Der Neumarkt Dresden - archivierter Strang

  • Lt. Dresder Morgenpost von heute ist Pühringer nun angeblich doch bereit einen zweistelligen Millionenbetrag
    in eine "Kulturstiftung Dresdner Neumarkt" einzuzahlen.


    Wer unbedacht ein Fremdwort wählt,
    und deutsches Wort für ihn nicht zählt,
    wer happy sagt und glücklich meint
    und sunshine, wenn die Sonne scheint,
    wer hot gebraucht anstelle heiß,
    know how benutzt, wenn er was weiß,
    wer sich mit sorry kühl verneigt
    und shows abzieht, wenn er was zeigt,
    wer shopping geht statt einzukaufen
    und Jogging sagt zum Dauerlaufen,
    der bleibt zwar fit, doch merkt er spät,
    wenn er kein Wort mehr DEUTSCH versteht.

  • Kannst du etwas konkreter berichten? Unter welchen Voraussetzungen? Ist doch jemand der Dresdner Unfähigen auf ihn zugegangen? :keine ahnung:

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Henry

    Habe ich erst nach der spannenden Nachricht gelesen! Ist ja absolut köstlich! Etwa eine Eigenkomposition? Dann jedenfalls: chapeau! :lachen:

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Mehr stand in der Morgenpost leider nicht. Hoffe das war keine Ente und es kommt noch etwas offizielles. Das Gedicht habe ich nur hierher kopiert.Wer der Schöpfer ist, weiß ich leider nicht. Aber es trifft den Nagel auf den Kopf. :D

  • Keine guten Nachrichten:

    http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1675667\r
    http://www.sz-online.de/nachrichten/art ... id=1675667

  • Zitat von "Harmonica"

    K
    Im Grunde ging es nicht so sehr um das konkrete Projekt, sondern um zwei Fragen: Darf am Neumarkt hinter historischen Fassaden ein großes Hotel entstehen oder muss jedes Haus eine eigene Nutzung erfahren?

    Um welche historischen Fassaden ginge es denn hier? Will Baywobau hinter mehreren Leitbauten einen Hotelkomplex verstecken? Oder droht nach den Billig-Rekos mit dazwischengeklemmter Ekelmoderne jetzt ein komplett modernistischer Baywo-Großbau?

  • Ich habe gerade aus meinem PDF-Abo der SZ die fehlenden Informationen herauskopiert:

    "Für das Hotel soll das Pöppelmannsche
    Haus samt Treppenaufgang
    und Lichthof wieder aufgebaut
    werden. Auch mehrere Keller blieben
    nach Absprache mit den Stadtplanern
    erhalten. Auf dem benachbarten
    Grundstück sollen Wohnungen
    entstehen, so Dietze."

    Das klingt doch eigentlich ganz gut?

  • http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1675667\r
    http://www.sz-online.de/nachrichten/art ... id=1675667

    Zitat

    Stadträte für Hotel am Neumarkt
    Das zweite Thema hat Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) aufgeworfen. Er warnt davor, dass Dresden schon mit 95 Hotels und 14349 Betten überdurchschnittlich gut ausgestattet sei. [...]

    EBEN!

    ...kantige Kuben beginnen sich plötzlich zu drehen, Säulen bekommen durch Schrägstellen eine wohltuende Dynamik und mehr denn je werden spielerisch mit Materialität und Oberflächentexturen neue Ufer ausgelotet.

  • Wenn tatsächlich ein neues Gebäude für das Hotel rekonstruiert wird, bin ich trotzdem dafür. Außerdem wird der Investor doch sicher ermittelt haben, ob noch Bedarf besteht?

  • Die positiven Reaktionen hier im Forum wundern mich sehr. Die Baywobau kann und will nur billig bauen. Lasst euch nicht von den leeren Versprechen einlullen, die Keller würden garantiert verschwinden. Außerdem könnten wir uns auf Betonfassaden und Flachdächer "freuen".

  • Habe mal auf http://www.bildindex.de\r
    http://www.bildindex.de nach dem nach meiner Theorie in Frage kommenden Haus gesucht und Aufnahmen der Fassaden der Nr. 32(in dem Pöppelmann wohnte) (re.) und Schlossstr. 34 (li) gefunden:

    Quelle: http://www.bildindex.de\r
    http://www.bildindex.de

    @ Oktavian: Sie schrieben mal, dass die Stadt in der Schlossstraße mehr moderne Bauten zulassen möchte. War damit konkret dieses Projekt gemeint?

  • Zitat von "Vitruv"

    Die positiven Reaktionen hier im Forum wundern mich sehr. Die Baywobau kann und will nur billig bauen. Lasst euch nicht von den leeren Versprechen einlullen, die Keller würden garantiert verschwinden. Außerdem könnten wir uns auf Betonfassaden und Flachdächer "freuen".

    Naja, was heißt positiv? Ich habe von Dietze und seinen Beton-Mogelpackungen schon lange genug, wenn's nach mir ginge, würde die Baywobau am Neumarkt gar nichts mehr bauen. Aber wenn sich's nicht verhindern läßt, dann lieber eine Beton-Reko mit Hotel-Nutzung als ein modernistischer Bürobau - was ja jederzeit auch drohen kann (die abschreckenden Beispiele bei Prisco reichen ja).

  • Tja, lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Flachdach... es ist ja nicht so, daß andere Investoren Schlange stehen würden, um dieses Gebäude zu errichten.

    Daher wäre ich schon eher dafür, den Zuschlag zu erteilen als wieder jahrelang eine Brache zu haben, die dann möglicherweise modernistisch bebaut wird.

  • Wer sagt denn, daß es keine weiteren Investoren gibt? Die Verhandlungen mit den verschiedenen Interessenten kommen doch erstmal garnicht an die Öffentlichkeit. Oder wusste jemand vorher von Rampische Str. 21 und 23 oder dem British Hotel? Die Neumarkt-Grundstücke sind Filet-Grundstücke und werden weggehen wie die warmen Semmeln, weil da in Zukunft richtig Kohle gemacht wird! Und daher sollte, meiner Meinung nach, die Stadt Dresden endlich einen höheren Qualitätsstandard der Bauten einfordern und sich nicht mehr mit diesen elenden Minimalismuslösungen á la Platte plus Styropor abspeisen lassen! Wer víel Geld verdienen will, soll gefälligst auch eine angemessene Summe in Qualität investieren.

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Genau! Deshalb ist es auch so wichtig, dass eine Kulturstiftung Dresdner Neumarkt auf die Beine gestellt wird. Ähnlich wie in Potsdam ist auch hier ein potenter Milliardär (Pühringer) garniert mit einem Millionär (Blobel) in den Startlöchern. Wenn halt nur diese unfähigen und bornierten Stadtverwalter endlich ein Licht der Verantwortung und Weitsicht aufgehen würde.

    Diese Stiftung würde die Mehrkosten für die Reko der Fassaden großteils übernehmen können und kunsthistorisch sowie handwerklich katastrophale Rekonstruktionen a la BayWoBau würden der Vergangenheit angehören.

    Zum Glück gibt es noch ein paar vernünftige Politiker in Dresden, die hoffentlích noch retten, was noch zu retten ist. Ein Vogel oder Fessenmayr sollen lieber erst nicht mit Pühringer sprechen, denn sonst vergeht ihm gleich die Lust an Dresden. Oder gibt sich jemand von Euch hier gerne freiwillig mit ungebildeten und allzu gewöhnlichen Berufspolitikern ab. Naja, ok, das Ziel heiligt die Mittel :gg:

  • Schloßstraße 34 war, soviel ich weiss einer der letzten 4 Renaissancegiebel, die vor dem Krieg noch in der Altstadt vorhanden waren. Der zweiachsige Erker ist ebenfalls eine Besonderheit.
    Häuser wie dieses sollten auf jeden Fall in Ziegelbauweise ausgeführt werden.
    Wenn Dietze dazu bereit wäre - wie auch beim Hotel Stadt Rom - spräche gar nicht mal soviel gegen die Baywobau wenn die Leitbauten kommen.
    Natürlich wäre es aber trotzdem schade um die Stiftung.

  • Zitat

    Dresdner Neueste Nachrichten vom 28.11.2007

    Hilbert: "Ich will keine tote Innenstadt"

    Wenn sich ein Wirtschaftsbürgermeister stark macht gegen einen Hotelbau, dann muss er triftige Gründe haben. Dirk Hilbert (FDP) hat sie. Am Montag hat er im städtischen Verwaltungsrat interveniert gegen einen Passus einer Vorlage, deren Inhalt die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Neumarkt-[lexicon='Quartier VIII'][/lexicon] ist. Darin vorgesehen war - auf Wunsch eines Investors - eine großflächige Hotelnutzung. “Die absolute Schmerzgrenze ist aber schon erreicht, wenn in drei, vier Jahren die bereits genehmigten Hotels fertig sind", sagt Hilbert. Dann hat sich die Zahl der Dresdner Hotelbetten noch einmal um etwa 30 Prozent erhöht. Und schon jetzt, so Hilbert, sei Dresden die Stadt in Deutschland mit der zweithöchsten Hotelbettenzahl pro Kopf. Würde jetzt nicht die Notbremse gezogen, dann drohe Dresden zu einer touristischen “Ramsch-Destination" zu werden. Was heißt, der Preiskampf zwischen den Hotels wird so stark, dass es nur noch um billig geht. Das ist der eine Grund, den Hilbert gegen den Hotelbauplan vorbringt. Der andere ist dieser: “Ich will keine tote Innenstadt". Ein Neumarkt, auf dem Hotel an Hotel stehe, sei auch für Touristen nicht wirklich reizvoll. Hilbert meint, man müsse offen sein für andere Konzepte, zum Beispiel auch die Schaffung von mehr Wohnungen, um den Platz lebendig zu halten. “Deshalb bin ich auch ein Verfechter der Stiftungsidee für den Neumarkt", sagt der Wirtschaftsbürgermeister. Er plädiere dafür, dass man sich intensiv mit dem Projekt einer Neumarkt-Stiftung auseinandersetze. Und das Ergebnis dieser Prüfung solle man abwarten, bevor andere Entscheidungen getroffen werden, meint Hilbert. Das Neumarkt-[lexicon='Quartier VIII'][/lexicon] gehört mehrheitlich dem Freistaat, eine kleine Fläche von 540 Quadratmetern der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche und ein weiteres Stück dem Bund. Verhandelt wird noch mit zwei potentiellen Käufern. Einer davon ist die Baywobau, die bereits das Hotel de Saxe errichtete und das Quartier III am Neumarkt bebaut. Die Frage ist jetzt, ob sich die Stadt gegen den Freistaat und die Wünsche der von ihm favorisierten Investoren durchsetzen kann. Heute berät der Bauausschuss die Vorlage.

    Heidrun Hannusch