Dresden, Altstadt - Bauvorhaben in der Herzogin Garten

  • Da es immer noch vergleichsweise kalt ist, schreiten die Bauarbeiten im Stadtgebiet nicht wirklich voran. Entsprechend konzentriert man sich auf den Ausbau (u.a. an der "31" und "33" beobachtet) sowie diverse Tiefbauarbeiten.

    Unterdessen gleichen die ehemaligen Flächen der Freimauer sowie der Wettiner immer mehr einer Mondlandschaft.


    Blick gen Süden.


    Blick gen Osten.


    An der Südseite des Grundstückes sind die archäologischen Grabungen weiter vorangeschritten.


    Dieser Teil dürfte zu einem Haus aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gehört haben, das laut Hessler die Adresse Am Queckbrunnen 4 trug.


    Hier sieht man es am rechten Bildrand angeschnitten.

    http://www.bildindex.de/#|home

    Viele andere Fundamente scheinen aufgrund ihrer Lage und Stärke eindeutig zu diversen Einfriedungen gehört zu haben.


    Was war aber das? Handelt es sich um die Reste eines Bassins, was aufgrund der Lage eher unwahrscheinlich sein dürfte?


    Hier sehen wir die Ausgrabungen entlang der nach dem Zweiten Weltkrieg angelegten Hertha-Lindner-Straße. Die Fundamente dürften zum rückwärtigen Saalbau des Logenhauses gehört haben.

    http://freimaurer-wiki.de/index.php/Logenhaus_Dresden

    Bilder sind von mir.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Auch auf dem Grundstück der Intertec, wo ein Hotel der Marke Ramada, ein Wohnhaus sowie die Orangerie errichtet werden sollen, sind endlich Aktivitäten zu verzeichnen. Man rodet und planiert die Flächen, die zukünftig zu einem großen Teil von einem kleinen Park eingenommen werden sollen.


    Blick gen Südwesten.


    Fast alle sich auf dem Grundstück befindlichen Bäume schienen markiert und damit für die Fällung vorgesehen. Bei den hässlichen Pappeln konnte ich allerdings nichts dergleichen erkenen.


    U.a. Bernd Ludwig hatte schon einmal auf den einstmals vorhandenen Zaun entlang der Ostra-Allee hingewiesen. Ncht nur deshalb wollte ich einmal die noch vorhandenen gusseisernen Sockel präsentieren, die jeweils auf vier Löwenpranken ruhen. Dieser war allerdings der noch am besten erhaltene.

    Bilder sind von mir.

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  • Die Bilder von archäologischen Grabungen faszinieren mich immer wieder. Eine Zeitreise der ganz besonderen Art; in meinem nächsten Leben werde ich definitiv Archäologe. Danke für die Aufnahmen Bilderbuch!

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Auch auf dem Grundstück der Intertec, wo ein Hotel der Marke Ramada, ein Wohnhaus sowie die Orangerie errichtet werden sollen, sind endlich Aktivitäten zu verzeichnen. Man rodet und planiert die Flächen, die zukünftig zu einem großen Teil von einem kleinen Park eingenommen werden sollen.


    Blick gen Südwesten.


    Fast alle sich auf dem Grundstück befindlichen Bäume schienen markiert und damit für die Fällung vorgesehen. Bei den hässlichen Pappeln konnte ich allerdings nichts dergleichen erkenen.

    Soso, ein Park soll dort entstehen, und dann rodet man vorsichtshalber erstmal das Gros des Baumbestands? Natuerlich muss das Baugelaende frei werden, aber nahezu pauschale Abholzung scheint mir uebertrieben. Als Parkbaum taugen die offenbar verschonten Pappeln in meinen Augen nicht, es sei denn sie waeren zahlenmaessig von anderen Baumtypen wie Eiche, Buche, Linde, Ahorn usw. weit uebertroffen. Schade, dass dieser Park mit neu gepflanzten Baeumchen von vorne anfangen muss statt dass wuerdige aeltere Baeume ihm von Anfang an Gestalt und Charakter verleihen koennten.

  • Leider taugte der ganze "Baumbestand", abgesehen von einer ehrwürdigen Platane (diese wird natürlich erhalten), überhaupt nichts.
    Man darf nicht vergessen, dass das Grundstück bis vor ca. 20 Jahren mit einigen Baracken (u.a. Deutsche Post) sowie anderen temporären Raumeinheiten "bebaut" und als Lagerplatz genutzt wurde. Erst nach dem vollständigen Auslaufen der Vewendung, gesellten sich zu Platane und Pappel andere Gehölze, sodass sich binnen 20 Jahren eine urwaldähnliche Flora entwickelte. Am auf den Fotos erkennbaren Restbestand, kann man vielleicht ansatzweise die relative Jugend der wilden Schösslinge erahnen.

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  • Das Gros des historischen Altbestandes an Bäumen im Herzogin Garten fiel dem Wüten der Bomben zum Opfer.
    Es gab sogar mehrere Solitäre, darunter wohl einen über 250 Jahre alten Feigenbaum.

    Bis 1945 war fast das gesamte Gelände des Herzogin Garten in Schrebergärten aufgeteilt, in deren Bereich Baumsolitäre überlebt hatten.
    Danach war es zunächst eine zum größten Teil verkohlte Brache.
    Später bestimmten alles überwuchernde Trümmerflora und ein Sportplatz den "Charakter" des Geländes.

    Löblich, dass nunmehr vom Investor ein ganz besonderer Garten, angenähert den Formen der Renaissance, vorgesehen ist.
    Man darf auf dessen konzipierte Hochwertigkeit zumindest neugierig sein, die sich jedoch nicht in ein paar geometrisch geschnittenen Buchsbaumhecken erschöpfen sollte.
    In Erwägung zu ziehen wäre ggf. die leihweise Überlassung ( Dauerleihgaben ) von einigen ( passenden ) Skulpturen aus dem Städt. Lapidarium, die den Garten aufwerten könnten.

  • Und, nicht zu vergessen, den historischen Zaun welcher, meines Wissens, ebenfalls im Lapidarium auf seine Renaissance wartet.

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • @ Armin

    Ich hatte dazu weiter oben vorgetragen.
    Der sog. "Zaun" besteht aus besonders aufwendig gestalteten, gusseisernen Feldern, die speziell in der Kunstgießerei Lauchhammer gefertigt wurden. Etwas Besonderes, Außergewöhnliches.
    Einige wenige Felder hatten ( versehrt ) am Ort die Bombardierung überstanden, wo ich sie noch fotografieren konnte, bevor sie entfernt, eingelagert und teilweise restauriert werden konnten.
    Sie warten in der Tat auf ihre Wiederkehr an der Herzogin Garten. Sie allein werden diesem die entsprechende Folie geben.
    Darauf aufmerksam machen, dass sich hinter den Zaunfeldern etwas Besonderes befindet - hoffentlich.
    Man muss jedoch abwarten, wie diese Wiederkehr ausschauen wird.
    Etwa drei Viertel der Zaunfelder sind nicht mehr vorhanden.
    Daraus folgt, dass die fehlenden in Lauchhammer nachgegossen werden müssten. In Lauchhammer wäre das sicherlich überhaupt kein Problem.
    - Jedoch die Finanzen . . .

  • In Reaktion auf die letzte Sitzung des Ortsbeirates Altstadt, haben sich die DNN am 26.03.2013 abermals dem Wohnprojekt der CTR Group/Baywobau in der Herzogin Garten angenommen.
    Der Architekt Lür Meyer-Bassin hatte im Rahmen dieser Veranstaltung die Fassadenplanungen en détail vorgestellt und war weitgehend auf Zustimmung gestoßen. "Erklärtes Ziel des Investors ist es, sehr hochwertige Materialien zu verbauen", betonte Meyer-Bassin. "Bei der Gestaltung der Fassaden wollen wir uns unter anderem durch verschieden große Fenster von den eher einheitlich gestalteten Bürogebäuden in der Nachbarschaft abheben."
    Nur der CDU-Ortsbeirat Karl-Heinz Hauser ließ sich nicht zur Gänze überzeugen. Er monierte, dass sich insbesondere die Dachform zu stark vom Bestand unterscheide und demnach nicht in die Umgebung einfüge.

    Im Zuge der Recherchearbeiten versuchten die DNN auch Kontakt zur Intertec, die das benachbarte Grundstück zu entwickeln gedenkt, aufzunehmen. Dies misslang allerdings. Über einen möglichen Baustart kann man demnach nur spekulieren. - Leider!

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  • Hier gibt es ein wahrlich unterirdisches Video, das allerdings weite Teile des Areals zeigt.

    http://www.dresden-fernsehen.de/Mediathek/Der-…blueht-neu-auf/

    Als sehr kompetent empfand ich übrigens den Leiter des Stadtplanungsamtes.

    Zitat

    Der Investor hat uns versichert, darüber ernsthaft nachzudenken.

    :lachen:

    Der Mann scheint die Kunst des Ungefähren sehr zu schätzen.

    Aber er kann ja auch nichts dafür...

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  • Tja, nachdem ja schon der Baywobau-Komplex nicht so der Brüller wird, um es mal diplomatisch auszudrücken, steht nun auch der gefällige Hilmer&Sattler-Entwurf in den Sternen *seufz*

    Quelle: Dresdner Morgenpost

    Die Pläne für die Hotel- und Wohnungnutzung An der Herzogin Garten/Am Schießhaus/Am Queckbrunnen sind hinfällig. Reinhard Saal (der übrigens auch die Laubegaster Schiffswerft retten möchte) hat mit seiner Saal GmbH (ein Foto-Unternehmen) das Areal erworben und möchte dort ausschließlich hochwertige Wohnnutztung (Miet- und "Kauf"wohnungen) vorantreiben. Schade, wir müssen also erneut (man wär's ja in DD schon gewöhnt) mit einem belanglosen Klotz rechnen. Vielleicht bekommt H&S aber noch eine Chance. Ich würd's mir wünschen.

    Grüße

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

    Einmal editiert, zuletzt von DarkVision (28. Juni 2013 um 15:42)

  • Ui.....

    Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet.
    Lange Zeit war ja Ramada als Betreiber des Hotels im Gespräch, was in Anbetracht der schon in Dresden vorhandenen Dependance sowie der Klassifizierung sinnvoll gewesen wäre. Nachdem sich aber der Baustart eben aufgrund der Suche nach einem passenden Betreiber immer weiter verzögerte, hätte man vielleicht auch damit rechnen können.
    Nun sollen es also Wohnungen werden, was einerseits sinnvoll ist, aber natürlich auch andere Anforderungen an die Architektur stellt. Somit scheint der HSA-Entwurf wohl zu großen Teilen gestorben.

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  • Dieser Rueckzieher tut auch mir leid. Ich hoffe aber natuerlich mit Euch, dass das Projekt, sei es nun Wohnbebauung oder Hotel, uns visuell keinen Schlag in die Magengegend versetzt. Was mich an dem Hilmer&Sattler-Entwurf erstaunt ist die Tatsache, dass sie das Bauvorhaben ganz schlicht in beiden Teilen in den Plural geschoben haben: "Herzoginnen Gärten." :schockiert:

  • Das hängt wahrscheinlich mit der Unkenntnis der Historie zusammen.

    Der Investorenwechsel ist insofern problematisch, als das Gelände der "zu rekonstruierenden" Orangerie nicht Teil des aktuell gültigen Bebauungsplanes ist, hat man sich doch in Bezug auf den Bau auf die Aussagen des bisherigen Investors verlassen, der "eine hochwertige Umsetzung und Nutzung" versprach. Was diese warmen Worte nun noch wert sind, wird man sehen müssen.

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  • Aber wer ist denn nun eigentlich der neue?
    Ich habe von dieser GmbH noch nie etwas gehört und kann auch im Netz nicht wirklich etwas finden. So frage ich mich, ob das denn überhaupt was werden kann. Wir reden hier schließlich von einem beträchtlichen Investitionsvolumen.

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  • Im Exklusivbereich von SZ-Online befindet sich ein kleines Bildchen, das ein Wohngebäude im Stile diverser "Kondor-Wessels-Bauten" in Berlin zeigt. Und gestern dachte ich noch, dass es ein Glück gewesen wäre, wenn gerade dieses Unternehmen das Grundstück übernommen hätte.

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