Der Neumarkt Dresden - archivierter Strang

  • Auf der GHND-Seite gibt es neue Fotos vom Areal V:

    Zitat

    Diese Grabungen an den Grundstücken des einstigen Heinrich- Schütz- und Köhlerschen Haus sind bereits abgeschlossen. In der Vergrößerung kann man gut die doppelt untereinander befindlichen Kellertonnen des Köhlerschen Hauses zur Lagerung von Weinfässern erkennen.

    Also wer diese Keller abreißt bzw. die Erlaubnis dazu erteilt, gehört an den öffentlichen Pranger.

    http://www.neumarkt-dresden.de">http://www.neumarkt-dresden.de

  • Es gibt ein neues Buch zum Neumarkt:

    "Der Dresdner Neumarkt - Ein Platz kehrt zurück" von Matthias Donath

    http://shop.saxo-phon.de/catalog/product_info.php?products_id=372\r
    shop.saxo-phon.de/catalog/produc ... cts_id=372

    Hat das Buch jemand zu Gesicht bekommen und kann etwas dazu sagen? Architektonisch ist sicherlich Stefan Hertzigs "Der Historische Neumarkt zu Dresden" interessanter, aber das neue Buch scheint einen geschichtlichen Abriss des Platzes bis in die Gegenwart zu bieten. Interessant schon mal das Titelbild ohne Gewandhaus.

  • Hallo Harmonica!

    Ja, ich habe mir das Buch vorletzte Woche in einem SZ-Shop in Zittau zugelegt, als ich dieses beim Spazieren zufällig in der Auslage sah!

    Der Autor heißt Matthias Donath, der schon mehrere interessante Werke verfasst hat. Interessantes zum Wiederaufbau des Neumarktes zitiert er fast zur Gänze von Stefan Hertzig. Ich muß zugeben, dass Donath sehr gut informiert ist. Wir APHler finden allerdings keine Neuigkeiten in diesem Buch. Die Abbildungen, welche Donath verwendet, findet man auch auf der GHND-Seite wieder.

    Resümee: Nett fürs Bücherregal und eine schöne Zusammenfassung der Entwicklungen rund um die bisherigen Ereignisse um den Dresdner Neumarkt. Nichts bahnbrecherisch Neues, aber das darf einen APHler nicht verwundern. Besonders freut mich, dass der Autor dezitiert ein Befürworter eines historischen Neumarktes ist und auch mit Bonmots bezüglich der unadäquaten Vorgangsweise der Gestaltungskommission in Dresden auf sich aufmerksam macht! Es wäre schön, wenn möglichst viele, noch uniformierte Dresdner, dieses Buch zu Gesicht bekämen, welches auf alle Fälle zur Transparenz der öffentlichen Neumarktdiskussion beiträgt.

  • Apropo, habe mir gerade die Seite des SZ-Shops angesehen. Das Bildwerk "Dresden in den 30er Jahren" habe ich mir auch zugelegt. Leider fand ich in diesem Buch nur wenig Stadtansichten des alten Dresdens vor. Dafür sehr viele Privatfotos Dresdner Familien, wenn man darauf steht. Naja, steht nun halt einfach so in meiner Bibliothek herum. War halt in einem euphorischen Kaufrausch...

    Die besten Bücher (die ich besitze) zum Neumarkthema sind für mich:

    1. Der historische Neumarkt zu Dresden. Seine Geschichte und seine Bauten von Stefan Hertzig, Sandstein (2005)

    2. Das alte Dresden. Geschichte seiner Bauten von Fritz Löffler, Seemann (2002)

    3. Abschied vom alten Dresden. Verluste historischer Bausubstanz nach 1945 von Matthias Lerm, Hinstorff (2001)

    Ich habe noch ein paar andere Bücher zu diesem Thema, die aber mit den oben genannten nicht einmal annähernd mithalten können, aber zum Durchblättern durchaus geeignet sind. Das Buch "Das Dresdner Bürgerhaus in der Zeit Augusts des Starken" habe ich leider noch nicht.

    Wenn mir jemand von Euch ein weiteres Buch zu unserem Thema vorschlagen könnte, wäre ich Ihm überaus dankbar, da mich solche Bücher,wie meine drei vorher erwähnten Favoriten, kurzzeitig die Scheußlichkeiten von heute vergessen lassen können...

  • Also "Barocke Bürgerhäuser in Dresden von Lutz Rosenpflanzer ist auf Grund der Farbaufnahmen sehr nett; hat auch interessante Infos zu den noch bestehenden Barockhäusern. Der Hammer ist nach wie vor "Dresden aus der Luft wie es einmal war" von Uwe Schieferdecker. Ein Fotoband mit kurzen Erläuterungen; bei den Aufnahmen der unzerstörten Stadt könnte ich ständig heulen :weinen: .

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Danke, Exilwiener, für deine Informationen. Ich denke, dass ich mir das SZ-Buch dennoch kaufen werde, zumal ich an möglich viel Literatur zum Neumarkt interessiert bin und mich der moderate Preis anspricht.

    Von der SZ-Edition habe ich bisher den Bildband "DD in den 60er Jahren" mit Ansichten des leergeräumten Neumarkts. Interessant ist hier die Bausubstanz zu sehen, die seit den 60ern noch beseitigt wurde (Schweriner Straße, Postplatz, Excelsior Prager Straße und natürlich die schmerzhafte Sprengung der Sophienkirche). Es gibt auch noch den Bildband mit Ansichten der 50er Jahre - gibt es darin vielleicht noch Fotos der ausgebrannten Häuser der Rampischen Gasse?

    Zum Neumarkt gibt es, neben deinen drei erwähnten, noch das Dresdner Heft Nr. 44: "Der Dresdner Neumarkt - Auf dem Weg zu einer städtischen Mitte", das leider vergriffen ist, aber in den Dresdner Bibliotheken auszuleihen ist.

    Den Neumarkt betreffend aber ist "Der historische Neumarkt zu Dresden" das ultimative Buch. "Das Bürgerhaus in der Zeit August des Starken" kann man als Ergänzung ansehen, da darin natürlich nicht nur die Bürgerhäuser am Naumarkt, sondern jene um den Altmarkt und die Große Meißner Straße abgehandelt werden.


    Vielleicht hat einer von euch einen Tipp: ich suche eine Aufnahme zum Gebäude Landhausstraße 8, dem Leitbau neben dem British Hotel. Obwohl als glasklarer Leitbau aufgeführt, habe ich in keinem der genannten Bücher ein Foto dieses Gebäudes gefunden.

  • @ Bücherfans:

    Habe heute zufällig ein wirklich fantastisches Buch entdeckt. (hatte schon nicht mehr damit gerechnet)

    "Die städtebauliche Entwicklung von Dresden 1871 - 1918" von Michael Schmidt
    http://www.amazon.de/gp/product/300…glance&n=299956

    Darin enthalten viele neue Eindrücke, an die ich schon nicht mehr geglaubt hatte.
    Viel Gründerzeit, Kaiserpalast, Victoriahaus, Centraltheater (ein Wahnsinnsbau!) und viele weitere diesen Levels -
    es ist unglaulich, was uns verloren gegangen ist - da ist der Neumarkt eigentlich nur ein (wenn auch schöner) Witz.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Zitat von "youngwoerth"

    @ Bücherfans:

    Habe heute zufällig ein wirklich fantastisches Buch entdeckt. (hatte schon nicht mehr damit gerechnet)

    "Die städtebauliche Entwicklung von Dresden 1871 - 1918" von Michael Schmidt
    http://www.amazon.de/gp/product/300…glance&n=299956

    Darin enthalten viele neue Eindrücke, an die ich schon nicht mehr geglaubt hatte.
    Viel Gründerzeit, Kaiserpalast, Victoriahaus, Centraltheater (ein Wahnsinnsbau!) und viele weitere diesen Levels -
    es ist unglaulich, was uns verloren gegangen ist - da ist der Neumarkt eigentlich nur ein (wenn auch schöner) Witz.

    Dann hast Du aber wohl meine Beiträge gar nicht gelesen... Ich besitze dieses Buch schon geraume Zeit und hatte es schon mal empfohlen. Ausserdem hatte ich schon einige Bilder hier -natürlich mit Quellenangabe- eingestellt.
    Kurzum: die Fülle von relativ unbekannten Fotografien aus allen Dresdner Stadtteilen sind nicht nur für Gründerzeitfans ein Schmankerl auch die sorgfälktig recherchierten geschichtlichen Abrisse sind sehr informativ.

  • Zitat von "Kindvon2dresdnern"

    Ich besitze dieses Buch schon geraume Zeit und hatte es schon mal empfohlen.

    Stimmt. Ich hatte das Buch im Buchladen auch in der Hand, allerdings ist der Preis mit gut 18 € bei rel. wenigen Seiten doch recht heftig.

    In diesem Zusammenhang aber sehr zu empfehlen das Buch "Architektur in Dresden 1800-1900" (V. Helas). Allerdings ist es im Handel wenn überhaupt nur schwer zu bekommen, da es nicht weiter aufgelegt wird. In den Dresdner Bibliotheken (SLUB und Stadtbibliothek) kann man es sich aber ausleihen...

  • Zitat von "Kindvon2dresdnern"


    Dann hast Du aber wohl meine Beiträge gar nicht gelesen...

    ...oder wieder vergessen :zwinkern:

    Mit 25 kommt langsam die Demenz: :gutenacht:

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Kennt Ihr das Heft:

    Dresdner Hefte nr. 44.

    "Der Dresdner Neumarkt - Auf dem Weg zur einer städtischen Mitte"

    4/1995

    Das Heft habe ich als Geschenk vom damaligen Leiter des Denkmalamtes (Magirius?) in Dresden bekommen. Es ist ausserordentlich interessant und ich könnte versuchen die Wichtigsten Beiträge einzuscannen.

    Inhalt (auszüge):

    Heinz Schwarzenbach: Ein Abriss der Planungsgeschichte nach 1945
    Konrad Lässig: 12 Grundsätze eines Gestaltungsplanes
    Manfred Wagner: Planerische Probleme im Grenzbereich Neumarkt - Wilsdruffer Strasse.
    Dieter Schölzel: Der Kulturpalast im Planungskonzept
    Walter Köckeritz: Neumarkt - Rekonstruktion und moderne Architektur

    u. viele Andere.

    Interessiert?

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Zitat von "Exilwiener"

    Der Autor heißt Matthias Donath, der schon mehrere interessante Werke verfasst hat. Interessantes zum Wiederaufbau des Neumarktes zitiert er fast zur Gänze von Stefan Hertzig. Ich muß zugeben, dass Donath sehr gut informiert ist. Wir APHler finden allerdings keine Neuigkeiten in diesem Buch. Die Abbildungen, welche Donath verwendet, findet man auch auf der GHND-Seite wieder.

    Resümee: Nett fürs Bücherregal und eine schöne Zusammenfassung der Entwicklungen rund um die bisherigen Ereignisse um den Dresdner Neumarkt. Nichts bahnbrecherisch Neues, aber das darf einen APHler nicht verwundern. Besonders freut mich, dass der Autor dezitiert ein Befürworter eines historischen Neumarktes ist und auch mit Bonmots bezüglich der unadäquaten Vorgangsweise der Gestaltungskommission in Dresden auf sich aufmerksam macht! Es wäre schön, wenn möglichst viele, noch uniformierte Dresdner, dieses Buch zu Gesicht bekämen, welches auf alle Fälle zur Transparenz der öffentlichen Neumarktdiskussion beiträgt.


    Ich habe mir das Buch nun auch zugelegt und kann deine Aussage nur voll und ganz unterschreiben. Gerade für Leute, die nicht täglich die Neumarkt-Aktivitäten im Blick haben, ist das Buch Gold wert. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen, das Buch wäre von der GHND herausgegeben worden, so kritisch sind die Anmerkungen zu einigen Entwicklungen (Neumarkt 6 Erstentwurf, Gestaltungsbeirat, Gewandhaus, Fluchttreppe Landhaus -> dazu Zitat "Neben Dresdens schönstem Treppenhaus (Anm.: gemeint ist die Barocktreppe im Landhaus) trifft man gleich auf die hässlichste der Stadt").
    Das aktuelle Buch komprimiert die wesetlichsten Fakten und ist somit auch für die "Neumarkt-Freaks" interessant, die nun nur noch ein Buch statt vieler Büche und Zeitschriften benötigen, um weniger sachkundige Mitmenschen zu informieren.

  • Interessant für alle, die in und um Dresden wohnen und die, die evtl. dafür hinfahren würden.

    SZ-online, 05.09.06:

    Quelle: http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1258756\r
    http://www.sz-online.de/nachrichten/art ... id=1258756

    In meinen Augen fehlen die Verantwortlichen für die Quartiere 3, 5 und auch die Gewinner des Wettbewerbes um das Quartier 7 (hinter dem Kulturpalast).

  • Liebe Freunde des Historischen Neumarkts,

    ich möchte Euch an dieser Stelle sehr sehr herzlich bitten, diese Veranstaltung sehr rege zu besuchen (auch wenn's Geld kostet...).

    Wir Ihr ja am QIII und am Martinshof seht, ist am Neumarkt noch LANGE nichts in Sack und Tüchern.

    Herzliche Grüße

    Stefan Hertzig
    GHND

  • Eine Dresdenreise steht bei mir zwar noch aus, aber durch die zahlreichen Aufnahmen, die ich mir seit Jahren vom Neumarktgebiet ansehe, erlaube ich mir doch, ein Urteil abzugeben.

    Ich glaube, dass sich Dresden mit diesem Modernismus-Mix keinen Gefallen tut, die historische Chance auf die Wiederherstellung des Stadtbildes nach altem Vorbild scheint vertan. Wenn man sich die winzige Fäche, auf der all dies stattfindet, ansieht, kann man nur einen heiligen Zorn auf dieses Modernistenpack bekommen. Nicht das kleinste Fleckerl wollen sie den historisch Orientierten gönnen, ein ignorantes, intolerantes und selbstherrliches Gesindel ist das!

    Meiner Meinung nach gehört dieser grausliche Kutlturpalast ebenso abgerissen wie die einfallslosen Bauten aus den 50er Jahren am Rande des Gebietes. Kein Tourist wird wegen dieser Hässlichkeiten nach Dresden fahren. Wer braucht diesen Mist? Sowas steht doch auf der ganzen Welt herum, weg damit! Nirgendwo auf der Welt tun sich die Menschen offenbar so schwer, Rekonstruktionen zu akzeptieren wie in Deutschland. Diesen Eindruck gewinne ich als Österreicher jedenfalls immer mehr. Wenn hier in Österreich nur Originalsubstanz stehen würde und alle Renovierungen im Horror-Konstast zur Geschichte ausgeführt worden wären, wär dies auch ein weitaus reizloseres Land mit architektonisch langweiligeren Städten.

  • Zitat von "Schlapfen"

    ... Sowas steht doch auf der ganzen Welt herum, weg damit! Nirgendwo auf der Welt tun sich die Menschen offenbar so schwer, Rekonstruktionen zu akzeptieren wie in Deutschland. Diesen Eindruck gewinne ich als Österreicher jedenfalls immer mehr. Wenn hier in Österreich nur Originalsubstanz stehen würde und alle Renovierungen im Horror-Konstast zur Geschichte ausgeführt worden wären, wär dies auch ein weitaus reizloseres Land mit architektonisch langweiligeren Städten.

    Ich stimme Ihnen voll und ganz zu! Nur müssen wir leider mit der Tatsache leben, dass die meisten Menschen auf den modernen Mist "stehen". Schauen Sie sich z. B. Stuttgart an: Die Besucherzahlen steigen und steigen, obwohl die Innenstadt meiner Meinung nach total "versaubetoniert" ist. Besuchermagnete sind neuerdings der hässliche Museumsneubau am Schlossplatz sowie das Mercedes Benz Museum...

    Der Tiefpunkt der Baukultur wurde in den 60er und 70er Jahren des 20sten Jahrhunderts erreicht...

  • Gibt es repräsentative Zahlen dazu?

    Nach Dresden kommen doch noch viel mehr Besucher und das sicher nur wegen der "alten" bzw. rekonstruierten Gebäude. Wegen eines UFA-Palastes oder Kulturpalastes kommt doch eigentlich fast keiner nach Dresden.

    Meiner Meinung gibt es für Dresden nur eine adäquate Lösung und das ist eine weitestgehende Rekonstruktion der Altstadt mit seinem alten Stadtgrundriß. ich finde auch, dass in ferner Zukunft einmal, der Neustädter Markt zumindest teilweise wieder zurückkommen sollte.

    Vom Pirnaischen Platz wage ich noch momentan nur zu träumen. Auch wenn es sehr sehr schwierig sein wird, aber den Kaiserpalast, den hätte ich gerne wieder...

    Aber jetzt ist erstmal der Neumarkt dran. Da hätte doch vor ein paar Jahren keiner geglaubt, dass so viel wieder rekonstruiert wird.