Hamburg - Baugeschehen

  • Lieber HelgeK,

    Ich kann deine Kritik an Hamburg nicht wirklich nachvollziehen. Und das sage ich als Bremer :)

    Dein Beispiel zeigt eine Straße im Stadtteil Hamm. Ja, der Wiederaufbau ist missglückt.

    Aber diese Straße ist alles andere als repräsentativ für Hamburg. Und Hamm ist schon recht weit ab vom Schuss.

    Viel typischer für Hamburg sind nun einmal Winterhude, Eimsbüttel, Rotherbaum, St Georg, Harvestehude, Hoheluft, St Pauli, Ottensen, und Eppendorf.

  • Lieber HelgeK,

    Ich kann deine Kritik an Hamburg nicht wirklich nachvollziehen. Und das sage ich als Bremer :)

    Dein Beispiel zeigt eine Straße im Stadtteil Hamm. Ja, der Wiederaufbau ist missglückt.

    Aber diese Straße ist alles andere als repräsentativ für Hamburg. Und Hamm ist schon recht weit ab vom Schuss.

    Viel typischer für Hamburg sind nun einmal Winterhude, Eimsbüttel, Rotherbaum, St Georg, Harvestehude, Hoheluft, St Pauli, Ottensen, und Eppendorf.

    Für den Hamburger Osten ist das gezeigte Beispiel leider schon repräsentativ. Der verlinkte Abschnitt der Eiffestraße (etwa bei Nr. 500) liegt zudem geographisch näher am Zentrum (Rathaus) als Ottensen, Eppendorf oder Winterhude. Die "Ödnis des Ostens" reicht sogar noch ein gutes Stück weiter an das Zentrum heran, bis etwa zum Berliner Tor - mein Beispiel war willkürlich gewählt.

    Aus heutiger Wahrnehmung heraus sind diese Quartiere im Osten "Peripherie". Dabei waren sie bis zum Krieg genauso urban bebaut wie zum Beispiel Eppendorf und selbstverständliche Bestandteile der Hamburger Identität.

  • Für den Hamburger Osten ist das gezeigte Beispiel leider schon repräsentativ. Der verlinkte Abschnitt der Eiffestraße (etwa bei Nr. 500) liegt zudem geographisch näher am Zentrum (Rathaus) als Ottensen, Eppendorf oder Winterhude.

    Aus heutiger Wahrnehmung heraus sind diese Quartiere im Osten "Peripherie". Dabei waren sie bis zum Krieg genauso urban bebaut wie zum Beispiel Eppendorf und selbstverständliche Bestandteile der Hamburger Identität.

    Warum wurde ausgerechnet der Osten auserkoren? Gab es dort besonders viele NS-Sympathisanten?

  • Warum wurde ausgerechnet der Osten auserkoren? Gab es dort besonders viele NS-Sympathisanten?

    Es gibt einen simplen Grund: Das Hamburger Wetter.

    Die Royal Air Force hat bei der Berechnung der Abdrift der Markierungsbomben wiederholt gravierende Fehler gemacht - die Bomben verdrifteten durch den in der relevanten Höhe unerwartet kräftigen SW-W Wind um mehrere Kilometer, bevor die Bomberstaffeln vor Ort waren.

  • Auch östlich (auf dem Bild oben) lauert ein wirklich grauenvoller 70er Block, sieht aus wie ein Arbeitsamt aus der Zeit oder so, da kann vielleicht ein Hamburger helfen. Kann mir nicht vorstellen, dass den Kasten nicht jemand schon im Blick hat für eine Neubebauung.

    Das ist die Hauptzentrale der Deutschen Bundesbank von 1981, ein ziemliches Brutalismus Monstrum und seit 2006 (meine ich) unter Denkmalschutz inkl. aller Kunstobjekte drumherum. ;)

  • Ganz interessantes Projekt in der kleinen Altstadt des südöstlichen Stadtteils Bergedorf, die am Standort des mal wieder unfassbar hässlichen Karstadts dort entstehen soll, die aktuelle Situation/Situation vor dem Abriss:

    Die Planung von Henrik Becker (der auch ein Haus im Lübecker Gründungsviertel entworfen hat):

    Henrik Becker BDA

    Und noch ein Link zum NDR mit weiteren Informationen.

    Das Projekt beinhaltet übrigens auch das rechts angeschnittene, deutlich höhere Gebäude mit rotem Klinker. Mehr Bilder habe ich leider nicht finden können. In jedem Falle eine gelungene Ergänzung der Fußgängerzone.

  • In der Lokalpresse wird das Vorhaben lebhaft diskutiert. Persönliches sehe ich hier weniger ein "provokantes Hochhaus", sondern v. a. den Versuch einer Stadtbildreparatur. IST-Zustand des Bergedorfer Marktes aus der Vogelperspektive: Google Maps 360 Grad.

    Im Sinne dieses Forums mag das Backsteingebäude nicht optimal sein, aber im äußerst heterogenen Bergedorf IMHO ein Schritt in eine bessere Richtung.

  • Ich verstehe diese Diskussionen um Höhe, das obsessive Gefeilsche um Geschosse auch meist nicht.

    Das Gesamtprojekt stellt eine klare Verbesserung gegenüber dem Istzustand her, sogar das "Hochhaus" hat eine gewisse Qualität, ich hatte es erst ehrlich gesagt für einen aufgehübschten Speicher gehalten, also ein Bestandsgebäude. Der kleine Platz wird durch das Gebäude auch nicht beeinträchtigt und wegkommen tut nur der Rest des Karstadtklotzes und ein Parkplatz.

  • Allein mit einem Satteldach statt des Flachdachs könnte man das Rotklinker-Gebäude deutlich auwerten und besser an die vorhandenen Bauten anpassen. Dieses würde durch eine interessante Dachlandschaft mit Gauben etc.weiter an Reiz gewinnen. Damit wäre meiner Auffassung nach schon viel gewonnen für das gesamte Platzbild.

  • Martinistraße - boah, erst mal einen Martini:

    Zu wenig Bauschmuck. Zu niedrige Decken. Zu dunkle Fenster.

    Verwertungsschließfächer

    Bismarckstraße - yep, es gibt Schlimmeres:

    schönes Erdgeschoss, aber

    mehr Eierstab, mehr Zahnfries und

    die Fenster, hier fehlen die Oberlichter und damit der notwendige Aufwand für überzeugende Schönheit.

    Die aktuell gezeigte Fenster-Variante hat sogar die DDR in den 50er Jahren bei Neubauten in Berlin verwendet (heute noch: HTW Karlshorst, viele Gebäude in Lichtenberg und der Charité in Berlin-Mitte)

  • Sonicted - Danke für die Fotos. Ich kannte bisher keines der Bauvorhaben.

    Ich frage mich in allen Fällen, was jeweils vorher auf den Grundstücken war, also ob es sich um Verbesserungen handelt oder nicht.

  • Bei dem letzten Gebäude frage ich mich, warum man den rechten Nachbarblock nicht gleich mitbeseitigt hat.

    Dann wäre nicht so eine Ölsardine dabei herausgekommen. Und die Deckenhöhen sind am Block rechts noch problematischer.

  • Bei dem letzten Gebäude frage ich mich, warum man den rechten Nachbarblock nicht gleich mitbeseitigt hat.

    Vielleicht, weil das Nachbargrundstück einen anderen Eigentümer hat und der Bauherr sich nicht getraut hat dessen Haus einfach abzureißen.

  • Das wäre interessant zu wissen, ob sowas schon mal passiert ist.

    In München lassen Eigentümer ja eigenmächtig denkmalgeschützte Gebäude einreißen (Uhrmacherhäusl).