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  • Ich hatte kürzlich die Gelegenheit, Nürnberg genauer zu begutachten und muss sagen: Überraschung gelungen.
    Die alten Bilder von schmutzig-braunen Häusern, unfreundlichen Leuten mit Vorurteilen und altbackenen Läden sind nun ausgetauscht durch die schönen Eindrücke der in Sanierung befindlichen Burg mit ihrem vom Schwarz behutsam befreiten Bergfried, den edlen Fachwerkfarben und gut aussehenden Hinweistafeln, die ein absolut stimmungsvolles Gesamtbild geben, dass einen sehr berühren kann.

    Dazu eine Stadtstruktur, die gewachsenes erlebbar macht - der Pellerhof ist jetzt schon jeden Besuch wert!
    Danke für die tolle Beleuchtung! Gegenüber wird gerade ein Barockbau fertig saniert. Und auch am Alten Markt jede Menge Baugerüste und frische Farben.

    Und dort - auf dem Christkindlesmarkt - hört man sogar:
    "Hoffentlich reißen die bald diese 60er-Jahre-Bauten ab und rekonstruieren hier, dann wird es so wunderschön wie in Dresden". Verkehrte Welt - vor 30 Jahren hätte man das nie geglaubt, dass das mal jemand sagt.

    Also Glückwünsche nach Nürnberg, fröhliche Weihnachten und auf ein noch schöneres Deutschland in 2019.

  • Das klingt ja mal nach einem gelungenen Ausflug.:)
    Dennoch gibt es in Nürnberg schon noch ein paar Dinge zu kritisieren: Mich stört z.B. die "Brache" mit dem Museumsneubau und dem Parkhaus samt der von Autos befahrenen Straße in der südlichen Sebald zwischen Henkersteg und dem beginnenden Burgviertel. Entlang der Pegnitz bei der Fleischbrücke gibt es neben sehr schönen auch manch grausames Gebäude, das den Gesamteindruck leider wieder herunterzieht.
    Und vor allem: In Nürnberg hat man nach dem Krieg deutlich weniger falsch gemacht als in anderen westdeutschen Großstädten. Diese Grundlage müßte man nutzen, um angepasste 50er und 60er Jahre Bauwerke durch kleinere Veränderungen zu verschönern (Sproßenfenster, Umrahmungen etc.).
    Der Vorsitzende der Altstadtfreunde meinte in einem Interview, am südlichen Teil des Hauptmarktes müßte man über Rekonstruktionen nachdenken. Ich weiß nicht, wie realistisch das ist (Besitzverhältnisse?). Die von dir zitierten Aussagen sind natürlich positiv zu vermerken, zumal ich den Eindruck habe, daß die Nürnberger sich schon sehr mit ihrer Stadt, und das meint vor allem die Innen-/Altstadt, identifizieren. Wo gibt es sonst so etwas wie die Altstadtfreunde, deren Zahl merklich wächst? Glücklicherweise ist die Tertiarisierung der Innenstadt (nur Läden und Dienstleistung, keine Bewohner) noch nicht gänzlich durchgedrungen.
    Das Projekt mit dem Pellerhaus könnte für die Bürgerschaft und den Tourismus ein Initialstoß werden.
    Nürnberg sieht heute besser aus als die meisten anderen deutschen Großstädte - und es gibt viel Potential. Hoffen wir das Beste.

  • und es gibt viel Potential. Hoffen wir das Beste.

    Das ist so. Ich kenne Nürnberg sehr gut . . . es hat wirklich sehr viel Potential und leider auch sehr viele Bausünden. Aber das Flair, die Ausstrahlung ist (ähnlich wie bei Köln) immer noch sehr groß. Leider scheinen die Stadtoberen eine extrem ideologisch motivierte Abneigung gegen jede Art historischer Architektur, geschweige denn Rekonstruktionen, zu haben.

    Ansonsten könnte man tatsächlich mit teilweise überschaubaren Aufwand viel bewirken. Leider stehen aber "die Zeiger" bei den Verantwortlichen sehr kompromisslos auf modern. Glas, Stahl, Sichtbeton, Kubismus, Dekonstruktivismus usw. sind da hoch im Kurs. Man versteht solche Bauformen als demokratisch und zukunftsweisend. Das Motto der Stadtoberen könnte in Sachen Stadtgestaltung lauten: "Mut zur Hässlichkeit!"

    Was den oben u.a. angesprochenen Hauptmarkt betrifft, so könnte es schon eine Verbesserung sein, den unter der Nazi-Diktatur entfernten Neptunbrunnen (jetzt im Stadtpark) dort wieder aufzustellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Neptunbrunnen_(N%C3%BCrnberg)

    Heute:

    Wikimedia, Bild von Damir-zg

    Damals:

    Gemeinfrei

    Wenn man im Rathaus doch so oft "Demokratieverständnis" anführt, in Bezug auf die Stadtgestaltung, dann müsste man doch zumindest den von den erklärten Feinden der Demokratie entfernten Brunnen wieder an seinen alten Platz stellen!

    "Mens agitat molem!" "Der Geist bewegt die Materie!"

  • Leider stehen aber "die Zeiger" bei den Verantwortlichen sehr kompromisslos auf modern.

    Der Umstand, dass die Kulturreferentin der Stadt Nürnberg (übrigens CSU) mit dem Chef einer Projektentwicklerfirma verheiratet ist, die mit Vorliebe modernistischen Betonmonster mit hoher Rendite in die Nürnberger Altstadt klotzt, erklärt zwar nicht alles, aber vielleicht doch manches.
    Eigentlich ein unfassbarer Skandal. Aber so lange der OB seine schützende Hand über den Filz hält, lässt sich wohl nicht viel machen.

    Ist übrigens auch der FAZ schon aufgefallen, dass das was im Argen liegt: https://www.faz.net/aktuell/feuill…e-15103507.html
    Zitat: "Der Vermieter musste sich nicht verkleiden: Gerd Schmelzer verkörpert auch so den Geist des freien Unternehmertums. Der Gründer der Alpha Gruppe ist der Ehemann der Nürnberger Kulturdezernentin Julia Lehner (CSU)."

  • Ja, die Verquickungen in der Nürnberger Stadtpolitik ist schon mindestens fragwürdig. Nicht nur die Ehe zwischen Baulöwe und Kulturreferentin Lehner, welche halt auch faktisch Entscheidungen zu Neubauprojekten mitbestimmt, ist problematisch. Es ist auch so dass hiesige Bauträger in ihren Vorständen ehemalige Stadtpolitiker haben, die als politische Hinterbänkler oder graue Eminenzen noch immer politische Entscheidungen beeinflussen können. So z.B. der ehem. SPD-Baurefererent Walter Anderle. Er steht in enger Beziehung zu einem lokal sehr umtriebigen Bauträger, der es regelmäßig mit unterdurchschnittlichen Entwürfen in die öffentliche Diskussion schafft, und dabei stets hochpreisige Eigentumswohnungen baut. Das trägt manchmal groteske Züge OB rüffelt Bauträger. Dass CSU und SPD eine langjährige Koalitionspraxis ausüben lässt die Beziehungen noch enger werden. Bald stehen wieder Kommunalwahlen an, aber auch hier wird sich wieder zeigen, dass jede Position des einen für den anderen kompromissfähig sein wird. Eine Wahl hat der Wähler nicht wirklich, aber bislang sind die Wahlergebnisse immer wunschgemäß ausgegangen, denn der Franke neigt nicht zu Revolutionen und zugezogene finden es auch schön hier. Es müsste erst eine ernstzunehmende Dritte Kraft hinzukommen, aber die Beziehungen zu den Grünen sind auch schon ausgelotet. Daher wird Kritik ausgesessen, schließlich haben alle was davon und Gelbwesten sind nicht in Sicht.

    Was mich halt traurig macht ist dass man tatsächlich keinerlei Wert legt auf überregionale oder internationale Meinungen, man schaut sich keine Erfahrungen in anderen Städten ab und will sich sowieso nichts sagen lassen. Egal was beschlossen wird, die Lokalpresse honoriert es mit provinziell wirkenden Hurrameldungen. Man liest immer wieder Zeilen wie "Nürnberg bekommt jetzt auch ein...." oder "Berlin hat es, London hat es, jetzt auch..." Meist geht es um Banalitäten oder Selbstverständlichkeiten. Große Dinge wie einen Infrastrukturwandel oder die Weiterentwicklung der Altstadt als Kultur- und Wohnquartier sind nicht in Sicht. Stattdessen wird gerufen: "Wir werden Kulturhauptstadt 2025" mit Zeitplan und Stellenhaushalt usw. um dann durch Presse die Bürger aufzufordern etwas per Leserbrief vorzuschlagen. Dann lese ich Berichte was vorgeschlagen wurde: "Baumpaten/Baumscheiben", "mein Lieblingsplatz in der Stadt", "mein Balkon und ich" ..... Dabei liegen großartige Ideen auf dem Tisch, Bürgervereine und Altstadtfreunde liefern ständig! Es muss ja nicht immer etwas superabenteuerlichgeniales sein, wie es sich Wüstenscheichs ausdenken würden. Nürnberg hat viele Jahrhunderte Geschichte, ohne sie wird das Kulturhauptstadtthema nicht funktionieren, denn echte Innovationen gibt es in Dubai, Shenzhen oder London viel überzeugender, anschaulicher, konsequenter, kompromissloser. Die Besucher kommen um zu sehen, wie sich eine historische und geschichtsträchtige Stadt mit tlw. problematischer Vergangenheit damit auseinandersetzt und wie Zukunft hinzugefügt wird. Z.B. ist das Dokuzentrum das wohl meistbesuchte Museum der Stadt, weil man dort Größenwahn anfassen kann. Auch sind fast alle von der automatischen U-Bahn begeistert! Soetwas in dieser Größenordnung und Qualität kenne ich nirgendwoher. Aber kubistische Schuhschachteln oder das Wegwerfen von Rekonstruktionschancen mit Stadtführungen "dort stand einmal", "hier könnten sie sehen wenn...." liefern da keinen Beitrag, soetwas gibt es inflationär überall. Da sind andere Städte auch schon viel weiter.

  • Alles sehr bedauerlich. Vor allem wenn man den Ruf bedenkt, den Nürnberg weltweit hat. Man könnte sehr viel mehr Besucher anlocken, wenn man - wenigstens im Bereich der Altstadt - sich konsequent auf sein historisches Erbe besinnen würde. Einen Weg einschlagen würde, wie Leipzig es tut. Es ist ja nichts per se gegen moderne Architektur einzuwenden. Platz vor der Stadtmauer gäbe es ja genug.

    Aber in der Altstadt bräuchte es eine Gestaltungssatzung und den Willen, Ensembles traditionell zu ergänzen, Verlorenes zurück zu holen, wo es möglich ist, ggf. eine Bezuschussung für die Wiederherstellung von Fassadenteilen, Türmen, Erkern usw.

    Da gibt es in Nürnberg unzählige Ecken, wo man mit recht überschaubarem Aufwand unglaublich viel bewirken könnte . . . wissen die da denn nicht, dass die allermeisten Besucher wegen der Geschichte und historischen Architektur nach Nürnberg kommen?

    "Mens agitat molem!" "Der Geist bewegt die Materie!"

  • Warum der Neptunbrunnen nicht auf den Hauptmarkt zurückkehrt, kann ich auch nicht nachvollziehen. Das hätte doch eine enorme Wirkung.

    Vielleicht ist gerade das das Problem der Personen, die für die Nichtrückkehr des Neptunbrunnes verantwortlich sind, dass der Platz gemäß deren verkappten Ideologie eben nicht schön werden darf. Ja, für Menschen mit gesundem Hausverstand und ohne Neurosen behaftet schier unvorstellbar.

  • Möglichenfalls geht es ihnen auch primär darum, die Kosten für den Transport, die Neuinstallation und die Herrichtung des Stadtparks zu bezahlen. Es ist eben eine große Aufgabe, die auch mit viel Arbeit verbunden ist.

  • Vor einigen Jahren wurde doch erst versucht, den Neptunbrunnen auf den Hauptmarkt zu holen. Das wurde aber mit Begründungen wie, "Der Heiden-Brunnen passt nicht zu Nürnberg", oder "Der Hauptmarkt hat bereits den Schönen Brunnen. Zwei Brunnen auf einem Platz, sind zu viel", oder "Der Christkindlesmarkt wird durch den Brunnen zu klein", oder "Der Stadtpark würde seine Hauptattraktion verlieren" abgelehnt. Die Gegner solcher Verschönerungsmaßnahmen biegen sich ihre Argumente so, wie sie es gerade benötigen. Ist doch immer so.

    Dagegen wurde der Brunnen für den Hauptmarkt gemacht. Das war ja wohl der ausdrückliche Wunsch des Stifters. Im Stadtpark bleibt das Kunstwerk eher verborgen. Außerdem wurde er von den Nationalsozialisten entfernt, weil der Mäzen, Ludwig von Gerngroß, den jüdischen Glauben hatte. Das wären für mich schon zwei gute Gründe für die Rückkehr. - Vom Trostlosen Erscheinungsbild des heutigen Hauptmarktes ganz zu schweigen.

  • Ich habe mich zu diesem Thema hier auch schonmal geäußert. Mir gefällt der Brunnen im Stadtpark, dort wo er aktuell steht, außerordentlich gut. Und als Anwohner möchte ich ihn gerne auch hier behalten.

    Am Hauptmarkt exsitiert interessanterweise nicht nur der schöne Brunnen, sondern aktuell noch zwei weitere, wobei einer davon seit Jahren trocken liegt. Zusätzlich in der Nordostecke noch eine Plastik, die kein Brunnen ist. Ich finde der Hauptmarkt ist dadurch schon reich möbliert mit heute schon drei Brunnen, wobei die beiden kleineren kaum jemand kennt und würdigt. Zunächst in der Südostecke, an einem Dunklen Ort unter der Treppe, die zum meistkritisierten Teil der Randbbeauung des Hauptmarktes gehört, ziemlich oft zugestellt und zugemüllt:


    Detail:


    Und in der Südwestecke, dort wo der Neptunbrunnen hin müsste:


    Es würde also eine Reihe weitere Fragen aufwerfen, wenn man den Neptunbrunnen zurückholte. Ich denke das Wirtschaftsreferat der Stadt würde auch argumentieren, dass der Hauptmarkt eingeschränkt würde in seiner Benutzbarkeit für Märkte und Veranstaltungen.

    Ich will nicht sagen, dass ich mich wehren oder engagieren würde gegen die Rückkehr des Brunnens an den Hauptmarkt, aber auch nicht dafür. Der Hauptmarkt ist an dieser Stelle nicht der schönste, da steht nur noch ein echt historisches Gebäude. Der Brunnen wirkt in meinen Augen imposanter im Stadtpark. Dieser wird seit langem in mehreren Abschnitten saniert, der letzte Abschnitt ist der Platz um den Neptunbrunnen, wobei die Brunnenplastiken selbst bereits restauriert wurden.

    Aus rein historischen Erwägungen heraus müsste der Brunnen freilich zurück an den Hauptmarkt. Stattdessen könnte man die kleineren eben verteilt im Stadtpark aufstellen. Ich bin mir sicher dass auch im Denkmalstadel noch der eine oder andre Brunnen rumliegt, den man wieder aufstellen könnte. Wenn die Altstadtfreunde das Denkmalstadel übernehmen sollten, wie es jüngst diskutiert wurde, werden sie sicherlich reichlich konstruktive Vorschläge in diese Richtung machen. Die Stadt hat das Interesse an Stadtreparatur jedenfalls verloren und betreibt nur noch Verschlimmbesserungen (siehe Friedrich-Ebert-Platz, der, gerade einmal 5 Jahre alt, als architektonisches Desaster gilt).

  • Ich habe vor einiger Zeit eine Abbildung gefunden, als der Neptunbrunnen von 1937 bis 1960 am Marienplatz (heute Willy-Brandt-Platz) sein Dasein zwischen den Standorten Hauptmarkt und Stadtpark fristete:


    1957 gelaufene Ansichtskarte, Verlag unbekannt.

    Auch bei Youtube gibt es einen Beitrag über die Geschichte des Brunnens und Diskussionen für und wider seine Versetzung:

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    3 Mal editiert, zuletzt von Riegel (17. Januar 2019 um 01:54)

  • Der Willy-Brandt-Platz ist heute ein trauriger und seelenloser Ort. Wurde dieser nicht im Weltkrieg, sondern erst später von den "Stadtplanern" zerstört? Die Karte von 1957 sieht ja ganz manierlich aus.

  • Der heutige Willy-Brandt-Platz ist ein nachgeordneter Stadtraum hinter dem Omnibusbahnhof. Der Platz ist "voll unterkellert" mit einer Tiefgarage und die Zufahrten so angeordnet, dass die Fahrzeuge den Platz insgesamt einmal umrunden müssen. Durch die TG ist die Deckelplatte darüber zu dünn um richtige Bäume oder einen schweren Wasserbassin zu tragen - nehme ich an. Es gibt ja dort einen "Brunnen" bzw. Wasserspiele, die aber keinen Brunnen mit Wasserbecken bilden. Eigentlich ist der Willy-Brandt-Platz eher ein Beitrag zur Stellplatzwirtschaft anstatt ein richtiger Stadtplatz. Aber naja, das ganze Viertel drumherum ist ziemlich abweisend und kalt, dort wohnt auch kaum jemand. Es ist das sog. "Verlagsviertel" mit mehreren Zeitungen und Druckhäusern.

    Mal sehen wie sich das weiter entwickelt, denn es werden aktuell mehrere hundert Wohnungen in dem Bereich gebaut. Ob ihre Bewohner einst mit der heutigen Gestaltung als autogerechtes Stadtviertel zufrieden sein werden?

  • Was ist eigentlich mit dem originalen Brunnenbecken passiert? auf der Ansicht von 1957, ist das Becken noch zu sehen. Heute steht Neptun in einem einfachen runden Becken. Das ursprüngliche Becken ist vielleicht noch irgendwo eingelagert?

    Sollte der Brunnen eines Tages mal wieder auf dem Hauptmarkt landen, muss unbedingt der Ursprungszustand wiederhergestellt werden.

  • Das Becken aus Granit ist eingelagert. Ohne Perspektive es wieder aufzustellen, da wohl das jetzige Becken bereits als gartenkünstlerischer Bestandteil akzeptiert und renoviert wird, scheint sich daran nichts mehr viel zu bewegen. Aber das ist auch der leichteste Weg, ein Provisorium einfach zur Kunst zu erklären und sich darin baden, auch jüngere, vermeintlich verkannte Dinge wertzuschätzen und so Kultur zu machen. Dieser Weg wird leider oft gegangen, ist aber ebenso oft ein Holzweg. Nürnberg ist keine Kulturhauptstadt, leider. Da liegen zu viele Leichen im Keller, zu viele Dinge liegen im argen.

  • Wenn es noch zwei Becken gibt, würde das allerdings in der Zukunft die Versetzung des Brunnens erleichtern. Man könnte Neptun und die anderen Figuren abbauen, ohne das Becken abbauen zu müssen. Statt dessen könnte man nach einer anderen geeigneten Brunnenplastik suchen, die vielleicht noch im Archiv herumschlummert, und diese dort montieren.

    Neptun bekäme dann auf dem Markt sein altes Becken zurück, das ja bereits eingelagert und zum Abtransport bereit ist.

  • 1960 wurde die Figurengruppe des Zweitgusses des Neptunbrunnens, der am Marienplatz der Straßenplanung im Wege war, abgebaut und 1962, nach einer umstrittenen Stadtratsentscheidung, in ein vorhandenes Betonbecken im Stadtpark versetzt.

    Somit wäre mal fest, dass das jetztige Brunnenbecken im Stadtpark nicht für die Neptunfigurengruppe geschaffen wurde, sondern bereits vorhanden war.

    da wohl das jetzige Becken bereits als gartenkünstlerischer Bestandteil akzeptiert und renoviert wird

    Das heisst, dass das jetzige Brunnenbecken aus gartendenkmalpflegerischer Sicht zum Stadtpark gehört und deshalb auch erhalten werden sollte. Das heisst aber nicht zwingend, dass die Figurengruppe deshalb auch im Stadtpark verbleiben muss. Das wäre die Gegenargumentierung, falls die Denkmalpflege auf deren Erhalt im Stadtpark pocht.

    Die geometrisch-kreisrunde Form des Beckens steht eh im Wiederspruch mit der barock verspielten Figurengruppe und ist zudem eine Spur zu klein. Die Ausbuchtungen des ursprünglichen Beckens liessen dieses grösser erscheinen, je nach Richtung, von der aus man den Brunnen betrachtete (Bilder im verlinkten Wiki-Beitrag).