Dresden, Altstadt - Bauvorhaben in der Herzogin Garten

  • Oh, ach so ist das. Dann hab ich wohl zu schnell geschossen. Naja, bin trotzdem nicht begeistert. Ich bezweifel, dass dieser Pavillon signifikant viele Nutzer anlocken wird. Aber ich lass mich gerne eines besseren belehren.

  • Oh, ach so ist das. Dann hab ich wohl zu schnell geschossen. Naja, bin trotzdem nicht begeistert. Ich bezweifel, dass dieser Pavillon signifikant viele Nutzer anlocken wird. Aber ich lass mich gerne eines besseren belehren.


    Am Zwingerteich ist die Abwurf- und Einsammelstelle für die ganzen Bustouristen.
    Dieser Pavillion wird gebaut, weil er dringend benötigt wird!

  • Tatsächlich sind nun einige Arbeiten auf dem Grundstück der Saal GmbH zu verzeichnen.


    Südlich der Ostra-Allee wurde ein "Tanzboden" errichtet.

    Bild ist von mir.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Ohh gibts eine Party auf dem Baufeld? Ansonsten freu ich mich, dass diese Brache endlich verschwindet. Bin auch auf die Qualität der Neubauten gespannt, erwarte aber nicht allzu viel Gutes. Die Bebauung hat aber noch einen weiteren Vorteil, man sieht dann die hässlichen Schachteln am Schützenplatz nicht mehr :applaus:

  • Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Bau beschäftigt sich in seiner Sitzung am 27.11.2013 u.a. mit dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan für das Vorhaben der Saal GmbH in der Herzogin Garten. Aus diesem Anlass findet man unter dem folgenden Link das unfangreiche Material der Ratsvorlage, der unter dem Punkt "f" erste aufschlussreiche Fassadenrisse des Wohngebäudes beigefügt sind.

    http://ratsinfo.dresden.de/vo0050.php?__k…0&voselect=2627

    Fazit: solider Durchschnitt ohne höheren Anspruch. Allein die angekündigte Rekonstruktion der Orangerie lässt hoffen.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Würg.... wenn man sich vorstellt, was für ne elegante Architektur (mit Dach!) Hilmer & Sattler an dieser Stelle geplant hatten. :wuetenspringen:
    Wenn das mal keine böse Absicht war, dass die scheiterten.... :weinenstroemen:

  • Bilderbuch, von einer Rekonstruktion der Orangerie sind wir meilenweit entfernt. Lies doch mal die Passage auf Seite 8 genau durch:

    Zitat

    Errichtung eines Gebäudes auf dem Baufeld der ehemaligen Orangerie in der historischen Kubatur unter Einbeziehung des noch vorhandenen Giebels,
    Anlehnung der Nutzungs-und Fassadenstrukturierung an das historische Gebäude und funktionale Orientierung des Hauses zum künftigen Garten.

    Das heißt übersetzt: Auf der Fläche der Orangerie entsteht ein neuer Kubus, welche die gleiche Bemaßung wie die alte Orangerie hat. Der noch erhaltene Giebel wird in die neue Orangerie integriert, falls er nicht zufällig bei Bauarbeiten doch noch in sich zusammen fällt. Die Formsprache ist durchweg modern in Anlehnung an die Bebauung rund um den Schützenplatz.

    Genauso wird es kommen, da würde ich drauf wetten. Die Modernisten-Fraktion im SPA wird schon alles in die Wege geleitet haben. Aus diesem Grund wird Stadtbildd eine Aktion starten und sich für die Rekonstruktion einsetzen. Wir hoffen auf rege Unterstützung. In welcher Form wir auf dieses Problem hinweisen werden, wird noch beraten. So langsam müssen die Dresdner mal Ihren Arsch vom Sofa bekommen, sonst Gute Nacht Elbflorenz!

  • Das heißt übersetzt: Auf der Fläche der Orangerie entsteht ein neuer Kubus, welche die gleiche Bemaßung wie die alte Orangerie hat. Der noch erhaltene Giebel wird in die neue Orangerie integriert, falls er nicht zufällig bei Bauarbeiten doch noch in sich zusammen fällt. Die Formsprache ist durchweg modern in Anlehnung an die Bebauung rund um den Schützenplatz.

    Du interpretierst ziemlich viel in einen einzigen Satz eines Textes hinein, der fortfolgend aussagt, dass das Baufeld der Orangerie gar kein Bestandteil des Bebauungsplanes ist. Letztlich bleiben uns also nur die in den Printmedien verbreiteten Beteuerungen des Investors, der immer von einer Rekonstruktion gesprochen hat. Man wird sehen.

    Übrigens arbeitet die Saal GmbH derzeit fieberhaft an ihrem Informationspavillon in der Ostra-Allee. Bis jetzt wurden Anschlüsse verlegt und der Untergrund für das Fundament verfestigt.


    Links sieht man die Schneiderei der Theaterwerkstätten aus dem Jahre 1983.

    Bild ist von mir.

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  • Man verzeihe mir meine Ausdrucksweise, aber das ist doch nur wieder so ein gesichtsloser 08/15-Scheiß, wie wir ihn am Postplatz zu Hauf haben und sicher noch mehr davon bekommen werden. Seid ihr Architekten eigentlich langsam alle zu doof nen Dach zu zeichnen, zu planen und zu berechnen??? Oder zumindest ne ansprechende Fassade? "Solide" kann man das sehr gut bezeichnen, lieber bilderbuch, weil "solide" bedeutet, dass sich keiner mehr Gedanken ueber Gestaltung macht. Kein Anspruch herrscht mehr und so wird irgend nen beliebigen Entwurf aus der Schublade gezogen und irgendnem Bautraeger angedreht!

    Es ist doch erschreckend, erschuetternd und zum verzweifeln, wieviel Moeglichkeiten in dieser Stadt doch verschenkt werden. :`(

  • http://www.sz-online.de/nachrichten/wi…rt-2717345.html

    ___________________________________________


    Wir sind zwar kein Verein und das Palais Hoym am Neumarkt selbst ist auch nicht von Wolframsdorf erbaut, sondern unter
    seiner Leitung/nach seinen Plänen wurde nur der Festsaal IM Palais Hoym später umgebaut, aber wir sind an der Sache dran.

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

    Einmal editiert, zuletzt von DarkVision (26. November 2013 um 23:22)

  • Die Klemm.... "Ist's Wahnsinn auch, so hat es doch Methode" - oder nicht?!

    Herr Gottfried Schaaf dürfte als Chefplaner von Herrn Saal doch eigentlich mit der Frage vertraut sein, ob es ausreichend Pläne für eine mögliche Rekonstruktion der Orangerie gäbe. Da er jedoch Zweifel streut, habe wiederum ich massive Bedenken, ob es noch zu einer Rekonstruktion des Gebäudes kommen wird.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Auch die DNN berichten heute, am 28.11.2013, über die letzte Sitzung des Bauausschusses. Demnach sei der vorhabenbezogene Bebauungsplan zwar mit großer Mehrheit beschlossen worden, einzelne Abgeordnete, so z.B. SPD-Stadtrat Axel Bergmann, äußerten jedoch scharfe Kritik. So sei die Rekonstruktion der Orangerie weiterhin vollkommen unverbindlich. Projektleiter Gottfried Schaaf konnte die Bedenken der Räte auch nicht wirklich entkräften. Er betonte, dass man immer noch nach einer geeigneten Nutzung/einem Nutzer suche und deren spezifische Ansprüche Auswirkungen auf die Fassadengestaltung hätten.
    Im Grunde sind wir nun also auf dem gleichen Stand wie beim Vorhaben der Intertec. Auch damals gab es einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan, der die Rekonstruktion der Orangerie vollständig ausklammerte.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • An dieser Stelle möchte ich eine Ausgabe der "Mitteilungen des Arbeitskreises Orangerien in Deutschland e.V." verlinken, die auf den ersten vier Seiten einen kurzen Abriss der Geschichte des Herzogin Garten samt Literaturliste sowie eine Stellungnahme zum damaligen Vorhaben der Intertec bietet.

    http://orangeriekultur.de/media/Zitrusblaetter/ZB04-2012.pdf

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  • Vielen Dank bilderbuch.

    Da ich gestern im Bauausschuss als Zuschauer anwesend war, kann ich berichten, dass die SPD-Fraktion in Person von Herrn Bergmann einen Antrag gestellt hat, in dem die Festschreibung zur öffentlichen Nutzung des Parks (08-21 Uhr) und die Aufnahme der Orangerie als äußerliche Rekonstruktion von der Stadtverwaltung bis zum Satzungsbeschluss im vorhabenbezogenen Bebauungsplan "angestrebt werden soll". Damit konnte gegen eine Mehrheit aus CDU und FDP die Formulierung "ist sicherzustellen" nicht durchgesetzt werden. Da wären wohl nur die Grünen auch dafür gewesen. Die FDP und Teile der CDU (auch die Linke übrigens) wollten das Projekt wegen der Orangerie angeblich nicht gefährden und warnten, den Investor nicht zu überforden (Anmerkung: naja, ist ja nur ein Denkmal vis-a-vis zum Dresdner Zwinger). Wie zu erwarten, hat auch Jörn Marx und die allseits beliebte Frau Heckmann Front gegen die Gewährleistung einer Rekonstruktion gemacht. (Angeblich könnte das die Verwaltung nicht. Selten so gelacht). Dass der geänderte Antrag dennoch durchgekommen ist, ist insofern ein Teilerfolg, da nun der Druck doch etwas erhöht wurde. Die in der Presse von Herrn Schaaf geäußerte Meinung, zur Orangerie gäbe es keine ausreichende Dokumentation, konnte entkräftet werden. Herr Helms vom Dresdner Entwicklungsforum hatte detaillierte Bauzeichnungen aus DDR-Zeiten dabei, da wohl schon damals Mitte der 80er Bestrebungen zum Wiederaufbau vorhanden waren. Anhand dieser wäre eine Fassadenreko also durchaus möglich. Man möchte sich zeitnah treffen.
    Übrigens wird es auch noch eine Bürgerversammlung zum Projekt geben.

    Einmal mehr zeigt sich, wo die Probleme in Dresden sitzen. Im oberen Bereich des Stadtplanungsamtes(!!!), teils im Stadtrat (allen voran hierbei die FDP und partiell die CDU) und auf dem Sessel des Baubürgermeisters.

    Schauen wir mal.

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    Einmal editiert, zuletzt von DarkVision (28. November 2013 um 21:05)

  • Herzlichen Dank für deinen umfassenden Bericht von der Sitzung des Bauausschusses, lieber DarkVision!

    Es war mir neu, dass man Mitte der 80'er Jahre Studien zu einer möglichen Rekonstruktion der Orangerie angefertigt hat. Wenn man allerdings bedenkt, dass im Zuge des innerstädtischen Bauprogramms im gleichen Zeitraum der Postplatz sowie der Schützenplatz als Standorte des Wohnungsbaues detailliert beplant wurden, erscheinen Konzepte für den Herzogin Garten natürlich als eine logische Konsequenz. Damals gedachte man wohl auch die Straßenbahnlinie von der Hertha-Lindner-Straße direkt in die Ostra-Allee einzuleiten und damit die Nord-Süd-Verbindung über den Postplatz aufzugeben. Dadurch wollte man nicht nur den Knotenpunkt entschärfen (man plante eine Zentralhaltestelle in der Freiberger Straße sowie die Aufgabe der Straßenbahnverbindung in der Schweriner Straße zwischen Postplatz und Lindner Straße), sondern vor allem die den Zwinger verstellenden Oberleitungsmasten beseitigen.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Vielen Dank für den Bericht, leider konnte ich nicht an der Sitzung teilnehmen. Wo die Probleme liegen war von der Verwaltung ja bekannt, politisch ist dies doch stark schwankend. warum nun hier gerade SPD / Grüne für eine Reko ist und der Rest nicht ist manchmal nicht zu erklären. Eine klare Linie der Parteien gibt es nicht. Außer die FDP, die sind ja immer gegen alles, das Problem wird sich aber 2015 von selbst erledigen, wenn man diese Splitterpartei dann auch aus dem Stadtrat gewählt hat!

    Hier heißt es nun dran bleiben und mächtig Druck machen, dann sehe ich persönlich eine Reko durchaus im Rahmen des Möglichen!

  • Ich verstehe eigentlich das Problem gar nicht. Das Grundstück stand doch lange zum Verkauf? Warum hat nicht einer der Rekonstruktionsfreunde einfach selber das Grundstück gekauft?
    Er hätte dann ganz einfach das tun können, was so offensichtlich das einzig wahre und richtige ist: Er hätte großzügig auf Geld und Gewinn verzichten und die Orangerie originalgetreu wieder aufbauen können, um sie dem begeisterten Dresdner und den vielen interessierten Touristen aus aller Welt zur Schau zu stellen. :foto:
    Über manche Sachen muss man nicht diskutieren, die muss man einfach machen, wenn man so überzeugt davon ist, dass es so einfach geht und alle anderen zu doof dafür sind. eye:)

  • Dieses Problem würde ich dir liebend gerne erklären. Da allerdings dein sarkastischer Unterton vermuten lässt, dass du bereits über eine Geisteshaltung verfügst, die jedwelcher anderen Meinung von vornherein trotzt, ihre eigene jedoch nicht wirklich argumentativ zu stützen vermag, weiß ich auch nicht so recht, wo man da - wenn überhaupt - ansetzen sollte. Aber wenn du interessiert sein solltest, den letzten Rest deiner Kredibilität zu wahren, kannst du die Forengemeinde ja gerne vom Gegenteil überzeugen.

    Form is Function.

    "Fürchte nicht, unmodern gescholten zu werden. Veränderungen der alten Bauweise sind nur dann erlaubt, wenn sie eine Verbesserung bedeuten, sonst aber bleibe beim Alten. Denn die Wahrheit, und sei sie hunderte von Jahren alt, hat mit uns mehr Zusammenhang als die Lüge, die neben uns schreitet."

    Adolf Loos (Ja, genau der.)

  • Ich finde es problematisch wenn immer nur gefordert und gewünscht wird, aber die gewünschte Lösung nicht zu Ende gedacht wird.

    Und ausserdem:

    Das Grundstück liegt schon so lange brach und wenn man sich damals nicht auch schon blindwütig gegen alles neue und unbekannte gewandt hätte, befände sich dort schon seit 20 Jahren ein spektakulärer Ausstellungsbau mit einer hochkarätigen Kunstsammlung.

    :gutenacht:

  • wenn man sich damals nicht auch schon blindwütig gegen alles neue und unbekannte gewandt hätte, befände sich dort schon seit 20 Jahren ein spektakulärer Ausstellungsbau mit einer hochkarätigen Kunstsammlung.

    Kritische Sache, wenn auch durchaus nicht ganz unberechtigt. Jedoch eine Anmerkung dazu:

    Die Formulierung "blindwütig gegen alles Neue und Unbekannte" sticht hervor und erweckt den Eindruck, als sähest du die diese Meinungen als Sinnbild einer reaktionären, rückwärtsgewandten Geisteshaltung. Sollte das nicht dem entsprechen was du damit sagen willst, dann weise mich bitte darauf hin und überlies die nächsten Zeilen: Denn diese Behauptung wäre nichts als haltlos und unverschämt, eine abgedroschene und auf- und abgelaberte Phrase, die man hierzulande seit Jahrzehnten jedem Kritiker der Moderne an den Kopf wirft, ohne seinen Standpunkt je kapiert zu haben. Hast du denn schon einmal darüber nachgedacht, dass auch die Kritik anderer nicht ganz unbegründet ist? Kurzum: Wir wettern hier nicht gegen das Neue, weil wir Angst vor ihm haben, wir kritisieren das Moderne nicht, weil wir den Wandel fürchten. Wir sind allesamt Menschen, die voll und ganz im 21. Jahrhundert angekommen sind, und wir erklären es zu unserem Ziel, zu dessen Fortschritt zum Guten hin beizutragen. Unsere Kritik ist nicht die Ausgeburt einer kleinen, verschrobenen, ewiggestrigen Minderheit, die mit Monokel und Zylinder in einem Hinterkämmerchen über den Imperialismus schwadroniert, auch wenn das die Schublade ist, in die die beschränkten Hirne mancher Architekten ihre Kritiker stecken wollen. Wir kritisieren und fordern, weil wir Zeugen geworden sind, Zeugen einer Architekturphilosophie, die sich "blindwütig gegen alles Alte und Tradierte wendet", und ihrer Auswirkungen. Was stände denn nun neben dem Zwinger, diesem überwältigenden Zeugnis der Baukultur und Gipfelpunkt des Barocks, hätte man sich denn nicht ach-so-stupide gegen alles Neue gewandt? Wie sähe dieser "spektakuläre Ausstellungsbau" aus? Ein zersplitterndes Aluminiumknäuel à la Libeskind? Oder nicht doch lieber eine harmonisch-spielerische Betonkiste? Wir wollen den Fortschritt, aber wir haben gesehen, was dieser Fortschritt einer doktrinären Kaste zufolge heißen soll. Wir wollen keinen Rückschritt, sondern einen anderen Fortschritt, über den unsere Nachfahren nicht fassungslos den Kopf schütteln werden. Wenn du das nicht verstehst, bist du eindeutig im falschen Forum.

    Und um wieder konkreter zur Finanzierungsfrage zu kommen: Natürlich wird nie ein Investor einfach so sein Geld hinschmeißen, um etwas schönes hinzusetzen, was aber keinen Gewinn abwirft. Das ist aber genau das Problem: Alles muss schön leistungs- und gewinnorientiert sein. Das Mäzenentum , auch das in der Bevölkerung kollektivierte, einst Quell der größten Meisterwerke der Kunstgeschichte, ist mittlerweile größtenteils aus dieser Gesellschaft verschwunden. Und genau das ist der springende Punkt: wenn es den Meisten einfach schlichtweg egal wird, wie ihre Stadt aussieht, dann fällt ihr Erscheinungsbild dieser Profitmaximierung zum Opfer (Du siehtst also keine Spur von Gestrigkeit, diese Thematik ist brandaktuell!). Natürlich können wir so einen Wiederaufbau nicht stemmen (worauf du ja in mephistophelischem Spott oft genug hingewiesen hast. Andererseits - hättest du, nur mal so interessehalber, die Mittel für den von dir angesprochene spektakulären Ausstellungsbau gehabt?). Aber wir können - und wollen! - auf diese Missstände hinweisen und versuchen, einen gewissen Wandel im Denken zu bewegen.

    Form is Function.

    "Fürchte nicht, unmodern gescholten zu werden. Veränderungen der alten Bauweise sind nur dann erlaubt, wenn sie eine Verbesserung bedeuten, sonst aber bleibe beim Alten. Denn die Wahrheit, und sei sie hunderte von Jahren alt, hat mit uns mehr Zusammenhang als die Lüge, die neben uns schreitet."

    Adolf Loos (Ja, genau der.)