Der Neumarkt Dresden - archivierter Strang

  • Na endlich kommt mal wieder etwas Leben ins Dresden-Forum ;)

    Danke!


    Und jetzt stellt Euch mal auf dem folgendem Bild vor, dass der Jüdenhof von einem ebenso großen Neubau verdeckt wird.
    Was bleibt dann von der Pracht ???


    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Man hätte König Salomon, auch aus Gründen der Authenzität, wieder bemalen sollen. Bei der Farbgebung der Apotheke hat man sich doch auch an der historischen Erscheinung orientiert, obwohl das Grau nicht jedermanns Sache ist. Das Argument mit dem "heutigen Zeitgeschmack" überzeugt mich nicht. Dem heutigen Geschmack entspricht das Grau nämlich auch nicht gerade! Er kommt kaum richtig zur Geltung, außerdem würde ein farbiger Salomon die Ecke betonen. Möchte mal nicht wissen wie viele Touristen daran vorbeilaufen ohne ihn zu bemerken.

    Wenn du ein Haus baust, denke an die Stadt (Luigi Snozzi)

  • Danke! Endlich passiert hier wieder was! Der Salomon istz zwar etwas blass, aber trotzdem schön anzusehen. Angemalt würde er sich aber schön von der Fassade abheben, aber wer weiß, wann die ersten Farbbeutel-Attacken kommen ;). Was hält er aber in der Hand?
    Aber der Rest zieht sich ganz schön...Kann man denn nicht schon anfangen, das EG zu verputzen, während das Dach noch gebaut wird...?

  • Zitat

    Kann man denn nicht schon anfangen, das EG zu verputzen, während das Dach noch gebaut wird...?

    Das wäre aufwändiger - beim Verputzen fällt immer einiges daneben bzw. rutscht/läuft die Fassade herunter. Die fertige, saubere, glatte Putzschicht eines unteren Geschosses würde also wieder verschmutzt, wenn von unten nach oben gearbeitet würde. Anders ist das bei "trockenen" Fassadenverekleidungen wie z. B. Sandsteinplatten, die können von unten nach oben angebracht werden. Bei Sichtmauerwerk wird von auch von unten nach oben verfugt, hier fallen nur geringe Verschmutzungen an und die werden parallel zum Gerüstabbau entfernt ("abgesäuert").[/code]

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • Auf alten Fotos sieht man sehr gut, dass der "Schwan" auf den Spiegeln zwischen dem 1. und 2. Obergeschoß schöne Ornamente hatte. Diese fehlen auf der Plane, die die VVK jetzt über die Fassade hängen hat. Ich hoffe doch, dass sie rekonstruiert werden, die VVK ist doch der vorbildlichste Investor. Warum fehlen die Ornamente?

    Ansonsten wirklich eine sehr schöne Entwicklung.

  • Die Ornamente gehörten m. E. nach nicht zu der ursprünglichen Barockfassade, die ja dem in der Folgezeit der Zerstörung im Siebenjährigen Krieg eher schlicht gewesen sein wird. Sie wurden wohl in der Gründerzeit nachträglich angefügt , sehen auf den Fotos auch sehr standartmässig aus.
    Meiner Meinung nach lebt dieser wuchtige Bau von seiner schlichten Eleganz und dem hohen Dach, die zusätzlichen Elemente würden eher überladen wirken. So wie ein Nachbau des Gründerzeit-Postgebäudes anstelle des Hotel de Saxe weniger gepasst hätte.
    Ansonsten mag ich die Architektur des 19. Jahrhunderts sehr, aber alles an seinem Platz... (also z. B. an den Pirnaischen :zwinkern: )

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • Hallo. Auch hier an dieser Stelle meinen Senf dazu:

    Zitat

    Und jetzt stellt Euch mal auf dem folgendem Bild vor, dass der Jüdenhof von einem ebenso großen Neubau verdeckt wird.
    Was bleibt dann von der Pracht ???


    Genau das hab ich auch gedacht bei dem Anblick Ecke "Moritzstraße/Einmündung kleine Kirchgasse". Die Baucontainer die ja zur Zeit Büro und Manschaftsräume zur Verfügung stellen, zeigen schonmal vorab wie das Johaneum vom zukünftig geplanten Gewandhaus verstellt werden würde. Der Blick auf die historische Fassade incl. der großen Freitreppe würde somit zugebaut.
    Einfach grässlich wenn das Wahrheit werden würde.
    Ich bin auch gegen eine Bebauung des Gewandhausareals

    Ansonsten wieder tolle Bilder vom Neumarkt ! :D
    Ein Rheinländer....

  • Soll der Neumarkt eigentlich videoüberwacht werden? Nicht, dass der schöne neue Putz und Stein gleich wieder beschmiert wird.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Ich glaube nicht, dass das passiert. In Dresden ist fast kein Haus mit Grafitti beschmiert worden, unglaublich wenig im Vergleich zu Berlin oder westdeutschen Städten. Ich glaube auch, dass der Neumarkt zu symbolträchtig ist, und die Deppen merken, wo sie wirklich am falschen Platz rumschmieren.

    Hier in Dresden-Plauen kenne ich nur ein Haus, das beschmiert wurde. An den leerstehenden ruinösen Häusern findet man manchmal was, aber das würde mit einer Sanierung verschwinden.

    Sorgen muss man sich da keine machen. :)

    --
    Aenos

  • Das stimmt. Dresden befindet sich in der glücklichen Lage, weitesgehend graffitifrei zu sein. Nur im Szenebezirk Neustadt findet man diese hässlichen Krakeleien und aufgeblähten Buchstaben vor...

  • Wer schon jetzt über den wieder aufgebauten Neumarkt gehen will, kann dies über diesen Link tun:

    http://www.digitalelectronic.de/projekte/vrneumarkt/vr/vr1/home6.shtml\r
    http://www.digitalelectronic.de/projekt ... ome6.shtml

    Auch die Gewandhausproblematik wird dadurch verdeutlicht! Einige Gebäude bei diesem virtuellen Rundgang entsprechen nicht der erneuerten Satzung für den Neumarktbereich. Man kann nur hoffen, dass Döring und Prisco behutsam mit dem wirklich gewaltigen Baukörper des Gewandhauskomplexes umgehen und sich das spätere Gebäude in das Barockensemble harmonisch einfügt...

  • Wir hatten den Link bereits, aber er ist in jedem Fall immer einen Besuch wert.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
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  • was weiß man denn breits darüber, wie der Neumarkt später genutzt werden soll (Märkte, etc.)?

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
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  • Zitat

    Keine Leuchtreklame am Neumarkt
    Von Stefan Rössel

    Werbesatzung. Nichts in der Nachbarschaft darf die Frauenkirche künftig überstrahlen.

    „Feingliedrig und keinesfalls zu hoch“ – so sollen Werbeaufschriften an den künftigen Gebäuden am Neumarkt wirken. So formulierte es Katrin Tauber vom Stadtplanungsamt bei der Vorstellung der Werbe- und Gestaltungssatzung für das Areal im Ortsbeirat Altstadt. Leuchtreklamen sind dort tabu. Erlaubt ist lediglich ein wenig Licht hinter den Buchstaben.

    Sehr dezent soll alles gestaltet sein. Und was die Beleuchtung betrifft, stellte Tauber klar, dass kein Gebäude die Frauenkirche überstrahlen dürfe. Da erschraken einige Räte: „Das wird ein finsterer Stadtteil!“, hieß es, denn die schöne neue Kirche sei nicht besonders gut illuminiert. Aber da stehen Änderungen ins Haus, ließ die Planerin durchblicken. Im Masterplan Licht für das Areal sei noch eine „leichte Aufhellung“ vorgesehen. In dem Rahmen könnten dann wohl auch andere Gebäude zurückhaltend angestrahlt werden.[...]
    Verboten ist sogar Werbung auf Sonnenschirmen und Markisen. Nicht einmal der Name des Lokals darf in feiner Schrift darauf verzeichnet sein. „Ihr Laden brummt auch ohne den Namenszug“, versicherte Katrin Tauber.

    http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1033639

  • "Aber da stehen Änderungen ins Haus, ließ die Planerin durchblicken. Im Masterplan Licht für das Areal sei noch eine „leichte Aufhellung“ vorgesehen."

    Amen.
    :D

  • http://www.wams.de/data/2005/12/25/821634.html\r
    http://www.wams.de/data/2005/12/25/821634.html

    Zitat

    Während etwa in [lexicon='Frankfurt am Main'][/lexicon] um die Bebauung der Altstadt im historischen Ambiente erbittert gestritten und in anderen Städten eine solche Diskussion nicht einmal geführt wird, finden Dresdner es selbstverständlich, ein ganzes Quartier rund um den Neumarkt im alten Stil zu bauen. Mit Straßen, die sich wieder zu knapp fünf Meter schmalen Altstadtgassen verengen. Die Sporengasse wird gar nur noch ein Durchlaß von 2,5 Metern sein. Und freilich alles gepflastert, nicht geteert.

    Zwar sind die Parzellen größer bemessen als früher, und es kommt hinter den Kulissen auch die moderne Technik des Betonfertigteilbaus zum Zuge wie beim wiederaufgebauten Schloß und dem Taschenbergpalais. Die Fassaden- und Schmuckelemente aber sind echt oder zumindest historisch inspiriert.

    Die zentrale Innenstadt solle nicht "Schmu" sein, sagen die Dresdner, kein Freilichtmuseum. Gewünscht ist der Reiz des Alten, seine Gemütlichkeit, das Kleinteilige. Selbst das kurz vor der Eröffnung stehende "Hotel de Saxe" variiert ein altes Gebäudemuster.

    Die Sporengasse wird nur 2,50 Meter breit sein, passen da auch Rettungsfahrzeuge durch!? Es gab doch in Frankfurt das Argument der Gegenseite, dass man die alten Gassen nicht wiederherstellen könne weil dann z. B. Feuerwehrfahrzeuge nicht durchkämen. Das Beispiel der Sporengasse würde dann dem "Argument" der "Experten" den Wind aus den Segeln nehmen.

    Ansonsten ein ganz netter Artikel!

    Wenn du ein Haus baust, denke an die Stadt (Luigi Snozzi)

  • Hmm.... gibt doch auch noch bestehende Gassen die so schmal sind. Ich denke man kann auch einfach ein Fahrzeug bauen, was dadurchpasst. Muss ja eigentlich nur 'ne rollende Pumpe sein...

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)