Zitat von "ursus carpaticus"@GF
zwischen DDer Neumarkt und diesem Würzburger Schrott liegen aber Welten.
Ich übergehe, dass mir am NM gar keine ahistorische Barockisierung bekannt ist, eventuell eine spekulative, wo genaues Material fehlte, aber den Beweis der Ahistorizität (dh dass es zu keiner Zeit so war) kann wohl niemand erbringen.
Worauf es mir jedoch ankommt:
Edle Barockelemente kann mann nicht auf jedem Schrottbau applizieren. Ein verhübschter Schrottbau ist ein noch größeres Ärgernis als ein unverhübschter. Das wil nicht sagen, dass ich grundsätzlich ein Gegner von fiktiven Barockisierungen wäre (wenngleich diese eher problematisch erscheinen und oft in Geschmacklosigkeiten enden, in Tschechien gibt s so Weltmeister zuhauf). Die schlichten Formen der DDer Königsstraße ermöglichen natürlich realtiv leicht ansprechende Ergänzungen, hier erscheint das Betonpalais durchaus angebracht und ausreichend (auch von der Materialwahl: es ist eben nur ein Füllbau, und dafür reicht Beton).
Aber bei den ggst WÜer Bauten stimmt eben überhaupt nichts, Fenstergröße und -gestaltung, Geschoss- bzw Achsenanordnung, ja genaugenommen nicht mal die Kubatur. Daher ist es kontraproduktiv, daran irgendwelche Verschönerungen vornehmen zu wollen.ich kann mich nur wiederholen (und dies hier konkretisieren):
Es erscheint mir erstaunlich, dass viele ansonsten noch so kritische und wache Geister (und GF zählt diesbezüglich zu den Spitzenreitern, ich sag das nicht ganz ohne Eitelkeit und Selbstverliebheit, zumal ich noch kaum eine Differenz in unserer Auffassung wahrnehmen konnte) in diesem Forum beim Thema Würzburg (und auch Nürnberg) zu einer enormen, wirklichskeitsfremden Beschönigung des status quo neigen.
Das ist vielleicht Geschmackssache. Für mich zeigt dieses Beispiel:
Dass man relativ einfach ein vernüftiges Stadtbild erreichen kann - ohne Rekos. Warum diese Maximalförderungen? Für mich sind solche Bauten völlich ausreichend. Und wie GF schon erwähnt hat: hier zeigt sich der Vorteil des Wü. Wiederaufbaus - was soll man dagegen mit Magdeburg tun? Die Nachbarhäuser sind übrigens für die Altstadt nicht repräsentativ - da gibt es schon viele schöne Nachkriegsbauten.