Barmbeck wurde exakt heute vor 65 Jahren im Rahmen der "Operation Gomorrha" zerstört. Ich finde den Abbruch der Kirche besonders tragisch, da sie in der beim Wiederaufbau verstümelten Version zeigte, dass es hier auch schon früher großstädtisches Leben gab, dass es gewissermaßen vor "Barmbeck 2.0" schon ein "Barmbeck classic" gab... Immerhin ist dieses Gebiet wieder besiedelt worden. Hammerbrock lag ja jahrzehntelang brach bzw. wurde als Gewerbegebiet genutzt und wird erst jetzt wieder mit einseitiger Nutzung verdichtet...
Hamburg - Baugeschehen
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uaoj 36 hat geschrieben:
QuoteTitel: Kirche folgt Wohnungen
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Aber in Barmbeck war doch fast nichts historisches mehr?
Ich habe mit Google-earth Barmbeck überflogen. Die Kirche war noch da, aber die Wohnviertel waren schon pleite.
ja, aber ich meinte, dass die Wohnungen, die anstelle der Kirche dort jetzt gebaut werden, auch wohl gesichtslos und austauschbar sein werden.
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Na, schön, daß Hamburg mal wieder in den "Schlagzeilen ist". Da trifft es sich, daß ich gerade einige Tage in Hamburg weilte. Schöne Stadt voller Vitalität und so frei wirkend. Jedesmal auf neue diese freiheitliche Weltoffenheit spürend.
Eines Abends machte mich die Freundin, bei der ich zu Besuch war auf ein neues Eckhaus im Schanzenviertel aufmerksam und siehe da:
EIN REKONSTRUIERTER GRÜNDERZEITLER!
Es geht also doch!Da ich leider keine digi-Kamera dabei hatte (der Rohbau ist aber ohnehin noch voll eingerüstet, vielleicht kann einer der Hamburger uns bei Gelegenheit mit Fotos versorgen !) hier der link zum Architekturbüro, dann auf die "Klingel"- Projekte-Rekonstruktion Stadthaus.
http://www.rbp-architekten.de/\r
http://www.rbp-architekten.de/Das Eckhaus steht Schulterblatt 69, Ecke Juliusstraße. Die zerstörte Hausecke wird komplett rekonstruiert, in allen Details, soweit erkennbar!
Rechts davon steht die "hausbesetzte" Theaterruine. Wer weiß mehr darüber!?
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Schönes Projekt.
(Es gibt sicher noch einige halbruinöse Immobilien in anderen Städten, die durch eine derartige Komplettierung aufgewertet würden und sich daran ein Vorbild nehmen können.)
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Das von Dir beschriebene Rekonstruktionsprojekt am Schulterblatt, SchortschiBaehr, erinnert mich an eins das Samuel uns vor genau 4 Monaten (am 1. April--geh 2 Seiten zurueck) vorstellte:
Quote from "Samuel"Rekonstruktion des Wohngebäudes am Schulterblatt Ecke Susannenstraße
Fassadendetails
Wie es scheint, waren orginale Ornamente vorhanden oder sie stammen von einem anderen Gebäude.
Das EG
Bilder von mir.
Hier ein rendering des fertigen Produkts von rbp Architekten:
http://www.rbp-architekten.de/bilder/schulterblatt_GR.gif
Also am Schulterblatt/Ecke Juliusstrasse gibt es ein ganz aehnliches Projekt von rbp Architekten? Klasse! :banane:
Oder sollte es eins und dasselbe sein?
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Ich glaube kaum, dass gleich zwei Häuser, die sich auch noch sehr ähneln, gleichzeitig am Schulterblatt rekonstruiert werden. Die Gauben sind ja schon recht ungewöhnlich geformt. Und auch die Fensterachsen und der Erker sind sehen wie auf der Zeichnung aus. Aber das kann Schorschi wohl am ehesten sagen.
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Sorry, das ist ein und daselbe Bauprojekt!
Ich durchforste den Hamburg-Thread nicht regelmäßig. Die Angabe der Straßenlage habe ich der Seite der Architekten entnommen. Sie ist demnach nicht ganz richtig. Ich hatte nur noch "Schulterblatt" in Erinnerung. Die von Samuel angegebene Ecklage "Susannenstraße" ist richtig, wie ich nach einem Blick auf den Stadtplan nun feststellte. Auffällig jedoch, daß sich seit April so gut wie nichts getan hat. Sah nahezu noch genauso aus, als ich vor ein paar Tagen dort vorbei gegangen bin. Irritierend auf den Bildern finde ich noch, daß der linke alte Teil garnicht erkennbar ist. Mir fiel jedoch ein linker verputzter Gebäudeteil auf, der eindeutig als original erkennbar war. Wahrscheinlich dann doch nur im EG, was man in Samuels Bildern nicht genau sieht. Auf der Aufrißzeichnung der Archtitekten ist eine rote Linie zu erkennen, die zwischen alt und neu unterscheidet und dabei allerdings auf der linken Gebäudehälfte bis zum Dachtrauf reicht ... . Na ja, ist ja auch egal. Schönes Projekt, stellt wieder die Ecksituation her und korrespondiert gut mit den 2 anderen erhaltenen Gründerzeitecken. Bleibt noch die Ecke auf der selben Seite, nun Ecke Juliusstraße zu rekonstruieren und die Platzsituation ist wieder perfekt.
Samuel, machst Du uns bitte Fotos, wenn die Gerüste gefallen sind! -
An der Zeichnung zu dem Projekt: http://www.rbp-architekten.de/bilder/schulterblatt_GR.gif\r
http://www.rbp-architekten.de/bilder/sc ... att_GR.gif...finde ich interessant, dass scheinbar in einer frühen Phase ein Blechdach geplant war, vielleicht sogar aus Kupfer wie beim Rathaus und beim Michel? Das wäre auf alle Fälle mal eine interessante Alternative! Heute sind Altbauten ja oft mit irgendeiner Art Pultdach und Teerpappendeckung versehen - eine Folge des 2.Weltkriegs.
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Ja, sieht so aus. Aber in der Realität hat das Haus auch eine Dachgaube mehr, als auf der Zeichnung.
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Quote from "Stadtmensch"
Das wäre auf alle Fälle mal eine interessante Alternative! Heute sind Altbauten ja oft mit irgendeiner Art Pultdach und Teerpappendeckung versehen - eine Folge des 2.Weltkriegs.
So ich richtig sehe, weist das Gebäudedach keine Teerpappendeckung, sondern Schieferschindeln auf. Finde ich eigentlich sehr schön und passend.
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Ich habe da mehr an die bestehenden Altbauten gedacht. Im Westen von Hamburg haben doch noch einige Altbauviertel den Krieg ohne eine totale Zerstörung überlebt. Ich denke da z.B an Eimsbüttel, Altona, Schanzenviertel und Eppendorf. Ganz ohne Schaden sind die Häuser dann aber doch nicht durch den Krieg gekommen, zumindest das Dach hat durch Sprengbomben oder Feuer Schaden genommen und ist nach dem Krieg mit irgendwelchen dubiosen Konstruktionen wieder hingeflickt worden.
Ich hatte das schon immer für nicht ganz richtig gehalten: Da hat man eine prachtvolle Fassade, Stuckdecken und Marmorstufen im Eingang aber das Dach sieht aus wie von einer Flüchtlingsbaracke anno 1947. Billiges Pultdach mit Teerpappe, das auch noch etwa alle 2 Jahre undicht ist - und wieder irgendwie hingefrickelt wird.
Hier im Forum und auch außerhalb des Forums habe ich Fotos und Zeichnungen gesehen, auf denen Häuser im Vorkriegszustand gezeigt sind. Ein Kupferdach wäre da auch mal eine interessante Alternative. Dass es sowas auch vor dem Krieg gab, sieht man ja am Rathaus und am Michel. Warum nicht auch mal für Wohngebäude?
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Einfach zu teuer.
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Gegenüber der Musik-/Laeiszhalle ist mittlerweile nach einer aufwendigen Renovierung das Brahmskontor nahe zu fertiggestellt.
Endlich sind die Baucontainer vorm Haus verschwunden.
19003/04 wurde Das Haus von Lundt/Kallmorgen fünfstöckig in Stahlskelettbauweise errichtet und später (1919) aufgestockt. Der Anbau wurde 1931 errichtet und im Zuge der Sanierung vollstädig ausgekernt.
An den ursprünglichen Bauherrn, dem Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verband, folgte nach einer kurzen Zeit nach dem Kriege mit einer Nutzung als Polizeipräsidium die Nutzung durch die Deutsche Angestellten Gewerkschaft DAG.
Altbestand:
fertiggestellt:
Das Deckenmosaik ist auch ganz schön wiederhergestellt
die Kleinkeramiken sind auch wieder da:
was ich allerdings vermisse ist noch der Elefant:
siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Brahmskontor
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Rothenbaum Palais
Quelle: http://www.rothenbaum-palais.de/seiten/insgesamt 25 Wohneinheiten
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Johnsallee 53
Quelle: http://www.johnsallee53.de/seiten/index.php8 Wohneinheiten
Fertigstellung ist für November 2009
Binderstraße 22
7 Wohneinheiten
Quelle: http://www.binderstrasse22.de/seiten/Lage
_________________________Grandweg 62
44 Wohneinheiten
Quelle: http://www.grandweg62.de/seiten/projekt.phpFertigstellung der Wohungen ist für Sommer 2009
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Danke für die Aktualisierung, Samuel.
Das sind z. T. ja ganz ordentliche Bauten, Grandweg & Johnsallee jedoch mit deutlichem Einschlag von 08/15-Bauweise.
Man möchte den Architekten zurufen: Schaut Euch doch mal in der näheren Umgebung um (z. B. Eppendorf oder Altona) und lasst euch inspirieren, wie man mehrgeschossige, elegante hamburgische Wohnhäuser bauen kann, statt sich alles vom Computerprogramm vorzugeben lassen!
Kannst Du mitteilen, ob das Vorgängergebäude des "Rothenbaum-Palais", auf dessen Erdgeschoss der Neubau aufsetzt, abgetragen wurde?
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Unverständlich, daß man sich immer wieder an dieser viel zu niedrigen Bauhöhe der 50er orientiert. Eine ausreichende Geschosszahl spendiert man den Gebäuden nur direkt neben Altbauten.
Vermutlich verhindern sogar Bauvorschriften, daß die "verfünzigerten" Gebiete wieder zu großstädtischem Standard zurückfinden. Neubauten haben sich anzupassen, egal an welchen Unsinn.
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Der Vorgängerbau des von Samuel vorgestellten Rothenbaum-Palais (http://www.rothenbaum-palais.de/seiten/ Rothenbaumchaussee 67) war das sogennannte "Mollersche Palais".
Das 1877 von Martin Haller errichtete Gebäude gehörte bis 1937 ein jüdischen Familie. Nach dem Krieg wurde es bis vor 2 Jahren von der Uni Hamburg genutzt.
Nach Protesten gegen den Abriss hat der jetzige Eigentümer "großzügigerweise" die Säulen des Eingangs erhalten! Das Erdgeschoss des Neubaus wurde der alten Form nachempfunden. Laut Web-Seite wurden auch die alten Eingangs-Türen wieder aufgearbeitet und sollen wieder eingebaut werden. Dafür durfte der Bauherr dann auch höher bauen, als es hier eigentlich gestattet ist (schön auf "Grundrisse" der Web-Seite zu sehen).
siehe auch: http://archiv.mopo.de/archiv/2007/20…aum_killer.html
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Danke für die Hintergründe, JHamburg. Das Ganze entlarvt wieder einmal die Dreistigkeit mancher Immobilienhaie und die Ignoranz der Stadtoberen, wenn's ums Geld geht.
Ich habe ein Bild aufgetrieben, wie die ursprüngliche Planung für die Rothenbaumchaussee 67 ausgesehen hat - extrem scheußlich!
Gott sei Dank hat man doch noch Vernunft angenommen (Bild von Samuel).
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Große Johannisstraße 19, so wirds aussehen:
http://bdsg.bdcom.de/preview.php?si…8af71004aec841f
Schön ist das nicht... :?
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Die Rekonstruktion am Schulterblatt wurde entkleidet. Nur noch das EG muss jetzt noch gestaltet werden. Aber seht selbst:
Bild von mir, leider recht spät entstanden. -