Groningen

  • Groningen Marktplatz wurde teilweiss im Krieg zerstört. Was man wiederaufgebaut ist alles nicht so schön. Ich will mit diese Thread nicht zeigen dass Groningen nicht schön ist. Groningen hat seine schöne Ecken. Ich will einfach zeigen dass alles in die Wiederaufbau von Groningen nicht so schön gelaufen ist. Hier kann man auch viel abreissen. (Indirekt ist es ein Gallerie für Rob)

  • @Johan: Vielen Dank für die Bilder. In Groningen scheint es gelaufen zu sein wie in vielen deutschen Städten: Die alten Bauten können beeindrucken, die Nachkriegsbauten sind weitgehend nur Schrott.

    Interessant finde ich folgende Bemerkung aus der Wiki (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Groningen\r
    de.wikipedia.org/wiki/Groningen )

    Zitat

    ...Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Stadt erhebliche Schäden. Als im April 1945 die Alliierten Groningen erreicht hatten, stießen sie auf heftigen Widerstand der deutschen Besatzungstruppen. Ein Teil der Innenstadt musste durch heftige Straßenkämpfe erobert werden. Die Bauten, die danach im Rahmen des Wiederaufbaus entstanden waren, sind inzwischen Gegenstand heftiger Debatten. Viele wollen sie durch Schöneres ersetzen...

    Weiß jemand (Rob vielleicht??) genaueres über diese Debatten. Sind vielleicht gar Rekonstruktionen geplant oder lediglich andere modernistische Bauten?

  • Ich war schon mal im Rahmen eines Tagesausflugs in Groningen und hatte mir eigentlich nicht viel erwartet, da laut Reiseführer die Innenstadt nach dem Krieg wieder aufgebaut werden mußte.

    Der Besuch war dann aber eine angenehme Überraschung, mir gefiel die Stadt im großen und ganzen recht gut, und es gab auch einige attraktive Neubauten zu sehen. Entsprechende Fotos kann ich morgen hochladen.

  • Also Groningen hat seine schöne Ecken absolut. Ich wollte nur zeigen, dass die Holländische Wiederaufbau auch nicht immer so toll ist. Ich finde dass das Robs Meckern kann auch einmal zu seine Eigene Land gerichtet werden. Ich habe ja in Holland für ein kurze Zeit gewohnt und ich komme oft und wieder zurück. Ich finde man konnte auch ein Diskussion über Hollands Denkmalschutz nehmen....

  • @Johan
    Du hast volkommen recht.Dort wo es in den Niederlanden Kriegsschaden gab z.B.Rotterdam,Nijmegen, Eindhoven, Arnheim und auch Groningen geschah die Wiederaufbau nicht besser oder genauso schlecht als in Deutschland.

    Was Groningen betrifft gab es vor allem Verwüstungen am Grote Markt und einige Seitenstrassen.Das grösste Teil des Zentrums blieb alledings davon verschont.

    Es gibt schon seit Jahren Pläne für eine rückbau der Grote Markt auf die historischen Strassenfluchte.An der Westseite hat man das Teilweise schon gemacht (siehe zweites Foto von Johan)mit neubauten von Renzo Piano.
    Dafür hat man einen 60er Jahren Betonklotz das hinter das Stadthaus stand abgerissen.
    Für die Ostseite mit ihren hässlichen Nachkriegsbauten gab es schon Pläne die aber per Referendum (zurecht) abgewiesen worden sind durch die Bevölkerung.In Januar werden durch 7 Architekten neue Pläne eingereicht
    die auch wieder abgestimmt werden können.

  • @Johan
    Danke für den Link, kannte ich noch gar nicht!
    Werde in kürze eine Bilderreihe posten der Grote Markt vor der Zerstörung im Krieg, vielleicht auch einige der Neubauplanung (das erfreut einem nicht) :x

  • Hier folgt eine kleine Galerie der Grote Markt vor, während und gleich nach dem Krieg.
    Man kann die Bilder schön (falsches Wort) vergleichen mit die Bilder Johans.
    Ich muß daneben noch sagen das die Bilder des heutigen Grote Marktes sicherlich nicht alles sagen über Groningen.
    Groningen hat eine sehr schöne Innenstadt, vor allem Vismarkt, Ossenmarkt und die Aa-Gracht.Dabei ist Groningen eine sehr lebendige und gemütliche Stadt was auch damit zu tun hat das es sehr viele Studente gibt.
    Ich habe jedenfalls viele schöne Stunden dort verbracht in die vielen Kneipen!

    Bild 1
    Ein Gemälde von Otto Eerelman aus 1920 am Köninginnentag.
    Links die Nordseite des Platzes mit vielen Renaissancegiebel, in april 1945 komplett zerstört.Dann der Martiniturm, DAS Wahrzeichen der Stadt, hat glücklicherwise den Krieg überlebt.Rechts daneben das mittelalterliche Gebäude der Hauptwache, auch zerstört.Dahinter sieht man der Turm des Renaissance Provinzhauses, gibt es noch.
    Dann folgt die Ostseite die auch komplett zerstört wurde.
    Die ersten zwei Renaissancegiebel gab es übrigens schon nicht mehr als das Gemälde gemacht wurde der Maler fand sie einfach schöner.
    Neben diese drei stand das im Krieg so berücht gewordene Scholtenhuis (steht nicht auf das Gemälde).
    Rechts im Vordergrund angeschnitten das Stadthaus.

    Bild 2
    Ein Bild der Nordseite Anfang des jahrhunderts.
    Man sieht hier deutlich das weisse Jugendstil Cafe de Unie( auf dem Gemälde ganz links angeschnitten)

    Bild 3
    Die Hauptwache neben der Martiniturm aus etwa 1500, zerstört

    Bild 4
    Ostseite mit das Herrschaftliche Scholtenhuis, links das Renaissancehaus Panser.
    Bild aus dem Krieg als das Scholtenhuis HQ war der S.D.Das Haus war für die Groninger Synoniem mit Blut und Träne (So lautet auch das Unterschrift).In die Apriltage von 1945 wurde schwerer widerstand geleistet aus dem Scholtenhuis von deutsche, niederländische und auslandische SS gegen die Kanadier.Viel Munition flog in die luft und die (meist) SS setzte Brand in vielen Häusern, deswegen die grosse zerstörung am Grote Markt.

    Bild 5
    übersicht der Ostseite

    Bild 6
    Ruine des Scholtenhuis gleich nach dem Krieg, man sieht die Gerüste.
    Viele Giebel wurden zuerst noch unterstützt bevor die Modernistische Stadterneuer ihre chance griffen und die Bulldozer und Bagger an die Arbeit setzten.Aber das kennt ihr ja gut genug in Deutschland.

    Bild 7
    Zerstörte Nordseite, links das ausgebrannte Jugendstilcafe.Man sieht, es stand noch so manche Giebel.

    Bild 8
    Erschütterndes Bild, brennende Renaissancegiebel

  • GruttePier: vielen Dank für die Ansichten. Vor allem das wohl zum Teil idealisierte erste Gemälde beeindruckt sehr. Ich bin sicher, dass man auch in NL eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung für eine Rekonstruktion des Platzes gewinnen würde, wenn man ihnen die Wahl zwischen diesem früheren Zustand und dem heutigen Zustand geben würde. Aber wohlweislich werden die Verantwortlichen auch in Groningen nicht ihre Bevölkerung zu einem solchen Thema befragen, um ungestört die Stadt weiter mit ihren Kisten vollbauen zu können, oder wie sieht die Stimmung bezüglich Rekonstruktionen im allgemeinen aus?

  • @MunichFrank
    Rekos sind ein schwieriges Thema in den Niederlanden.Einerseits weil es weniger zu rekonstruieren gibt als in deutschland (aber noch mehr als genug)
    und es deshalb nicht im Blickfeld der meisten Menschen ist.
    Andererseits gibt es in den Niederlanden, traditionell, eine ganz starke "Moderne"Architektur Lobby.

    Was Groningen betrifft sind die Einwohner durchaus engagiert und interessiert, z.B. in 2002 wurde eine Neubauplanung der Nordseite des Grote marktes mittels ein Referendum abgelehnt.Rekos sind leider nicht an die Tagesordnung und ich habe diesbezüglich auch sehr wenig Hoffnung.

  • Danke für die Informationen, GruttePier! Das Gemälde von 1920 ist
    wirklich ein wunderbares Bild von dem schönen alten Groningen.
    Traurig, daß jetzt alles weg ist... :weinen:
    Hast Du eigentlich auch Bilder von der Universität Groningen ? Ich habe
    mal gehört, daß dies eine der ältesten in den Niederlanden ist. :D

  • Oliver
    Das stimmt, es ist eines der ältesten Universitäten in den Niederlanden aus 1614.
    Das Hauptgebäude stammt alledings aus 1909 ist aber in Holländische Renaissancestil erbaut (das war am Anfang des 20en Jahrhunderts der Nationale Baustil).

  • Der Grote Markt in Groningen hat bedingt durch Zerstörungen am Ende des Kriegs Wunden ins Stadtbild geschlagen. Triste Nachkriegsbauten prägen die östliche Zeile. Nun wurde jedoch Stadtreparatur betrieben und ein äusserst gelungener Backsteinbau errichtet, welcher sogleich die Szenerie erheblich aufwertet.


    Zitat

    Beim verwendeten Backsteinmaterial handelt es sich um die relativ kleinen Waalformat-Ziegel, einem traditionellen niederländischen Mauerwerksformat. Bezüge sehen die Architekten auch zu den expressiven Fassadengestaltungen der Amsterdamer Schule des frühen 20. Jahrhunderts. Details, Stürze, Abschlüsse und Fußpunkte der Pfeiler und schlanken Lisenen sind in dunkelgrauem Belgisch Granit der Region ausgeführt.

    Oostwand im Waalformat - Hotel in Groningen von Müller Reimann Architekten

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Snork 4. Juli 2022 um 19:56

    Hat den Titel des Themas von „Groningen - Allgemeines“ zu „Groningen“ geändert.
  • Der Grote Markt in Groningen hat bedingt durch Zerstörungen am Ende des Kriegs Wunden ins Stadtbild geschlagen. Triste Nachkriegsbauten prägen die östliche Zeile. Nun wurde jedoch Stadtreparatur betrieben und ein äusserst gelungener Backsteinbau errichtet, welcher sogleich die Szenerie erheblich aufwertet.


    Oostwand im Waalformat - Hotel in Groningen von Müller Reimann Architekten

    Eine bessere Version des Balge Quartiers quasi.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland