Dresdner Bausituation

  • Geht es hier eigentlich noch um die Dresdner Bausituation, oder um einen Städte Contest?

    Auf letzteres kann man in diesem Thread denke ich verzichten...

    mfg :augenrollen:

    Auf dass das baukulturelle Gedächtnis der Städte in unser
    aller Interesse und für die Zukunft erhalten bleibt !

  • Zitat

    Geht es hier eigentlich noch um die Dresdner Bausituation, oder um einen Städte Contest?

    Auf letzteres kann man in diesem Thread denke ich verzichten...

    Absolute Zustimmung! Schluss mit den endlosen Vergleichen. Die Dresdner sind da eh unbelehrbar! Und da schließe ich mich mit ein :zwinkern:

    "Wenn es zutreffen sollte, daß ich nicht nur weiß, was schlimm und häßlich, sondern auch, was schön ist, so verdanke ich diese Gabe dem Glück, in Dresden aufgewachsen zu sein."

    Erich Kästner (1899 - 1974)

  • Zitat von "Reikianer"

    Dresden war schon immer Weltkulturstadt. Was gibt es da noch zu diskutieren. Letztes Jahr gab es einen schönen Artikel in der FAZ: Dresden ist besser und schöner als München! Rom, London, Paris sind Städte mit denen sich Dresden vergleichen läßt!

    Was ist schon [lexicon='Leipzig'][/lexicon]?

    In Dresden gibt es noch so viel Potenzial. Dies gilt es zu nutzen!

    :lachen: Sehr schön geschrieben mit genau so schöne Bilder...

  • Zitat von "Dresdner Original"

    Die überzogen ablehnende Haltung vieler Mitglieder des Forums gegenüber dem Baustoff Beton, ist für mich einfach nicht nachvollziehbar. Schon die alten Römer entwickelten ihren extrem druckfesten Kalkbeton, mit dessen Hilfe so wundervolle Bauwerke wie die Kuppel des Pantheons in Rom errichtet wurden. Am Ende wiegt doch das äußere Erscheinungsbild der Gebäude mit ihren verputzten oder verblendeten Fassaden, die Wiedergewinnung urbaner, identitätsstiftender Stadtstrukturen mehr als die Materialität einzelner Gebäude. Ihr solltet Euch nicht an solchen baulichen Details aufreiben. Schlimmer ist doch, wie auf tourdresden.de aktuell nachzulesen, dass Bauherren kreative und ansprechende Entwürfe zu Gebäuden mangels qualifizierter Bauausführung ihrer Identität und gestalterischen Wirkung berauben.

    Zitat

    Volle Zustimmung.

    Letztendlich geht es um die Wiedergewinnung von Urbanität.Das kann aber nicht durch konsequentes Ignorieren des technologischen Fortschrittes am Bau geschehen. Wenn sich Vorteile bei der Verwendung von Materialien wie Beton gegenüber anderen Materialien hinsichtlich Kosten oder Bauqualität zeigen, müssen diese auch genutzt werden. Schließlich wäre es Unsinn, überkommene Technologien (reines Ziegelmauerwerk, Holzfenster ohne Isolation) um ihrer selbst willen zu reproduzieren.

    Leute, das hatten wir doch schon so oft, lest doch mal genauer die Beiträge anderer! Die ablehnende Haltung gegenüber Beton bezieht sich doch auf einen handfesten Nachteil dieses Werkstoffs: Beton ist kein nachhaltiger Baustoff, er ist nur begrenzt haltbar - während Ziegelbauten Jahrhunderte überstehen können. Es ist eben keine schöne Vorstellung, daß die sorgsam rekonstruierten Barockbauten nach einigen Jahrzehnten schon wieder zum Sanierungsfall werden und in absehbarer Zeit vielleicht wieder abgerissen werden müssen, der endlich wieder fast komplette Neumarkt also wieder zerissen wird - weil die Bauherren damals unbedingt billig und schnell bauen wollten.

    Ich bin ja technischer Laie (Ihr ganz offensichtlich auch nicht), und ich habe vor 5-10 Jahren auch noch gedacht, man könnte und sollte auch eines Tages die Sophienkirche DD, Berliner Schloß und sonstiges in Beton rekonstruieren, aber nach ein paar Jahren APH weiß ich, daß das keineswegs optimal wäre - vielleicht können die Bauingenieure im Forum ja mal etwas dazu sagen (Kardinal?).

  • Natürlich zeigen die Bilder oben städtische Ecken mit wenig Flair. Und Verbesserung ist hier auf jeden Fall notwendig.

    Um aber mal die Dresdner etwas aufzumuntern: Immerhin ist die Stadt gut durchlüftet und belichtet. Es ist sogar recht grün, sauber und gepflegt dort. Insofern zumindest eine Verwirklichung des humanitären Anliegens moderner Architektur.

    Dass es immer noch schlimmer geht, sieht man etwa hier:
    http://www.kenyaaidsinstitute.org/images/soweto3.JPG\r
    http://www.kenyaaidsinstitute.org/images/soweto3.JPG
    http://www.pubpol.duke.edu/centers/hlp/programs/fellows/ccrosson/images/kibera.jpg\r
    http://www.pubpol.duke.edu/centers/hlp/ ... kibera.jpg
    http://www.travelblog.org/Photos/267564.html\r
    http://www.travelblog.org/Photos/267564.html
    http://www.help-international.com/slum_c2.jpg\r
    http://www.help-international.com/slum_c2.jpg
    http://www.affordablehousinginstitute.org/blogs/us/1_200246_20Ke_20Kibera_20Soweto_20E_20hillside_20050625_small1.jpg\r
    http://www.affordablehousinginstitute.o ... small1.jpg
    http://www.nytimes.com/imagepages/2005/12/25/international/25durbanCA01readt.html\r
    http://www.nytimes.com/imagepages/2005/ ... readt.html

    Und diese Zukunft dürfte sich angesichts des weltweiten Bevölkerungswachstums und der (auch zu uns gelangenden) Wanderungsströme noch stark ausbreiten.

    So gesehen ist die momentane Situation um die Dresdner Innenstadt zwar schlimm, aber nicht hoffnungslos. :zwinkern:

  • Natürlich hat eine Betonwüste wie Dresden ein riesiges Potential. Das gilt dann auch für total versaute Städte wie Magdeburg oder Teilen Berlins.

    Muss sagen dass dieser Wüste viel Raum bietet und Grün kann dort auch schön angelegt werden. Aber mit das urbane, kunst und detailreichen Dresden von vor dem Krieg hat dies nichts mehr zu tun.

    Die Bilder von hier oben könnte einen Industriestadt in Siberien, China oder Alaska sein. Aber das Dresden von früher gewiss nicht.

    Dann muss sich noch sehr viel ändern und da sehe ich in der heutige Architektur noch viel zu wenig Entwicklungen die wieder zur lebendige, schöne und urbane Städte führen.

  • Ich glaube langsam, Reikianer ist ein kleiner Scherzkeks! :zwinkern:
    Hatte er nicht auch Fotos vom Baufortschritt des Kurländerpalais gepostet, in dem man eigentlich nur die Parkplätze und einen Gullideckel drum herum sah?

    Naja... Wenn die Bilder und der Text ernst gemeint sind...dann wird Reikianer wohl folglich Dresdner sein? :lachen:

  • Zitat von "Treverer"

    Ich glaube langsam, Reikianer ist ein kleiner Scherzkeks! :zwinkern:
    Hatte er nicht auch Fotos vom Baufortschritt des Kurländerpalais gepostet, in dem man eigentlich nur die Parkplätze und einen Gullideckel drum herum sah?

    Naja... Wenn die Bilder und der Text ernst gemeint sind...dann wird Reikianer wohl folglich Dresdner sein? :lachen:

    Reikianers Humor gefällt mir sehr gut..... Sehr schwedisch!

  • aber mal ganz ehrlich, wenn ich diese bilder so sehe... glaubt ihr wirklich, dass wir die bebauung all dieser riesigen brachflächen auch nur ansatzweise noch erleben werden?
    da müsste dresden schon mal spontan um 100 000 einwohner wachsen, damit sich daran was ändert

  • Ich mutmaße das nach dem Umzug von SAP in den Wilsdruffer Kubus ein Konzept zum Abriss des Gebäudes und der Cityherberge nebenan und zur Wohnbebauung in dieser Stelle erarbeitet wird. Früher waren dort erste Wohnadressen, nicht zuletzt wegen der Nähe zum Großen Garten. Dazu muß aber unbedingt eine Verkehrsberuhigung auf der St.Petersburger Str. erfolgen. Die Planspiele mit dem Sonnenpark könnten dafür ein Anfang sein. Eingefaßt wird dieses neue Wohngebiet vom Blüherpark, der Richtung Norden bis fast an die Grunaer Str. weiter rekonstruiert werden soll und einen neuen Grüngürtel Grunaer-St.Petersburger Str. Allgemein wird eine lockere Bebauung erfolgen in Verbindung mit weiteren Parks und Baumpflanzungen. Eine wie ich finde nicht unattraktive Vision. Ich liebe viele Bäume in der Stadt. Ich schätze in 10 Jahren wird sich da schon einiges getan haben.

  • Eigentlich hatte ich jetzt fast Lust, der [lexicon='Leipzig'][/lexicon] -Dresden Disskussion nach langatmig meine Meinung zu den Städten hinzuzufügen. Ich kenne die beiden Städte ja recht gut - ich habe immerhin fast 10 Jahre in Dresden gewohnt und [lexicon='Leipzig'][/lexicon] habe ich zwar erste in den letzten 2 Jahren so richtig, dafür aber relativ intensiv kennengelernt - aber ich lasse das jetzt mal lieber.

    Ein oder zwei Kommentare möchte ich aber doch noch hinzufügen - einfach auch, weil es durchaus Spaß macht, über so ein Thema (durchaus auch etwas subjektiv) zu diskutieren. Wer die Nase voll hat von den Vergleichen und diesem Theme lese bitte hier nicht weiter ... :)

    Beide Städte sind sehr unterschiedlich und aus unterschiedlichen Gründen auch recht schön (im gesamtdeutschen großstädtischen Maßstab) - Gründe für beide Städte wurden hier schon genannt - ich will sie nicht noch einmal aufführen.

    Aber zum Thema bedeutende Kulturstadt möchte ich doch noch etwas sagen :) - Meiner Meinung nach neigen insbesondere die Dresdner zu enormer Selbstüberschätzung - und vgl. mit London und Paris werden (wenn hier im Forum vielleicht auch nur scherzhaft) tatsächlich von vielen Dresdenern geteilt nach meiner Erfahrung - völliger Schwachsinn denke ich.

    Und [lexicon='Leipzig'][/lexicon] war/ist definitv genaus Kulturstadt wie Dresden - wenn man höfische Repräsentationsarchitur nicht über alles stellt. - Die oben schon erwähnten Punkte Bildung, Wissenschaft, Musik und Lieteratur heben [lexicon='Leipzig'][/lexicon] ganz klar auf das Niveau Dresdens.

    Meiner Meinung nach ist es sogar so, dass wenn man im sächsischen Bereich das ganze betrachtet Dresden als Residenzstadt wohl etwas besser abschneidet - betrachtet man die gesamtdeutsche Ebene über die Jahrhunderte ist [lexicon='Leipzig'][/lexicon] mindestens ebenbürtig. Mann [lexicon='Leipzig'][/lexicon] war die Buchstadt Deutschlands - auch noch in der kurzen Phase als Deutschland die führende Nation weltweit war (Wissenschaft und Kultur) - zeitweilse wurden in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] fast 70 Prozent aller deutschen bücher gedruckt - in der zeit waren das über 30 Prozent aller Bücher in ganz Europa!

    Die Leipziger Uni war über die Jahrhunderte betrachtet viel bedeutender als die TU Dresden - man muss sich nur mal ausfühlrich damit beschäftigen und wird in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] auf viel mehr weltweit bedeutende Namen stoßen als in Dresden. Nur ein Beispiel - das Fachgebiet der Psychologie (das ist ja nicht irgendwas sondern heute eine nicht mehr wegzugedenkende Wissenschaft) hat ihren universitären Ursprung in Leizpig und und und... - Es kann durchaus sein, dass die TU-Drsesden aktuelle etwas bedeutender ist als die Uni [lexicon='Leipzig'][/lexicon] - aber die Forschungsschwerpunkte liegen in Deutschland sowieso wo anders - aber bis Dresden in dieser Hinsicht an Leizpig herankommt müßte die Stadt nuch mehrere Jahrhunderte so weitermachen. Dresden war eine wichtige Stadt der Musik - wer sich aber mal die Namen und die Anzal berühmter Musiker durchließt die mit den Städten in Verbindung stehen - ist [lexicon='Leipzig'][/lexicon] auch in diesme Punkt Sieger-- Und die kulturellen Errungenschaften von Bach allein könnte man im globalen Maßstab ganz deutlich über soclhe Dinge wie Gemäldegallerien udn Grünes Gewölbe stellen -- man siehe nur die Wikipedia.

    Mmm - jetzt bin ich vielleicht doch etwas in eine Anti-Dresden Argumentaion hineingekommen - die Dresdener mögen mir das verzeihen - Dresden ist eine tolle Stadt - und die Aufbauleistungen am Neumarkt etc. sind bisher einzigartig - und zu mindest für Freunde traditioneller ARchitektur (die ja hier im Forum die mehrheit bilden) weitaus besser als das in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] lange angewandte Stadtentwicklungskonzept der "perforierten Stadt" (ätz). Aber die Aroganz der Dresdner ist mir eben doch geläufiger als die der Leipziger und meienr Ansicht nach haben die Leipziger genauso Grund stolz auf ihre Stadt zu sein - und Leipziger Kultur (sicher bei mir ein etwas weiter gefaßter Begriff) hat im europäischen Rahmen mndestens so ausgestrahlt wie Dresdener.

    ;) Goot nun ist das doch wieder ein langes Post geworden :)

  • Mit der Selbstüberschätzung der Dresdner gebe ich Dir vollkommen Recht. Nicht zuletzt deswegen sind so viele für die Brücke,weil sie glauben wir brauchen den Welterbetitel nicht, sind der Nabel der Welt und es kommen auch so genug Touristen. Meiner Meinung nach liegt das an mangelden Kentnissen über die einstige Vollkommenheit Dresdens und dem was (zumindest im Stadtzentrum) davon übriggeblieben ist. Jeder weiß das Dresden bombardiert wurde, das allerdings mehr als 90% der einstigen Weltklasse Innenstadtbebauung nicht mehr vorhanden ist und wie diese überhaupt ausgesehen hat, ist vielen völlig unklar.

    Dresden heute ist kein Vergleich mit Prag,Wien,Zürich usw. Das viele das nicht wissen, liegt dann wohl leider auch am fehlenden Reisehorizont. Desweiteren ist kaum einem bewußt das gerade mal 15 % der Touristen Ausländer sind und jeder glaubt die ganze Welt kennt Dresden. Aber zumindest ist es so das diese Selbstüberschätzung auch ein gesundes Selbstbewußtsein hervorgebracht hat an dem eben Projekte wie das Gewandhaus scheitern. Und ich kann eher mit der Brücke als mit dem Gewandhaus leben. Kann man also positiv und negativ sehen. Aber Dresden kommt schon noch aus dem Knick, noch ein paar Jahre und dann sind wir die schönste Stadt der Welt... :zwinkern:

  • Genau deshalb gibt es ja in Europa so viele attraktive und lebendige Städte, weil es eben schon lange einen Wettstreit zwischen ihnen gibt und jede Stadt mindestens eine Konkurrentin hat, an der sie sich misst und die sie nach Möglichkeit übertreffen möchte. Das erklärt auch solche Begriffe wie Elbflorenz, Spreeathen, "Pleißathen" oder Mainhattan. Auch deutsche Dichter vergleichen gern und tragen gern dick auf: "Mein [lexicon='Leipzig'][/lexicon] lob ich mir. Es ist ein Klein-Paris..." Für Kleist war Fulda das "Rom des Nordens". Das dickste Lob kam aber von Alexander von Humboldt. Für ihn war Hannoversch Münden eine der sieben am schönsten gelegenen Städte der Welt, u. a. neben Rio de Janeiro und Konstantinopel!
    Als nächstes wird dann wahrscheinlich ein "Shanghai des Westens" folgen... :zwinkern:

    http://www.zeit.de/1970/33/38-Angebot-Gute-Buecher-und-Schallplatten?page=7\r
    http://www.zeit.de/1970/33/38-Angebot-G ... ten?page=7

  • Zitat von "Mathias"

    Das dickste Lob kam aber von Alexander von Humboldt. Für ihn war Hannoversch Münden eine der sieben am schönsten gelegenen Städte der Welt, u. a. neben Rio de Janeiro und Konstantinopel!


    Und wollte doch mit solchen Sätzen nur unterschwellig bekannt geben, daß er die ganze Welt kennt.
    Er nannte auch den Blick vom Milleschauer die drittschönste Aussicht der Welt, was ihm jeder gern glauben mag, der noch nicht aus Mitteleuropa herausgekommen ist und die Herrschaften in den Salons von Teplitz und Karlsbad sicher sehr beeindruckt hat.

  • Alexander v.H meinte mal Fürst Pückler gegenüber, dass er die „Unnatur“ der Berliner Umgebung verscheuchen müsse, indem er sich aus seiner Erinnerung Palmenwälder dahin „zaubere“, wo „verkümmerte Coniferen als Hasenheide sich bis an die chinesische Grenze in einförmigen Zuge dahinziehen.“

    :gg:

    PUBLICO CONSILIO PUBLICAE SALUTI

  • meine ,2€

    Ja, Dresden ist kein Paris,London oder Rom. ABER klein Dresden hat ein wenig was von Paris, ein bisschen London müsste man suchen und Rom... Naja, ein Kolosseum passt sowieso nicht. Und Dresden ist heute vor allem nicht Dresden, zumindest nicht komplett. Ich kanns mir vorsellen: Hätte zB Hitler Paris in Schutt und Asche gebombt würde man dort genau solche Probleme haben wie jetzt in Dresden bzw Berlin im grösseren Massstab. Nur deutsche Städte hatten nicht so ein Glück, danach im DDR sowie im BRD Wiederaufbau genauso wenig. Selbst danach die unsägliche Abwanderung warf die Urbanität weiter aus den Fugen...

    Ich für meinen Teil sehe Dresden als ein kleines Paris, kleines Berlin, kleines Prag und Wien aber vor allem als einzigartiges Dresden mit einer unvergleichlichen Landschaftsintegration. Dies aber nur mit dem Gedanken an die in knapp 60 Jahren zerstümmelte Grossstadtstruktur und dass sie besonders hier in Dresden leichter wieder herzustellen ist als anderswo im Nachkriegsdeutschland. Wer keine Träume hat oder pessimistisch alles zerredet, der erreicht nie was, besonders die momentanen Stadtplaner.

    Solche Fotos, die die städteplanerisch letzten Ecken einer Stadt zeigen, auch wenn sie Ironie versprühen, und zu behaupten, deshalb sei es die letzte Stadt im Lande nerven mich total. Oberflächlicher Blödsinn. Die lassen sich genauso in Paris finden.

    Was ich persönlich nicht verstehe: Dresden ist schuldenfrei, hat also relativ zu anderen Städten Geld ohne Ende. =D Warum baut man nicht attraktives Zeug in die Stadt? Sowas was Arbeitsplätze anlockt? Warum macht man nicht in einem Rutsch die Schandflecken von Plattenbauten weg, die die Stadt so abschreckend nach aussen hin machen? Tourismus kommt ja schon genug, nur die dauerhaft wohnenden und arbeitenden Leute fehlen. Warum baut man nicht all die attraktiven Sachen wieder auf/neu, die die GHND so darlegt? Die wird das alles nicht aus Spass anführen. Warum ist man in Dubai in der Lage, ganze Küstenstriche neu zu erschaffen und hier braucht man Jahre für einen sinnlosen Gewandhausstreit oder für eine seltsame Brücke? In Pleite-Berlin wird gebaut bis die Schwarzarbeiter aus Polen alle sind. Und weil es da so viel gibt, ist Berlin auch recht sexy und beliebt. Das ist in ähnlichem Masstab, mit Historismusaufbau durchaus auch hier möglich. Nur wann fängt das endlich mal an? Die Fläche Dresdens mit ner angemessenen Grosstadtdichte von 2500 multipliziert ergibt 700.000 EW (ja, ich hab die Grünflächen schon abgezogen). Das halte ich für normal für diese Stadt. Nur potentiellen zuwanderern muss man was bieten und das geht nicht mit weitflächigen Brachen und hässlichen Plattenprotzen.

    Was genau die Brachen angeht @aurinko: Das ist es ja gerade. Wenn man all die Leute aus den Platten in historischen Leerbestand umbettet... Bei Mangel mal "schnell" Historismuszeugs in Lücken füllen und rein können sie. Ganz paar Brachen werden gefüllt und anders rum verschwinden die Platten. Das blödeste, was Dresden machen kann, ist warten oder nicht handeln.

    Oh man, wenns regnet, dann schreibt man auch mehr...