Fragen und Anmerkungen zu Berlin

  • Liebe Mitglieder,

    Ich weiss nicht ob es erlaubt sei über der vergangenheit zu sprechen, aber finde das die Behörden von Berlin wirklich ALLES machen um keine exakte Rekonstruktionen eines Gebäude zu erlauben aus der Periode 1870-1945.

    Frage an Ihnen ist ob das obengenannte Thema WAHR ist.

    Beweis: kein Gründerzeit Gebäude hat wieder seine ursprunglich entwurfen Aussenseite bekommen: Reichstag, Kommandantur, Hauptpost, Landgericht, Bode Museum, Dom, Adlon Hotel, TU-Berlin, Europa Haus, Bauten und Paläste am Unter den Linden, Pariser Platz, unzählige Wohnhäuser und Geschäftshäuser. Auch wenn klip und klar ist das die ursprüngliche Aussenseite viel schöner ist dan die neue oder angepasste Aussenseite (sehe Diskussionen über Dom-kuppel, Adlon, Bode Museum). Es bleibt arbitrair was "schön" ist, aber finde ursprunglich Entwurf meistens "reicher detailliert", "Schmuckvoller" und "eindrucksvoller". Natürlich auch historischer. Es zeugt von Zeitgeist aber finde das erst gut. Gehört auch ein Zeugnis zu sein. Aber dann wenigstens auch original und komplett.

    Andere wertvolle Gebäuden sind nicht eimal wieder aufgebaut: Schloss, Börse, Karstad, Wertheim (Leipzigerstrasse, Moritzplatz), Tietz, Israel,
    Anhalter Bahnhof, Kroll-oper, Kaiser-Passage, dutzende von Kirchen und berühmte Hotels in der Stadtmitte, Haus Vaterand, hunderte von wertvolle Gebäude-ensembles: Uhland Strasse, Prager Platz, Hauptstrasse, Viktoria Louise Plaz, Fritz Elsass Strasse und wenigstens noch hunderte von Strassen.

    Zweite Beweis: Patschke hat Vorschläge gemacht um neu entworfen Gebäuden mehr an der Historie anzuknüpfen (wie auch Adlon !).
    Der Berliner Behörden haben seine Anfragen aber entscheidend abgelehnt. Das ist auch der Beweis das der Vergangenheit nicht wiederenstehen darf.

    Dritte Beweis: z.B. in der Voss-strasse gibt es kein einzige Verweisung
    nach der Platz der ehemalige Reichskanzlei. Absurd!!!!!

    Sind sie auch meiner Meinung???


    Rob Veenenberg

  • Hallo Rob, Sie haben meiner Meinung nach zwar vollkommen recht, aber ich halte die Berliner Politik noch vergleichsweise für annehmbar, immerhin gibt es überhaupt erste Rekos, alte Straßenführungen werden wiederhergestellt (Friedrichswerder, Spittelmarkt), es gibt traditionelle Bauten etc. .

    Dies alles ist zwar noch unzureichend, aber Verbesserungen sind ja auch noch im Nachhinein möglich! Ich denke insgesamt ist tie Tendenz positiv, auch hoffe ich, dass sich nachdem Schloss die Lage und die Stimmung weiter bessert.

  • Rekonstruktionen sind vom jetzigen Senat einfach unerwünscht !
    Für die Berliner Regierung ist ein Bauwerk nicht nur ein Bauwerk;
    nein, für sie ist es ein Politikum. Wird dort irgendetwas aus der
    Kaiserzeit rekonstruiert, so schrillen im Rathaus direkt die Alarmglocken,
    weil man glaubt, es könnte nun die Monarchie wieder entstehen.
    So lange die Politisierung der Architektur in Deutschland immer
    noch ihren Platz hat, wird es daher kaum einen Sinn für das Schöne
    und Erhabene geben.
    Wie schön könnte Berlin nur sein, gäbe es nicht diese schrecklichen
    Ideologien und deren Verfechter ! :D

  • Nach Abbruch ganze intakte Viertel die den Krieg überlebt haben (!) wie das Rollberg Viertel, Vineta Platz, sanierung Klausener Platz usw., keine einzige vollständige Rekonstruktion, Neubauten der letzte 10 Jahre ohne beziehung zu historische Lage (oder Ausenviertel Bauten mitte in der Stadtmitte). Ich meine: es muss unbedingt immer etwas Neues sein und wenn rekonstruiert wird dann bitte nicht alle Stück & Schmuck zurück.
    Stückabschlag, Sanierung, Entkernung, Blockauflockerung. Das alles trug bei an der Vernichtung von die ehemalige Weltstadt Berlin.
    Stadtreperation, IBA: Fremdkörper (in

    Es schein altmodisch zu sein um die typische markante Merkmale der Gründerzeit. Neo-Renaissance, Neo-Klas. und Neo-Barock wieder zu verwenden. Patschke bringt zwar einige klass. Elementen ein aber nicht alle, denn Dächer und Dachgiebel sind noch sehr schlicht entwurfen.

    Häckische Höfe (es gibt gewiss mehr Vorbilder) aber zeugen doch von der möglichheit erfogreich alt und neu in einem Entwurf zusammen zu bringen.
    Ja es gibt dewegen noch Hoffnung.

    Eine gute Idee ist vielleicht um schöne Bilder Alt Berlins auf Poster zu drucken und in der Stadtmitte von Berlin ans Publikum zu zeigen.
    Das grosse Publikum muss sich bewusst werden wie schön es früher aussah. Vielleicht bewegt sich dann mehr.
    Beispiel: ein grosse Foto der alte Börse in der Umgebung der alte Börse auf zu hangen. Das auch für die Leipziger Strasse, Dom usw.
    Etwas für die Gesellschaft Historisches Berlin??

    Rob

  • ich stimme ihnen zu, uaoj36. es wird immer wieder mit allen möglichen und umöglichen mitteln gearbeitet um nur eine kleine reko ändern oder gar ablehnen zu können. schwachsinnig!

    die idee mit den plakaten wurde ja schon einmal diskutiert, und ich glaube auch, dass die GHB dies unterstützen würde, aber - und es gibt immer ein aber - es ist zu teuer! plakate drucken und anhängen ist nichts, was umsonst ist. besonders große plakate, oder farbplakate schlagen richtig in geld! und: plakate kann man nicht überall aufhängen, wo man will. man brauch eine genehmigung und da wären wir schon wieder in den berliner ämtern...

  • Prinzipiell stimmt das schon, aber was ist denn an folgenden Objekten nicht rekonstruiert worden:
    - Bodemuseum
    - Kommandantatur (okay, die Rückseite aber da muss man Zugeständnisse machen)
    - Europa-Haus (das war doch immer schon so häßlich)

    ... und für die großen Kaufhäuser und Passagen hat sich nie jemand engagiert.


    Ich vermisse jedoch auch deutschlandweit die Rekonstruktion von Gründerzeitlern. Nur weil sie nicht so alt sind haben sie doch trotzdem Recht auf Rekonstruktionen. Jugendstil und Historismus haben ebenso eine Bedeutung wie Barock oder Renaissance in meinen Augen.


    ... aber meckern hilft eh nicht, seht lieber zu, dass mal Initiativen gegründet werden!

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Was Patzschke angeht, weise ich nochmal darauf hin, daß der Mann sehr wohl noch traditioneller bauen würde, wenn die Berliner Baubehörden ihn ließen. Alles was über die schlichte klassische Fassade hinausgeht, wird ihm in Architekturwettbewerben gnadenlos weggestrichen. Allein die Rundbögen des Erdgeschosses vom Adlon mußten unter starken Kämpfen durchgesetzt werden.

  • Ich werde nächste Woche für 3 Tage mit meiner Freundin nach Berlin fahren (29.-31. März) und würde mich über ein paar Tipps freuen, was man in der kurzen Zeit in Berlin machen kann.
    Besonders interessiert mich natürlich Alt-Berlin, also Prachtstraßen, Gründerzeithäuser oder auch alteingessene Geschäfte/Restaurants (wenn sie nicht zu teuer sind), aber auch andere Tipps sind willkommen.

    Bisher habe ich angedacht:
    - Alte Nationalgalerie
    - I-Max
    - Einmal durch's KaDeWe
    - Fassbender- und Rausch-Geschäft
    - Besuch Berlin-Story

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Prachtstraßen: Ku'damm, Unter den Linden, vielleicht noch Fankfurter-/Karl-Marx-Allee...Mehr gibts eigentlich nicht (mehr), oder?

    Gründerzeitler: Bergmannkiez, teilw. Ku'damm und Seitenstr., Spandauer Vorstadt, Prenzl. Berg

    Hmm...Alteingesessene Cafés/Restaurants...Werden leider immer seltener...

  • Wenn du mit Berlin nicht nur den historischen Teil meinst, dann schaue dir auch unbedingt den Bezirk Köpenick an. Architektonisch z.B. Friedrichshagen mit der Bölschestraße und vielen Villen rundherum oder Grünau und Wendenschloß direkt am Wasser gelegen. Bei schönem Wetter machst du einfach noch einen Spaziergang in die Müggelberge und dein Berlinbesuch wird ein wenig aufgelockert.

  • bei alter gastronomie kann ich auch nicht so sehr weiterhelfen.

    die meisten sehr alten küchen sind auch sehr teuer (von curry-wurst abgesehen).

    den kuchen im frisch sanierten opernpalais kann man aber bedenkenlos empfehlen. ist seit dem umbau gemütlicher geworden und hat auch endlich standesgemäße wc. altersduchscnitt ist freilich relativ hoch.

    falls du cocktail-trinker bist, musst du dich entscheiden, wie gehoben du es haben willst. grob: je weiter im osten desto billiger und desto mehr assis.
    ich selbst schlürfe meine meist in der oranienburger, ist aber umstritten, weil eher teuer und viele touris, was mich aber beides nicht stört.

    falls du essen gehen willst, kann ich dir u.u. auch noch was empfehlen, wenngleich ich selten nach charlottenburg reinkomme, wo es auch viel gutes gibt.

    absolute pflicht für jeden berlin-besucher ist der tagesausflug nach potsdam - die schönere der beiden schwestern.

    ja, botschaftsviertel ist nett. kann man auch gut mit einem besuch des netten cafe am see verbinden, wenn das wetter einigermaßen sein sollte.

    mein mit abstand beliebtestes museum, in dem ich schon mehrmals war (bei gleicher ausstellung, wohlgemerkt), ist die alte nationalgalerie. malerei der romantik - wunderbar!

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Hier eine Frage....ich fahre wahrscheinlich mit ein Paar Freunden nach Berlin diese oder näschte Sommer....ich habe ein paar Fragen....

    1 Was ist die schönste Ecken von Berlin

    2 Was ist die schönste Ecken von Potsdam

    3 Gibt es eine schöne Kleinstadt in die Gegend (ausser Frankfurt an der Oder)?

  • Zu Frage 3)

    Altlandsberg, Werder/Havel und Neuruppin sind schön. Auch das Kloster Chorin (Ueckermark) oder das barocke Kloster Neuzelle (b. Eisenhüttenstadt) sind schön. Auch sehenswert ist das Kloster Heiligengrabe oder die Wunderblutkirche in Bad Wilsnack (Hamburger Bahn).

    Für weniger Ideologie!

  • @Johan

    Ich finde auch Neuruppin (mit Rheinsberg!) schön, aber Brandenburg/Havel und Jüterbog sind interessanter.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Jüterbog liegt ja nun nicht mehr unbedingt bei Berlin, aber wenn wir schon so weit ausschweifen, sei unbedingt noch die kleine Perle Luckau zu erwähnen. Dort findet man zahlreiche Barockbauten am Marktplatz (von italienischen Baumeistern errichtet), eine sehr sehenswerte gotische Stadtkirche mit reicher barocker Ausstattung sowie eine fast vollständig erhaltene Stadtbefestiung. Die Stadt liegt westlich von Cottbus in der Niederlausitz.

    Für weniger Ideologie!

  • Wir haben eine schöne Radtour gemacht: "Preußens Arkadien"

    Bahnhof Wannsee
    Kleiner Wannsee (Kleist-Grab)
    Villenkolonie Wannsee (Sommerhaus Max Liebermann, Haus der Wannsee-Konferenz)
    Pfaueninsel
    Nikolskoe
    Schloß Klein-Glienicke
    Jagdschloß Glienicke
    Schloß Babelsberg
    Neuer Garten
    Marmorpalais
    Schloß Cecilienhof
    und zurück zum Bahnhof Wannsee

  • Hallo Fans,

    Fahre zum ersten Mal meines Lebens zu Berlin!!! 4 Tagen.

    Zu der Stadt die "Alles-durcheinander" für mich ist, besonders ein Paradis für Avantgardisten aber auch eine Stadt der (ehemalige Preussische) strenge Ordung der fluchtlininien, was Stimmann doch so kenzeichnete: gegen die egoïstische Bauwelt der Architekten und Bauherren doch noch einig Gegenwicht zu schaffen. Bravo! Am Friedrichswerder wird es leider wieder wenig historisches und noch mehr ein durheinander von moderne Varianten.

    Wenn sie noch tipps haben für Buchhandlungen die Bücher über die Wohnbauten von vor dem Krieg haben dann bitte reagieren sie bitte!


    Was werde ich besuchen:

    - Berlin Maquette von vor Dem Krieg am Hausvogteiplatz

    - Bodemuseum und historische Bauten gegenüber das Museuminsel;

    - Stadtmitte mit Unter den Linden, Bebelplatz, Gendarmenmarkt,
    Hausvogteiplatz (Patscke) Friedrichstrasse, Behrenstrasse, Häckischen
    Höfe, Scheunenviertel (Sophienkirche), Wallstrasse und Nikolaiviertel.

    - Stephankiez und Prenzlauerberg (so wie Berlin eimal war!!);

    - Chamisoplatz, Oranienplatz, Rüdersheimer Platz, Kastanienstrasse,
    Savignyplatz,

    - Tempelhof, eh. Reichsluftfahrtministerium, Olympia Gelände

    - Vielleicht wenn noch Zeit da ist: Köpenick und Potsdam,

    Architektur Buchladen: Gawronski usw.

    Werde nicht Potsdamerplatz, Leipzigerplatz oder Friedrichswerder besuchen! Das ist mich ein bischen zuviel Modernität.

  • @uaoj36

    Falls du Fotos machst und Lust hast welche einzustellen, würden mich vor allem Bilder aus den Gründerzeit-Vierteln interessieren (Prenzlauerberg etc.).