• Beim Besenbinderhof oben links gezeigt ist übrigens das "Neue Gesundheitsamt" von Hermann Höger aus dem Jahre 1926. Es war bei Kriegsschäden vereinfacht wiederaufgebaut worden. Hermann Höger war der Bruder von Fritz Höger, dem Architekten des Chilehauses.

    Das neue Gesundheitsamt
    Von den Schwierigkeiten beim Bau des Gesundheitsamtes am Besenbinderhof
    www.mein-altes.hamburg

    So sah das Gebäude über den größten Zeitraum seines Bestehens (1943/1945?-2020) dann aus:

    Internationale Architektur-Datenbank

    Ganz interessant, dass bei Gebäuden aus den 20ern der "Originalzustand" deutlich kürzer bestanden hat als die Nachkriegskompromisse. Das hier ist ja nicht das einzige Gebäude, dass so reduziert wieder aufgebaut wurde und somit über den Großteil seiner Existenz verstümmelt war.

    Ab 2020 ist die Straßenfassade wieder in den Originalzustand versetzt worden inklusive Rekonstruktion des verlorenen Obergeschosses, das die Fassade wie eine Art Mittelrisalit oder Zwerchgiebel strukturiert hatte (bitte hier gerne den architektursprachlich am Ehesten passenden Begriff einsetzen).

    Zustand heute nach der Renovierung (schlechtes StreetView-Bild):

    Hamburg kümmert sich überraschend systematisch um Stadtreparatur. Man muss nicht alles mögen, und es wird auch weiterhin zuviel abgerissen, aber ich kenne keine deutsche Stadt, die so konsequent und beharrlich an der Korrektur von Nachkriegsfehlern arbeitet und in der solche Wettbewerbsbeiträge wie oben gezeigt nicht nur mal zufällig, sondern relativ systematisch gewinnen. Der Abriss der City-Häuser und der Neubau des Johann-Kontors sind sinnbildlich für diese Strategie zu sehen, gerade in der Innenstadt zur Zeit wirklich in großem Ausmaß durchgeführt wird.

    Die meisten dieser Projekte sind hier im Strang auch bereits erwähnt worden.

    Edit:

    Das Gebäude enthält im Untergeschoss außerdem eines der letzten Relikte der alten Hochbahn nach Rothenburgsort, die nach der praktisch totalen Zerstörung des Hamburger Südostens nicht wieder aufgebaut wurde, Infos zu dieser Strecke hier:

    Gleismannsbahnhof Gleis 2.0 - Die Hochbahn nach Rothenburgsort / Startseite

    Auf dieser Seite gibt es Fotos der verbliebenen Reste, es handelt sich um ein altes Brückenwiderlager und die Rampe in den Tunnel, mit dem die Berliner Bahnstrecke Richtung Hauptbahnhof unterquert wurde und auf dem das Neue Gesundheitsamt gebaut wurde:

    Gleismannsbahnhof Gleis 2.12 - Die Hochbahn nach Rothenburgsort / Was blieb von der Zweiglinie nach Rothenburgsort?

    Weitere Informationen:

    Auf den Spuren einer verschwundenen U-Bahn
    Im Ersten Weltkrieg eröffnet, im Zweiten Weltkrieg zerstört: Die Hamburger U-Bahn-Linie nach Rothenburgsort ist seit Langem abgebaut. Aber einige Überbleibsel…
    www.ndr.de

    Die Strecke lief aber auch vor der Zerstörung nie richtig gut und war die am Schwächsten ausgelastete Strecke im Hochbahnnetz, am ehesten, weil sie nicht sehr lang war und die dort wohnende und arbeitende Bevölkerung sich regelmäßige Fahrten kaum leisten konnte. Auch dies "erleichterte" den Beschluss, die Strecke nicht wieder aufzubauen.

  • Lückenfüller in Barmbek

    Nach Abriss der vorherigen Bebauung vor einiger Zeit (zwei heruntergekommene Gründerzeit-Reihenhausvillen sowie die langgezogene 2-geschossige, häßlich verkleidete Flachdach-Eckbebauung aus den 1920er bis 1930er Jahren) wurde an dieser Stelle vor kurzem ein unerwartet Stadtbild-verträglicher Klinker-Neubau errichtet. Ich hatte mit Schlimmerem gerechnet (siehe den Rotklinkerbau aus den 2000er Jahren ganz links auf dem ersten Foto).

    Foto 1: Die Situation 2022: Quelle Google-Maps

    Fotos 2: Der Neubau Oktober 2024 (Fotos von mir)

  • Neuer Urbanistik-Kanal aus Deutschland mit einem ersten Video über das Pergolenviertel:

    External Content www.youtube.com
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  • Diese Meldung packe ich einfach mal in diesen Strang.

    Die Hansemerkur Grundvermögen übernimmt das Grundstück der ehemaligen Gänsemarktpassage und möchte "im Wesentlichen" die bestehende Planung beibehalten. Fertigstellung wird mit Mitte 2028 angegeben.

    Hamburg: Hansemerkur entwickelt Prestigeprojekt am Gänsemarkt
    Hansemerkur Grundvermögen plant bis 2028 einen modernen Büro- und Geschäftshauskomplex am Gänsemarkt in Hamburg.
    www.immobilienmanager.de
    Neues Leben am Hamburger Gänsemarkt: Hanse Merkur plant modernen Komplex
    Die Hanse Merkur Grundvermögen hat das Grundstück der ehemaligen Gänsemarktpassage in der Hamburger Neustadt erworben.
    www.cash-online.de
  • Diese Meldung packe ich einfach mal in diesen Strang.

    Die Hansemerkur Grundvermögen übernimmt das Grundstück der ehemaligen Gänsemarktpassage und möchte "im Wesentlichen" die bestehende Planung beibehalten. Fertigstellung wird mit Mitte 2028 angegeben.

    https://www.immobilienmanager.de/hamburg-hansem…emarkt-16012025

    Ein modernes Gebäude in einer städtischen Umgebung mit einer Statue im Vordergrund.

    Was ist daran "Prestige". Und für wen? Etwa für die Stadt? Oder für Hanse-Merkur? Oder für die Bürger? Oder für das Architekturbüro?

  • Eine erfreuliche Nachricht!

    Die bestehende - aus meiner Sicht nach heutigen Maßstäben wirklich hochwertige - Planung wird übernommen und das Projekt ohne mehrjährigen Stillstand umgesetzt.

  • HansMerkur Grundvermögen - HaHa - vor 14 Jahre wollte man dort Immobilien nicht mal mit der Kneifzange anfassen; 'weil man die nicht hedgen kann'...

  • Ich fasse es nicht, ganz üble Nachricht!!! Oder ist das bisher nur an mir vorbei gezogen??? Das Eckgebäude Große Bleichen/Poststraße vom Hamburger Hof wird abgerissen. Wie kann man nur auf die Idee kommen dieses Gebäude zu opfern?????

    Edit.: Und der Altbau Große Bleichen 14 auch!!!

    Eine Visu findet man hier.

    Startseite | Hamburger Hof


    Street View · Google Maps
    Ort in Google Maps noch intensiver erleben.
    www.google.de
  • Ich fasse es nicht, ganz üble Nachricht!!! Oder ist das bisher nur an mir vorbei gezogen??? Das Eckgebäude Große Bleichen/Poststraße vom Hamburger Hof wird abgerissen. Wie kann man nur auf die Idee kommen dieses Gebäude zu opfern?????

    Edit.: Und der Altbau Große Bleichen 14 auch!!!

    Eine Visu findet man hier.

    https://derhamburgerhof.de/


    https://www.google.de/maps/@53.55320…SoASAFQAw%3D%3D

    Unfassbar, kein Denkmalschutz?

  • Unter anderen Umständen würde man sagen, der Neubau für das Eckhaus macht nicht alles falsch. Man könnte fast damit leben, wenn nicht ein wundervoller Gründerzeitbau, der nicht einmal baufällig wirkt, dafür weichen müsste. Ich dachte, in Hamburg wäre man diesbezüglich sensibler, aber hier in dieser Lage scheint dann doch das große Geld den Vorrang zu haben.

  • Gibt es in Hamburg eigentlich so etwas wie Denkmalschutz, oder ist das in den Norden noch nicht vorgedrungen?


    Und am Ende wird die Visualisierung sowieso wieder purifiziert, wie so oft in Hamburg. Wir werden von Idioten regiert.


    Kann es vielleicht sein, dass es ein Umbau ist? Die Proportionen scheinen zumindest sehr ähnlich. Bei einem Neubau wäre dies umso zynischer.

    Edited once, last by Centralbahnhof: 2 Beiträge von Bergischer mit diesem Beitrag zusammengefügt. (February 6, 2025 at 3:28 PM).