Der Neumarkt Dresden - archivierter Strang

  • Das ist ja nun wirklich mal wieder eine gute Nachricht! Und Stuckdecken innen - das liest sich ja fast wie ein Aprilscherz. Wenn im August wirklich begonnen wird, dann bin ich richtig begeistert!

    Erst der Kontrast macht das Ganze spannend", so Stefan Steiner.

    ... ist echt ein blöder Spruch. Aber solange er diese beiden Häuser mit originalgetreuer Fassade baut, kann er von mir aus ansonsten einen vom Pferd erzählen. :blah:

    Den Köckeritz-Entwurf fand ich übrigens gar nicht soooo schlecht. Klar ist eine Reko besser, aber bei diesem Entwurf stimmte immerhin die Zahl der Geschosse und der Fensterachsen, die Form der Fenster und des Daches, so daß das Ganze annehmbar gewesen wäre. Nur das Erdgeschoß wirkte auf der Zeichnung etwas seltsam, wie Glasbausteine. Aber immer noch weitaus besser so einige von Priscos Fehlgriffen....

  • ""Erst der Kontrast macht das Ganze spannend", so Stefan Steiner. "

    :gehtsnoch::blah: :schlaechter:

    aber ansonsten: gute nachrichten. mal sehen, ob es wirklich so schnell geht.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Wörner baut bzw. plant ein historisches Gebäude? Kann ich noch nicht so recht glauben. Hätte die IPRO den Zuschlag bekommen, wäre ich eher beruhigt. Aber warten wir die Entwürfe ab, der Text in der DNN hört sich schon mal vielversprechend an.

  • kaum zu glauben und hoffentlich bald wahr! klingt echt wie ein traum!
    super, dresden - es geht voran! ;)

  • "Auch die Gewölbe im Keller kommen wieder", heißt doch, daß die Fundamente miteinbezogen werden. Einfach sagenhaft. Beste Nachricht heute!

    Da sieht man aber auch, daß ein kleinteiliger Verkauf an einzelne private Investoren meist der Schlüssel zu einer qualitativ hochwertigen Bebauung ist. Repräsentation und Identifikation sind da die Schlüsselworte, ganz wie in früheren glorreichen Zeiten. En bloc-Veräußerungen führen dagegen zwar schnell zur Bebauung, aber nur durch Kompromisse, die oft schmerzen.

  • Ich bin auch begeistert, wenn das alles wirklich so kommt. Das Hotel de Saxe zeigt ja jetzt schon, wie großartig der Neumarkt werden könnte. Da kann man nur hoffen, dass, wenn die Dresdner die Ergebnisse sehen, noch engagierter für Rekos in diesem so sensiblen und geschützten innersten Bereich eintreten werden und auch die Politiker sehen, was wirklich vornehm ist und was billiger Müll.

  • Vielen Dank für den Scan! Jetzt bin ich doch beruhigt, dass Wörner tatsächlich Nr. 17 historisch planen. Hoffentlich geht dem Investor nicht das Geld aus - erinnern wir uns nur, wie oft auf den einzelnen Quartieren schon mit Bauen begonnen werden sollte.

    Das Gelb der Nr. 17 gefällt mir sehr gut, auch dass das Gebäude Spiegel bekommt, wie sie zumindest im Zustand vor der Zerstörung nicht (mehr?) vorhanden waren (siehe Bild unten). Außerdem kommt das Mansarddach zurück! Das Rot gefällt mir nicht ganz so sehr, aber dennoch mal ein Kontrast mit dem ich sehr gut leben kann.

    Hier mal von der GHND-Seite eine Ansicht vor 45:


    Quelle: http://www.neumarkt-dresden.de">http://www.neumarkt-dresden.de

  • Wow.... das ist ja eine wahnsinnig tolle Meldung!!! Zeigt mal wieder, dass es vielleicht doch besser ist, kleinere Parzellen zu vergeben.
    Und Stuckdecken, originalgetreue Geschosshöhen, rekonstruierte Kellergewölbe (!!!!)... wenn das mal keine Neuigkeiten sind.

    @ Philipp: Ich denke, die Keller stehen nicht mehr und werden vmtl. auch aus Beton gegossen. Aber wenn es historisch einigermaßen korrekt ist, wieso nicht? Auf jeden Fall mal was anderes als die üblichen Kellerräume. Wobei man natürlich in steinernen Gewölben prima Gastronomie einrichten kann.

    @ Elsner83: Danke für die Arbeit, sehen super aus. Und dass die Farben geändert wurden finde ich nicht schlimm, wieviele sanierte Häuser haben auch andere Farben? Abgesehen davon: Waren grün und gelb wirklich die Ursprungsfarben?


    Aber mal ehrlich, wie kann man neben so Gebäuden noch modern bauen? Kein Architekt kann was ebenbürtiges Neues heute noch entwerfen also muss man quasi zur Rekolösung greifen... oder man nutzt die Aufregung der Leute später über die Glasfassade um Publicity zu bekommen.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Aber ma ne Frage: Warum is der Eingang von Nr.17 nich in der mitte wie früher, und wo er eigentlich auch hingehört, sondern rechts?
    Ansonsten finde ich die Gebäude natürlich phänomenal und besonders dass sie überhaupt rekonstruiert werden. Sehen meines Erachtens nach sogar besser als aufm Foto aus, und die Farben finde ich auch beide überaus gelungen und harmonisch.

  • Ich bin auch ganz baff, welch eine glückliche Entwicklung dieses Bauvorhaben nimmt.
    Soweit ich weiß, stehen die Keller auch noch, die Mübau hat nur ihr Grundstück "totalsaniert".
    Die Äußerungen, daß das Quartier IV zu klobig sei, kann ich nicht nachvollziehen, die Baumasse ist doch genau die gleiche, wie vor der Zerstörung. Vielleicht wirkt das jetzt nur so, weil die Anschlußbebauung und die restlichen Platzwände fehlen.
    Dankwart Guratzsch schrieb einmal, es handele sich bei den Rekonstruktionen nicht um kleine alte Fachwerkhütten, sondern um barocke Bebauung mit, für damalige Verhältnisse, großstädtischem Anspruch. (bis zu 7 Geschosse). Das wird jetzt langsam sichtbar.

  • Zitat von "fonti"

    Aber ma ne Frage: Warum is der Eingang von Nr.17 nich in der mitte wie früher, und wo er eigentlich auch hingehört, sondern rechts?

    Gute Frage. Das Hummel-Haus sieht aber genauso aus und ich denke nicht, dass W & P den Hummel-Entwurf kopiert haben. Der Eingang wird wohl versetzt worden sein aber da wissen sicherlich andere mehr.

    Hab mir grad noch einmal die Visualisierung angesehen... der helle Wahnsinn, diese Gebäude. Wenn der gesamte Neumarkt solche Fassaden haben wird, sieht Prisco's Seite zur Frauenkirche schnell alt aus.


    Hoffe mal, dass das Mübau-Areal auch bald begonnen wird, aber nur wenn mehr Rekos als bisherige 2 Häuser kommen werden.

    Auf einen Leitbau freue ich mich aber ganz besonders, das Eckhaus Neumarkt 4, ein sehr früher historistischer Bau von etwa 1845 (Neurennaisance):


    Das ist die erste Historismus-Komplettreko von der ich bisher gehört habe. Wahrscheinlich würde es aber nicht rekonstruiert werden, wenn es erst 1905 gebaut wurde.

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    Karl Kraus (1874-1936)

  • Großartiges Projekt. Die GHND schreibt, es sollen Originalfundamente und eingelagerte Fundstücke eingearbeitet werden. Wenn das stimmt, könnte dies ein geradezu vorbildhaftes Projekt für die weitere Neuamarktbebauung werden. Hoffentlich verzichtet man auf die Verwendung von Betonfertigteilen.

  • Der Eingang in der Mitte ist sicherlich ungünstig für die heutige Nutzung. (sieht aber wirklich etwas komisch aus, wenn man es erst einmal gemerkt hat) Da soll doch unten Gatronomie rein, gleichzeitig dient der Eingang sicher auch zur Erschließung der Büros und Wohnungen. Wäre der Eingang in der Mitte, wäre der Gastraum wohl etwas klein und wer will schon gerne durch einen Kneipe in seine Wohnung. :augenrollen:

    Dieser Neorenaissancebau an der Ecke gefällt mir persönlich überhaupt nicht, auch wenn er von 1845 ist. Der wirkt wie ein Fremdkörper, der an die Ecke rangeklatscht wurde. Stört mich auch immer auf den alten Fotos.
    Aber er ist natürlich besser, als eine Glaskiste.
    Ich hatte deshalb schonmal die Idee, den Neumarkt etwas aufzuweiten, und die Gebäudefront in einem konkaven Halbrund vom Quartier 2 zum Quartier 4 zu führen. Diese vorstehende Ecke des Quartier 3 zerteilt den Platz in meinen Augen sehr unvorteilhaft. Das ist natürlich nur so eine Spinnerei, aber ästhetischer fände ich das zurücktretende Halbrund. Man darf ja auch nicht vergessen, daß die Bebauung früher noch mit einem heute nicht mehr vorgesehenen Gebäude vor der Frauenkirche korrespondierte und abschloß. So ist die Bebauung entstanden.

    Wenn dieser Vorsprung des Quartier 3 nicht wäre, fände man vielleicht dort auch noch Platz für den Neptunbrunnen, den ich ja liebend gerne im Neumarktgebiet sähe. Wäre dann ein Pendant, zum Trevibrunnen, und würde bestimmt ein tolles urbanes Flair erzeugen.

    Naja, nur so eine Idee.... :lachen:

  • Zitat von "Booni"

    Und dass die Farben geändert wurden finde ich nicht schlimm, wieviele sanierte Häuser haben auch andere Farben? Abgesehen davon: Waren grün und gelb wirklich die Ursprungsfarben?


    Ich bin auch für gelb, denn das blasse grün auf den alten Zeichnungen von Hummel und von Köckeritz könnte in echt ziemlich häßlich aussehen (würg!). Grüne und blaue Fassaden konnte ich noch nie leiden!

    Außerdem: Die Farbe einer Putzfassade läßt sich ja am allerleichtesten später mal korrigieren, falls sie niemandem gefällt - jedenfalls leichter als eine Fassade oder ein Dach aus Glas (nicht wahr, Signore Prisco?)

  • Zitat von "Vossi"


    Wenn dieser Vorsprung des Quartier 3 nicht wäre, fände man vielleicht dort auch noch Platz für den Neptunbrunnen, den ich ja liebend gerne im Neumarktgebiet sähe. Wäre dann ein Pendant, zum Trevibrunnen, und würde bestimmt ein tolles urbanes Flair erzeugen.

    Naja, nur so eine Idee.... :lachen:


    Bin ich anderer Meinung.
    Ohne diesen Vorsprung wäre der Neumarkt ein sehr weiter Raum.
    Da Dresden aber mehr als genug weite Räume hat, besteht doch eine regelrechte Sehnsucht nach mehr Verschachtelung.

    Ich stimme aber zu, daß Dresdens schönster Brunnen tatsächlich etwas verloren im Garten des Krankenhauses Friedrichstadt ist und einen besseren Standort verdient hat.

  • Zitat von "Miwori"


    Ohne diesen Vorsprung wäre der Neumarkt ein sehr weiter Raum.
    Da Dresden aber mehr als genug weite Räume hat, besteht doch eine regelrechte Sehnsucht nach mehr Verschachtelung.

    Wahre Worte. In DD gibt's weiß Gott genug weite, zugige Plätze und Straßenkreuzungen, und gerade der Neumarkt war bis letztes Jahr eine riesige öde Fläche - es ist höchste Zeit für enge Gassen und Stadtplätze, die diesen Namen auch wirklich verdienen, indem sie durch Bauten begrenzt sind!

  • Weiß eigentlich schon wer, wer der Investor ist? So jemand muss doch ein Lob bekommen!

    Bin dagegen, den Neptunbrunnen auf den Neumarkt zu holen, denn er gehört historisch gesehen dahin wo er hinmuss. Und er steht ja auch nicht in einem Plattenbauinnenhof.

    Ach ja... was ist jetzt mit dem Eingang?

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    Karl Kraus (1874-1936)

  • Ja, das hab ich auch schon vermutet... aber kann es wer bestätigen?

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