Frankfurt a. M. virtuell vor 1944


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    Dieses Bild wollte ich schon lange mal rendern. Aber als ich es zum letzten Mal vor ca. anderthalb Jahren versucht hab, ist mir mein Rechner abgestürzt. Seit Weihnachten bin ich nun jedoch stolzer Besitzer eines neuen Computers. Und der ist - im Gegensatz zu seinem Vorgänger - nicht von der Stange, sondern eine Spezialanfertigung, die sich gut zum Rendern eignet. Das Originalbild, das noch wesentlich schärfer ist, dauerte in der Produktion 52 Minuten und 21 Sekunden. Es hat aber auch als JPEG 3,2 MB und konnte daher nicht direkt bei Imageshack hochgeladen werden (maximale Größe Pro Bild 1,53 MB). Wie man sieht, gibt es bei der Beleuchtung einige Probleme, da die Texturen auf dem neuen Rechner zu hell erscheinen. Und das, obwohl ich an den Einstellungen beim Umzug des Modells gar nichts verändert hab. Da muss ich wohl etwas nach unten korrigieren, dann stimmt´s wieder. Ansonsten wäre ich dankbar, wenn ein Ortskundiger unter euch mal beschreiben würde, was man auf dem Bild alles sehen kann. Den Dom kennt ja eigentlich jeder, aber wie sieht´s mit den Ensembles außenrum aus? Wäre doch ein schönes Ratespiel :zwinkern:

  • Klasse sieht das aus - vielen Dank! Ich dachte zuerst, die Dächer seien schneebedeckt, aber das täuscht wohl. Warum glänzen die teilweise so hell?

    Ich kann ja mal anfangen: Oben links die Häuserzeile, deren Fassaden man sieht, ist ein Teil der Braubachstraße; alle Gebäude stehen heute noch, bis auf das Haus zu Maus ganz rechts, von dem nur das Erdgeschoß erhalten und mit einem modernen Aufbau überbaut ist. Darunter sieht man den Hühnermarkt, der wie alles im näheren Umkreis heute vom Technischen Rathaus bedeckt ist.

  • Wow, ich dachte erst, warum du ein Foto vom Altstadtmodell aus dem Historischem Museum hier reinstellst. Das ist ja wirklich ein geniales Übersichtsfoto geworden. Interessant finde ich auch die sehr modern wirkende Architektur an der Braubachstraße... wurden die Parzellen zum Teil wirklich erst in den 20ern wieder bebaut?
    Ebenfalls fanszinierend finde ich die vielen halben Dächer, die schräg zur Brandmauer hochgezogen wurden. Sowas würde man heute über ein Flachdach regeln, damals konnte der Regen abfließen und es bereicherte das Stadtbild.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Des Wahnsinns kesse Beute!

    Leider kenne ich mich im alten Frankfurt nicht so gut aus, aber welcher Teil soll denn nun wieder rekonstruiert werden. Ist es vielleicht der linke, mittlere Teil vom Bild?

    Wäre schön, wenn dies der neue Bebauungsplan der Altstadt werden könnte...

  • Kann bitte jemand meinen Unterkiefer wieder hochklappen? :lachen:

    Unfassbar, unglaublich, unbeschreiblich - mir fallen einfach nicht die Worte ein, die dieses Machwerk passend beschreiben könnten. Ich schlage hiermit offiziell vor, Stoltze zu lassen wo er ist und ein Denkmal von Dir auf den Hühnermarkt zu stellen :zwinkern:

    Was sagt sie uns für Unsinn vor?
    Es wird mir gleich der Kopf zerbrechen.
    Mich dünkt, ich hör’ ein ganzes Chor
    Von hundert tausend Narren sprechen.
    Goethe, Faust I

  • @ Schloßgespenst: Die Texturen werden zu hell angestrahlt. Warum das so ist, weiß ich nicht. Auf meinem alten Rechner war das bei gleichem Programm und gleichen Einstellungen noch anders. Da ist wahrscheinlich beim Aufspielen des Programms eine Voreinstellung drin, die ich auf dem alten Rechner irgendwann rausgenommen hatte. Die muss ich jetzt finden. Dann sieht es wieder wie vorher aus. Oder es liegt an was anderem. Kann auch sein. Ich geb aber mein Möglichstes. So bleibt es jedenfalls nicht. Du hast übrigens Recht. Ich habe auch zuerst an Schnee gedacht :zwinkern:

    @ Booni: Die Bebauung an der Braubachstraße stammt wirklich z.T. erst aus den 20er Jahren. Geh einfach eine oder zwei Seiten zurück, da ist die Braubachstraße genau beschrieben.

    @ Exilwiener: Ja, das TR-Areal ist der linke, mittlere Teil des Bildes.

    @ Oliver: Das ist kein Zufall. Mein Modell ist auf Augenhöhe konzipiert. Deswegen findet man so wenig Luftbilder davon. D.h. die Erdgeschosse sind besonders detailliert dargestellt, nach oben wird es aber immer schematischer. Normalerweise fällt das kaum auf, weil sich die Kameraperspektive auf 1,80 m über der Straße befindet. Das mit dem Domturm ist also schon in Ordnung so und wird auch nicht verändert.

    @ alle: Na, habt ihr außer der Braubachstraße und dem TR-Areal noch keine Sehenswürdigkeiten von Alt-Frankfurt gefunden? Ihr enttäuscht mich...

    @Moderation: Wieso habt ihr denn das Bild verkleinert? Ich hab das extra so riesig gerendert, damit auch die ganzen Details zur Geltung kommen. Könnt ihr die Originalgröße nicht wieder einstellen?

  • Wäre auch nicht allzu sinnvoll die Haube des Turms allzu detailliert darzustellen. Jede Menge Polygone die eigentlich nur unnötig Rechenaufwand verursachen.
    Das Ergebnis kann sich aber auch so sehen lassen. Wirkt unglaublich plastisch. Die Idee mit dem Schnee hatte ich erst auch gehabt: "Geil, die Altstadt im Schnee" - dachte ich und sah nochmal genauer hin... :D

    In diesem Bild auch schön zu sehen, unterhalb des Domes, das (heute noch stehende) Leinwandhaus samt (nicht mehr stehendem) Anbau, Stadtwaage, Schmidtstube, Roseneck und Mehlwaage.

    Was für Verfahren verwendest du eigentlich zum Rendern (jetzt konkret auf die Lichteffekte bezogen)? Raytracing nehm ich mal an, zumindest dieses Bild sieht aber irgendwie auch sehr nach Radiosity aus.

  • Witzig finde ich, wie riesig das Leinwandhaus ist, im Vergleich zu manchen der Fachwerkhäuser.

    Ach wäre das schön, wenn davon ein Großteil wiederentstehen würde. Ich bin gespannt, was die Zukunft bringt.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • jörg: deine Darstellungen werden ja immer besser. So ist die Nachtansicht des Mainpanoramas einfach genial. Hoffentlich machst du noch lange damit weiter. :applausueberkopf: .

  • Das sind wirklich grandiose Renderings. Vielen Dank, Jörg! Ich stelle mir gerade einen virtueller Rundgang in der Art aktueller 3D-Kinofilme, etwa der Weihnachtsgeschichte, vor. Es wäre sicher ein lohnendes Projekt, Alt-Frankfurt auf diese Weise realitätsnah erlebbar zu machen.

    Halleluja ;)