• Man könnte auch Sprühdosen nur noch unter Angabe der Personalien verkaufen und die Dosen mit Tracking-Chips ausstatten, die eine persönliche Zuordnung der "Grafitti-Kunst" dann zulassen. Da hat man dann auch gleich die Rechnungsadresse für die Kosten der Beseitigung.

    Es werden schon so viele Dinge in unserem Land reglementiert. Da wäre das doch eine Kleinigkeit.

  • "newly", ich habe gerade anderes zu tun und es ist mir zu müßig, Deinen ellenlangen Text zu lesen und darauf ebenso ellenlang zu antworten.

    Ich sprach von "könnte" wenn es "gewollt wäre" . Nicht davon, dass ich das hier und heute unbedingt fordere. Es ist mir aber ein Beispiel, dass es nicht gewollt ist. Der Staat kann nämlich ganz anders, wenn er will. Das sehen wir gerade bei Corona (incl.. Zwangseinweisung, Ausgangssperre usw.). Man muss es den Leuten nur über die Medien irgendwie eindringlich erklären, danach schlucken sie offenbar alles. Und werden sogar noch aggressiv, wenn etwas ihr Weltbild in Frage stellt. Insofern wäre es ein leichtes, für Graffiti 5 Jahre zu verhängen, wenn es gewollt wäre. Das sind in der Regel übrigens auch keine Jugendlichen mehr, sondern junge Männer zw. 20 und 30/35. Und weil Du von der Kategorie Mord sprichst. Du brauchst nur bestimmte Dinge zu sagen (welche, verrate ich nicht, weil ich dazu keine Diskussionen führe), und Du kommst hierzulande ebenfalls für fünf oder mehr Jahre in den Bau. Das stört fast niemanden, im Gegenteil. Es geht also, wenn es gewollt ist. Und Mao ist auch nicht mein Vorbild, aber sein Prinzip wird tagtäglich hierzulande praktiziert. Mao ist die tagtägliche Realität der political correctness in der BRD. Sobald du abweichst, wirst du bestraft, damit die anderen sehen, wie es ihnen ginge. Dazu braucht es keinen körperlichen Mord, sondern nur den sozialen. (Stichwort cancel culture oder die umgehende Entfernung von Leuten aus dem öffentlichen Leben, wenn sie vom Hauptstrom in irgendeiner Weise abweichen.... (Wendler u.a.))

    "Andreas"´ Rezept der "gesellschaftlichen Ächtung" ist naiv, da es 1. nicht an Ächtung interessierte Politiker gibt, 2. Sympathisanten in Medien und Kulturapparat existieren, 3. der Sprayer in der Szene (und auf die kommt es den Sprayern an) keine Ächtung, sondern Anerkennung erhält, 4. die Meinung von Lieschen Müller diese Szene 0,0 interessiert.

    Ansonsten, meine letzte Äußerung für die nächste Zeit in diesem Strang. Es ist nicht gewollt, wirklich etwas dagegen zu tun. Ihr wollt es auch nicht wirklich. (Erst falls die Sprayer anfangen würden, nur noch bestimmte Symbole und Parolen zu sprayen könnte sich das natürlich ändern; dann dürften vermutlich auch die 5 Jahre Knast bei "newly" und "Andreas" plötzlich auch eine Option werden können, vermute ich mal.)

    Jedenfalls sehe ich mich hinsichtlich meiner These zur wirklichen Unwilligkeit, an dem Problem etwas ändern zu wollen, bestätigt.

    Also, lebt einfach mit Graffiti. Demnächst z.B. im Limburger Dom oder vielleicht sogar am Humboldt-Forum.

  • @Plaza de Insula Das lässt sich durch eine Bestellung im Internet, Import aus dem Ausland leicht umgehen.

    Dann muss der Kauf per Internet im Ausland halt unter Strafe gestellt werden. Scheint einfach... und ist es auch.

    Die Politiker müssen halt nur wissen, was wichtiger ist. Der grassierende, anonyme und völlig freie Welthandel oder die Wahrung unserer Kulturgüter.

    Ich selbst mache wirklich viel handwerklich in meiner Freizeit. Aber eine Farbsprühdose habe ich noch nie gebraucht und auch noch nie gekauft.

  • Dann muss der Kauf per Internet im Ausland halt unter Strafe gestellt werden. Scheint einfach... und ist es auch.

    Die Politiker müssen halt nur wissen, was wichtiger ist.

    Nein, es ist eben in der Realität überhaupt nicht einfach. Es ist nur einfach getippt und an Stammtischen u.ä. gesagt - wie i.Ü. pauschale Politikerschelte.

    Aus Millionen Warensendungen "mal eben so" solche mit Farbspraydosen herausfiltern zu wollen, ist realitätsfremd.

    Ebenso kann z.B. von jedem Ausflug zu einem Polenmarkt neben verbotenen Pestiziden, Polenböllern und Raubkopien auch noch Spraydosen mitgebracht werden.

    Gut möglich, dass ein solches Umschiffen den Reiz am verbotenen Graffiti sogar noch weiter ankurbelt.

  • "newly", ich habe gerade anderes zu tun und es ist mir zu müßig, Deinen ellenlangen Text zu lesen und darauf ebenso ellenlang zu antworten.

    Ich sprach von "könnte" wenn es "gewollt wäre" . Nicht davon, dass ich das hier und heute unbedingt fordere. Es ist mir aber ein Beispiel, dass es nicht gewollt ist. Der Staat kann nämlich ganz anders, wenn er will. Das sehen wir gerade bei Corona...

    Wenn es dir zu müßig ist, dann antworte doch einfach auch nicht, ohne vorher meinen "ellenlangen Text" (der übrigens auch nicht länger ist als deine beiden Beiträge zusammen) überhaupt durchgelesen zu haben.

    Weder Arroganz noch deine Wiederholungen ersetzen Argumente.

    Hättest du meinen Text gelesen, hättest du merken können, wie unsinnig dein Vergleich zwischen Coronamaßnahmen und dem

    Vorgehen gegen Graffitischmierereien ist.

  • Wir entwickeln uns langsam zu einem Land mit maximaler Einschränkung persönlicher Freiheiten. , Dabei meine ich weniger das Sprayen, sondern die Wirkung übermäßiger Reglementierungswut auch auf anderen Gebieten. Daran sind aber nie tote Gegenstände schuld. Deshalb bin ich gegen ein Verbot von Spraydosen, da diese schnell durch Farbtöpfe ersetzt würden. Eine Lösung zeichnet sich mit der Freigabe von Flächen für "Künstler" ab. Politisch motivierte Täter werden davon natürlich keinen Gebrauch machen

  • Freunde, Verbote bringen (leider) nichts (mehr). Es müsste vielmehr strengstens justiziabel sanktioniert werden. Es gibt doch in Deutschland bei diversesten Delikten keine Sanktionen (mehr). Der deutsche Staat ist zu einem Teil nicht (mehr) handlungsfähig bzw massivst überfordert, je nachdem um welche Delikte es sich handelt. Da sind die Sachbeschädigungen für den Staat mittlerweile (leider) das geringste Problem (geworden). Und damit die Hysteriker in unserem lieben Forum keinen Herzkasperl bekommen, werde ich jetzt nicht aufzählen, wo überall nicht mehr exekutiert wird. Wer aufmerksam die Zeitung liest, der weiß ohnedies wie und wo der Hase (sich tot-)läuft.

    Das einzige, was hier in Deutschland (vielleicht noch) hilft, wäre eine sogenannte 0 Toleranzpolitik, wie man sie in (den 1990er Jahren im davor von Kriminalität und auch Graffiti-Versifftheit geplagten) New York erfolgreich umsetzte. Damals hat die Politik die Justiz angewiesen drakonischste Strafen zu verhängen. In Deutschland ist es (noch) so, dass die Polizei von der Politik und durch deren verlängerten Arm in Form der Justiz leider regelrecht donquichottisiert wird, was auch die Polizisten demoralisiert. Es müsste sich über kurz oder lang so einiges ändern, aber das haben halt nur die Wähler in der Hand. In Wien zB sind die Grünen aus der Stadtregierung geflogen. Deren Vorsitzende (und damals noch Vizebürgermeisterin) hat doch tatsächlich die Polizei entwaffnen (sic!) wollen...dann gab es den schrecklichen Terroranschlag in Wien - innerhalb von knapp 4 Minuten wurde der Terrorist von der Polizei ausgeschalten! Nicht auszudenken, wenn...in Wien hat es sich nun (hoffentlich für immer) ausgegrünt.

  • Bei den geschnappten Tätern werden schon Geldstrafen verhängt - nur nützt das wenig, wenn die Sozialhilfe, Taschengeld oder was auch immer weit unter dem Pfändungsfreibetrag fällt.

    Die Strafe wird in der Regel nie bezahlt (werden können).

    Hier wäre als erzieherische Maßnahme Zwangsarbeit angebracht (muß ja jetzt nicht gleich in Sibirien sein).

    Für die zumeist jugendlichen Straftäter wäre so etwas wie ein Jugendwerkhof da vielleicht angebracht um den angerichteten Schaden wieder auszugleichen.

    Alternativ da zu, wäre den Tätern auch nahezulegen, die Ferien oder Urlaub oder welche Freizeit auch immer, im Kloster zu verbringen (so sie einer Vorstrafe zu entgehen wünschen) - hier lernt man sinnvoll mit seiner dekadenten Langeweile umzugehen, ohne daß etwas beschädigt werden muß.

  • Hier wäre als erzieherische Maßnahme Zwangsarbeit angebracht (muß ja jetzt nicht gleich in Sibirien sein).

    Tja....wie stellst du dir denn die Durchsetzung dieser "Zwangsarbeit" vor? ...wenn jemand nicht freiwillig mitmacht.

    Alternativ da zu, wäre den Tätern auch nahezulegen, die Ferien oder Urlaub oder welche Freizeit auch immer, im Kloster zu verbringen

    Klar, drei Wochen bei Mönchen als Ersatz-Sozialarbeiter und schon ist die Lust auf das Graffiti-Sprayen verschwunden.

  • Klar, drei Wochen bei Mönchen als Ersatz-Sozialarbeiter und schon ist die Lust auf das Graffiti-Sprayen verschwunden.

    Warst Du denn mal in einem Kloster? Ich wage dies zu bezweifeln, sonst wäre Dir wohl klar, das man dort lernen kann sich an strukturierte Regeln zu halten und den Tagesablauf sinnvoll zu nutzen lernt,

    Zum Beiträge im Forum schreiben oder WhatsApp Nachrichten zu versenden , kommst da allerdings nicht :biggrin:

  • Warst Du denn mal in einem Kloster? Ich wage dies zu bezweifeln, sonst wäre Dir wohl klar, das man dort lernen kann sich an strukturierte Regeln zu halten und den Tagesablauf sinnvoll zu nutzen lernt,

    Hast du schon einmal länger mit straffällig gewordenen Jugendlichen zu tun? Ich wage dies zu bezweifeln, sonst wäre dir die Naivität deines Vorschlages klar.

    Was ist denn nun mit der von dir gewollten "Zwangsarbeit"? Wie soll die durchgesetzt werden?

  • Was ist denn nun mit der von dir gewollten "Zwangsarbeit"? Wie soll die durchgesetzt werden?

    Kann ich Dir sagen:

    Bei Jugendlichen hat das Gericht die Möglichkeit die Straftäter zu Sozialstunden bzw. Jugendarrest zu belegen. Bei letzteren sollte Isolationsarrest mit der Option der Arbeitstherapie verbunden sein.

    Auch bei Volljährigen gäbe es meiner Meinung nach die Möglichkeit sie mit Sozialstunden zu beauflagen.

  • Bei Jugendlichen hat das Gericht die Möglichkeit die Straftäter zu Sozialstunden bzw. Jugendarrest zu belegen...

    Auch bei Volljährigen gäbe es meiner Meinung nach die Möglichkeit sie mit Sozialstunden zu beauflagen.

    Sozialstunden usw. gibt es doch schon längst. Nur weil du die martialischer "Zwangsarbeit" nennst, ändert sich ja nichts.

    Und das ist insoweit ja auch gut so.

  • So sehr unsere Städte unter Graffiti zu leiden haben, so realitätsfern sind viele Vorschläge hier, das Problem in den Griff zu bekommen. Da wird über 5 Jahre Haft, Zwangsarbeit oder Isolationshaft schwadroniert. Dieses Stammtischideen mögen vielleicht in totalitären Staaten durchzusetzen sein, nicht aber in einem funktionierenden Rechtsstaat, in dem die Justiz auch die Verhältnismäßigkeit zu beachten hat.

    5 Jahre Haft für ein Graffiti...:kopfwand:

    Kunsthistoriker, Historiker, Webdesigner und Fachreferent für Kulturtourismus und Kulturmarketing

    Mein Bezug zu Stadtbild Deutschland: Habe die Website des Vereins erstellt und war zeitweise als Webmaster für Forum und Website verantwortlich. Meine Artikel zu den Themen des Vereins: Rekonstruktion / Denkmalschutz / Architektur / Kulturreisen

  • Bei den geschnappten Tätern werden schon Geldstrafen verhängt - nur nützt das wenig, wenn die Sozialhilfe, Taschengeld oder was auch immer weit unter dem Pfändungsfreibetrag fällt.

    Die Strafe wird in der Regel nie bezahlt (werden können).

    Und was passiert wenn ein Verurteilter seine Geldstrafe nicht bezahlt? Inwiefern ist hier der Pfändungsfreibetrag von belang? An die Stelle der Geldstrafe tritt dann die Ersatzfreiheitsstrafe.

    Bei Jugendlichen hat das Gericht die Möglichkeit die Straftäter zu Sozialstunden bzw. Jugendarrest zu belegen. Bei letzteren sollte Isolationsarrest mit der Option der Arbeitstherapie verbunden sein.

    Auch bei Volljährigen gäbe es meiner Meinung nach die Möglichkeit sie mit Sozialstunden zu beauflagen.

    Im Jugendstrafrecht kann das Gericht dem Jugendlichen/Heranwachsenden auferlegen eine Arbeitsleistung zu erbringen, verstößt der Jugendliche gegen die Weisung, können bis zu vier Wochen Jugendarrest verhängt werde.

    Bei einer Verurteilung nach Erwachsenenstrafrecht geht das im Rahmen einer Bewährungsauflage grundsätzlich auch, Hier droht bei Nichterfüllung der Bewährungswiderruf.

    In der Praxis wird dies, soweit der Verurteilte sich nicht explizit bereit erklärt dies oft nicht gerne gemacht, da der unmotiviert Arbeiten ausführende oft mehr Schaden anrichtet, als er dem für den gearbeitet wird einen Nutzen bringt. Es gibt aber selbstverständlich auf viel Fälle wo das funktioniert.

  • Ich habe jetzt gelesen, dass die jeweilige Strafhöhe bestimmte Verbrechen, die ich hier nicht nennen mag, nicht weniger häufig auftreten lässt. Stattdessen ist hoch relevant, wie häufig man dabei erwischt wird. Das muss besser werden. Und wie auch schon von Einigen angesprochen, ist es relevant, wie schnell die Schmierereien überstrichen werden. Geschieht das schnell, lockt man keine Nachahmer an. Ich finde diesen Aufwand ist es wert, ich kenne so einige, mich eingeschlossen, die Gebiete meiden, die so aussehen.

  • Naja, seltsamerweise sind Schmierereien in Bayern verhältnismäßig selten jedoch in anderen Bundesländern wie Berlin, gehören sie fast zur Tagesordnung.

    Ich denke mal, das liegt zum einen an der wesentlich höheren Präsenz an Ordnungskräften so wie an den wesentlich empfindlicheren Maßnahmen gegen Sachbeschädiger.

    Und nochmal (ich will auf keinen Fall die DDR schönreden), gab es solche Fälle in der DDR überhaupt nicht - hier waren die Strafen drakonisch - bei "Rowdytum" gab es für Jugendliche das berühmt berüchtigte Jugendwerkhof, Erwachsene konnten unter Umständen wegen "staatsfeindlicher Hetze" ein paar Jahre im "gelben Elend" (JVA Bautzen) über ihre Tat nachdenken.

    Derartige Maßnahmen halte ich nun auch für überzogen, jedoch sollte jeder welcher einen Schaden verursacht für diesen, entweder finanziell oder mittels seiner Arbeitskraft, zur Rechenschaft gezogen werden.

    Und jetzt kommt mir bittschön nicht wieder damit, daß ich für Zwangsarbeit wie zu unschönen Zeiten plädiere.

  • Und nochmal (ich will auf keinen Fall die DDR schönreden), gab es solche Fälle in der DDR überhaupt nicht

    Wäre aber vielleicht auch möglich, dass es in den 80ern erst aufkam mit den Sprayern in Deutschland. Und damit fast schon zu spät für die DDR, um zum Breitenphänomen zu werden, zumal es aus den USA kam.

  • Wäre aber vielleicht auch möglich, dass es in den 80ern erst aufkam mit den Sprayern in Deutschland. Und damit fast schon zu spät für die DDR, um zum Breitenphänomen zu werden, zumal es aus den USA kam.

    Meinst? So weit ich mich erinnern kann , war die Berliner Mauer westseitig schon in den 70iger Jahren recht bunt - was bei diesem Bauwerk des Verbrechens auch nicht weiter störte - im Gegenteil.

    Aber wehe man zeichnete auch nur ein Strichmännchen Ostseits der Berliner Mauer - nebst Grenzverletzung konnte es dann durchaus passieren, daß man auch noch wegen "antisozialistische Hetzpropaganda" angeklagt wurde.