München - außerhalb der Altstadt

  • > Rob: Du steckst immer so unendlich viel Energie in all deine Beiträge zum baulichen Schicksal deutscher Städte. Wie wäre es, wenn du diese Energie in eine eigene Organisation stecken würdest, wo du wirklich etwas bewirken könntest?

    Vorstellbar wäre doch ein "Niederländische Freunde deutscher Architektur e.V." oder ähnliches :zwinkern: Dann könntest du dich mit den niederl. Forumern hier im APH und einigen anderen zusammentun und für die Umsetzung deiner Vorstellungen eintreten!

    Was hälst du davon?

  • Den Nachkriegsbau Liebfrauenstr. / Ecke Frauenplatz hatte ich nie beachtet oder gar fotografiert, war tatsächlich relativ ansehnlich und schon ist er wieder nicht mehr da.
    Der Neubau sieht aber soweit erstaunlich anständig aus.

    Beim "Schwarzen Haus" (sicherlich was aus den 60ern) würde sich meine Trauer - falls es endlich doch abgebrochen würde - in Grenzen halten, der Abbruch lässt leider noch auf sich warten, evtl. ist es ja auch inzwischen schon denkmalgeschützt? Höchstwahrscheinlich käme aber eh nichts besseres nach.


    das evtl. bald denkmalgeschützte Schwarze Haus am Färbergraben im Herzen der Altstadt (rechts im Bild, links ein Parkhaus...)


    Zitat von "uaoj36"

    Kennst du das ehemalige wunderschöne Verkehrsmuseum mit wuchtigen Turm??? Auch weg. Erstrangiges Komplex. Von fast jeden Besucher bestaunt. Da stehen noch ein paar Restbauten da.

    Das Verkehrsministerium war mir als jemandem, der zu Zeiten, als die Olympischen Spiele in M statt gefunden haben, das Licht der Welt erblickte, Jahrzehnte lang überhaupt kein Begriff. An den Restbauten bin ich Ende der 80er regelmäßig vorbeigegangen ohne zu wissen was für ein toller Kuppelbau da bis 1959 noch stand und völlig unnötig abgebrochen wurde ("genial" der Glaskasten an selbiger Stelle heute..., siehe den Strang dazu in der Galerie).


    Auch das Hotel Königshof am Stachus hatte mich bisher eigentlich nie interessiert, ich fand es einfach nur hässlich. Wenn ich mich recht erinnere, stand irgendwo mal das es in den 50er Jahren als eines der modernsten Hotels Europas galt.
    Nachdem ich in den letzten Tagen mal ein paar Bücher zu M und den Bildindex durch bin, stolperte ich auch über dieses Bild:

    http://www.bildindex.de\r
    http://www.bildindex.de

    Das Hotel Königshof hatte also so eine tolle Fassadenmalerei von Schraudolph (1880)! Ähnelt irgendwie dem Alten Rathaus in Bamberg oder dem Landschaftshaus in Landshut.
    Das Haus überlebte offensichtlich 1945 bis zum 4. OG, auch die Fassadenmalerei war dem nachfolgenden Bild nach zumindest noch teilweise vorhanden (linker Bildrand rechts hinterhalb des Karlstores):

    großes Bild: http://www.bildindex.de/bilder/MI02231g14a.jpg\r
    http://www.bildindex.de/bilder/MI02231g14a.jpg

    Und die Aufbauten gehören natürlich eigentlich schon wieder auf das Rondell (selbiges wurde in letzter Zeit renoviert, an die Kuppeltürmchen scheint da keiner gedacht zu haben).


    Gänzlich unverständlich bleiben mir im Bereich der Innenstadt aus heutiger Sicht v.a. / z.B.:

    - Abbruch der wiederaufbaufähigen Fassade vom barocken Mielich-Haus in der Theatinerstr., heute steht dort dieses fürchterliche schwarze Haus mit den wie ich finde fürchterlichen Vorhängen (aber gut, Geschmackssache...), würde ich sofort wieder abreißen lassen...


    der Eingang zu den 5 Höfen, ehem. Mielich-Haus

    - der Abbruch der Fassade des Palais Maffei am Promenadeplatz

    - Abbruch des wiederaufbaufähigen Wittelsbacherpalais an der Brienner Str. (das aber war zumindest politisch schwer belastet)

    - ganz besonders der Abbruch der Renaissanceanlage Herzog-Max-Burg (die Fassade zur Pacellistr. war nach W ab dem Turm noch weitgehend vorhanden), an selbiger Stelle durfte Sep Ruf 1953/55 seine "Murxburg" bauen:

    - der Abbruch des erhaltenen Barockhauses Marienplatz 28 in den 50er Jahren

    - der Abbruch der wiederaufbaufähigen Ruine des "Gunetzrainerhauses" auf der W-Seite des St. Jakobsplatzes in den 70er Jahren (neben dem Ignaz-Günther-Haus), dort heute dieses mir ebenso unverständlich quer in den ehem. Unteranger gebaute Haus des Jüdischen Zentrums

    - schade finde ich auch, das das Altmünchner Wirtshaus "Donisl" am Marienplatz nicht mehr ursprünglich wiederaufgebaut wurde

    - sehr bedauerlich finde ich den Wiederaufbau auch am Rindermarkt gegenüber dem Alten Peter, v.a. der Verlust des Wohnhauses von J.B. Zimmermann (hätte m.E. wiederaufgebaut gehört)

    - der Vergleich zwischen dem Josephspital einst und dem Stadtsteueramt heute (Ecke Herzogspital- und Herzog Wilhelm-Str.) erübrigt auch jeglichen Kommentar...


    Zuletzt noch - btw - eine Aufnahme aus dem Bildindex, kennt hier vllt. jemand dieses unglaubliche Gebäude, das ganz sicher nicht mehr existiert:

    größer: http://www.bildindex.de/bilder/MI02286f05a.jpg\r
    http://www.bildindex.de/bilder/MI02286f05a.jpg

  • Kennen nicht, aber das war mit nahezu 99 %-iger Sicherheit ein Historismus-Bau und nicht echte Renaissance, sonst hätte ich von dem Haus in der einschlägigen Literatur schonmal etwas gehört (habe vor kurzem für den Salzhaus-Artikel in Wikipedia ziemlich umfassend über Renaissance-Schnitzfassaden recherchiert). Wäre natürlich trotzdem interessant zu wissen, was das für ein Gebäude war, und was seine Vorbilder waren - es scheint recht stark vom Kammerzell'schen Haus in Straßburg beeinflusst (Fußwinkelhölzer).

  • Zitat von "RMA"

    ein Historismus-Bau und nicht echte Renaissance

    Ein echter Historismus-Bau und nicht Renaissance 8)

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Das liest sich wie das Minimum an einzufordernden Rekonstruktionen für München.:D Die Maxburg ist womöglich das wichtigste Bauwerk Münchens, welches nicht als Rekonstruktion wiederaufgebaut wurde.


    Größer: http://www.bildindex.de/bilder/MI07398a02a.jpg

    Wann wurde denn zuletzt etwas in München rekonstruiert? Ist die Stimmung bezüglich Rekonstruktionen offen feindlich oder ist man sich des Problems einfach nicht ausreichend bewusst?

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Zitat von "Georg Friedrich"

    Das liest sich wie das Minimum an einzufordernden Rekonstruktionen für München.:D Die Maxburg ist womöglich das wichtigste Bauwerk Münchens, welches nicht als Rekonstruktion wiederaufgebaut wurde.


    Größer: http://www.bildindex.de/bilder/MI07398a02a.jpg

    Wann wurde denn zuletzt etwas in München rekonstruiert? Ist die Stimmung bezüglich Rekonstruktionen offen feindlich oder ist man sich des Problems einfach nicht ausreichend bewusst?

    Einige Rekonstruktionen würden natürlich auch die Münchner Altstadt unheimlich aufwerten und sie deutlich attraktiver machen.
    Diesbezüglich ist allerdings derzeit wenig bis nichts zu erwarten (wie auch in Augsburg, Stuttgart oder Nürnberg).
    Wie ich persönlich finde ist dafür eine Mischung aus "es wurde eh schon so viel für den Wiederaufbau getan" und doch auch eine goße Portion Unkenntnis (oder auch Uninteresse), was es vor 1944 in M noch alles an +/- einzigartigem gab, das eigentlich auch wiederaufgebaut hätte werden müssen, dafür verantwortlich.

    Evtl. wäre vielleicht schon jdm z.B. aus dem Stadtrat zu gewinnen (der derzeitige OB wohl weniger...), dafür bräuchte es aber wohl erst mal einer Organisation im Sinne der Nürnberger Altstadtfreunde oder der Alt-Augsburg-Gesellschaft und dann geht es mit dem üblichen los (siehe Pellerhaus oder Fünffingerlesturm...)

    Von der Maxburg war übrigens der Teil rechts vom Turm noch weitgehend vorhanden und wurde völlig unnötig abgerissen... (eine der großen Fehlentscheidungen nach 1945 im Altstadtbereich).

    Bzgl. letzter Reko:
    kommt darauf an, was man da alles dazu zählt (siehe Dach Ludwigskirche oder Theatinerkirche innen, St. Peter Deckengemälde usw.), an Bürgerhäusern oder an Palais geschah meines Wissens in den letzten Jahrzehnten diesbezüglich praktisch nichts, im Gegenteil: die letzten beiden Altmünchner Bürgerhäuser mit Ohrwaschln auf der Südseite der Fußgängerzone / Neuhauser Straße wurden in den letzten beiden Jahren zu Glaskisten...
    Eine Teil-Reko ist mir letztens allerdings positiv im Tal aufgefallen, der Zwerchgiebel am Weißen Bräuhaus ist wieder da :) , offenbar schon seit 1993

  • Zitat von "Georg Friedrich"

    ...Wann wurde denn zuletzt etwas in München rekonstruiert? ...


    Ja, da fällt einem in der Tat nicht viel ein. Allenfalls die Fassade der Maximilianhöfe, die zur Maximilianstraße gerichtet ist und 2003 rekonstruiert worden ist. Allerdings wurde nur diese Fassade wiederaufgebaut und der Rest des Neubaus ist eine der üblichen Glaskisten. Im folgenden Link ist die Problematik dieses Bauprojekts zutreffend dargestellt:

    http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/DE_MU_TO_maximilian.pdf\r
    http://www.rijo.homepage.t-online.de/pd ... milian.pdf

    -Zustand vor der Fassadenrekonstruktion: siehe Seite 2 der pdf.Datei
    -Zustand nachher: siehe Seite 7 der pdf Datei oder folgenden Link:
    http://www.sueddeutsche.de/muenchen/bildstrecke/306/19287/p0/?img=8.0\r
    http://www.sueddeutsche.de/muenchen/bil ... 0/?img=8.0

  • Zitat von "Markus"

    ...Fällt mir mal wieder nicht allzuviel positives dazu ein...

    Verständlich. Das einzig positive ist, dass der 70er Jahre Anbau zur Brienner Straße hin, den Fosters Neubau ersetzen soll, auch nicht viel sehenswerter ist:

    http://maps.live.de/LiveSearch.LocalLive?cp=48.14672018950168~11.563386929442231&scene=10815083&style=b&lvl=2&dir=0&tilt=-90&alt=-1000\r
    maps.live.de/LiveSearch.LocalLiv ... &alt=-1000

    Der Gartenbereich mit dem ursprünglichen Haupteingang scheint zum Glück unberührt zu bleiben.

  • Ein ausführlicher Text folgt später, hier nur einige Fakten zur Allerheiligen-Hofkapelle in der Münchner Residenz:
    Von Klenze im Auftrag Ludwigs I. an der Ostseite der Residenz zwischen Apothekerflügel und Hoftheater am Marstallplatz erbaut, im 2. Weltkrieg schwer beschädigt, erst Jahrzehnte nach Kriegsende wird ein provisorisches Dach errichtet, in den letzten Jahren Ausbau zum Veranstaltungssaal.

    Die Kirche von außen

    Die Kirche vor dem Krieg:
    http://lh6.ggpht.com/_nuwZrf8Plq8/R…QA/IMG_2267.JPG

    Die Kirche nach der Zerstörung:

    Die Kirche heute:

    Erhaltene Ausstattung:

    3D-Reko: Die goldenen Kuppeln waren eigentlich ausgemalt, allerdings fehlen dazu Bilder um sie in die Reko einzubauen:

  • absolut genial! Vielen Dank PB! :anbeten: fotorealistisch :kinnlade:
    zur Allerheiligen-Hofkirche: auf der einen Seite muss man, wenn man einschlägige Literatur liest, eigentlich froh sein, dass das Gebäude überhaupt noch steht... in den 50ern galt die Architektur des 19. Jahrhunderts (siehe auch die Verlorenen Räume im Hofgartenflügel: Thronsaal, Ballsaal, Schlachtensall, Treppenhaus,...) nicht viel und so wurde sie beim Wiederaufbau nach dem Krieg die Kirche nachrangig behandelt, zumal ja kein Bedarf für einen Kirchenraum bestand; soweit ich weiß wurde erst in den 60igern mit einer Notsicherung begonnen - viel zu spät um noch entscheidende Reste des Innenraums zu retten, ... Wetter und Vandalismus hatten da schon einiges geleistet. Irgendwann hat man auch noch einen Teil abgerissen - auf dem ersten Bild gut zu erkennen das linke Seitenschiff, das eigentlich gar kein Seitenschiff war sondern meine Vermutung: Wirtschaftsräume beherbergten. So wurde die symmetrie der Außenfassade für ein Büro/Depotgebäude des Residenztheaters geopfert. Erst 2003 wurde die Kirche als Veranstaltungsraum wiedereingeweiht...allerdings wie man auf dem Bild oben gut sieht mit blankem Ziegelstein.

    PS: nebenan ist übrigens ein -zwar moderner- aber schöner Garten: der Kabinettsgarten und da er relativ versteckt liegt ist da meistens so gut wie nichts los... :zwinkern:

  • Zitat von "PB"

    ...Die goldenen Kuppeln waren eigentlich ausgemalt, allerdings fehlen dazu Bilder um sie in die Reko einzubauen...

    PB: Tolle Darstellungen. Besten Dank. Ich hoffe, dass die Hofkirche irgendwann einmal auch von Innen rekonstruiert wird und Klenzes Kirchenbau nicht auf Dauer so verstümmelt erscheinen muß. Prinzipiell scheint dies möglich, da sich die Originalvorzeichnungen zu den Gewölbedekorationen erhalten haben und es auch ein paar Gemäldeansichten gibt, um die Farben der Fresken authentisch nachahmen zu können, seht z.B.:
    http://picasaweb.google.com/kaojuju/HoneymoonMunich#5123894282598999794\r
    picasaweb.google.com/kaojuju/Hon ... 2598999794

  • Nochmal Hackenviertel:
    leider (zumindest aus eigener Anschauung) saniert und nicht abgerissen wird dieses Hochhaus im westlichen Teil der Münchener Altstadt, in dem bis vor einiger Zeit noch u.a. ein Möbelhaus (die wachsen ja heute in alle Richtungen am Stadtrand aus dem Boden) zu finden war.
    Wäre auch ein Kandidat für ein klein wenig Altstadtreparatur gewesen... Der westliche Bereich der Altstadt an der Sonnenstraße und Herzog-Wilhelm-Straße war im 2. Weltkrieg besonders stark von Zerstörungen betroffen und wurde danach ausschließlich modern wiederaufgebaut.

    Auch davon ein paar aktuelle Bilder von dieser wie ich finde ganz besonders trostlosen Ecke bei ebensolchem Wetter.
    Aber bekanntermaßen sind ja die Geschmäcker verschieden und wer weiss, vielleicht wird in 20 Jahren gerade solch eine "Anti-Kuschel"-Architektur reihenweise unter Denkmalschutz gestellt...Eine gewisse Faszination üben solche Bauten innerhalb historischer Altstadtbereiche bei aller Ablehnung und allem Unverständnis zugegebenermaßen schon irgendwie aus:


    "An der Sonnenstraße ist München wirklich Großstadt"


    Nochmals Sonnenstraße, von der manch einer behauptet, nur hier ist München eine Großstadt...

    Claudius Seidl zur Sonnenstraße: "Die Sonnenstraße war schon immer so breit, das war nie eine Altstadtgasse. Auch vor dem Krieg standen da die Klötze ihrer Zeit aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Die Post, ein Ziegelbau von Bürklein, der sich dazwischen erhalten hat, ist der Prototyp des Maximilianstils. Ist der Weg von hier zu den fünfziger Jahren weit? Nö. Die Nachkriegsbebauung der Sonnenstraße ist die Abkehr vom sonst üblichen Restaurieren,von der münchnerischen Kuschelbebauung. Sie ist konsequent modern. Ich bin empfänglich für die modernistischen Reize der Sonnenstraße!"

    Der Link dazu:
    „München verschwindet“ – der Zwischenruf des Feuilletonisten Claudius Seidl galt dem schleichenden Verlust der Nachkriegsmoderne in München."
    siehe unter http://209.85.135.104/search?q=cache…lnk&cd=41&gl=de" onclick="window.open(this.href);return false;\r
    209.85.135.104/search?q=cache:7i ... d=41&gl=de
    auf Page 14 geht es um die Sonnenstraße


    Richtung Karlstor / Neuhauser Straße


    der "Bella-Italia-Pavillon"


    das Stadtsteueramt an der Stelle des wohl eher wenig bekannten, aber wie ich finde sehr eindrucksvollen im Krieg zerstörten Komplex des Josephspitals

  • Nach jahrzehntelangem hin und her wird nun in München endlich ein Dokumentationszentrum über die NS-Vergangenheit der "Hauptstadt der Bewegung" errichtet. Das Gebäude soll direkt neben dem Königsplatz auf dem Gelände errichtet werden, auf dem bis zu Kriegsende das sogenannte "Braune Haus", die NS Parteizentrale stand:

    http://maps.google.de/maps?f=q&source=s_q&hl=de&geocode=&q=m%C3%BCnchen+k%C3%B6nigsplatz&sll=51.151786,10.415039&sspn=21.085965,52.646484&ie=UTF8&ll=48.145684,11.566211&spn=0.002731,0.006427&t=h&z=18\r
    maps.google.de/maps?f=q&source=s ... 7&t=h&z=18

    Der 2008 initiierte Architekturwettbewerb ist nun beendet worden und der Sieger steht fest. Geplanter Baubeginn 2011, Kosten ca. 30 Mio Euros.

    Soweit leider die gute Nachricht....

    ....die Schlechte seht ihr hier:

    http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-40436.html#backToArticle=612049\r
    http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotos ... cle=612049

    und weitere Infos findet ihr hier:

    http://www.muenchen.de/Rathaus/bau/wettbewerb/archiv/ns_dokuzentrum_ergebnisse/303456/index.html\r
    http://www.muenchen.de/Rathaus/bau/wett ... index.html

    http://www.sueddeutsche.de/758381/493/2789949/Ein-Wuerfel-als-Kontrapunkt.html\r
    http://www.sueddeutsche.de/758381/493/2 ... punkt.html


    Es wird also ein bewusst spröder weißer Kubus errichtet werden, der die umgebende Bebauung deutlich überragend und somit auch vom Königsplatz aus schön bewundert werden kann. Auch wenn für eine solche Bauaufgabe sicherlich kein ornamentüberladener Bau geeignet wäre, hätte ich gegen einen ein bisschen ansprechenderen Entwurf nichts gehabt. Schade.

  • Dümmlicher Standard

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Zitat von "MunichFrank"


    Soweit leider die gute Nachricht....
    ....die Schlechte seht ihr hier:

    Och, sehe ich genau anders herum. Mit dem Bau kann ich leben, er hätte viel "kontrastreicher" und "sperriger" werden können, da er ja "weh" tun soll. Von dem Dokumentationszentrum hingegen verspreche ich mir gar nichts. Da wird mit Sicherheit nicht wirklich Geschichte aufgearbeitet oder Zusammenhänge multikausal erläutert, so daß ich wirklich bildungstechnisch bereichert dort herausgehen werde. Vielmehr geht es um eine weitere Gedenk- und Publikationsstätte, einen weiteren Ort, in dem bezahlte Dokumentationsleiter, Pädagogen und Historiker die üblichen geschichtspolitischen Dogmen darreichen werden und durch die dann die Schulklassen geschleust werden sollen.

    Schon diese Zitate beweisen die vorherige inhaltliche Festlegung und Absicht:

    "Eine selbstbewusste und starke Demokratie müsse durch Aufklärung über das Unrecht ein klares Bekenntnis zum "Nie wieder" geben, sagte Bayerns Finanzminister Georg Fahrenschon. Die historische Dokumentation und Aufarbeitung der NS-Geschichte in München sei vor allem mit Blick auf die jüngere Generation von herausragender Bedeutung."

    "Das neue Zentrum sei allerdings nicht der Schlussstein in der Auseinandersetzung mit der Geschichte. Die Arbeit in den Schulen und Stadtteilen gehe weiter."

    "Doch Stadt, Freistaat und Bund, die sich die Finanzierung von rund 30 Millionen Euro teilen, könnten mit dem Entwurf sehr zufrieden sein: `Der Ort der Täter ist besetzt.´"

    Da geht es eben um Machtabsicherung und Dogmenfestlegung (und das in Zeiten eigentlich epochaler Krisen und brechender Gefüge), nicht aber um wirklich freie Forschung oder die echte Suche nach Wahrheit und Hintergründen. Ist eben wie ein schlechter Fernsehkrimi: Man weiß schon, wie alles weiterläuft und ausgeht, wenn man die ersten zwei Minuten gesehen hat.

    Die Masse der Bürger wird desinteressiert mit der Schulter zucken. Aber natürlich wird es keiner wagen, etwas dagegen zu sagen. Denjenigen würde nämlich der geballte Zorn treffen, setzt er sich doch dem Verdacht aus, etwa ein Adolf-Sympathisant oder Unmensch oder sonst ein ganz übler Geselle zu sein. Und sie würden alle wütend rufen: "Halt doch deinen Mund! Was willst du denn?"

    Mich interessiert das schon lange nicht mehr. Schlagt mich tot. Es ist mir egal.

  • In diesem Fall habe ich kein Problem mit dem geplanten Neubau. Ich kann das sogar gut verstehen, dass man dort einen Autisten hinsetzt, der mit dem übrigen Platz nichts zu tun haben will. Auch wenn die meisten der umliegenden Gebäude nicht erst in der Nazizeit erbaut wurden, sondern schon vorher: Der Königsplatz und seine Randbebauung, v.a. aber der direkte Standort spielten damals eine wichtige Rolle. Von daher ausnahmsweise mal :daumenoben: zu dieser Fassade.

  • Zeno: Wenn ich den von mir erzeugten Google maps Link aufrufe ist auf der rechten Seite das Braune Haus markiert. Aber deine Links zeigen die genaue Stelle noch mal deutlicher.
    Ich verstehe durchaus, dass eine gefällige Architektur für diese Bauaufgabe nicht gewollt ist. Und man muss neidlos zugeben, dass unsere modernistischen Architekten für eine solche Bauaufgabe ideal geeignet sind: häßlich bauen können sie. Von daher muss man wahrscheinlich sagen: Aufgabe glänzend erfüllt :zwinkern:

  • Das Problem dieser Fassade wird in dem Artikel ganz genau auf den Punkt gebracht:

    Zitat

    Besonders stolz sind die Planer auf die Fassade, die aus transparenten Formsteinen und Glas bestehen soll – das erinnert an DDR-Kaufhausfassaden der 60er-Jahre oder die norddeutschen Horten-Kaufhäuser aus der gleichen Zeit.


    Quelle: http://www.tz-online.de\r
    http://www.tz-online.de
    Dem ist nichts hinzuzufügen.

    VBI DOLOR IBI VIGILES