@ Antiquitus
Genau, darum ging es mir primär: zu zeigen, dass die Lage zumindest für den Neumarkt nicht aussichtslos ist. Mich würde in vielerlei Hinsicht eine 100% Umsetzung auch stören: z.B. bei den trivialen Bauten in der Salzgasse oder bei anderen eher schmucklosen Bauten.
Insgesamt ärgert es mich aber total, dass die Zeit in der wir leben es (aufgrund der maximierten Pluralisierung und Marktstreben) nicht schafft den Neumarkt adäquat zu bebauen. Als der Neumarkt vor über 200 Jahren schon mal zerstört wurde, baute man ihn zeitgemäß wieder auf und er wurde ein schöner und vielbewunderter Platz. Dies ist heute nicht mehr möglich, die Menschen schauen zurück, wo die Zukunft gläsernde Fassaden verspricht. Und das es aus Respekt vor dem Ort und dem Wunsch vieler Menschen nicht einmal möglich ist, die Keller zu bewahren und die geltende Satzung umzusetzen und dabei auch die Stärken heutiger Architekten (?) umzusetzen ist ein Armutszeugnis sondergleichen. Das es dennoch klappt ist einzig der konservativen und traditionsbewussten Dresdner Bevölkerung und ihrer überaus starken Leidenschaft im Kampf um jedes ehemalige Bürgerhaus des ex-"Florence of the North" zuzuschreiben. :gruppe:
Soll heißen, dass ich mit dem bisherigen Verlauf der Planungen mehr als zufrieden bin. Ich glaube sogar, dass die Priscobauten etwas besser, als auf den Visualisierungen aussehen werden, was allerdings nichts entschuldigt.
Wenn man sich nunmehr allerdings erneut den Fotos zuwendet stellen wir auch fest, dass die Unterschiede natürlich weit größer sind und sich weit über den Innenstadtbereich erstrecken. Sollte der Neumarkt nicht konsequent weiter einigermaßen qualitativ bebaut werden, sehe ich für die sich anschließenden Bereiche des Pirnaischen Platzes und des Postplatzes schwarz. Was allein nach der Wende in Dresden für hässliche Gebäude entstanden sind, ist erst dann zu glauben, wenn man es selbst sieht. Harmonica wird mir sicher zustimmen. Sowas wird z.T. nicht mal in Berlin (Hellerdorf) gebaut. Was ist das für ein architektonischer Anspruch, wenn er auf Null sinkt, nur weil die umgebene Bebauung es vorzugegen scheint.
Mir fehlt es generell an Visionen in dieser Kosten-Nutzen-maximierten Zeit -und das nicht nur im Städtebau... :einfall: