Hamburg - Baugeschehen

  • Schöne Neuigkeiten, auch wenn das historische Dach offenbar leider nicht rekonstruiert werden soll (dabei würde damit sogar einiges an zusätzlicher Nutzfläche herausspringen). Dennoch ein schönes Gebäude. Man vergleiche nur mal mit dem denkmalgeschützten, gerade mal 18 Jahre jüngeren Ledigenheim in Frankfurt.

  • Zu letzte Post - Ich finde eigentlich die Neubauvorschlag gar nicht so schlecht und jetzt werde die Verbindung zwischen Innenstadt - Bahnhof und Kontorhausviertel viel besser. Jetzt gibt es aber angst dass Hamburger neudenker wollen die Cityhof behalten so alles ganz spannend....

  • Die Pläne für den Neubau werden wohl leider verschlimmbessert werden. Er soll flacher werden, um neben den Altbauten weniger dominant zu wirken.

    Ein markantes Gebäude, das mit der vorhandenen Bebauung mithalten kann und im Gleichgewicht steht, würde dem Geist der 20er Jahre entsprechen + ein harmonisches Ensemble aus Alt und Neu ergeben - genau dies ist offenbar ja auch die Absicht des Siegerentwurfes, die aber leider zur Disposition steht.

  • Mir ist noch kein neuer Entwurf bekannt.

    Und ja, natürlich wird es viel besser werden als es jetzt ist. Trotzdem schade, wenn so die einmalige Chance für ein wirklich gelungenes Ganzes vertan werden sollte.

  • Man muss als Norddeutscher sehr dankbar sein für den Backstein/Klinker, der zur Zeit gerade eine neue Renaissance feiert und häufig sogar die banalsten Entwürfe erträglich macht und die etwas pfiffigeren, expressiveren sogar zu Schmuckstücken. Wenn ich mir die ganzen Kisten in der Überseestadt auch noch mit weißen WDVS oder irgendwelchen Alufassaden vorstellen müsste....

    Grade Hamburg überzeugt durch wirklich gute Klinkerentwürfe. Das gezeigte Projekt wird einen üblen Schandfleck deutlich aufwerten und sich sehr gut in die Umgebung mit dem Kontorhausviertel einpassen... jenseits von aller Neuklassik darf moderne Großstadtarchitektur ruhig öfter so sein.

  • In Hamburg berichten die Medien ueber den Huenermarkt in Frankfurt und das Hamburg dies Kopieren sollte.
    Die MOPO schlaegt die Rekonstruktion des Hopfenmarktes vor.......


    Interesannt ist auch das von 525 Bewertungen durch Leser, 500 die Idee von Neo-historischer oder von Rekonstruktionen gutheissen. Der Autor, der Herr Hirschbiegel, schlaegt gar die Situation des Hopfenmarktes
    von 1842 vor! Damals hatte es schwer gebrannt.

    Hier der Link;


    https://www.mopo.de/hamburg/mopo-s…744?dmcid=sm_em

  • Baut das alte Hamburg wieder auf!
    Link entfernt, wurde hier bereits gepostet.
    Wie sind die Reaktionen der Leser? Eindeutig: 600x Love, 35x Wütend

    ...

  • Und was sagst du zu den Kommentaren? Da finden sich so ziemlich alle Stereotypen mit denen die Gegner hantieren. Ich weiß, nicht repräsentativ...aber Smileys anklicken auch nicht unbedingt.

    In dubio pro reko

  • Zu Hamburg gibt es so viele Themen. Ich hoffe, diese Meldung korrekt einsortiert zu haben.

    Die Schilleroper verfällt immer mehr. Der Eigentümer soll nun das Stahlgerüst reparieren lassen. Der möchte das Bauwerk aber scheinbar lieber beseitigen und dort Wohnungen bauen lassen. Die Stadt droht damit, das Gerüst selber zu reparieren und dem Eigentümer die Rechnung zu präsentieren.

    https://www.focus.de/regional/hambu…d_10169043.html

  • 2004 betätigte die Stadt Hamburg sich als Investor und errichtete mitten im Szene-Viertel Ottensen das "Vivo", ein Öko-Einkaufzentrum. Eigentlich sollte man einen Selbstläufer erwarten. Freie Gewerbeflächen sind im Quartier Mangelware, gleichzeitig ist die Bereitschaft für Bio-Produkte Geld auszugeben hoch.

    Leider ist das Gebäude derart häßlich geworden, dass trotz vergleichsweise günstiger Mieten bisher noch jeder Laden dort pleite gegangen ist, der nicht rechtzeitig wieder die Flucht ergriffen hat. Gerade die angepeilte Kundschaft fremdelt mit der Architektur - kein einziger Öko-Laden war bereit, einzuziehen. Der Großteil der Flächen steht seit 15 Jahren leer.

    Bild.de Hamburg

  • Also dass die Hässlichkeit des Gebäudes (die ich nicht in Frage stelle) der Grund für den Leerstand ist, geht aus dem Artikel allerdings nicht hervor. Ich denke, da waren andere Standortfaktoren bedeutender.

    In dubio pro reko

  • Also dass die Hässlichkeit des Gebäudes (die ich nicht in Frage stelle) der Grund für den Leerstand ist, geht aus dem Artikel allerdings nicht hervor. Ich denke, da waren andere Standortfaktoren bedeutender.e

    Im durch gründerzeitliche Gewerbe- und Wohnarchitektur geprägten direkten Umfeld pulsiert urbanes Leben. 250m entfernt befindet sich das fast zur gleichen Zeit errichtete "Westend Village", ein nutzungsgemischtes Neubauquatier das stilistisch an den Klassizismus angepasst ist. Die Gewerbeflächen dort sind wesentlich teuer, hatten und haben aber keinerlei Probleme Mieter zu finden.

    Du hast Recht, ich kann meine These nicht beweisen. Plausibel finde ich sie dennoch.

  • Hmm, okay. Ich kenne mich in dieser Gegend nicht aus. Der Artikel bringt kein Licht ins Dunkel, was die Ursache für den Riesenflop war. Diese Wegwerf-Investorenarchitektur hat sicherlich zumindest dazu beigetragen. Wer hält sich an solchen Orten schon gerne auf.

    In dubio pro reko

  • Zumal diese EKZ* irgendwie alle gleich aussehen. Aber ich denke mal mit einer anspruchsvollen Fassadengestaltung, ließe sich schon aus diesem Bauwerk schon was machen - eine Schule wäre sicherlich nicht das verkehrteste.

    *Abkürzung für Einkaufszentrum

  • Keine Ahnung, ob das hierher passt, aber hier ist ein sehr interessanter Artikel über Hamburg und seine Stadtentwicklung, ein Kartograf hat sich die Stadt mal angeschaut und sehr genau dokumentiert, wo noch größere Altbaubestände liegen und diese in eine Art interaktive Karte integriert. Ich kuck mir das morgen mal genauer an:

    Link zu ZeitOnline

  • Hier mal ein weiteres schönes Beispiel, dass Hamburg im Moment im Bereich "nichtneuklassische" Architektur einer der interessantesten Orte in Deutschland ist. Es handelt sich um die Zentrale der NOVUM Hospitality Gruppe (Hotels) mit angeschlossenem "Flagship-Hotel":

    Quelle: NOVUM Hospitality

    So kann es für norddeutsche Städte gehen, für mich weiterhin der auf Sicht "realistischste" Neubaustil, diese verklinkerten Neubauten mit klaren Anleihen an die frühe Moderne. (Ein gelungener Kollhoff im Berliner Blockrand ist natürlich auch etwas ganz Feines, aber für diese zerschossenen Nachkriegssituationen des Hamburger Ostens (hier: Berliner Tor) finde ich so etwas richtig gut. Und richtig schwierig ist es nun nicht und auch nicht unheimlich aufwendig.

    Es scheitert einfach am Willen.