Und die Tatsache, dass sich hinter dem wie auch immer zu bewertenden Stuckzierrat ein großartiges gotisches Bürgerhaus mit wunderbaren Erkern und höchstwahrscheinlich bauzeitlichen Gewölben, Holzdecken, usw... befindet, während unser wahrscheinlich den spontanen Investitionsgelüsten eines Kaufmanns entsprungene gründerzeitliche Freund genau so eines ersetzt, wird völlig ignoriert?
Falls dem so ist, ist der Vorgang aber nun einmal vor vermutlich 120 Jahren passiert. Man kann nicht ewig trauern. Und einen Abriss mit Rekonstruktion des Vorgängergebäudes würde ich in diesem Fall nicht gutheißen, er wäre wohl auch völlig unrealistisch (fehlende Pläne/Fotos; veränderte Bauaufgaben). Insofern muss man heute nicht das eine gegen das andere Gebäude moralisch ausspielen. Und deshalb kann ich z.B. des "Münchners" Urteil akzeptieren, denn es handelt sich um eine Geschmacksäußerung aufgrund des heutigen Bestandes und die Sorge, dass durch Abrisse derzeit nichts besseres nachkommt.