München - außerhalb der Altstadt

  • Der neue Hirmer ist eigentlich eine Fechheit, sofern denn zuvor versprochen wurde, dass keine städtebauliche Verschlechterung gegenüber dem alten Zustand eintreten würde. Der Staffelgiebel sollte unbedingt nachträglich wiederhergestellt werden und der Bau wieder sein warmes Gelb erhalten. Der Erker ist natürlich ein herber Verlust, aber wohl schwer im Nachhinein noch hinzuzufügen.

    Mit dem Neubau in der Sendlinger Straße ist freilich auch keinerlei Verbesserung in der Münchner Altstadt zu erreichen. München wie es leibt und lebt...

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Gut ist, dass das Gebäude nach all den Jahren des schleichenden Verfalls endlich gerettet scheint und saniert wird. Da ist mir erst mal egal, dass das Gebäude für die Präsentation irgendeines modernistischen Quatschs, d.h. eines "Kunstwerks" des Minimalisten Walter De Maria genutzt werden soll.

  • Quote from "MunichFrank"

    deutlich weniger störend als viele andere modernistische Bauten in der Nachbarschaft.


    Zum Beispiel der Wahnsinn gegenüber! Aber städtebauliche Kriterien gibt es eben nicht, sonst würden nicht in Nürnberg gerade die annehmbaren Nachkriegsbauten oder in Schweinfurt gerade die letzten erhaltenen Vorkriegsgebäude zwischen derben Nachkriegsbaracken abgerissen werden.

    Deutschland ist zugepflastert mit grausigstem Unrat, aber es trifft viel zu oft die, die eigentlich gar nicht so schlimm sind.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Quote from "youngwoerth"

    Zum Beispiel der Wahnsinn gegenüber!...

    Exakt, aber leider nicht das einzige Beispiel.

  • Scheint so, als wäre den Münchnern ihre schöne, doch relativ gut aus der Zerstörung gerettete Stadt langsam zu Kopf gestiegen, wenn sie jetzt glauben an allen Ecken verschlimmbessern zu müssen. Echt traurig... :(

  • "Weg mit dem alten Kram!" ist auch in München Parole. :(

    Quote

    Strauß-Schwiegertochter Gabriele verkauft an Investor, jetzt kämpfen Nachbarn gegen Neubau: Zu viel Beton, zu wenig Grün
    Streit um Abriss der Michaeliburg


    http://www.tz-online.de/aktuelles/muen…urg-374705.html

    Die dort geplanten neuen Wohnwürfel:
    http://www.poettinger.com/trudering.html

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Ohne jede Scham wird von der Straußin eiskalt gewinnorientiert argumentiert. Dass das Gebäude an sich einen erhaltenswürdigen städtebaulichen und architektonischen Wert darstellen könnte, wird nicht einmal ansatzweise erwogen. Dass die Nachfolgebauung eine Zumutung für das Stadtbild sein wird, scheint weder die Auftraggeberin noch die Politik zu stören. Und "historisierend" ist in der Hauptstadt des "Kulturstaats Bayern", der gerne lauter als alle anderen "Heimat" schreit, womöglich mittlerweile bereits ein Schimpfwort...

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Hallo,

    Weiß jemand, wo ich Information und Bilder finden kann über das Palais Piosaque de Non in München? Es soll zerstört worden sein in Zweiten Weltkrieg? Es wurde gebaut durch den Architekten Cuvilliés, der auch am Schloss in Brühl und an der Münchner Residenz gearbeitet hat.

    ipflo

  • In der Zwischenzeit habe ich etwas mehr info gefunden:

    Es hat in der heutigen Theatinerstraße gestanden haben:

    http://www.jc-r.net/muenchen/piosasque.html

    Quote

    Zu den bedauernswertesten Verlusten architektonischer Natur, die den Verwüstungen des zweiten Weltkriegs in München geschuldet sind, gehört zweifellos das Palais Piosasque de Non. Kurfürst Max III. Joseph schenkte dem Hauptmann der Leibwache und Generalwachtmeister Joseph Graf Piosasque de Non das Grundstück in der äußeren Schwabinger Gasse, der heutigen Theatinerstraße 16, die nun in der Hauptsache von Gebäuden aus den Fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts geprägt ist. Auf diesem sehr tiefen Grundstück wurde von 1726 bis 1732 nach Entwurf von François de Cuvilliés dem Älteren ein Palais mit sieben Fensterachsen zur Straße errichtet. Die Fassade zeigte, wie alte Photographien belegen, ein mit einer flachen Putzrustika versehenes Erdgeschoß mit Segmentbogenfenstern in den Seitenteilen. Im Mittelteil mit zentralem Portal trugen vier Säulen auf Sockeln den Balkon vor dem Mittelsalon des Obergeschosses. Das zentrale Fenster über dem Portal war zu beiden Seiten mit Säulen eingefaßt; ein Motiv, das an den Palazzo Farnese in Rom erinnert. Jedes der beiden Obergeschosse hatte einen eigenen Formenkanon: waren im ersten, mit plastischer, schwerer Ornamentik versehenen Obergeschoß die Seitenteile mit Rundbogenfenstern auf breitem Sockelband versehen und der Mittelteil mit Segmentbogenfenstern, so war es im niedrigeren zweiten Stock mit seinen leichten Rocailledekorationen umgekehrt. Der Mittelteil wurde durch einen mit Doppelwappen versehenen Giebel ähnlich dem des Palais Holnstein abgeschlossen. An der gesamten Fassade ließ sich das Kriegshandwerk des Bauherren in Form diverser Trophäen, besonders in der Portalzone, ablesen.
    Eine Photographie von 1891, die unter anderem bei Braunfels wiedergegeben ist, zeigt noch den Originalzustand der Fassade; um 1900 wurde das Erdgeschoß durch den Einbau riesiger Schaufenster vollkommen entstellt.
    Der durch eine Bauaufnahme des Jahres 1808 überlieferte, exzellente und an Pariser Vorbildern geschulte Grundriß bedarf einer genaueren Analyse. Von der Straße gelangte man in ein erstes, ovales Vestibül, danach in ein rundes, in dem man die Kutsche verließ. Über einige Stufen betrat man einen achteckigen konkaven Raum mit der Büste des Kurfürsten an der Stirnseite, danach erst - über weitere Stufen - das Treppenhaus, welches in das Obergeschoß führte. Hinter dem Hof des Erdgeschosses befanden sich Stallungen. Das Obergeschoß zeigte zwei repräsentative Räume zur Theatinerstraße sowie drei zum Hof. Über eine Treppe im hinteren, privaten Teil war das zweite Geschoß zu erreichen.
    Von den Innenräumen haben sich bedauerlicherweise weder Zeichnungen noch Photographien erhalten.

    Leider habe ich noch keine Abbildungen gefunden

    ipflo

  • Im Bildindex (Bildarchiv Foto Marburg) gibt es zumindest eine Ansicht vor dem Umbau, außerdem noch ein Bild nach der Kriegszerstörung - leider gilt bei diesem wieder einmal: "Wie Sie sehen, sehen Sie nichts."

    (http://www.bildindex.de, weiter auf: Orte / Deutschland / M / München / Privater Profanbau / Wohnbau / Häuser und Palais mit Eigennamen / P-R / Treffer 12-13)

  • Und hier kann man erkennen, warum da nichts übergeblieben ist - der Block wurde regelrecht pulverisiert.


    Bild von LIFE bei Google

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Es gibt so viele verschiedene Threads über München - vielleicht könnten die Moderatoren die anderen Beiträge hierher kopieren (Alter Hof, Residenzpost usw.)?

    Ich fange jetzt mit einem - hoffentlich - erfreulichem Projekt in der Neuhauser Strasse an:

    München-Altstadt, Neuhauser Strasse: Karstadt "Haus am Dom"


    [...] (siehe http://www.architekturforum.net/viewtopic.php?f=40&t=3230">viewtopic.php?f=40&t=3230)

    Moderationshinweis (Zeno):
    Sich auf den jeweils anderen Strang beziehende Textabschnitte des duplizierten Themas gelöscht

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Quote

    Bunte Ziegel aufs Dach
    Münchner Ludwigskirche wird restauriert

    Für fast 1,4 Millionen Euro wird das Dach der Münchner Ludwigskirche saniert. Buntglasierte Dachziegel aus der Pfalz sollen nach rund 200 Jahren wieder für das orginale Aussehen sorgen.

    Das Dach der klassizistischen Ludwigskirche wird zur Zeit nach historischen Originalplänen neu gedeckt. Dabei hat sich das Erzbistum München und Freising dafür entschieden, buntglasierte Ziegel wie in den Originalentwürfen des Hofarchitekten Friedrich von Gärtner zu verwenden.

    Fast 1,4 Millionen Euro wird die Sanierung des Daches, der von König Ludwig dem I vor fast 200 Jahren erbauten Kirche, gleich neben Universität und Staatsbibliothek, kosten. Die bunt glasierten Dachziegel werden nach Entwürfen aus dem 19. Jahrhundert in einer Werkstatt in der Pfalz hergestellt, das Stück zu 14 Euro. Bei der Restaurierung hat auch die Bayerische Staatsbibliothek geholfen, die 50 der bunten Dachziegel bezahlt hat. Diese Geste soll an eine Kriegsnacht im Jahr 1943 erinnern, in der die Ludwigskirche zu einer Zufluchtsstätte für die Bücher der Staatsbibliothek geworden war. In der Nacht auf den 10. März stand die Staatsbibliothek nach einem Bombenangriff in Flammen.

    Hunderte von Helfern bildeten damals eine Menschenkette und transportierten die Bücher vom brennenden Staatsarchiv hinüber in die Ludwigskirche.

    Quelle: http://www.br-online.de\r
    http://www.br-online.de

    Einige Bilder gibt es im DAF: http://www.deutsches-architektur-forum.de/forum/showthre…?t=3396&page=24

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Quote

    Bunte Ziegel aufs Dach
    Münchner Ludwigskirche wird restauriert

    Für fast 1,4 Millionen Euro wird das Dach der Münchner Ludwigskirche saniert. Buntglasierte Dachziegel aus der Pfalz sollen nach rund 200 Jahren wieder für das orginale Aussehen sorgen.

    Das Dach der klassizistischen Ludwigskirche wird zur Zeit nach historischen Originalplänen neu gedeckt. Dabei hat sich das Erzbistum München und Freising dafür entschieden, buntglasierte Ziegel wie in den Originalentwürfen des Hofarchitekten Friedrich von Gärtner zu verwenden.

    Fast 1,4 Millionen Euro wird die Sanierung des Daches, der von König Ludwig dem I vor fast 200 Jahren erbauten Kirche, gleich neben Universität und Staatsbibliothek, kosten. Die bunt glasierten Dachziegel werden nach Entwürfen aus dem 19. Jahrhundert in einer Werkstatt in der Pfalz hergestellt, das Stück zu 14 Euro. Bei der Restaurierung hat auch die Bayerische Staatsbibliothek geholfen, die 50 der bunten Dachziegel bezahlt hat. Diese Geste soll an eine Kriegsnacht im Jahr 1943 erinnern, in der die Ludwigskirche zu einer Zufluchtsstätte für die Bücher der Staatsbibliothek geworden war. In der Nacht auf den 10. März stand die Staatsbibliothek nach einem Bombenangriff in Flammen.

    Hunderte von Helfern bildeten damals eine Menschenkette und transportierten die Bücher vom brennenden Staatsarchiv hinüber in die Ludwigskirche.

    Quelle: http://www.br-online.de

    Einige Bilder gibt es im DAF: Kleinere od. resonanzarme Projekte - Seite 24 - Deutsches Architektur-Forum

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker