht, wenn die Förwos-broochmor-Schlössor-on-des-onnore-olde-Zeusch-Fraktion die Oberhand erlangt - die CDU ist vor solchen ebensowenig gefeit, siehe den Bürgermeister von Weißenfels.

    Daß mittlerweile der Kampf um die Wiederherstellung der -eigentlichen- Dresdner Altstadt verloren ist, ändert doch nichts daran, daß die Stadt trotz allem einen sehr guten Weg gegangen ist - man hat viel mehr erreicht, als angesichts des Zustands 1989 zu erwarten war; die barocke Fürstenstadt IST WIEDERHERGESTELLT. Die Frauenkirche hätte man mit keiner anderen Regierung durchgesetzt; der Widerstand von heimischen und westdeutschen Intellektuellen war größer als der gegen das Berliner Stadtschloß ! Dem "Populisten" Biedenkop kann man danken, daß er die "Intelligenz" hat schreien und nicht entscheiden lassen....

    Ohne Frauenkirche kein Neumarkt und keine Welt-Publicity, mit all dem, was diese PR Dresden beschert hat. Man könnte sich aber eine alternative Friedensbegegnungstätte, eine Art Neumarktforum in Glas oder Sichtbeton um die Ruine der FK vorstellen, flankiert von jenen Gebäudetypen, die wir heute am Nordende der Prager Straße finden. Guter Platz für den alljährlichen Zirkus am 13. Feburar. Die ehem. Stasizentrale hätte vvlt. ein paar schöne bunte Fenster, eine Abstrahlung und Glaspinökeln verpaßt bekommen und überall nette Stadtmöbel - alle verwirklicht übrigens. In NRW oder S-A funktionieren diese "Installationen". Alles andere wie Schulsystem, Infrastruktur und Wirtschaft zwar nicht, aber damit lassen sich auch keine Cocktail-Aid-Partys abchillen.

    Nein, die werden gedünstet

  • Das stimmt alles. Trotzdem ist die CDU zu sehr machtberauscht mittlerweile. Ich habe immer CDU gewählt bei den letzten Wahlen. Aus obigen Gründen. Diesmal wird das anders: Stadtrat Bürgerfraktion, Landtag SPD, Bundestag wieder CDU. Ein starke Opposition braucht die CDU unbedingt. Dass sie die Wahlen wieder gewinnt, bezweifel ich nicht.

  • Miwori, es gibt zumindest Parteien in Dresden, die diese "superschöne bürgerliche Stadt" eher im Blickfeld haben. Gewandhaus, Brücke & Vieles mehr sprechen eine eindeutige Sprache. Zudem geht es hier um die Dresdner CDU und nicht um die in Oschatz oder sonstwo. In Potsdam scheint die CDU ja auch anders gestrickt zu sein als in DD. Differenzierung ist hier gefragt.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Zitat von "Miwori"

    Ihr mit Eurer CDU-Phobie
    Glaubt ihr ernsthaft, daß SPD, Linke oder Grüne die superschöne bürgerliche Stadt im Sinn haben?

    Werden nicht fast alle jene sächsischen Mittel- und Kleinstädte, deren Stadtbildpflege hier oft als Vorbildlich dargestellt wird, von CDU-Politikern regiert?

    Görlitz - parteilos
    Bautzen - CDU
    Zittau - parteilos
    Torgau - SPD
    Freiberg - parteilos
    Pirna - CDU
    Meißen - ?
    Annaberg-Buchholz - CDU
    Zwickau - SPD
    Radebeul - parteilos (!)
    Hoyerswerda - CDU :lachen:


  • Das beweißt, daß man es nicht an Parteipolitik festmachen kann.
    Ob Waldschlößchenbrücke, Gewandhaus oder Kulturpalast - die Fronten laufen quer. Es gibt Klüngel, Seilschaften und Lobbyisten mit Interessen, aber die lassen sich längst nicht mehr eindeutig bei Parteien verorten.
    Und neben den gewählten Volksvertretern gibt es noch die unkündbaren und unabwählbaren Beamten und Apparatschiks in den Behörden, denen es egal ist, wer unter ihnen Bürgermeister ist.

  • Man sollte Dresden in dieser Hinsicht eher isoliert betrachten. Querverweise zu anderen Städten und Gemeinden helfen da in meinen Augen nicht sonderlich weiter.
    Und für Dresden muss man konstatieren, dass die CDU sich mit all ihrer Macht in Stadtrat und Verwaltung zu einer SED-ähnlichen Bagage entwickelt hat, die wie ein Kraken alles dominiert und nichts wirklich richtig macht. Die derzeitige Baumdiskussion ist ein schönes Beispiel dafür. Statt sich im Vorhinein für mehr Grün einzusetzen, verteilt Frau Orozs, fasst schon generös, "Geldgeschenke" für die Aufforstung unserer Stadtautobahnen, damit sie im Vorbeifahren wenigstens aus ihrem Phaeton einen guten Eindruck hinterlässt.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Zitat von "bilderbuch"

    Man sollte Dresden in dieser Hinsicht eher isoliert betrachten.


    Sehe ich auch so.

    Ein aktuelles Beispiel ist das Nein der CDU zum kurzen begrünten Fußgängerboulevard am Anfang der Kesselsdorfer Straße.

    Freie Fahrt, eigenes- und Wirtschaftswachstum um jeden Preis. Der Preis ist hoch, in meinen Augen. Macht macht blind.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Zitat von "Wissmut"

    Sachsen hätte sich nach der Wende ohne Probleme auch zu so einer Verwaltungsschande wie Sachsen-Anhalt entwickeln können. Stammland der SPD, der höchste Anteil an unproduktiver Industrie, Proletariat und SED-Seilschaften, die Aussichten für einen gesellschaftlichen Dauerschaden mit linken Glückwünschen standen gut. Neben der wirtschaftlichen Misere haben in S-A vor allem die historischen Innenstädte starke Verluste erlitten - weil das Bewußtsein für die Wichtigkeit einer bürgerlichen, in der Geschichte verwurzelten Erneuerung nie geweckt wurde. Gegen die Rasur von Weißenfels und Naumburg, die Zerstückelung von Halle, die Zementierung der Wüste Magdeburg - keine ernsthaften Bürgerproteste. Die Tourismusziele (Harz, Quedlinburg), die bereits vor 1990 bekannt waren, wurden natürlich gepflegt und ausgebaut - aber daß Halle, Zeitz und Weißenfels auch Besucher anziehen könnten, ging nicht in die Köpfe von Partei(en) und Volk.

    In Sachsen-Anhalt läßt sich gut beobachten, was geschieht, wenn die Förwos-broochmor-Schlössor-on-des-onnore-olde-Zeusch-Fraktion die Oberhand erlangt - die CDU ist vor solchen ebensowenig gefeit, siehe den Bürgermeister von Weißenfels.

    Daß mittlerweile der Kampf um die Wiederherstellung der -eigentlichen- Dresdner Altstadt verloren ist, ändert doch nichts daran, daß die Stadt trotz allem einen sehr guten Weg gegangen ist - man hat viel mehr erreicht, als angesichts des Zustands 1989 zu erwarten war; die barocke Fürstenstadt IST WIEDERHERGESTELLT. Die Frauenkirche hätte man mit keiner anderen Regierung durchgesetzt; der Widerstand von heimischen und westdeutschen Intellektuellen war größer als der gegen das Berliner Stadtschloß ! Dem "Populisten" Biedenkop kann man danken, daß er die "Intelligenz" hat schreien und nicht entscheiden lassen....

    Ohne Frauenkirche kein Neumarkt und keine Welt-Publicity, mit all dem, was diese PR Dresden beschert hat. Man könnte sich aber eine alternative Friedensbegegnungstätte, eine Art Neumarktforum in Glas oder Sichtbeton um die Ruine der FK vorstellen, flankiert von jenen Gebäudetypen, die wir heute am Nordende der Prager Straße finden. Guter Platz für den alljährlichen Zirkus am 13. Feburar. Die ehem. Stasizentrale hätte vvlt. ein paar schöne bunte Fenster, eine Abstrahlung und Glaspinökeln verpaßt bekommen und überall nette Stadtmöbel - alle verwirklicht übrigens. In NRW oder S-A funktionieren diese "Installationen". Alles andere wie Schulsystem, Infrastruktur und Wirtschaft zwar nicht, aber damit lassen sich auch keine Cocktail-Aid-Partys abchillen.

    Es stimmt schon, S-A ist, wenn man von Sachsen kommt, ein rechter Kulturschock.
    Aber ganz so schlimm ist es auch wieder nicht. ich hab mich auch in S-A recht wohl gefühlt. Zeitz, Weissenfels und Halle werden heute nach Kräften gepflegt, Naumburg ist überhaupt super in Schuss. Finde ich zumindest. Und Halle ist eben zwiespältig, aber auf seine Art faszinierend.

    Ich hab nie das Bürgertum als treibende positive Kraft hoch eingeschätzt. Inwieweit es im Osten eine solche Schicht noch gibt und was sie vermag, kann ich nicht beurteilen. Von den österreichischen Verhältnissen ausgehend, wage ich zu behaupten, dass das Bürgertum als Weggefährte für idealistische Ziele überhaupt nichts taugt, da nur auf seinen unmittelbaren Vorteil bedacht und opportunistisch bis zum Gehtnichtmehr ausgerichtet.
    Keiner dabei, der auf die Straße geht und für die gemeinsame Sache kämpft. Am Schluss wählen alle sowieso CDU oder bei uns eben ÖVP, und die Partei hat immer recht.
    Vielleicht ist es in Sachsen anders, es wäre zu hoffen.

    Was DD betrifft, so war die barocke Fürstenstadt schon unter dem SED-Regime sehr weit gediehen. Immerhin wurde sie erhalten.
    Der Kraftakt zur (halben) Neumarkt-Wiederherstellung ist bedingungslos zu loben und mir nach wie vor unverständlich (heute kann man ja die Stärke des Widerstandes ermessen).
    Dass der Kampf für die zweite Neumarkthälfte verloren ist, muss ich heute auch glauben, und es scheint mir, dass die politische Schuld dafür eindeutig der CDU zuzurechnen ist. Damit hätte man ein klassisches bürgerliches Versagen, ein typischer Fall dafür, dass die bürgerlichen Kräfte vor lauter kurzsichtigem Streben nach kurzfristigem Erfolg die eigentlichen langfristigen Klasseninteressen längst aus den Augen verloren haben.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "youngwoerth"


    Sehe ich auch so.

    Ein aktuelles Beispiel ist das Nein der CDU zum kurzen begrünten Fußgängerboulevard am Anfang der Kesselsdorfer Straße.
    Freie Fahrt, eigenes- und Wirtschaftswachstum um jeden Preis. Der Preis ist hoch, in meinen Augen. Macht macht blind.

    Diese Sichtweise ist allerdings typisch für die gesamte sächsische CDU, nur dass sie in anderen sächsischen Regionen mangels wirtschaftlicher Entwicklung nicht in die Verlegenheit kommt derart radikal aufzutreten. Da man dort den Traum eines industriellen Aufschwungs aufgegeben hat und diesbezüglich von den Brotkrumen lebt die die sächsischen Leuchttürme übriglassen klammert man sich dann an das einzige was man vorzeigen kann, nämlich Tradition, Landschaft und Altstädte.
    Abgesehen davon verliert die CDU kommunal wohl in den nächsten Jahren weitgehend an Bedeutung, an ihre Stelle treten die freien Wähler. Ausnahmen werden wohl nur die Großstädte mit ihrem gut vernetzten Bürger- und Großbürgertum sein.

  • Zitat

    Abgesehen davon verliert die CDU kommunal wohl in den nächsten Jahren weitgehend an Bedeutung, an ihre Stelle treten die freien Wähler.

    Na, ob das dann besser wird. Der Oberbürgermeister, der in Heidelberg in den 70'iger Jahren Riesenwunden in die Altstadt hat schlagen lassen, war ein Mann der Freien Wähler und der aktuelle, der ihm anscheinend fröhlich nacheifert, ist es auch.

  • Naja, die 70er Jahre in Westdeutschland waren generell allerdings auch nicht von großer Liebe zum Altbau gekennzeichnet.
    Abgesehen davon sind die Freien Wähler meist eine Art CDU ohne den ideologischen Ballast. Wenn man böse wäre würde man sagen es sind die örtlichen Gewerbetreibenden die einen Zugang zu den öffentlichen Geldtöpfen suchen.

  • In Dresden wirft der Wahlkampf langsam riesige Schatten, was man am Baubürgermeister merkt, der Kreide gefressen zu haben scheint.
    Die CDU, die noch vor wenigen Monaten gegen eine "Verkehrsberuhigung" im unteren Bereich der Kesselsdorfer Straße zugunsten einer Zentralhaltestelle war, hat Herrn Marx vors Publikum gestellt und ihn eigene Fehler gestehen lassen, woraufhin man seine Meinung zugunsten der Herausnahme des Verkehrs ändern müsste. Damit wird nun wohl der Boulevard Kesselsdorfer Straße doch realisiert, über den noch vor wenigen Wochen alle Messen durch die CDU-Meinungsmacher gelesen schienen.
    Aber auch Herr Mücke von der FDP schaltet sich in die Diskussion um die Dresdner Stadtentwicklung ein und versucht, den anderen Fraktionen den Spiegel vorzuhalten. Konkret kritisiert er den Meinungswechsel der anderen Parteien, die sich geschlossenen für mehr Grün und eine bessere Stadtentwicklung einsetzen als Populismus, da man geschlossen für die Umgestaltung von Postplatz und Altmarkt gestimmt hätte.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Zitat von "bilderbuch"

    Die CDU, die noch vor wenigen Monaten gegen eine "Verkehrsberuhigung" im unteren Bereich der Kesselsdorfer Straße zugunsten einer Zentralhaltestelle war, hat Herrn Marx vors Publikum gestellt und ihn eigene Fehler gestehen lassen, woraufhin man seine Meinung zugunsten der Herausnahme des Verkehrs ändern müsste.


    :schockiert:

    Das Gewandhaus lässt grüßen. Gibts noch jemanden, der diese Partei nicht durchschaut? Ja: Unzählige Dresdner, die der CDU wieder und wieder zu grandiosen Siegen verhelfen.
    Aber ich will mal niemanden vorverurteilen, vielleicht kommen sie ja dieses Mal zur Besinnung...

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Die Händler der Kesselsdorfer haben sich aus Furcht vor Umsatzverlust gegen eine Sperrung für Autos beklagt. Legitim.
    Ihre Abgeordneten von der CDU haben sich dessen angenommen und eine entsprechende Beschlussvorlage in den Stadtrat eingebracht. Ist auch legitim.
    Und das Gutachten hat nun aufgezeigt, daß bei der Variante mit PKW die Fußgängerampel zur Haltestelleninsel zum permanenten Megastau führen würde, weil bei 48 Bussen und Bahnen je Stunde und Richtung die verbleibenden Grünphasen für die PKW zu kurz wären.
    Also Beschlußvorlage gecancelt. So what?
    Wenn die Planer ihr Projekt besser kommuniziert hätten, wäre diese Posse erspart geblieben.
    Aber das ist nun mal Demokratie.