• Dem Artikel zufolge geht es aber nicht nur um Solarzellen auf Dächern, sondern auch an der Fassade - gerade in diesem speziellen Fall:

    Zitat

    Beispielsweise sollten die aus den 30er Jahren stammenden Marmorplatten durch Sandstein ersetzt, neue Sprossenfenster eingebaut und „intelligente Solarzellen, die sich nach der Sonne drehen“ an der nach Süden ausgerichteten Fassade angebracht werden.


    So etwas darf in der Altstadt keinesfalls genehmigt werden! Über Dächer lasse ich eventuell mit mir reden, aber nicht über Fassaden! Außerdem frage ich mich: wofür will sich Bernet den Aufwand mit neuen Sprossenfenstern und Sandstein anstatt des jetzigen Marmors leisten, wenn er die Fassade danach wieder durch Solarzellen verschandeln will? Fassade und Fenster sind anscheinend sowieso sanierungsbedürftig. Er verwendet das jetzt nur als Druckmittel, um die Solarzellen eventuell gegen den Denkmalschutz durchdrücken zu können. Aber ich behaupte einfach mal, ohne eine Simulation des geplanten Zustands gesehen zu haben, daß der jetzige sanierungsbedürftige Zustand für das Stadtbild besser ist als der geplante sanierte mit Solarzellen.

    Als aus seiner Sicht positives Beispiel erwähnt Bernet Freiburg:

    Zitat

    Bernet verweist auf das Beispiel Freiburg, wo die Nutzung der erneuerbaren Energien ganz anders gehandhabt wird.


    Ich kenne mich in Freiburg nicht aus, deshalb meine Frage: wurden dort schon Solarzellen an einer Fassade in vergleichbarer Situation genehmigt?

    (beide Zitate aus dem bereits oben verlinkten Artikel http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=542702&kat=11&man=2 aus der NZ vom 05.09.2006)

  • freiburg wird hier fälschlicherweise in verbindung gebracht.
    zwar gilt die breisgaumetropole als "solarstadt", aber an
    historischen fassaden sind mir solaranlagen bisher nicht aufgefallen.
    vor der stadt gibt es natürlich einige beispiele von gebäuden,
    welche als innovative beispiele der solartechnologie gelten können.

  • Nicht schlecht, freut mich für dich! :)
    Und, deine Seite hat die Aufmerksamkeit auch durchaus verdient.
    Ganz nebenbei wird dann im Artikel auch mal wieder eine Lanze pro Pellerhaus gebrochen. ;)

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Zitat

    Ganz nebenbei wird dann im Artikel auch mal wieder eine Lanze pro Pellerhaus gebrochen.

    Ich hatte natürlich eine Menge mehr darüber erzählt, warum man selbstverständlich rekonstruieren soll, aber das konnte natürlich nicht alles berücksichtigt werden. Ich habe mich jedenfalls über die Gelegenheit gefreut, öffentlich pro Reko Stellung nehmen zu können. Und im Original sieht der Artikel noch besser aus, das Bild vom Pellerhof ist dabei ziemlich groß. In ein paar Tagen habe ich ihn gescannt und werde ihn auf meine Website stellen.

  • baukunst:

    Ich habe jetzt mal nach längerer Zeit wieder auf die Homepage geschaut und festgestellt, daß inzwischen anscheinend die Liste der Bauwerke ziemlich komplett ist und Du jetzt dazu übergegangen bist, die Artikel zu vertiefen. Exemplarisch hierfür ist der sehr ausgewogene Text über die Zollhaussiedlung.
    Inzwischen sind ja auch wirklich viele (und - fast - alle wichtigen) Gebäude enthalten und eine weitere Verlängerung der Liste wäre für die Übersichtlichkeit auch nicht gerade von Vorteil. Ein Gebäude vermisse ich aber: das Schneckendorfsche Rathaus. Findest Du nicht, daß es aufgeführt werden müßte? Durch den Standort am Hauptmarkt, dessen Nordseite es komplett einnimmt, ist es sicher für die Nürnberger und noch mehr für Touristen eines der präsentesten 50er-Jahre-Gebäude in der Altstadt. Und unter den großen, repräsentativen Bauten dieser Zeit gehört es sicher auch zu den besten.
    Ansonsten kann ich Dir nur noch viel Spaß beim Erstellen weiterer ausführlicher Artikel wünschen - aus reinem Egoismus :gg: .

  • Ja, das stimmt. Das neue Rathaus ist in Arbeit, außerdem (ich darfs im Forum hier gar nicht sagen :zwinkern:) einige Bauwerke der Gegenwartsarchitektur.
    Das Vorhandene muß großteils auch noch vertieft werden. Vom Umfang her habe ich mir zum Ziel gesetzt, die Artikel ungefähr so umfangreich wie die Beiträge über die Schwedenhäuser oder das Hotel Deutscher Kaiser zu machen. Einiges wird auch wieder herausfallen oder auf die Wartebank verschoben, befürchte ich. Arbeit und Ideen gibt's genug.

    Ich freue mich jedenfalls, daß die Website so viele interessiert, das hätte ich ursprünglich nie gedacht. :D

  • Zitat von "baukunst-nbg"

    Ja, das stimmt. Das neue Rathaus ist in Arbeit, außerdem (ich darfs im Forum hier gar nicht sagen :zwinkern:) einige Bauwerke der Gegenwartsarchitektur.


    Freut mich. Ich bin dann schon mal gespannt, was Du uns an Gegenwartsarchitektur präsentieren wirst. Die aufsehenerregendsten und meistdiskutierten Sachen der letzten zehn Jahre - Neues Museum, Dokuzentrum, Künstlerhauskopfbau - sind ja schon drin.

    Zitat von "baukunst-nbg"

    Arbeit und Ideen gibt's genug.


    Das glaube ich!

  • Hallo,

    Die Klarakirche läßt ja momentan eine Sanierung über sich ergehen. Hat jemand zu dieser Sanierung genauere Pläne? So viel ich weiß soll es innen 'zeitgemäß' erneuert werden, nur was genau hat das zu bedeuten? Quadratisch-praktisch-billige Altäre, die man als "modern" bezeichnen kann, oder eine Sanierung ohne dem historischen Stand der Kirche zu schädigen?

    Zudem würde mich mal interessieren ob es noch Pläne für die Egidienkirche gibt. Diese einst schöne, einzige barocke Kirche in Nürnberg hat ihr inneres Gesicht ja fast vollkommen verloren. Nur ein Teil der Stuckierung wurde wiederhergestellt. Dafür muß das Hauptschiff des barocken Baues als Museum für "moderne Kunstinstallation" (oder sollten wir den Begriff "entartete Kunst" wieder einführen. +g+) herhalten. Mich würde jedoch interessieren ob es in den letzten Jahren mal Pläne gab die Kirche wieder orginalgetrau mit Stuck zu verschönern.

    Außerdem ist beim Platz neben der Sebalduskirche ein Umriß eines Gebäudes zu erkennen, der in das Pflaster eingebracht wurde. Darauf steht, daß dort einst eine Kapelle stand, die dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer fiel und es an den nachfolgenden Generationen liegt diese wieder aufzubauen. Bedauerlicherweise vergaß ich den Namen. Hat jemand Bilder von dieser Kapelle?

    Vielen Dank für eure Hilfe.

    mfg
    Chris

  • Herzlich willkommen im Forum, Chris!

    Sehr gut, Verstärkung für die Nürnberg-Fraktion! :zwinkern:

    Über die Klarakirche stand mal was vor einigen Monaten in der Zeitung. Was die eigenartige "Holzkapsel" werden soll, kann ich mir auch nicht vorstellen. Hier kann man den Artikel finden:

    http://www.st-klara-nuernberg.de/presse.html#

    Er heißt: "Ein Spagat zwischen Tradition und Moderne"

    Egidienkirche: Hierzu ist mir kein Plan bekannt, die Ausstattung wiederherzustellen. Neben den finanziellen Problemen, die schon ohne weiteres enorm wären, kommt hinzu, daß die evangelische Kirche besonders knapp bei Kasse ist, und auch die Pfarrei auflösen wollte.

    Besonders problematisch ist aber die Wiederherstellung der Ausstattung immer. Lassen sich Gebäude noch einigermaßen gut nachbauen, so ist die Rekonstruktion von bildender Kunst wegen des hier besonders ausgeprägten individuellen Ausdrucks des jeweiligen Künstlers kaum mit dem Anspruch möglich, etwas "wieder"herzustellen. Um dem Künstlergenius nicht zu nahe zu treten und sein Werk zu verwässern, empfinden es viele als befriedigender, von einer Annäherung an das Werk - hier Donato Polli - Abstand zu nehmen und lieber eine abstrakte Lösung zu schaffen. Hier scheiden sich natürlich die Geister, und in diesem Forum wird über genau dies viel diskutiert.

    Bilder gibt es noch, Pläne sind mir nicht bekannt.

    Schau mal unter bildindex der Kunst und Architektur">bildindex der Kunst und Architektur -> Orte -> Nürnberg -> Sakralbau -> St. Egidien

    Dort gibt es auch eine Menge Bilder der bereits im Oktober 1944 zerstörten Moritzkapelle auf dem Platz nördlich von St. Sebald.

  • Ja, die Nürnbergfraktion braucht natürlich Verstärkung. ^^

    Das mit der Klarakirche klingt ja weniger vielversprechend. Ich meine sie war ja noch nie so reich ausgestattet wie Lorenz, Sebald und Co, trotzdem muß man sie nicht als Versuchskaninchen für moderne Kunst in mittelalterlichen Kirchen hernehmen. Das mit dem Metall im Pflaster klingt ja sehr merkwürdig, genauso wie dieses Glaszeugs. Aber ich will jetzt mal kein Vorurteil fällen. Erst einmal abwarten, und dann schauen, ob ich diese Kirche jemals wieder besuchen werde.

    Die Seite mit den Bilderarchiven über Nürnberg ist sehr schön. Die volle Pracht von St. Egidien hätte ich gerne mal erlebt. Nur schade, daß sie, wie fast die gesamte Nürnberger Altstadt dem Krieg zum Opfer fiel. Die Schwierigkeit mit den Nachbildungen von Stukkaturen und Fresken halte ich für verständlich, trotzdem empfände ich auch schon eine Annäherung daran als ein Erfolg, da man von dem platten, grauweißen Kirchenschiff regelrecht erschlagen wird. Jedoch wird das wohl einer der unwahrscheinlichsten Rekonstruktionsprojekte in Nürnberg bleiben.

    Die Moritzkapelle war ja verhältnismäßig unscheinbar. Weißt Du ob es mal Pläne gab diese wiederherzustellen, oder dient die Inschrift am Boden inzwischen nur noch als Denkmal?

    Mfg Chris

  • Eine Frage, die mich schon länger beschäftigt:

    Die Nürnberger Altstadtfreunde haben es sich zur Aufgabe gemacht, historische Altbausubstanz wieder instand zu setzen sowie verborgenes Fachwerk freizulegen. (richtig?)

    Sind die Altsstadtfreunde aber auch bereit den Weg von Rekonstruktionen zu gehen, wenn einmal pro futuro sich eventuell die Möglichkeit dazu ergibt?

  • Der kaum noch erkennbare Stumpf eines Gründerzeit-Gebäudes wird abgerissen:

    Galerie für Leseratten
    Neue Stadtbibliothek: Glasfront zur Pegnitz - Teilabriss

    http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=597147&kat=10

    Vielleicht wird es ja der große Wurf :augenrollen:
    Wie ich die Architekten kenne, sehen diese es überhaupt nicht ein, über weit hergeholte Bezüge hinaus wirklich auf die umliegende, teils mittelalterliche Bebauung Rücksicht zu nehmen. Vielmehr sind wieder erschlagend große Glasfronten zu befürchten, die den Insassen einen schönen Blick auf die Burg bieten, aber den Menschen auf der Burg den Blick auf die Altstadt verbeuteln.

    Ich meine eher, daß die Instandsetzung des Luitpoldhauses nach ursprünglichem Vorbild (mit Neurenaissancegiebel) an dieser Stelle der Stadt besser tun würde.
    Schließlich steht nebenan ein fast zeitgleiches Bauwerk, das Gewerbemuseum. Das Cinecitta ist schon ein aktueller Akzent, der nicht noch Verstärkung braucht.
    Zudem ist die historistische Architektur eine bessere Brücke zwischen dem Vorhandenen.

  • Hallo Juergen,

    schoene Seite, herzlichen Glueckwunsch!!

    Viele Gruesse,

    marc

    PS.:
    Hast Du mehr info zu dem projekt mit der tollen Glasfassade?
    Kann man da was verhindern? Immer wieder GLAS GLAS GLAS...