Dresdner Bausituation

  • Zitat von "Schloßgespenst"

    Ich kann Eure Überraschung und Verwunderung wegen AdF 22 nicht ganz nachvollziehen.

    Also überrascht bin ich keineswegs - ich stand dieser Fassade schon immer skeptisch gegenüber. Allerdings ist die Visualisierung nicht 1:1 umgesetzt worden, mach mal den Direktvergleich. Die Farben wirken genau wie die Strukturierung und das Volumen in real deutlich unvorteilhafter und in der Ausführung billig.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Ich sitze dumm in einem Seminarkurs rum, und schwärme meinem Kollegen von Dresden vor. Nun hat er gerade das Foto vom Q3 erblickt. Er zeigte auf die Fassade von Nr.22 mit den Worten: "So ein altes Gebäude zwischen den Schönen, das sieht doch scheiße aus." Interessant, dass der Bezug solcher Bauten, wenn sie zwischen frischen Rekofassaden stehen, für Unwissende wohl automatisch in Richtung 60er/70er gehen, und damit als "alt" empfunden werden.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Zitat von "Thomas Filip"


    Das ist im Falle von AdF 22 leider wahr. Der Bau wirkt billig und peinlich, ich habe mir von den Visualisierungen viel versprochen und bin sehr enttäuscht.

    Ja, eben das wundert mich: Die Visualisierungen ließen doch nichts besseres, sondern genau das erwarten - Wörner hat Murks angekündigt und Murks geliefert! Was hattet Ihr Euch denn alle erhofft? Mir gefällt die Fassade auch nicht, aber ich habe mit nichts besserem gerechnet und bin deshalb auch nicht enttäuscht.

    Und welchen ich für den mit Abstand fürchterlichsten Neumarkt-Füllbau halte, habe ich ja schon mehrfach gesagt - da kommt auch AdF 22 nicht heran. :zwinkern:

  • Zitat von "Schloßgespenst"

    Die Visualisierungen ließen doch genau das erwarten - Was hattet Ihr Euch denn alle erhofft?

    Liest Du eigentlich alle Beiträge? :zwinkern:

    Zitat von "youngwoerth"

    Also überrascht bin ich keineswegs - ich stand dieser Fassade schon immer skeptisch gegenüber. Allerdings ist die Visualisierung nicht 1:1 umgesetzt worden, mach mal den Direktvergleich. Die Farben wirken genau wie die Strukturierung und das Volumen in real deutlich unvorteilhafter und in der Ausführung billig.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • An der Rampischen Straße beginnen die Bauarbeiten zum künftigen Hotel. Die Keller werden - dresdentypisch - weggebaggert und die ersten Pfähle für die Spundwände der Baugrube werden eingelassen. Schon merkwürdig, dass nach wie vor keinerlei konkrete Pläne an die Öffentlichkeit gelangt sind. :augenrollen:

    AdF 16/17 macht weiterhin keine Fortschritte. Ein Blick unter die Plane zeigt, dass die Fassadenbemalung immer noch nicht begonnen wurde. Sehr merkwürdig.

    An der Schütz-Residenz werden beim Heinrich-Schütz-Haus die Dachstuhlbalken aufgesetzt. Beim British Hotel ist leider immer noch keine Bauaktivität zu erkennen.

    Dafür wird im QIII kräftig gewerkelt, der Innenausbau läuft auf vollen Touren.

    Gruß
    Bert

  • Na da werden wohl vollendete Tatsachen geschaffen. :x Die Stadt hat selber Schuld. Man hätte eine bindende Gestaltungssatzung verabschieden müssen. Und die Stadt sollte endlich aufhören den Wiederaufbau durch das "Durchboxen" von Billigfassaden wie "An der Frauenkirche 22" zu torpedieren.

  • Wenn ich mir eine Grätsche erlauben darf: Was ist das für eine Gängelei seitens der Stadt, die sich in die Bauvorhaben von Privatleuten einmischt und irgendwelche Details vorschreibt? Wollen wir das wirklich wiederhaben?

    Dazu gibt es doch die GHND! Die Stadt hat sich aus dieser Diskussion herauszuhalten, seit wann bestimmen öffentlich bezahlte Herren wie zu bauen ist und wie nicht? Das fände ich unerträglich!

    Ich bin strikt gegen eine öffentlich aufoktroyierte Gestaltungsdiktatur, egal an welchem Ort! Stilfragen sind zu diskutieren aber dann bitteschön staatsfrei! :boese:

    Den Willigen führt das Schicksal, den Unwilligen zerrt es dahin. (Seneca)

  • Zitat von "Wolfsheim_Jena"

    Wenn ich mir eine Grätsche erlauben darf: Was ist das für eine Gängelei seitens der Stadt, die sich in die Bauvorhaben von Privatleuten einmischt und irgendwelche Details vorschreibt? Wollen wir das wirklich wiederhaben?

    Dazu gibt es doch die GHND! Die Stadt hat sich aus dieser Diskussion herauszuhalten, seit wann bestimmen öffentlich bezahlte Herren wie zu bauen ist und wie nicht? Das fände ich unerträglich!

    Ich bin strikt gegen eine öffentlich aufoktroyierte Gestaltungsdiktatur, egal an welchem Ort! Stilfragen sind zu diskutieren aber dann bitteschön staatsfrei! :boese:

    Intressante Anmerkung. Ich bin áber zweigeteilt. Auf eine Seite verstehe ich diese Argument wer zahlt darf bestimmen. Gleichseitig ist ja Bauen an öffentliche Plätzen nicht besonders Privat, sondern alle muss unter diese Bauvorhaben leiden. Manchmal ist Restriktionen auch etwas notwendiges.
    Leider kann Restriktionen in beide Richtungen gehen. Nürnberg wird ja durch sein Denkmalschutz zementiert.

  • Es ist doch in Deutschland allgemein üblich, daß staatliche Gestaltungsvorgaben für private Bauprojekte erfolgen und Bebauungspläne erstellt werden.

    Das gilt nicht nur für so herausragende Plätze wie den Neumarkt, sondern üblicherweise auch für jede noch so belanglose Vorortsiedlung (Dachform, Farbe usw. werden vorgegeben), und ist auch nichts neues - die Innere Neustadt hat ja erst durch eine solche "historische" Satzung ihr einheitliches Aussehen erhalten.

    Eine Gestaltungssatzung ist also etwas völlig normales und letztlich auch sinnvoll.

  • Gegen B-Pläne ist ja nichts zu sagen. Ich halte aber diese piefige Gängelei um Fensterformen, Türklinken usw. von öffentlicher Seite für skandalös! Welche Anmaßung!
    Man stelle sich vor: Jemand der den Bau nicht bezahlt oder plant regiert in die Gestaltung hinein! Unmöglich ist das!

    Zu solchen Stilfragen sollten Vereine wie die GHND Empfehlungen im Sinne einer staatsfreien Beeinflussung geben. Der Punkt ist hier aber, dass der private Bauherr entscheiden darf was er macht oder nicht. Es gibt keinen Rechtsanspruch auf irgendeine Gestaltung, wo kommen wir denn hin wenn das Schule machte!
    Die reine Diktatur ist sowas.

    Den Willigen führt das Schicksal, den Unwilligen zerrt es dahin. (Seneca)

  • Zitat von "silesianospostato"

    die Innere Neustadt hat ja erst durch eine solche "historische" Satzung ihr einheitliches Aussehen erhalten.

    Ganz Dresden hat seine ureigene Typik durch solche Satzungen erhalten - die industriefreien Würfelquartiere, die sinnvoll geordnete geschlossene Bebauung, die Freihaltung der Elbwiesen,...

    Dresden wäre nichts ohne diese Satzungen.
    Schüss!

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Da muss ich Herrn Wolfsheim_Jena aber doch mal widersprechen. Ein Investor sieht zuerst einmal auf Rendite. Wenn es keine Vorgaben gäbe (und lediglich Empfehlungen der GHND würden sowieso ignoriert), hätten wir billigste Architektur mit Plattenbaucharakter. Nur die wenigsten Investoren sind auch kunstinteressiert oder zeigen Interesse für die Meinungen von Einwohnern oder nichtstaatlichen Gremien. Bestes Beispiel dafür sind die in den 50er und 60er Jahren aufgebauten seelenlosen Innenstädte in den alten Bundesländern, als es weder Satzungen noch Denkmalschutz gab.

    Ohne staatliches Eingreifen wäre Dresden auf keinen Fall das, was es heute ist (sowohl in negativer Hinsicht - Beispiel Sophienkirche - als auch in positiver Hinsicht - Gestaltung Innere Neustadt oder Neumarkt -). Glaubt jemand im Ernst, wir hätten ziegelgedeckte Mansarddächer und hochstehende, gesprosste Fenster am Neumarkt, wenn es ohne staatliche Eingriffe abgelaufen wäre? :augenrollen: Ich erinnere mich mit Grausen an die Ideenwerkstatt Neumarkt mit ihren teils abstrusen Ideen...

    Gruß
    Bert

  • Grundsätzlich hast du Recht. Aber es hängt auch immer davon ab, welche Personen am Ruder sitzen. Das Quartier III hat doch bewiesen, dass die Einmischung der Stadt bzw. der Gestaltungskommision eher kontraproduktiv war.

  • Zitat von "silesianospostato"

    Es ist doch in Deutschland allgemein üblich, daß staatliche Gestaltungsvorgaben für private Bauprojekte erfolgen und Bebauungspläne erstellt werden.

    Das gilt nicht nur für so herausragende Plätze wie den Neumarkt, sondern üblicherweise auch für jede noch so belanglose Vorortsiedlung (Dachform, Farbe usw. werden vorgegeben), und ist auch nichts neues - die Innere Neustadt hat ja erst durch eine solche "historische" Satzung ihr einheitliches Aussehen erhalten.

    Eine Gestaltungssatzung ist also etwas völlig normales und letztlich auch sinnvoll.

    Und diese Gestaltungssatzung gibt es nicht für den Neumarkt. Das ist ja das Übel. Stattdessen überläßt man es einer Gestaltungskommission, die von unfähigen Politikern zusammengestellt wurde. Und diese entscheidet dann von Fall zu Fall. Und zu was das führt, sieht man am Quartier III und besonders am Haus 22 und dem "Schneewittchensarg".

  • Zitat von "saibo"

    Stattdessen überläßt man es einer Gestaltungskommission, die von unfähigen Politikern zusammengestellt wurde.

    Richtig, man überläßt es ihr! Niemand hat wirklich jemals etwas dagegen unternommen.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Eben das finde ich den Skandal! Man kann über Architektur durchaus geteilter Meinung sein, diese Diskussion gehört einfach nicht in Politiker-Hände und ist einfach nicht Sache der Verwaltung!
    Wie kann es sein, daß ein Politbüro über solche Fragen entscheidet??

    Den Willigen führt das Schicksal, den Unwilligen zerrt es dahin. (Seneca)