• Neues Stadttheater Dortmund

    1904 erbaut unter Martin Dülfer:

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    Tympanoninschrift: "Nimmer entbehre die strebende Stadt der veredelnden Künste, opferfreudiger Sinn baute den Musen dies Heim"

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    (Bilder und Baubeschreibung aus Deutsche Bauzeitung 1905, abzurufen unter https://lokalgeschichte.de/neuere-theater…ter-in-dortmund)

    Schwer kriegszerstört 1943/44

    Theater Dortmund on X:

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    )

    Ruine zerstört und abgetragen 1955

    Neubau von 1966:

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    (https://de.wikipedia.org/wiki/Theater_D…Stadtgarten.JPG)

  • Kreuzschule

    Protest zeigt wirkung. Die Stadt Dortmund wollte das 113 Jahre Schulgebäude zugunsten eines Neubaus an gleicher Stelle abreißen. Das Vorhaben stieß auf großen Protest. Sowohl Bürger als auch Architekturexperten setzten sich für einen Erhalt des historischen Schulgebäudes ein. Mit Erfolg.

    Das Gebäude soll erhalten werden, aber eine neue Nutzung bekommen. Zudem soll es unter Denkmalschutz gestellt werden. Der Neubau der Schule wird etwas weiter nördlich auf dem Gelände des Schulhofs realisiert. Warum nicht gleich so?

    RN+ „Wunderbare“ Rettung für alte Kreuz-Grundschule: Stadt überarbeitet Pläne für Schul-Neubau
    Die Kreuz-Grundschule in Dortmund sollte einem Neubau weichen. Doch die Stadt hat die Abrisspläne korrigiert. Ein Neubau soll an anderer Stelle entstehen.
    www.ruhrnachrichten.de

    Dortmund hat eine lange und traurige Tradition als Abrissstadt. Nun soll auch der über einhundert Jahre alte Bau der Kreuzschule der Abrissbirne zum Opfer fallen.

    Derzeit gibt es eine Überprüfung, ob das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt werden kann. Das wäre die letzte Chance für den historische Schulbau.

    Bilder: Eigene Aufnahmen

  • Ein wunderbarer Backstein-Industriealtbau an der Huckarder Straße Höhe Alte Radstraße, auf dem HSP-Gelände, soll offenbar abgerissen werden. Schrecklich, was für ein Verlust für Dortmund. Habe nur das Smartphone zur Hand. Vielleicht will ja jemand Informationen hinzufügen.

    Edit.: Ich bin mit Dortmund nicht allzu vertraut. Offenbar sind noch weitere Gebäude auf dem Areal bedroht.

  • Wundervolle Industriearchitektur! Leider ist die Zeit der großen Rettungen vorbei. Es wird immer schwerer, geeignete Nutzungskonzepte für diese Bauten zu finden. Und so schwer es mir fällt, das zu sagen: dann bleibt wirklich nur noch die Abrissbirne.

  • Wenn ich das richtig sehe, besteht für die ehemalige Walzdreherei und das ehemalige Union-Verwaltungsgebäude noch Hoffnung. Das Gebäude der Walzdreherei ist ja wohl der Wahnsinn.

    Bei mir ruft das alles ja ganz üble Assoziationen zu den Conti-Altbauten in Hannover hervor.

  • Es wird immer schwerer, geeignete Nutzungskonzepte für diese Bauten zu finden.

    Wie kommst du darauf? In den letzten 20 Jahren hat die Revitalisierung solcher Industriebauten doch erst Fahrt aufgenommen.
    Das Repertoire für Nutzungskonzepte ist heute um ein Vielfaches größer.

  • Ich habe das Gefühl, dass die Möglichkeiten der Industriekultur in manchen Regionen an ihren Sättigungspunkt angekommen sind, zumindest quantitativ. In NRW haben wir mit der Route der Industriekultur und den LWL-Museen für Industriekultur zwei großartige Projekte, die weiter ausgebaut werden, aber halt nicht in der Breite, sondern in der Tiefe. Solche gigantischen Komplexe, wie hier in Dortmund sind meines Wissens in den letzten Jahren nicht mehr erschlossen worden. Aber vielleicht trügt mein Endruck da auch.

    Wenn solche Anlagen nicht als Museum genutzt werden, dienen sie häufig anderen kulturellen Aufgaben. Das wird spätestens seit Corona immer problematischer. Viele Kultureinrichtungen haben noch immer nicht die Zahlen aus der Vorkrisenzeit erreicht. Insofern bricht da auch ein wenig der Bedarf weg.

  • Also aus Berliner Brille kann ich sagen: hier werden solche Bauten oft zu Mischobjekten umgebaut, einschließlich Loft-Wohnungen, Büros, Restaurants, Clubs, Hotels, Coworking, Logistikzentren, Produktionsstätten, Veranstaltungsflächen, usw.

    Hier ein typisches Beispiel, das Projekt Wilhelmine in Oberschöneweide (recht weit draußen):

    "Wilhelmine" in Oberschöneweide: Industriedenkmal wird modernisiert | entwicklungsstadt berlin
    Hotel und Co-Working: In Oberschöneweide, plant Projektentwickler Trockland die Sanierung und Erweiterung eines historischen Industriebaus.
    entwicklungsstadt.de
  • Ohje, das sind tragische Nachrichten. Das ehemalige HSP-Gelände hat in der Tat wahnsinnig schöne Altbauten wie das Emscherschlösschen, über deren geplanten Erhalt ich mich sehr gefreut habe. Dass das ehemalige Versorgungsamt so verfällt ist für mich auch nicht nachvollziehbar… sehr schade, die historischen Gebäude haben das Projekt der Revitalisierung erst interessant gemacht.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Also aus Berliner Brille kann ich sagen:

    Für Berlin kann ich das nicht beurteilen. Ich habe zumindest das Geschehen in NRW und Niedersachsen etwas im Blick, ohne dass ich nun ein profunder Kenner der Materie wäre. Ich bekomme schon mit, wenn Industrieanlagen zu Museen oder Kulturzentren entwickelt werden. Da hat sich in den letzten 10 Jahren nicht mehr so viel getan, vielleicht weil "der Markt" gesättigt ist oder weil kaum noch geeignete Komplexe anfallen. Das kann ich im Detail gar nicht beurteilen. Sehr wohl werden aber bestehende Standorte erweitert und quantitativ verbessert. Das ist insgesamt schon eine ungeheure Erfolgsgeschichte.

    Unter meinem Radar liegt es eher, wenn Industriebauten zu Wohnungen umgebaut werden. Aber bei der Anlage in Dortmund, die hier thematisiert wird, erscheint mir diese Nutzung weniger infrage zu kommen. Ich lasse mich da aber gerne eines Besseren belehren. Vielleicht habe ich etwas übersehen.

  • Ich sehe das ähnlich wie tegula. Die Luft für große und teure Umnutzungsprojekte mit kultureller Nutzung ist ziemlich dünne geworden, genau aus den Gründen, die er erwähnt hat. Es gibt in Deutschland schon eine wohl weltweit einmalige Dichte an kulturell oder museal umgenutzten Industriedenkmalen, die jeweils um Aufmerksamkeit in einem eher schrumpfenden Markt buhlen, gerade im Ruhrgebiet.

    Es wird in Zukunft eher um sich selbst mehr tragende Umnutzungen gehen, das kann auch mal ein Supermarkt werden oder ein Baumarkt oder eben Wohnungen. Bremen droht sich an der Umnutzung des Wollkämmereiareals zu verheben, wo die Kosten für einen geplanten Berufsschulstandort immer weiter explodieren, nachdem die ursprüngliche Planung, das Gebiet zu einer Art gehobenen Gewerbegebiet zu machen, gescheitert sind und 15 Jahre Verfall und Verwahrlosung produziert haben.

    Die Gebäude sind aus heutiger Sicht oft brutale Giftschleudern, die Segnungen von 100 Jahren organischer Chemie/Kohlenstoffchemie stecken in diesen Bauten, plus die üblichen Verdächtigen wie Asbest. Allein die Dekontaminierung dauert oft Jahre und ist mit einem enormen finanziellen Aufwand verbunden. Hier könnten die ersten großen Umnutzungen aus den 80er und 90er Jahren auch noch den Segen der Unwissenheit gehabt haben, also dass viele Dinge gar nicht gewusst/untersucht wurden und entsprechend eine Umnutzung viel einfacher war. Das Sortiergebäude der Bremer Wollkämmerei ist nun seit Umbaubeginn vor anderthalb Jahren praktisch ausschließlich schadstoffsaniert worden.

    Blumenthal: Wie viele Tonnen an Schadstoffen im Sortiergebäude waren
    Vor einem Jahr haben die Schadstoffsanierer mit der Arbeit im Sortiergebäude des Kämmerei-Quartiers begonnen. Inzwischen sind sie so gut wie fertig – und ...
    www.weser-kurier.de

    Das ist natürlich einfach brutal und das steht praktisch jedem der Gebäude auf dem Gelände noch bevor, außer vielleicht reinen Lager- und Verwaltungsgebäuden, in denen der Schadstoffsanierungsbedarf hoffentlich geringer ist.

  • Bei manchen solcher Fälle würde es mE genügen, nur die Fassaden der Industriebauten stehen zu lassen und dann beim neuen Innenausbau Elemente der Historie aufzunehmen. Diese Schadstoffsanierungen sind eben enorm kostenaufwändig. Besser so als ein Komplettabriss.