Hamburg - Baugeschehen

  • Abriss dreier Altbauten[ http://www.flickr.com/photos/30985203@N00/392860128\r
    http://www.flickr.com/photos/30985203@N00/392860128 ] am Stephansplatz. Vielleicht waren die Gebäude nicht sonderlich dekoriert, wohl aber waren sie identitätsstiftend. Ob das der zukünftige, über die drei jetzigen Grundstücke reichende Neubau auch vermag, bleibt leider fraglich. Das das Bauschild noch nicht aufgestellt wurde, stimmt mich nicht vorfreudiger...

  • Weiß man denn, wann man was wissen wird? Gibt's Vorgaben?

    Prinzipiell kann man solche Häuser schon einmal abreißen, ist eben nur die Frage, wofür?

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • So, mein Diplom ist durch, ich weile wieder unter euch :P:

    Ich möchte an dieser Stelle dann auch gleich fragen, wieso nicht endlich mal ein Hamburg-Board eingerichtet wird. Am Aufwand kann es ja wohl nicht liegen?

    Es kommen auch bald wieder HH-Bilder von mir. Dafür braucht es zunächst einen Filmscanner; ich benutze erstmal wieder Film und bin noch nicht sicher, ob ich für Architektur "digital aufrüsten" will..

    Wo genau ist denn dieses "Umfeld" aufgenommen? Mir kommt der Ort zwar bekannt vor, aber damit hat es sich dann auch..obwohl ich ja gebürtiger Hamburger bin =).

  • Herzlichen Glueckwunsch, Haussmann! :blumen:

    @Samuel: Ja, um den Nachfolgebau sorgen wir uns beide. Schade mit dem Abriss der drei Haeuser! :( Es muessen ja nicht unbedingt grosse Schoenheiten gewesen sein, aber jedenfalls war da vorher eine laengere, zusammenhaengende Strassenzeile (bis auf das Kistenungetuem hinten rechts). Na, jedenfalls bleibt das Eckhaus stehen, auch wenn es sicher mehr aus sich haette machen koennen.

    Ich glaube, die Kneipe war frueher mal im Keller. ;)

  • Zitat

    Wo genau ist denn dieses "Umfeld" aufgenommen? Mir kommt der Ort zwar bekannt vor, aber damit hat es sich dann auch..obwohl ich ja gebürtiger Hamburger bin =).


    Wenn mich nicht alles täuscht, ist doch schräg gegenüber das Congresszentrum. In dem Lokal im Keller war ich mal gewesen, es müsste aber in dem noch stehenden Eckhaus sein.

  • Das Lokal ist dicht. Der Eckbau verlassen und es sieht arg dannach aus als könnte der Bagger sich eines Nachts auf dem Nahcbargrundstük verirren. Dann wäre der "ästige" Altbau an der Ecke gleich mit weg und man könnte den Neubau gleich weiter ziehen (wird ja fassadentechnisch gehen- ist ja eh Schnuppe wo die wahrscheinlich versetzten Fensterreihen nun enden). :?

    Übrigens, durch den Abriss sind im Hinterhof etliche Fachwerkrückwände zum Vorschein gekommen.

  • Zitat von "Kindvon2dresdnern"

    Wenn mich nicht alles täuscht, ist doch schräg gegenüber das Congresszentrum. In dem Lokal im Keller war ich mal gewesen, es müsste aber in dem noch stehenden Eckhaus sein.

    Ich meinte auch das Eckhaus. ;)

    @Samuel: Du gibst uns die Hiobsbotschaften ueber diese Ecke in kleinen bitteren Tropfen ein. :(

  • Ich denke man muss im Moment abwarten. Will den Bau nicht verurteilen, bevor wir ihn zu Gesicht bekommen haben.

    Ferner wird das fürchterliche "Hotel an der Oper", eine Querstraße weiter, abgerissen. Die Oper ist übrigens der plumpe Block auf dem letzten Bild, ganz Rechts.

    ________________
    Dieses Gebäude wird zur Zeit am Domplatz abgerissen, ersetzt wird es nicht, wie auf der Plane zu vermuten, durch einen weiteren Glasbau, sondern bekommt wenigstens eine ortstypische Backsteinfassade.

    Zwar kein Juwel, aber um längen besser als der Bestand. Der von drei Straßen umgeben, in seiner rechteckigen Form ziemlich deplaziert aussieht.

    Quelle: http://sw.djyul.de/index.php?set_language=de&cccpage=projekt_detail&set_z_projekt_seiten=&set_z_projekte=16&set_z_projekt_typ=B%FCro\r
    sw.djyul.de/index.php?set_langua ... typ=B%FCro
    Schenk und Waiblinger

  • In den Renderings kommt die Oberflächenstruktur der Klinker noch nicht zum tragen, ausserdem folgt der Neubau den Strassenfluchten ganz ordentlich, insofern sehe ich da eine deutliche Verbesserung.

    Ob der Gag mit den leicht verdrehten Geschossen das Haus auf Dauer optisch trägt hängt wohl davon ab wie oft sowas noch gemacht wird.
    Aber als 08/15 Bürobau ganz nett, speziell auf dem zweiten Bild hat das Gebäude durch die Staffelung von weitem fast was Art-Deco-artiges.

  • Hachgott, ein wenig Staffelung, wie neu, wie kreativ..gähn! Wieder mal pure Langeweile. Und häßlich.
    Bin auch heute wieder entsetzt gewesen, als ich gesehen habe, daß bei Planten & Blomen so ein Kasten im "Playmobil-Stil", der noch schlimmer ist als 70er-Jahre-Hochhäuser, hingesetzt wurde. Die Widerlichkeiten bei Neubauten nehmen kein Ende, gerade Bürobauten fehlt vor allem meist die Ladenzeile (mehr "tote Stadt"). Und der eh schon viel zu geringe Restbestand an vernünftig gestalteten Bauwerken wird weiter vernichtet. Ich neige hier langsam dazu, zu resignieren. Man kann eigentlich nur noch zeigen, wie übel alles ist.

    Mit meiner Frage meinte ich den Post von Samuel eine Seite vorher, wo der Stephansplatz ist, weiß ich natürlich.

    p.s. diese Neubauten mit Backsteinfassaden empfinde ich auch nur als das geringere Übel. Die Putzfassaden sollen wieder her. "Ortstypisch" ist an diesen 0815-Bauten sowieso nichts, außerdem waren wir schon mal weiter als bei nackten Backsteinen.

    p.p.s Pilaster: danke =)

  • Das Haus besteht aus zwei Teilen: einem älteren Abschnitt am Holstenwall, der 1903/1904 von den Architekten Werner Lundt und Georg Kallmorgen (dem Vater Werner Kallmorgens) erbaut wurde, und dem später hinzugekommenen, 1931 fertiggestellten Teil, der durch die Architekten Ferdinand Sckopp und Wilhelm Vortmann geplant und mit Figurenplastiken der Bildhauer Ludwig Kunstmann und Karl Opfermann ausgestattet wurde. Das Gebäude war der erste Stahlskelettbau Deutschlands und bei seiner Fertigstellung das höchste Haus der Stadt.

    Die Restaurierungsarbeiten sind fast abgeschlossen!

    im städtebaulichen Umfeld


    Bilder von mir.

  • Zitat von "Samuel"

    ...Jetzt wurde ein Kompromiss erreicht, der vorsieht, dem Bezirk Elmsbüttel als Ersatz für den nicht realisierten öffentlichen Raum die Restaurierung des so genannten Norwegerheims mit einer Million Euro zu finanzieren.....

    Hätten sie besser mal das Schröderstift restauriert. Verrottet das immer noch vor sich hin ?

    Bekommt der Karstadt eine neue Fassade da an der Ecke ? :piksen:

  • Ja, bekommt er. Ist auf dem Bild aber nciht zu sehen. Das Eckgebäude ist nicht Teil des Karstadtkomplexes.

    Der sieht seit der Sanierung so aus

  • 3 Gebäude werden am Rödingsmarkt abgerissen, endlich. Der Rödingsmarkt war vor dem Krieg wohl einer der schönsten Plätze Hamburgs. Heute ist er Verkehrskreuz direkt an der unwirtlichen, überdimensionierten Willy Brandt-Straße. Er wird geprägt von einem Mix aus Epochen.

    So z.B. die Oberfinanzdirektion von 1906
    - http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Heiligengeistbr%C3%BCcke.jpg\r
    de.wikipedia.org/wiki/Bild:Heili ... %BCcke.jpg
    das Klöpperhaus ist mit seinen schweren historischen Formen, romanischen Motiven und Jugendstilornamenten Ausdruck von Geschäftstolz und Traditionsbewußtsein des Hamburger Kaufmanns in der wilhelminischen Ära
    http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Hh-kloepperhausalt.jpg\r
    de.wikipedia.org/wiki/Bild:Hh-kl ... ausalt.jpg
    Aber auch Neubauten, wie diesem hier:
    (wie transparent eine Glasfassade mit Sichtschutz doch ist....)
    http://www.deutsches-architektur-forum.de/forum/pics/samuel/07-04-02/roedings4.jpg\r
    http://www.deutsches-architektur-forum. ... dings4.jpg
    Jetzt zum eigentlichen Thema:

    ABRISS: Das Gebäude der DB, Das Parkhaus und die Bürobebauung neben dem Stellahaus

    Die Gebäude stehen zwischen Rödingsmarkt (fast Rathaus) und Baumwall/Landungsbrücken, also einer der "Touristenwege".

    Die Bebauung auf der anderen U-Bahnseite ist hauptsächlich passabel:


    Vom Fleet sieht der städtebauliche Thumor übrigens so aus

    Hoffentlich sehr bald verschwindet so die letzte wirklich stadtbildzerstörende Nachkriegssünde.

    Störmer hat für das Gebiet einen Masterplan aufgestellt. Obwohl er Schwächen aufweist, ist er um Meilen besser als der Ist-Zustand:
    Die Wohnbebauung (! nicht schon wieder Büro) öffnet sich zum Fleet hin, es wird einen Wanderweg entlang des Wassers geben, zur U-Bahntrasse gibt es dann endlich Blockrandbebauung, sowie eine einheitliche Straßenflucht, das Parkhaus verschwindet unter die Erde.

  • Das sind ja schöne Aussichten für Hamburg ! Wer ist für diesen langsamen
    aber stetigen Wandel eigentlich verantwortlich ? Ist es Oberbaudirektor
    Jörn Walter ?

  • Herr Freytag, Bausenator und wie er behauptet Architekturliebhaber. Stilblüten wie die Bebauung des Domplatzes gehen aber ebenso auf seine Rechnung.

  • Freytag ist inzwischen aber Finanzsenator geworden. Für Stadtentwicklung ist jetzt Gedaschko zuständig. Gedaschko ist aber auch in der CDU - er dürfte also die schöne Aussicht für Hamburg weiterführen.

  • Dann will ich mich bei Herrn Gedaschko bedanken.

    Und natuerlich auch bei Dir, Samuel, der uns mit einigen Wermutstropfen auch gute Nachrichten bringst, und vor allem schoene Bilder und Beitraege, die die Dinge gut im Zusammenhang schildern. :daumenoben:

    Dem Gebaeude der Deutschen Bank und dem Parkhaus weine ich keine Traene nach -- graesslich! Weg damit! Andererseits werden ja in der Hafencity dauernd neue DB-ahnliche Gebaeude hochgezogen. :schockiert: Kein Fortschritt in der Architektur! :(