Das alte Dresden in Farbe

  • Stephan

    Ein Bild hat es mir besonders angetan! Ist es doch eines der wenigen, die ich von Dresden mit der FK in Farbe kenne:

    Ob es noch mehr Farbbilder gibt, dass wüsste ich zu gerne!

    Bei Semperopernbild ist mir aufgefallen, dass es Innen heute ein bisserl anders ist als vor der Zerstörung. Vielleicht fällt Euch der ganz bestimmte Unterschied auch auf (liegt wohl daran, dass die Oper noch zu Zeiten der DDR aufgebaut wurde):

  • Vitruv

    Danke! Habe ich jetzt auch auf der Festplatte gespeichert :!:

    Hast Du eigentlich noch andere Farbbilder von Dresden. Zum Beispiel den Kaiserpalast oder sogar das Victoriahaus? Nach solchen habe ich schon oft gesucht, aber bisher ziemlich vergebens...

  • Wie sieht denn besagte Semperoper heute von innen aus?

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Zitat von "Booni"

    Wie sieht denn besagte Semperoper heute von innen aus?


    Die einzelnen abgeschlossenen Logen wurden zu durchgehenden Balkonen.

    Dem zugrunde liegt einerseits der Gedanke, daß die sozialistische DDR auf Séparée's für die Oberschicht gern verzichten konnte und wollte
    und andererseits ganz praktisch eine höhere Zuschauerkapazität erzielt wird.

    In dem im Foto links sichtbaren hohen Balkon, welcher sich rechts neben der Bühne befindet, ist heute meines Wissens Lichttechnik untergebracht.

  • Zitat von "Booni"

    Wie sieht denn besagte Semperoper heute von innen aus?

    Ich war zwar erst einmal in Dresden in der Oper, aber und soviel ich mich erinnern kann, die Dresdner mögen mich bitte verbessern, falls ich jetzt etwas Unwahres behaupte, gab es auf den Galerien keine Abtrennungen zwischen den Logen. Auch bilde ich mir ein, dass ich auf ganz sicher weniger imposanten Sesseln saß, als auf dem Foto vor der Zertstörung zu sehen sind. Meine Annahme dahingehend, dass dies nicht mehr so hergestellt wurde wie vorher, liegt wohl eben daran, dass die DDR keine "Klassenunterschiede" wollte und vielleicht deshalb auf die Wiederherstellung verzichtete.

  • Ist ja bald wieder Weihnachten :zwinkern:

    Folgendes Foto stammt aus dem Thread Bilder vom alten Dresden und wurde letztes Jahr von Kindvon2Dresdnern eingestellt.

    Es zeigt den (heute 'mittelalterlichen') Weihnachtsmarkt im Stallhof vom Residenz-Schloss. Bitteschön:


    Besitzt nun eigentlich jemand noch Aufnahmen (besonders in Farbe) vom Kaiserpalast am Pirnaischen Platz? Oder dem Victoria-Haus bzw. dem Zentraltheater?

  • Hier auch noch das Foto, das unlängst in Stefan Herzigs grandiosem Buch vom Neustädter Markt publiziert wurde:

    Sagt einmal, da gab es doch ein Farbfoto von der zerstörten Frauenkirche mit den Schäfchen davor...ich dachte es auch hier bereits einmal gesehen zu haben?

  • Zirp

    Vielen herzlichen Dank!!!! Ein Freund von mir fährt nämlich im Juni zum ersten Mal nach Dresden und dann möchte ich ihm dieses Bild in die Hand drücken, damit er sieht, was alles möglich ist!

  • Hier noch 2 alte Farbfotos

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Ich empfinde es gerade bei den beiden Vorkriegs-Bildern von Frauenkirche und Stallhof als unglaubliches Glücksgefühl, zu sehen dass es heute GENAU SO aussieht. Und ich vermute mal, es geht vielen so.

    Mit anderen Worten: Wir Menschen sind genau so, wie wir laut Architekten-Elite, Hochfinanz und Politikerkaste nicht sein sollen. Denn die Stadt hat gefälligst nicht so auszusehen wie vor dem Krieg. Wunden, Brüche und Elend soll man sehen, staatlich verordnetes Weinen plus eine nicht-funktionierende Innenstadt aus 1920er Bauhaus-kopien soll es sein. (In der Freiberger Strasse wird offensichtlich demnächst Charlston getanzt, wie damals in den 1920ern. /Ironie modus off). Die Menschen wollen aber nicht wie die Elite will, sie wollen keine "ewigen Wunden" und wünschen sich statt dessen eine normale, wiederaufgebaut Stadt. Ich wünsche dies ebenso.

    Das Bild vom Neustädter Markt, das das Archivausgrabungs-Genie Dr. Hertzig zu Tage gebracht hatte, ist übrigens traumhaft schön. Ich bin dafür, den Platz haargenau so aufzubauen, Zentimeter für Zentimeter, wie er war.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

    3 Mal editiert, zuletzt von Petersburg (28. April 2012 um 20:17) aus folgendem Grund: dito.

  • Keine Sorge, in Dresden handelt es sich zumindest um eine selbsternannte "Elite", die man außerhalb der Stadt nicht wahrnimmt - wie auch.

    Dresdens Zukunft liegt in der Vergangenheit. Diese Sadt kann ohne ihre Wurzeln nicht existieren und das hat man zumindest in der Bürgerschaft verstanden. EIne autistisch agierende Stadtplanung, die mit orts- und fachunkundigen Westabschieblingen besetzt ist, wird auf Dauer keine Spuren hinterlassen. Das, was die heute zB auf dem Postplatz hinklotzen werden schon ihre Enkelkinder nimmermehr besuchen können. Der Dresdner Neumarkt ist quasi für die Ewigkeit und wird auch seine Kraft auf die Provisorien rundherum ausstrahlen. Nicht heute, nicht morgen, aber bestimmt danach!

  • Hier neuer Stoff.
    Unerreichte Ästhetik des Sozialismus, ein Glanzstück des Wiederaufbaus:

    Über die Wirkung der Sophienkirche bin ich mir nicht im Klaren, jedoch meine ich, dass die offenen Turmhelme schöner waren:

    Ohne Zweifel jedoch fehlt die Kirche am Postplatz schmerzlich:

    Der Erker des Zehmschen Hauses wirkt hier eigentlich auch recht "dick":


    Das wird wohl niemehr kommen - schade, dass es keinen Altmarkt-Verein gegeben hat:

    Ein Bild mit Stimmung und ohne viel Informationsgehalt:

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Vielen Dank für eure Farbbilder. Es ist doch toll, dass wir nach den hervorragenden Wiederaufbauleistungen in Dresden auch heute wieder SchortschiBährs wunderbare Ansicht des Schloßplatzes genießen dürfen.