München - außerhalb der Altstadt

  • Sehr schöne und löbliche Fassadengestaltungsaktion - aber der Umstand, wie hier mal wieder der Stammieter zur kaputten Geldmaschine degradiert und einfach so übergangen wird, ist ja völlig unter aller Sau und bringt jedwelche Art von Sanierung in Verruf. Wirklich bedauerlich und schändlich. In der Innenstadt wird weiter vor sich hingeklotzt, und weiter außerhalb wird der Lebensstandard des Normalbürgers noch ein wenig untragbarer. So gut ich die Ambitionen auch finde - dann lieber noch ein paar Jahrzehnte im Durchschnittszustand mit Rücksicht auf die Mieter.

    Form is Function.

    "Fürchte nicht, unmodern gescholten zu werden. Veränderungen der alten Bauweise sind nur dann erlaubt, wenn sie eine Verbesserung bedeuten, sonst aber bleibe beim Alten. Denn die Wahrheit, und sei sie hunderte von Jahren alt, hat mit uns mehr Zusammenhang als die Lüge, die neben uns schreitet."

    Adolf Loos (Ja, genau der.)

  • Flemingstraße 1

    Ich weiß nicht, ob über dieses Objekt bereits schon mal berichtet wurde ...

    das Objekt Flemingstraße 1 in München Herzogpark ist tatsächlich ein Neubau, Architekt Franz Hesel


    http://www.architekt-hesel.de/referenzen_wa_flemingstr.html


    und wird von der Ritter finest real estate Gruppe vertrieben


    http://www.ritter-projekte.de/objekte/refere…1-muenchen.html

    Einmal editiert, zuletzt von Stephan Riedel (14. Oktober 2013 um 18:34)

  • Dafür wird am Herzogpark das über 100 Jahre alte Wirtshaus im Grüntal demnächst abgerissen und durch Eigentumswohnungen ersetzt.

    http://www.sueddeutsche.de/muenchen/gruen…arten-1.1360035


    Zugegeben, überall anders wären wir froh um solche Neubauten aber in München wird wenig Wert auf historisches gelegt und vor allem immer mehr verdichtet. Derzeit wird ja auch viel über die Verdichtung in den Gartenstädten diskutiert, wo viele unscheinbare 20er und 30er Jahre-Häuser mit Traumhaften Gartengrundstücken verschwinden und durch Mehrfamilienhäuser ersetzt werden.


    Nach 3 Jahren München sind meine Freundin und ich wieder drauf und dran, nach meiner Promotion wieder Richtung Norden zu ziehen. So schön Stadt und Lage auch sind, ein Stadtbahnen EFH aus den 20ern mit großem Garten wird hier niemals bezahlbar sein... Dann doch lieber etwas länger zum Wandern und Skifahren anreisen.


    Viele Grüße
    Michael

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Tja, trotz gesammelter Millionen konnte man die Gaststätte offenbar nicht erhalten.

    http://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenc…ental-1.1041534

    Wobei man sagen muss, dass architektonisch da offenbar nicht viel verloren geht. Zumal die Neubebauung passabel ist. Es geht wohl eher um den gemütlichen Ort im Grünen, der vielen Menschen schöne Stunden bereitete, also ein Stück Wirtshauskultur. Tja, der Immobiliendruck ist eben in München enorm. Hoffentlich verliert die Stadt dadurch nicht ihre Seele.

  • Wenn ich hier nicht so verwurzelt wäre, würde ich auch längst wegziehen. Die Lebenskosten, alles wird zugebaut, der Straßenverkehr etc, eine einzige Katastrophe... Andererseits, die Berge brauche ich zumindest nah und M hat natürlich auch nach wie vor schon noch ein paar positive Seiten...

    Das Grüntal an sich ist kein sonderlicher Verlust, aber eben das überall mit Wohnungen voll bauen, das ist schon sehr schlimm geworden.

  • Also Booni, wenn Du die Möglichkeit hast, wieder in Deine Heimatstadt oder jedenfalls Heimatregion zu ziehen, was gibt es dann noch zu überlegen? Ich würde auch nicht unnötig woanders rumhängen, wenn ich wieder nach Hause kann.


  • Das Grüntal an sich ist kein sonderlicher Verlust, aber eben das überall mit Wohnungen voll bauen, das ist schon sehr schlimm geworden.


    Diese Einstellung ist nun wiederum schwerlich nachvollziehbar. Auf der einen Seite (das verständliche) Gejammer über den konstanten Zuzug und dadurch verbundene Preissteigerungen - dann soll aber doch bitte bloß nicht neu gebaut werden? Das geht nicht zusammen.

    München muss Stadt weiter bauen. So wie man es auch im 19. Jahrhundert gemacht hätte. In Blockrand, urban. Das Angebot an "Stadt" ist in München relativ begrenzt, davon muss es mehr geben. Schluss mit dem Weiterbauen von Siedlungsbrei, Sozialsiedlungen, dämlichen Reihenhäusern und Einfamilienhäuschen in bester zentraler Lage und um das Zentrum herum!

  • Ja bitte. Das würde München sehr bekommen, wenn es wieder weniger Einwohner gäbe.

    Ich nehme das mal nicht persönlich ;) - 2 Jahre bin ich allerdings noch hier unten. Wobei ich ursprünglich nicht einmal nach München wollte und nur wegen dem Job gekommen bin - kenne jedoch sehr viele Menschen, die von woanders nach München ziehen und dafür sogar weniger attraktivere Stellen annehmen, Hauptsache in München leben.


    München muss Stadt weiter bauen. So wie man es auch im 19. Jahrhundert gemacht hätte. In Blockrand, urban. Das Angebot an "Stadt" ist in München relativ begrenzt, davon muss es mehr geben. Schluss mit dem Weiterbauen von Siedlungsbrei, Sozialsiedlungen, dämlichen Reihenhäusern und Einfamilienhäuschen in bester zentraler Lage und um das Zentrum herum!

    Genau das wird aktuell gemacht, die für München so charakteristischen Gartenstädte um das Zentrum, großes Grundstück mit Kaffeemühlenhäusern aus den 20er-50er Jahren werden stark verdichtet um mit Allerweltsarchitektur zugebaut. Zwar keine Blockrandbebauung, das würde jedoch auch komisch aussehen, da bisher nicht jeder Eigenheimbesitzer an Investoren verkauft. Ich glaube, Freiflächen für Wohnungen hat München durchaus und wird sie auch bebauen. Interessant finde ich, wie die Stadt den zunehmenden innerstädtischen Verkehr in den Griff bekommen will. Von Neuhausen nach Garching gibt es keine entspannte Möglichkeit, ich habe nur die Wahl zwischen überfüllten Straßen und überfüllter U-Bahn, wobei letztere schon ziemlich hoch getaktet ist, das innerstädtische Straßennetz ist auch nicht mehr groß ausbaubar (und würde auch aktuellen Trends im Städtebau wiedersprechen).

    Bezüglich der Glockenbachsuiten bin ich mal gespannt, wie es am Ende wirkt. Es ist ja selten, dass es zwei Visualisierungen zu einem Gebäude gibt, beim Josef-Pschorr-Haus in der Innenstadt lagen die Architekten ja ziemlich daneben mit ihrem Rendering.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Ich erhielt heute folgende Nachricht, welche ich gern weitergeben möchte, in der Hoffnung, daß sich reichlich Münchner Stadtfreunde eintreffen mögen:

    Die Petition ist hier zu finden: http://www.arcor.de/home/link.php?…cc501e6597c6ec4[/quote]

  • Die 6 Kastanien wurden inzwischen in einer "Nacht und Nebel Aktion" gefällt - diese gibt es nun nicht mehr. Der Rest wird wohl auch bald verschwinden um dort teuren Luxuswohnungen in einem einfallslosen Glas-Stahl-Betonbunker Platz zu machen. Leider ist das nur "die Spitze des Eisberges". architektonische so wie bauliche Untaten finden leider nach wie vor statt. Hier entscheidet der Investor, die Bevölkerung wird nicht gefragt,

    Ich denke aber trotz alledem unser "Horrortrip" (ich schätze mal es waren an die 200 Münchner) wird mal einige Abgeordnete und vor allem Münchner Bürger wachrütteln, daß wir uns die Verschandelung unserer Stadt (Städte) nicht mehr länger bieten lassen.

  • In der Nähe des Stiglmaierplatzes, Schleißheimer - Ecke Rottmannstraße soll dieses Gebäude fallen:

    geplant ist an dieser Stelle ein Betonbunker:

    Einmal editiert, zuletzt von OberstMadig (8. November 2014 um 09:27)

  • Na herzlichen Glückwunsch zu der glorreichen Entscheidung hier der Stadtreparatur entgegen zu wirken. Was für ein billig wirkendes Kästlein, dem man den Unwillen des Architekten/und des Bauherren sich hier pfleglich ins Viertel einzufügen und die Profitmaximierung in der Wohnraumnutzung ansieht.

    :daumenunten:

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Architektonisch scheint Deutschland überall außer Berlin Provinz zu sein.

    Ja, leider. Und München, so scheint mir, ist da so ziemlich an der Spitze damit. Hier ein interessantes und auch zugleich trauriges Video darüber:

    Externer Inhalt www.youtube.com
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  • In der Nähe des Stiglmaierplatzes, Schleißheimer - Ecke Rottmannstraße soll dieses Gebäude fallen: ...geplant ist an dieser Stelle ein Betonbunker:

    Der Abriss wäre ja noch nicht das schlimmste, trifft er offenbar nicht das ansehnlichste Haus. Aber was als Ersatz kommt, ist eine austauschbare Investorenkiste, die München wieder mal beliebiger macht. Nein, danke.

  • Das sehe ich ebenso, Heimdall. Daß sich ein Gebäude mitunter nicht mehr retten läßt und möglicherweise auch vom Einsturz bedroht ist, ist ja eine traurige Tatsache, welche wohl zwangsläufig zum Abriß führt. Jedoch gäbe es auch hier Möglichkeiten, das marode abgebrochende Gebäude zu ersetzen, daß es selbst in München möglich ist, zeigt das Foto anhand der Walserstraße (Haidhausen)

    Den arg entstuckten abgerissenen Vorgängerbau kann man noch auf Google Maps besichtigen. Hier war der Abriß des alten Gebäudes einmal keine schlechte Nachricht, da der Neubau dem ursprünglichen alten Haus mehr gerecht wird.

    Einmal editiert, zuletzt von OberstMadig (27. November 2013 um 19:01)