Dresdner Bausituation

  • @ vitruv

    dann wird AdF 22 ja doch noch weiß. Wie hat das Gebäude denn auf dich gewirkt? Sieht es jetzt besser aus und hat es seinen Plattenbaucharakter etwas verloren? Hätte weißer Putz hier besser ausgesehen?

    APH - am Puls der Zeit

  • Zitat von "Wissen.de"

    @ vitruv

    dann wird AdF 22 ja doch noch weiß. Wie hat das Gebäude denn auf dich gewirkt? Sieht es jetzt besser aus und hat es seinen Plattenbaucharakter etwas verloren? Hätte weißer Putz hier besser ausgesehen?

    Viel besser sieht es aus. Vor allem wegen des stärheren Kontrastes von Wand und rotem Festerrahmen. Ein Plattenbauzitat bleibt er wohl dennoch, aber immerhin nicht in betongrau. Aber wie schon gesagt, warten wir mal ab, wie das Gebäude mit fertigem EG und Balkon wirkt.

  • Zwei weitere Gerüste wurden abgebaut und so langsam zeigen sich Glanz und Elend des "Juwels".

    Leider kommt jetzt auch das Elend in der Landhausstraße besonders stark zur Geltung:

    Viel Licht und viel Schatten also, dankenswerter Weise bewahrt uns die Gestaltungskommission vor zu viel Schönheit und holt uns mit einem zeitgenössischen Bau ins Jahr 2008 zurück.

  • Nein, nicht ins Jahr 2008 (denn dann sähe es sehr viel besser und passender und klassischer aus)
    Dieser Bau ist ästhetisch relativ leicht zu datieren in Altbundesrepublik Deutschland 1978 +- 2-3 Jahre!
    Ungefähr 30 Jahre ist also der Gestaltungsbeirat hier in Dresden hintendran!

    Dies zum Thema "Moderne" in DD!

  • ich find's garnicht schlecht aussehen: alles ist besser als die Mist der sechsziger und siebziger Jahren!! und es ist keine Platte und das ist auch schon wichtig: es haette ja viel schlimmer sein koennen :)

  • es hätte aber auch viel besser sein können.
    Wenn die Enthüllung dieser Fassade zum heutigen Tage auch nur mit einem säuerlichen Gesichtsausdruck zur Kenntnis genommen werden kann, weil diese Fassade einen weiteren Verlust für den Neumarkt darstellt, so bietet sich doch auch die Möglichkeit, den jetzigen Zustand zwar als ein Ärgernis wahrzunehmen, umgekehrt aber auch daran zu wachsen: Man drehe nur die Uhr um 13 Jahre zurück, organisiere sich das Dresdner Heft 4/95 und wird feststellen, daß damals ja nur eine Handvoll an Leitbauten und Fassaden vorgesehen war und von Hänsch und Konsorten eine Bebauung "schön modern" vorgesehen war. Die Ergebnisse in Q 1, Q3, Q 4 geben doch die Möglichkeit zum direkten Vergleich. Einige von uns haben ja mittlerweile Erfahrung darin, von der Dresdner Rathausmafia bzw. der BDA-Rollkragenkamarilla zusammengestaucht zu werden, sobald man wagt, eine anderweitige Meinung als diese Herrschaften an den Tag zu legen. Mittlerweile ist am Neumarkt so viel "modernes" vertreten, daß sich jeder trauen sollte, diesen Herrschaften die Gegenfrage zu stellen: "Entspricht dieser Zustand der Moderne dem, was man für die Zukunft als Ideal ansehen sollte? Ist es das, was ihr uns vorsetzen wollt? Sollte man es so lassen? "
    usw.

  • Nabend,
    der "moderne" Eckbau erinnert mich in fataler weise an den pariser Platz in Berlin, wie schon so oft gesagt, ich frage mich wirklich ob sich manche leute gern blamieren. das gebäude ist einfach nur schlecht, kein Kontrast, keine Provokation einfach nur daneben. das gebäude hat das Niveau eines bankgebäudes einer westdeutschen Mittelstadt.

    Es scheint, als ob man mit Gewalt ein paar Bausünden in das Barocken-semble brettern will, weil man einfach nicht einsehen kann, dass die "Moderne" dort keinen Sinn hat.

  • Es hätte für die Senioren in der Schützresidenz eine Mordsgaudi geben können, im Schützhaus zu wohnen, in der Salomonisapotheke die täglichen Herztropfen zu sich zu nehmen (Die beste Medizin ist die, die man sich selbst verschreibt) und nach den ursprünglichen Plänen anschließend im Ärztehaus Q III reaktiviert zu werden und sonntäglichen Segen in der Frauenkirche für langes Leben zu erbitten.
    Was kommt am Schluß heraus? Ein weiteres Hotel...
    Viel Spaß.

  • Zitat von "Weingeist"

    Hänsch

    Und genau dem haben wir diese Fassade zu verdanken.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • @ herzog

    ich kann dich beruhigen, bei den paar Bausünden wird es nicht bleiben. In der Rampischen Gasse ist die nächste, flächendeckende Katatstrophe schon im Anmarsch. Und dabei wird es nicht bleiben, die Tendenz seitens der Stadt geht wohl eher zu weniger als zu mehr Rekonstruktionen. Hinzu kommt, dass die Stadt auf die Investoren zunehmend mehr Einfluss ausüben kann, da das Interesse wächst und die Stadt nicht mehr froh sein muss, Investoren zu finden. Die Investoren konnten früher viel mehr entscheiden, weil die Stadt auf sie angewiesen war. Jetzt steigt das Interesse, die Investoren werden zahlreicher und die Stadt kann viel mehr Mitsprache für sich reklamieren und den aussuchen, der ihr am liebsten ist. Sie muss also nicht mehr jeden nehmen und kann zunehmend Bedingungen stellen.
    Daher sehe ich die neue Gestaltungssatzung für das Q III keineswegs so positiv wie viele andere hier. Streng genommen ist selbst nach der Gestaltungssatzung, die nie rechtsverbindlich wurde, der Bau Landhausstraße 1, der hier so kritisiert wird, wohl in Ordnung, allenfalls die Größe der Fenster sind zu kritisieren, aber im Prinzip kann man gegen diese trivialen Bauten auch mit Gestaltungssatzung nichts machen. Ich habe zunehmend Zweifel, dass das Neumarktprojekt den Gang nimmt, den wir uns erhoffen. Ich will nicht schwarzmalen, aber ich glaube, dass sich viele hier einer verhängnisvollen Träumerei hingeben. Noch vor 2-3 Jahren war das Streichen eines Leitbaus undenkbar, heute werden wir damit völlig selbstverständlich konfrontiert.
    Zusammenfassend gibt es leider viele Gründe, die mich sehr skeptisch zurücklassen und ich habe den Verdacht, dass das Rekoprojekt in Frankfurt am Ende deutlich besser und erfolgreicher sein wird. Und dies ist meiner Meinung nach so schade und ungerecht, würde es ohne die Dresdner dieses Projekt nicht geben. Während es in Frankfurt in den letzten eineinhalb Jahren immer besser wurde, trübt es sich in Dresden immer stärker ein. Ich hoffe, dass die GHND die Kraft aufbringen wird und das Projekt zum Erfolg führt, aber ich habe irgendwie das Gefühl, dass das Projekt zu kippen droht.

    APH - am Puls der Zeit

  • Stefan:

    Kannst Du den Hänsch-Bau bitte mal etwas "aufpolieren"!!!

    Die Fassade ist so bauklötzchenmäßig einfach, daß es mit geändertem Zeitgeschmack ein leichtes wäre nachträglich klassische Elemente einzufügen. Einfach mit der Flex Aussparungen in die Betonelemente der Fassade stemmen und rein mit den Sandsteingesimsen.
    Also, Stefan, wäre das mit Deinem Programm machbar!?
    An geeigneter harmonischer Stelle (am besten gold. Schnitt Teilungen, oder am Nachbarhaus links orientiert) : über der Erdgeschoßzone ein verkröpftes, durchlaufendes Gesims, ebenso oben unterm Dachtrauf, den vertikalen Betonelementen oben drauf schlichte dorische Pfeilerkapitelle verpassen, über den Fenstern auch zurückhaltende Gesimse, oder Rundbögen einfügen und eine ansprechende Farbe drauf!

    Ja, geht das für Dich, bzw. Dir wird schon was aufmöbelndes aus 5 Jarhtausenden Baugeschichte einfallen, gell! DANKE!

    Und dann ab per mail an den Herrn Dietze.
    Als Sensibilisierungsmaßnahme für sein nächstes Projekt. Damit Hänsch und Co keine Chance mehr bekommen, die haben sie ja jetzt zur Genüge gehabt. 8)

  • @wissen:
    immer die Ruhe bewahren niemals aufgeben ! ich werde bloß nie verstehen, dass man so an diesem Stahlglasbetonzeugs hängen kann!? sehen die herren nicht ein, dass die Angelegenheit gescheitert ist, und der Zug immer schneller in eine gesunde Richtung fährt !?

    Egal !Alles wird gut, die Bausünden kann man auch abreissen !!

    Vielleicht sollten wir koordiniert stärker in das geschehen eingreifen. Ich bin mit meinem persönlichem Engagement ( Braunschwreig ) hier in der Ecke sehr unzufrieden.

  • Zitat von "SchortschiBähr"

    Damit Hänsch und Co keine Chance mehr bekommen

    Die sitzen in der Gestaltungskommision, ich habe es hier schon fuchzk Mal gepostet, dass man nichts ändern wird, wenn man nicht endlich versucht, etwas an der Gestaltungskommision zu ändern! Immer werden hier Projekte bekämpft, während die Kommision schon über den nächsten Projekten sitzt und ihre modernistischen Thesen einfließen lässt. Hätte man die Bürger vor vier Jahren über das Agieren der Gestaltungskommision informiert, Flyer verteilt, und die Presse einbezogen - dann hätten Hänschenklein und Co vielleicht gemerkt, dass sie doch nicht so unbeobachtet in ihrem Altbaukämmerlein sitzen können, um dort in aller Seelenruhe ihr Ego durchzuboxen!!!

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Zitat von "youngwoerth"

    Die sitzen in der Gestaltungskommision, ich habe es hier schon fuchzk Mal gepostet, dass man nichts ändern wird, wenn man nicht endlich versucht, etwas an der Gestaltungskommision zu ändern!

    Ja, stimmt natürlich. So hinken wir mit unseren wohlmeinenden Eingaben immer hinterher, bis uns die Puste ausgeht.
    Wie stehen die Chancen mit einem neuen Bgm auch die Besetzung der Kommission zu ändern!?

  • @SchörtschiBähr

    Nachfolge Modifikation hatte ich im Vorfeld bereits online gestellt.
    Aus gegebenem Anlass liefere ich den Vorschlag ein weiteres Mal
    mit geringfügigen, farblichen Abänderungen.
    Es wurde angesprochen, die modernistischen Gebäude wären mit
    traditionellen Mittel leicht "aufzupolieren". Abreißen müsste man sie
    keinesfalls, wenn man nicht zwangsläufig auf Rekos setzt,
    sondern auch hier traditionelle Füllbauten zuließe!

  • Das sieht doch gleich ganz anders aus. Sehr schöne Variante. Leider wird das für die nächsten Jahre erstmal ein Traum bleiben. Werde Hr. Dietze trotzdem schreiben und ermutigen in den nächsten Quatieren noch mehr auf Historie zu setzen.

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Neben Hänsch, Höhne und deren Gestaltungskommision gibt es noch eine Minderheit unter uns Mitbürgern, die sich selbst für ganz besonders klug & intellektuell hält, wie folgender Leserbrief aus der gestrigen DNN zeigt:

    Quelle: Dresdner Neueste Nachrichten 29.03.08
    Ihm wäre es anscheinend lieber, der Polizeianbau stände noch, wo man authentisch "fühlen" kann, wie Leute schikaniert wurden.
    Mjölnr hatte sie mal treffend als Ehrlichkeitsfanatiker beschrieben!
    Rechts daneben, nicht mehr im Bild wird man zur Diskussion aufgefordert: mailto:leserbriefe@dnn.de">leserbriefe@dnn.de

  • Zitat von "Vitruv"


    Viel Licht und viel Schatten also, dankenswerter Weise bewahrt uns die Gestaltungskommission vor zu viel Schönheit und holt uns mit einem zeitgenössischen Bau ins Jahr 2008 zurück.

    Über den Dächern liegen Licht und Schatten noch näher zusammen, wie dieses Bild vom 27.3.08 zeigt:
    http://www.flickr.com/photos/cliff1976/2367075952/sizes/o/in/photostream/\r
    http://www.flickr.com/photos/cliff1976/ ... otostream/

    Licht: Die Neubauten an der Landhausstraße haben beide ein vollständig ausgeformtes Dach bekommen, dass sogar durchgehend in Rot gehalten ist. Auch wenn die Vorderseite des einen Gebäudes Richtung Neumarkt bekanntlich blau ist. Wenn man sich befähigt fühlt auf dieser Seite rote Ziegel zu verwenden, warum nicht auf der anderen.
    Erfreulich auch, die konsequente Bauweise an der HSR. Sieht sehr gelungen aus.

    Dunkel(-grau) siehts natürlich auf den 3 1/2 Flachdächern aus. Das ist wirklich ärgerlich und wird den Itellektüllen unseres Landes neue "Freizeitparkbelege" liefern.

    Bemerkenswert finde ich, dass durch das Zusammenwachsen des Neumarktareals, andere Stadtteile und Viertel näher an das Zentrum heranzuwachsen scheinen. Das Verschwinden der Neumarktbrache vergrößert die Innenstadt somit nicht konstant, sondern deutlich darüber hinaus.
    Das Rathaus z.B. liegt nicht mehr hinter einer unüberwindbaren Freifläche. Es ist bereits jetzt mit dem Neumarkt Gebiet verknüpft und scheint im städtebaulichen Zusammenhang zu stehen. Durch ein Hotel Stadt Rom könnte dieser neuerliche Zustand noch optimiert werden.

    Danke an dieser Stelle für die zahlreichen und regelmäßigen Bilderserien.