Dresden - Frauenkirche

  • Zitat von "dresdnerimexil"

    Also wie ein Schmerzensmann sieht der Torso nicht aus, eher wie eine Schmerzensfrau. Man beachte außerdem z.B. die Haltung des rechten Armes. Die Skulptur müßte sich auf dem Trümmerberg bewegt haben.

    Der Trümmerberg der Frauenkirche wurde z.T. auch dazu genutzt, erhaltenswerte Gebäudereste der Umgebung abzulegen. Das untenstehende Bild zeigt den Brunnen des Coselpalais, aufgenommen Anfangs der 80er Jahre.



    Der bei der Enttrümmerung aufgefundene Ecce Homo befindet sich heute in der Kreuzkirche, vom Altar gesehen links unter der Orgelempore. Übrigens, die einstige Wildrosenhecke und die Nähe des Polizeipräsidiums hinderten nicht, auch mal auf den Trümmerber steigen zu wollen. Ich habe das natürlich nieeeeee gemacht :-). Und da war dieser mitunter auch Schuttabladeplatz für Bildhauerische Versuche der HfbK. Hatte zumindest den Anschein.

    Hier noch ein Video von der beginnenden Enttrümmerung:

    http://de.youtube.com/watch?v=Kh5yr6-H42U

    Matthias

  • Könnte mal jemand zum Abschluß nochmal Bilder von innerhalb der Kirche machen ? Hier sind zwar ein paar Bilder, aber die sind noch aus der Anfangsphase. Hat mal jemand ein Messe in der Kirche besucht ? Würde mich interessieren, ob diese gut besucht wird... :gg:

  • Zunächst einmal, die Dresdner Frauenkirche ist ein protestantisches Gotteshaus, demnach wird in selbiger keine Messe zelebriert. Die sonntäglichen Gottesdienste findet zu ungewöhnlicher Zeit, 11:00 Uhr, ab und sind dafür, dass die Frauenkirche eigentlich keine Gemeinde hat, sehr gut besucht. Sicherlich auch durch viele Touristen und von den Kollekten der sonntäglichen Gottesdienste könnte wohl manch Kirche in Deutschland nur träumen.

    Was Bilder vom Innenraum betrifft, so werde ich einmal - so ich Zeit habe - einige Aufnahmen einstellen. Auf diesem, sicher schon bekannten Youtubestreifen, sind einige Sequenzen aus dem Inneren zu sehen.

    http://de.youtube.com/watch?v=R67MH1n2sQA\

    Matthias

  • Das war mir schon klar, daß das eine evangelische Kirche ist. Kirchen mit VIP-Logen und Zuschauerrängen, wo man auf das Kreuz hinunter schaut, gibts nämlich bei den Katholiken nicht. :zwinkern:

  • Zitat

    Urheberrechtsstreit um Kuppelgemälde in Frauenkirche


    Dresden - Um die Kuppelgemälde in der Dresdner Frauenkirche ist nach einem Bericht der „Dresdner Neuesten Nachrichten“ ein Streit um die Urheberrechte entbrannt. Die Künstler wollen bei Veröffentlichungen von Bildern der Gemälde finanziell beteiligt werden. Nach Auffassung von Restaurator Peter Taubert, Oberleiter für die Ausgestaltung des Innenraums, handelt es sich bei der Ausgestaltung der Kuppel um eine eigenständige künstlerische Leistung. „Das ist keine Rekonstruktion“, betonte er. Vor allem der Blick von West nach Ost zum Altar zeige dies.

    Damit greift nach Überzeugung des Restaurators das Urheberrecht. Danach wären Verwertungen von schöpferischen Leistungen zu honorieren. Dies gelte bei Abbildungen jeglicher Art der Ausmalungen in der Frauenkirche. Nach Angaben Tauberts hält sich die Stiftung Frauenkirche jedoch sehr zurück bei derartigen Zahlungen. Eine Einigung sei nicht absehbar. Stattdessen erscheinen dem Bericht zufolge einige Publikationen bereits ohne Kuppelbilder. Laut Zeitung wollte sich die Stiftung Frauenkirche nicht zu den Vorwürfen äußern. (dpa)


    http://www.sz-online.de

  • Es ist zwar uralt, aber ich hatte gerade das Bedürfnis, diesen Klassiker noch einmal auszugraben...

    Hier, aus dem Baunetz:

    Zitat

    Es muss erlaubt sein festzustellen, dass der Anblick der hellbeigen, von einigen schwarzen Punkten besprenkelten Frauenkirche unnatürlich aussieht, wie ein Spielzeug aus Kunststoff-Bauteilen, und dass die Kuppel im Stadtbild als Fremdkörper empfunden werden kann.

    Quelle: http://www.baunetz.de/meldungen/Meld…ntar_21728.html

  • Na ja, der fettgedruckte Satz ist nicht ganz von der Hand zu weisen: Zwischen den Plattenbauten am Pirnaischen Platz, der Prager und der St. Petersburger Straße ist die Kuppel ein Fremdkörper. :zwinkern:

  • Hier eine historische Ansicht des "ehemaligen Mahnmals gegen Krieg und Imperialismus": http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…Rathausturm.jpg
    Die DDR Regierung wollte die Ruine weder aufbauen noch restlos beseitigen, sie sollte als drohendes Mahnmal beibehalten werden, und ideologisch zeigen wo zu der "Klassenfeind" alles fähig sei, wenn man denn nicht mittels Waffengewalt "den Frieden verteidige".

    Viele Grüße

    Strandfliese

  • Strandfliese, ich kann dir versichern, daß wir in unserem APHforum über viele Jahre hinweg die Entwicklung der verschiedenen Projekte sehr aufmerksam mitverfolgt haben; auch der Wiederaufbau der Frauenkirche gehört hier hinzu. Wir haben das Glück, daß wir in unseren Reihen Mitglieder haben, deren Kenntnisse zu verschiedensten Themata sie in einer herausgehobenen Bedeutung erscheinen lassen. Daß wir die Lebensleistungen einiger Mitglieder, die sie auch im Angesicht bestehender Schwierigkeiten gemeistert haben, in unserem Forum nicht beeinträchtigt haben wollen, muß wohl nicht extra angesprochen werden.
    Unser Forum ist tolerant und gastoffen; doch die Einhaltung gewisser Spielregeln in einem Internetforum hat auch ihren Stellenwert.
    Auch einem neu angemeldeten Mitglied bringen wir den notwendigen Respekt entgegen und geben ihm die Möglichkeit, sich entsprechen seinen Kenntnissen und Fähigkeiten seinen Rang in unserem Forum zu erarbeiten.
    Wenn du das Bestreben hast, dir diese Stellung zu erarbeiten, wird dich niemand davon abhalten, man wird aber die Summe der Beiträge mit der Qualität messen. Ich kann dir versichern, daß wir Mitglieder haben, die größere Sorgen haben, als sich um Meister Eders Werkstatt in München Gedanken zu machen, und ich kann dir auch sagen, daß die meisten von uns sich bewußt sind, daß sie dann etwas zum Thema sagen, wenn sie was zum Thema zu sagen haben. Die meisten von uns haben das APHforum auch niemals als Kindergarten gesehen und sich entsprechend verhalten.
    Unsere Frauenkirche ist seit 7 Jahren geweiht, und wir haben die Fortschritte mit großem Interesse mitverfolgt. Den meisten von uns sind die politischen und gesellschaftlichen Schwierigkeiten im Vorfeld nicht unbekannt; ähnliche Probleme zeigen sich derzeit in Berlin, Magdeburg und Potsdam. Daß nun die Thematik mit dem Mahnmal Frauenkirche wieder angeschnitten werden soll, obwohl das nun wirklich erledigt ist, sollte man überdenken, bevor man es anspricht.

  • Versteh die Belehrung gerade nicht so ganz, ich kann in dem Beitrag erstmal nichts verwerfliches erkennen.

    Aus der Perspektive hab ich die Ruine selbst noch nicht gesehen müsste mit der Elbe im Rücken fotografiert sein oder? Gespenstische Leere die man erst mit dem Bau des Hilton Hotels etwas gemildert hat.

  • Hallo Weingeist,

    ich kann Deine Kritik an meinen Beitrag durchaus verstehen zumal dies ein recht unschönes Kapitel deutscher Geschichte bezüglich der Frauenkirche ist. Nun, vielleicht gelingt es mir ja Dir meine Intension meines Beitrages näher darzulegen:

    Ich bin recht häufig mit dem Nachkriegskapitel Frauenkirche konfrontiert worden, daß erste mal als ich etwa 5 Jahre alt war. Im anatomischen Bereich der Kunsthochschule Berlin Weißensee, sichtete ich ein (natürlich abgesperrtes) verkohltes Kinderskelett, welches damals in dem meinigem Alter gewesen sein muß als es verbrannte. Ich erfuhr dann irgendwann daß es sich um ein geborgenes Kinderskelett aus der zerstörten Dresdner Frauenkirche handelte. Meine Eltern führen mit mir oft nach Dresden - der Parkplatz war genau vor dieser grauenvollen Ruine. Auch erfuhr ich von Dresdnern Bürgern später, was eigentlich mit der Kirche passiert war - sie stürzte nicht nach einem Bombentreffer ein, nein sie brannte eine Weile - in dem Gebäude Menschen welche Schutz suchten, und dem Inferno darinnen nicht mehr entkamen - die Steine zerbarsten unter der Hitze, und ließen das Gebäude vollendst einstürzen.

    Ich für meinen Teil war schon zu DDR Zeiten für den Wiederaufbau, es braucht meiner Meinung nach keine Ruine um an das fürchterlichste erinnert zu werden, ebenso unsinnig ist es Gebäude aus gewisser Zeit zu entfernen um "Geschichte wieder gut zu machen".

    Es tut mir leid, wenn ich Dir bezüglich des Bauwerkes ein unschönes Gefühl verschaffe, aber vielleicht kannst Du ja auch mich versuchen zu verstehen, daß für mich die Geschichte von Bauwerken mit unter einfach auch da zu gehören.

    Zitat


    Aus der Perspektive hab ich die Ruine selbst noch nicht gesehen müsste mit der Elbe im Rücken fotografiert sein oder? Gespenstische Leere die man erst mit dem Bau des Hilton Hotels etwas gemildert hat.

    Ja, das muß wohl mit dem Rücken zur Elbe gewesen sein - aber selbst in den 80iger Jahren war der Anblick nicht sehr viel angenehmer - ich für meinen Teil jedenfalls bin froh daß sie wieder in alter Pracht steht :smile:

    Viele Grüße

    Strandfliese

    3 Mal editiert, zuletzt von Strandfliese (17. Juli 2012 um 22:53)


  • Hier eine historische Ansicht des "ehemaligen Mahnmals gegen Krieg und Imperialismus": http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…Rathausturm.jpg
    Die DDR Regierung wollte die Ruine weder aufbauen noch restlos beseitigen, sie sollte als drohendes Mahnmal beibehalten werden, und ideologisch zeigen wo zu der "Klassenfeind" alles fähig sei, wenn man denn nicht mittels Waffengewalt "den Frieden verteidige".

    Hallo Strandfliese,

    leider sind deine Informationen nicht vollständig.

    " Ab Mitte der 1980er Jahre wurde noch zu Zeiten der DDR eine historisierende Wiederherstellung der Umgebung des Neumarktes mit dem Fernziel des Neubaus der Frauenkirche diskutiert, zum Teil geplant und in Ansätzen realisiert. An der Töpferstraße begann Ende der 1980er Jahre der Bau des postmodernen Hotels Hilton, daneben entstanden postmoderne Plattenbauten mit Wohnungen. Die Umsetzung der ehrgeizigen Ziele verhinderte die Wirtschaftskrise in der kollabierenden DDR."

    Quelle Wikipedia/Neumarkt-Kurier

    abgesehen davon kann ich den Zynismus welcher Deiner Aussage innewohnt nicht nachvollziehen. Ich habe diese Ruine immer als Mahnmal empfunden. Abgesehen davon ist der Hauch der Demagogie, welcher die Ruine umwehte gewissermaßen auch den Umständen der Zeit geschuldet.

  • Hallo Stefanius,

    Danke für die Ergänzung, das war mir in dem Zusammenhang nicht bekannt gewesen. Zwar war mir bekannt daß von Seiten der evangelischen Gemeinde der Wiederaufbau angestrebt wurde, daß allerdings die DDR Staatsführung ab Mitte der 80iger Jahre es befürwortete war mir neu - allerdings nicht undenkbar; haben sie sich doch letztendlich da zu aufgerafft das Dresdner Schloß wieder in Ordnung zu bringen, welches ja nur noch aus der ausgebrannten Fassade bestand - nun ja, ab der Mitte der 80iger Jahre fand wohl bezüglich der Architektur in der DDR ein Umdenken statt (aber das ist ein anderes Thema).

    Viele Grüße

    Strandfliese

  • Ich konnte mich mit dieser Mahnmals These noch nie abfinden. Wenn man so will war bzw. ist ganz Dresden ein Mahnmal. Und bis 1990 standen auch noch das Taschenbergpalais, das Schloss, und das Kurländer Palais als Ruinen in einer Mondlandschaft umher.

  • Ich konnte mich mit dieser Mahnmals These noch nie abfinden.

    Das sehe ich ganz genau so. Menschen welche diese grausige Hinterlassenschaft zu verantworten hatten, interessierte diese Art von Mahnmalen herzlich wenig, siem fühlten sich ja im Recht.
    Menschen hingegen welchen die Geschichte dieser Horrornacht mit beklemmendem Gefühl wissen, oder gar noch jene welche diesen Bombenholocaust (im übersetztem Sinne von Bombenbrandopfer) miterleben mußten, muß man nicht immer wieder mit der Nase draufstuken, gerade letztgenannte werden diese grauenvollen Bilder ohnehin nicht mehr vergessen können.

    Gerade von daher hätte Dresden einen schnellen Wiederaufbau verdient gehabt, allen voran die Frauenkirche.

    Viele Grüße

    Strandfliese