Der Neumarkt Dresden - archivierter Strang

  • Zitat

    Was sieht denn wohl interessanter aus? Venedig oder Stuttgart?

    Ha noi, Sturkkert! :lachen:

    Erinnert mich an einen schönen Satz aus René Polleschs "Die Stadt als Beute" über den Postdamer Platz:

    "Der Architekt hat eine Piazza gebaut. Er wollte, daß es aussieht wie im Süden. Das tut es auch. Es sieht aus wie Stuttgart."

  • Priscos Planungen (wurden schonmal vorgestellt, damals noch mit Gewandhausbebauung) sahen lediglich 4 Fassadenrekonstruktionen vor (eine davon nur halb), obwohl in der Satzung noch 2 Fassaden mehr vorgesehen waren (u.a. Chiapponisches Haus). Insbesondere das Eckhaus am Jüdenhof rechts neben dem Regimentshaus sollte modern gestaltet werden und hätte dem kleinen Platz sicher viel von seinem Flair genommen.

    Das größte Hindernis wird wohl wieder die Verunstaltungskommission darstellen, welche auf "moderne Akzente" wie beim QIII bestehen wird.

    Insofern ist die Entscheidung gar nicht so falsch, denn wenn das Grundstück ohne Auflagen verkauft wird, könnte der Investor - ähnlich wie beim Quartier 2/II - machen, was er will.

    Gruß
    Bert

  • vermutlich eher eine gute Entscheidung und vielleicht Gelegenheit, nochmal Druck zu machen...

    lieber abwarten und richtig machen, als letztendlich 20 Jahre länger warten müssen, bis man es wieder umbaut...

  • Zitat von "Markkleeberger"

    :?:

    während nebenan der größte HotelRuhrpottschrott des Wiesbadeners und am Postplatz ein ECE-bunker entsteht,

    (Räusper...) Wenn Du den Investor Jürg Köllmann meinst, der in der Rampischen Straße noch ein Hotel hinstellt -
    der ist laut http://www.neumarkt-dresden.de">http://www.neumarkt-dresden.de aus Taunusstein - zwar geographisch in der Nähe, aber keinesfalls zu verwechseln mit Wiesbaden. :lehrer:

  • Sächsische Zeitung
    vom 02.07.2008

    [ Quelle: http://www.neumarkt-dresden.de/Presse/2008/02-07-08.html\r
    http://www.neumarkt-dresden.de/Presse/2 ... 07-08.html ]

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehenbleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Zitat von "Braunbär"

    Ist zwar nicht so wichtig und über 95 % der Dresdner werden es nicht gemerkt haben, aber der letzte Absatz von Klemms Artikel zeigt wieder einmal, dass ihr das Thema Neumarkt nicht liegt und/oder sie keine Ahnung hat... . Warum kann nicht jemand aus der GHND die hatscherten Artikel in der SZ in Zukunft übernehmen?

  • Hallöchen.

    Da war ich heute zu einem Verlagsgespräch am Neumarkt eingeladen und es war noch ein bissel Zeit. Also mal geschaut was es so Neues auf dem neuen alten Neumarkt gibt und siehe das, der Kinderfries wird gerade eingepasst. Leider hatte ich die Spiegelreflex nicht mit, so nur Bilder mit ´ner kleinen Diggi aufgenommen. Dazu noch ein wenig im persönliche Archiv gekramt und nun die Ausbeute.

    Zwar gibt es schon ´ne ganze Menge historischer Aufnahmen vom Erker am so genannten Schützhaus, doch diese Aufnahme, entnommen aus Mackowskys Werk "Erhaltenswerte bürgerliche Baudenkmäler in Dresden", Dresden 1913 Tafel IV, zeigt den Kinderfries am Erker des Gebäudes mit samt seiner Verunstaltung der später angefügten und mit Reklame vollgepappten Stütze.
    Bekanntlicherweise wird ja Christoph Walther die Erschaffung des Frieses zugeschrieben, während einst Hans Schickentantz oder auch Bastian Kramer als Schöpfer genannt wurde. Walthers Dresdner Hauptwerk ist jedoch der Totentanz, einst am Georgentor befindlich, nach dem Schlossbrand abgenommen und später auf dem Neustädter Friedhof aufgestellt. Dabei ging jedoch ein teil verlustig und wurde späterhin von Brückner im neueren Stil ergänzt. Heute befindet sich der Totentanz unterhalb der Orgelempore der Dreikönigskirche.

    Beim Neuaufbau des Areals Wilsdruffer Straße (Teilstück einstige König Johann Straße dann Ernst Thälmann Straße), Ringstraße, Rathausplatz, Weiße Gasse wurden geborgene Reste des Frieses in die Fassade eingelassen Irgendwo habe ich auch bessere und vor allem eigene Aufnahmen, habe diese aber in der Kürze der Zeit nicht gefunden und so muss diese Ansicht aus Volks "Dresden, Historische Straßen und Plätze heute", Seite 71 herhalten.

    Schon vor einigen Wochen wurden die einst eingefügten Reste entfernt und noch heute ziert diese unschöne Stelle als Loch die Fassade. Aber die Beschreibung steht noch in hervorgehobenen Lettern daneben. Vielleicht setzt man ja ein Kopie ein? Wäre eigentlich zu begrüßen. Irgendwie fehlt tatsächlich etwas an dieser Ecke, wenn es natürlich vollständig zu begrüßen ist, dass der Fries an seine angestammte Stelle zurückkommt.

    Die nächsten drei Fotos zeigen nun den schon eingepassten Kinderfries, die geborgenen Teile vom Rathausplatz und die Repliken, sowie die Arbeiten am Erker.

    Heute Nachmittag war dann die Baustelle beräumt, aber es hatte geregnet und außerdem hatte ich keine Lust mehr nochmals über den Neumarkt zu wandeln.

    matthias

  • Letzte Woche hatte ich Glück, da wurde gerade die Tür für das Portal der Schützresidenz eingepasst.

    Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert.

    Oscar Wilde (1854-1900)

  • Zitat

    Neumarkt-Verein: Palais Hoym soll komplett entstehen


    Das Palais Hoym, Landhausstraße 11, soll wieder aufgebaut werden. „Wir halten es aber für einen schwerwiegenden Fehler, wenn das Stadtplanungsamt von den Plänen abrückt, auch den hinteren Teil vom Palais Hoym zu bauen“, sagt Torsten Kulke, 2. Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft.

    Die Stadt führt als Hauptgrund die hohe Brandwand des Polizeipräsidiums an. Stattdessen könnte die Rückfassade des Polizeipräsidiums durch eine spiegelbildliche Sgraffitomalerei gegliedert werden, schlägt Kulke vor. Zusätzlich könnte die Wand mithilfe von Rankgerüsten begrünt werden.

    Beim Vordergebäude des Palais sollte das Treppenhaus bis zum zweiten Obergeschoss und nicht nur bis zum ersten originalgetreu errichtet werden. Zudem schlägt der Neumarkt-Verein vor, die Landhausstraße 3, 13 und 15 sowie die Rampische Straße originalgetreu zu bauen. Der Bebauungsplan liegt noch bis morgen im Technischen Rathaus öffentlich aus, sodass die Bürger ihre Meinung äußern können. (SZ/kle)


    http://www.sz-online.de

  • Dieses Bild ist meiner Meinung nach wieder ein Beleg dafür, wie gut dieses Quartier (abgesehen von dem häßlichen Lichthof-Fassaden, die aber sowieso kaum einer sieht) gelungen ist: Ausschließlich Spitzdächer, kein Flachdach und innen unauffällige, aber großzügige Terrassen (denn die Wohnungen müssen ja auch vermietbar sein; ich würde auch nichts mieten oder kaufen, wo ich nicht draußen sitzen kann). Ich finde, das Ganze ist sehr clever gelöst und beweist, daß eine Dachlandschaft keineswegs so stümperhaft aussehen muß wie bei den Baywobau-Quartieren. 8)

  • Offenbar beschäftigt eine wichtige Frage, über die wir hier schon oft gegrübelt / spekuliert haben, auch andere. Ein Artikel in der morgigen (Mittwochs-)SZ trägt die Überschrift:
    Wer entscheidet über die Neumarkt-Bauten?
    Soweit ich die frei zugänglichen ersten Sätze interpretiere, geht es offenbar um die Konstellation *Gestaltungskommission versus GHND*. Wäre sehr nett, wenn jemand mal den Inhalt einstellen könnte, zumindest die wichtigsten Passagen.

    Ein weiterer Artikel ist wie folgt betitelt:
    Schloßstraße bekommt ein Schlosshotel
    Auch der dürfte interessieren, im zugänglichen Anfangstext heißt es u. a.:

    Zitat

    „Die Gebäude an der Schloßstraße werden nach historischem Vorbild errichtet. Lediglich das Eckgebäude...


    Das würde dann aber besser im Strang *[lexicon='Quartier VIII'][/lexicon]* passen.

    Des Weiteren werden erste Leserzuschriften zur Bewertung betreffs der Neubebauung in DD veröffentlicht. Auch das interessiert sicher nicht nur mich.


  • http://www.sz-online.de">http://www.sz-online.de


  • http://www.sz-online.de">http://www.sz-online.de


    http://www.sz-online.de">http://www.sz-online.de

  • Nun, das hört sich alles sehr vielversprechend an.Mit Günter Blobel auch beteiligt am Stadt Rom gibt es noch einen Brückenkopf mehr der GHND am Neumarkt!

    Abwarten jetzt wann die Gegenzüge der Modernistenlobby folgen werden.
    Kommen werden sie bestimmt.

  • Ich danke Herrn Blobel und wünsche ihm und seinen Unternehmungen allerbeste Erfolge. Man sollte ihn zum Ehrenbürger der Stadt Dresden ernennen. Ich wünschte, er hätte auch noch bissel Geld fürs Grundstück des Belvedere übrig, bevor es jemand anderes verunstaltet...

    "Wer das Weinen verlernt hat,
    der lernt es wieder beim Untergang Dresdens."

    Gerhart Hauptmann (1862-1946)

  • Ja das sind doch mal gute Nachrichten. Dann wird dass Hotel stadt Rom wohl auch qualitativ hochwertig rekonstruiert!

    Ich würde gern mal auf diesen Satz hinweisen:

    Zitat

    Besonders begehrt sind Gebäude, die nach historischem Vorbild errichtet werden können.

    Also die Investoren wollen gerade die Grundstücke, wo rekonstruiert werden kann, die Dresdner wollen es sowieso, die GHND auch, also wo ist das Problem?

    Auch ja, da ist ja diese Kommission. :augenrollen: Unglaublich, dass hier ein paar Leute bestimmen und am Ende ein Ergebnis rauskommt, was fast keiner will!

    APH - am Puls der Zeit