Dresdner Bausituation

  • Quote

    Samuel schrieb:Bemerkenswert finde ich, dass durch das Zusammenwachsen des Neumarktareals, andere Stadtteile und Viertel näher an das Zentrum heranzuwachsen scheinen. Das Verschwinden der Neumarktbrache vergrößert die Innenstadt somit nicht konstant, sondern deutlich darüber hinaus.
    Das Rathaus z.B. liegt nicht mehr hinter einer unüberwindbaren Freifläche. Es ist bereits jetzt mit dem Neumarkt Gebiet verknüpft und scheint im städtebaulichen Zusammenhang zu stehen. Durch ein Hotel Stadt Rom könnte dieser neuerliche Zustand noch optimiert werden.


    Bei alle Kritik ist das zusammenwachsen der Innenstadt durch die Neubauten das überaus wichtigste.Es wächst zusammen was zusammen gehört, originell nicht?
    Neue Perspektive und Sichtachse entstehen, die weitläufig horizontale Gliederung wird ersetzt durch eine vertikale.Eine neue Urbanität entsteht somit.

  • Mit derJahreszahl 1765 beim Zittelschen Haus hat wohl jeder sowohl Recht als auch Unrecht. Die Jahreszahl 1765 bezieht sich auf das Sonnenrelief und deutet auf den Aufbruch nach dem 7-jährigen Krieg hin und den Wiederaufbau dieses Hauses. Ohne diese Jahreszahl würde sich das Relief nicht erklären. Übrigens wäre diese Fassade nach ´45 zu retten gewesen, da sie das Inferno einigermaßen überstand. In solchen Fällen wäre es am besten, eine Hinweistafel am Haus anzubringen mit den Eckdaten und der Erklärung, warum diese Jahreszahl wieder aufgenommen wurde. Das gleiche stünde der Glocke und der Rampischen 1 gut an.

  • Das ist eine sehr gute Idee Weingeist! Denn jeder, der die Zahl sieht, denkt es wäre das Baujahr. Vielleicht hätte man auch 2 Jahreszahlen in das Relief schreiben können, also 1765 und 2008, denn schließlich ist es ja auch eine Art von Aufbruch und Wiederaufbau was heute hier passiert.
    Schreib doch Deinen kurzen Artikel als Leserbrief an die SZ, als Reaktion auf den anderen Leserbrief, denn das mit der Jahreszahl wissen bestimmt nicht viele Leute. Vielleicht kannst Du ja damit auch Michaels Bedenken zerstreuen. :zwinkern:

    Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert.


    Oscar Wilde (1854-1900)

  • @ Stefan
    Gute Arbeit Deine Bildretusche. Es ist doch erstaunlich was schon ein paar andere Fenster ausmachen und den Charakter einer Fassade komplett verändern. Meist sieht man ja genau das Gegenteil von dem, was Du in Deiner Retusche gemacht hast. Da werden schon gerne mal an nicht unter Denkmalschutz stehenden Gründerzeitlern, die alten Fenster gegen neue Plastikfenster ohne Streben ausgetauscht. :schockiert:

    Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert.


    Oscar Wilde (1854-1900)

  • Stefan


    Danke für deine Konstruktive Vorschläge. Du solltest persöhnlich die Gestaltungskommision übernehmen.

  • @Samuel: Wie viel mehr Ausstrahlung haben da die Dächer der DDR-Bauten im Hintergrund.


    Keine hundertausend Aufbauten, keine sterile Lego-Anmutung, kein nach dem Tombola-Verfahren errechneter Farbenmix (wobei schwarz ja gar keine Farbe ist),
    und auch keine millimetergenaue Schräglage im Mix mit wasserwaagengeprüften Flachdächern.


    Die acht Euro für den Aufstieg werde ich mir auch zukünftig sparen - so bleibt wenigstens die Illusion.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Quote from "youngwoerth"

    @Samuel: Wie viel mehr Ausstrahlung haben da die Dächer der DDR-Bauten im Hintergrund.


    Die acht Euro für den Aufstieg werde ich mir auch zukünftig sparen - so bleibt wenigstens die Illusion.


    ...und leg das Geld lieber für den Eintritt ins Panometer "Dresden 1756" bei Seite. Da wird die Illusion beinahe Realität. Scho bled, aber die Gestaltungskommission ist Assisis guter Freund!? Je mehr verunstaltete Dächer auf den Neumarkt gebreit werden, desto notwendiger wird der Weg nach Reick :schockiert:

    „Dekoration ist der wichtigste Teil der Architektur“ (Sir William Scott)

  • @ Stefan


    Danke für Deine Archi-Illusion. Hatte das nicht mehr in Erinnerung.


    Finde beim Hänschbau etwas zuviel der Stege in den Fenstern. Bei diesen hohen Fenstern täten vielleicht Fenstergitter im unteren Drittel gut!? Und in der Erdgeschoßzone muß noch Ordnung geschaffen werden. Diese versetzten Türgewände verunsichern total das natürliche Empfinden von Lasten und Tragen. Und bei diesem langweiligen Bau kann das kein gewollter Effekt sein, sondern eher modisches Nachäffen.


    Schickst Du's an die Baywobau!?

  • Zwei weitere Gerüste am Q3 wurden heute teilweise abgebaut:








    Das Haus A.d.F. 22:


    Die Dachlandschaft ist leider katastrophal, dieses Bild hat mich ziemlich schockiert:

  • Besonders enttäuschend sind die Dachlanschaft von Adf 18,19 und 20. Gerade die 20 ist ganz schlecht,da man hier wirklich von Fassadenschwindel sprechen kann.
    Auf der anderen Seite des quartiers hingegen,find ich die Dachabschlüsse gelungen.


    Oh und die 22 sieht jetzt wirklich gut aus!

  • Den beigefarbenen Neubau find ich richtig riiichtig gelungen. Da sieht man's doch! Auch modern kann schön sein, kann sich einfügen und kann geschickt gestaltet sein...ohne bööööööööses Ornament.


    Die Dachlandschaft ist aber eine Katastrophe! :schockiert:
    Ja...die Reko-Gegner, die immer "Kulisse" schreien, werden sich freuen. :x


  • Keine Ursache, die nachträgliche Bearbeitung der gegenüberliegende
    Seite ging bereits an Herr Dietze heraus. Er hat es wohlwollend zur
    Kenntnis genommen, gleichwohl lässt sich erstmal nichts daran ändern.
    Es steht Dir frei, diese Abwicklung an ihn zu senden :)


    Jeder, der sich die Fähigkeit erhält Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
    www.archicultura.ch

  • Danke für die Bilder, Vitruv!


    Die Dachlandschaft ist eine wirkliche Katastrophe. Wie kann ein Architekt so etwas verantworten. Die Dächer der DDR-Bauten im Hintergrund sind dagegen wirklich eine Wohltat. Warum kann man heute keine richtigen Dächer mehr bauen. So eine Dachlandschaft ist doch eine riesige Verarschung und Wasser auf die Mühlen unserer Gegner. :(

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehenbleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Die Spiegel von der 5 scheinen doch etwas gewöhnungsbedürftig zu sein. Die überlieferten Fotos zeigen den Locke ohne Spiegel. Die jetzige Ausführung nur als zwiefach eckige Spiegel hat vermutlich keinen authentischen Hintergrund und fügt sich dem Rokoko nicht wirklich ein.
    Das sieht aus wie ein Rotkreuz-Verbandskasten.

  • Quote from "Weingeist"

    Die Spiegel von der 5 scheinen doch etwas gewöhnungsbedürftig zu sein. Die überlieferten Fotos zeigen den Locke ohne Spiegel. Die jetzige Ausführung nur als zwiefach eckige Spiegel hat vermutlich keinen authentischen Hintergrund und fügt sich dem Rokoko nicht wirklich ein.
    Das sieht aus wie ein Rotkreuz-Verbandskasten.


    Mich stört mehr, dass das oberste Stockwerk in der Höhe vom Vorgänger abweicht. Jedenfalls scheinen die Fenster niedriger zu sitzen und etwas breiter zu sein. Na ja, das Geschoss wurde ja sowieso erst im 19. Jh. errichtet...

  • Dem muß man nichts mehr hinzufügen. Danke für die Aktualisierung!

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Ach, wer interessiert sich von unten her schon für die Dächer. Das gute ist doch, das dort endlich die räumlichen Platzverhältnisse wieder stimmen und so etwas wie Urbanität aufkommt. Gemessen an dem wie es da vorher aussah, sind mir die Dächer wirklich egal.

    Den Willigen führt das Schicksal, den Unwilligen zerrt es dahin. (Seneca)

  • Aber wie bescheiden ist das ganze im Vergleich zur Vorkriegssituation. Die "Kulissenarchitektur" ist bedauerlicherweise das, was die Investoren wollen und weil die sowieso machen können, was sie wollen (sofern genügend "Zeitenrisse" vorhanden sind), können wir schon froh sein, das das Quartier so schön geworden ist.

  • AdF22 gefällt mir wirklich gut. Jetzt mit dem Anstrich sogar doch noch ein wenig besser als vorher.


    Dachlandschaft - na ja. Hätte besser werden können aber die vielzitierte Herrschaft der Oberfläche und Diktatur der Ökonomie (Ivan Reimann) hat wieder zugeschlagen. Hr.Dietze steht auf unserer Seite - das sollten wir nicht vergessen. Und er will ja beim Hotelneubau Quartier 8 nach Gestaltungssatzung bauen. Da werden wir dann auch hoffentlich andere Dächer haben. Alles in allem finde ich Quartier 3 gelungen.