• Einige Fotos vom Baufortschritt in der Kühnertsgasse (Handwerkerhäuser aus dem 15. Jh.):

    Die Dacheindeckung dürfte kurz bevorstehen:

    Gesamtansicht:

    Jüngster Lückenschluß rechts nebenan (siehe auch Spaziergang durch Lorenzer Viertel im Galerie-Strang):

    Die fleißigen Handwerker:

    Ein Dacherker entsteht:

    Der wieder gefundene Spitzbogendurchgang (stark aufgehellt):

  • Die Kühnertsgasse, das waren doch diese etwas abseits liegenden, winzigen Häuser. Hat nicht sogar eines mal gebrannt? Da ging es jetzt ja doch gut voran. Wann soll das Projekt denn abgeschlossen sein?

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Ich würd sagen...viel Lärm um ein paar Rundbogenfenster... :augenrollen:

    Nett anzuschauen, aber a)nichts spektakuläres und b)nicht typisch nürnbergerisch, ich frage mich wieso man hier Italien-feeling importieren mußte (von dem im Ergebnis im Vergleich zur Werbung wirklich nicht viel übrigbleibt) und sich nicht an heimischen Baustiltraditionen orientiert hat.

    In dubio pro reko

  • Viel interessanter wäre mal die Uferseite zu sehen. Hast du davon auch Bilder ?

    Am Ufer der Sonne wo die wesen vom sehen träumen ist in Echtzeit überall Nacht

  • Nicht schlecht, aber auch nichts Besonderes.
    Die Fassadenstruktur wirkt unausgewogen, der integrierte Altbau ist in sich viel stimmiger. Die traditionellen Formen wirken teilweise billig und uninspiriert, z.B. der Rundbogen-Erker, aus dem man viel mehr hätte machen können. Die Rundbogenfenster links davon lassen jede Proportion vermissen, sehen aus wie schwanger. Die Balkongitter sind baumarktverdächtig.

    Aber: Besser als die Gebäude auf der anderen Straßenseite sind sie allemal; und einige gute Ansätze lassen sie auch erkennen. Es hätte viiiel schlimmer kommen können.
    Insgesamt in Ordnung.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • ...also ich finds auch ganz nett. Lieber sowas von Italien kopieren als den Vorgaben des Bauhauses folgen.
    Im Übrigen: Von Italien wurde schon immer kopiert (siehe Elemente der Gründerzeitbauten z. B.)

    Der Tiefpunkt der Baukultur wurde in den 60er und 70er Jahren des 20sten Jahrhunderts erreicht...

  • Nett... aber längst nicht den Lärm wert, der darum gemacht wurde. Was bleibt ist gute moderne Architektur... nicht mehr und nicht weniger.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Besser wäre es bestimmt gewesen, hätte man die Formensprache in den Proportionen etwas "klassifiziert", den italienischen Putz in den oberen Etagen und en gros belassen, Sockel und Gewände aber mit typisch nürnbergerischen roten Sandstein ausgeführt. Vielleicht noch einen Tick Gotik oder Renaissance dazu. Dann wär's mehr gewesen.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
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  • Baukunstbeirat diskutierte Theater-Umbau
    Nur teilweise transparent

    Bitte Bild anklicken!
    Mehr Transparenz (allerdings nur wenn der Bauherr es erlaubt) und einen größeren Beitrag zur Diskussionskultur will der Baukunstbeirat künftig leisten. Daher tagte er gestern erstmals öffentlich. Es ging um die Generalinstandsetzung des Schauspielhauses.

    Ganzer Artikel:

    http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=516787&kat=11&man=2

    Weiterer ARtikel:

    http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=516384&kat=48&man=2

    Bemerkenswert: Auf die Kritik, man hätte mehr Glas verwenden sollen, meinte der Architekt:

    Zitat

    Architekt Friedrich verwies darauf, dass ein vollverglastes Foyer sowohl was Energie- und Pflegekosten angeht teurer sei. Zudem gerate man hier auch in den Bereich der „Banalität“. Glasvorbauten stünden bereits so viele herum, daran habe man sich satt gesehen.

    Selbsterkenntnis ist halt doch der erste Schritt zur Besserung. :gg:

  • Na ja, viel Lärm um nichts...
    Meiner Meinung nach verdient keines der Gebäude die Bezeichnung "Palazzo", die in der aufwändigen Internetpräsentation allzu häufig verwendet wurde. Die Häuser sind zwar besser als das meiste moderne Geklotze, aber unwillkürlich denkt man an Las Vegas.

    Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens. - Friedrich Schiller -

  • Ach, schlecht finde ich Noris Venezia nun nicht...ist doch mal ne schöne Abwechslung zum sonstigen Wohnungsbau-Einerlei in Deutschland. Und die Idee, den venzianischen Baustil zu kopieren, ist doch ganz ausgezeichnet. Das ist doch ein willkommener Farbtupfer in der ansonsten öde wirkenden Straße. Natürlich hätte man mehr draus machen können, aber in einem 08/15-Wohnviertel, das zudem auch sehr ärmlich zu sein scheint, stelle ich mir auch die Frage, ob man unbedingt mehr hätte draus machen müssen. Ganz zu schweigen von der Frage, ob sich das dann ökonomisch auch gerechnet hätte.

  • Nürnberg: Burger King in Speers Lichtdom-Trafostation


    In Nürnberg sind wir ja nicht nur mit einer schönen und interessanten Altstadt ausgestattet, sondern haben auch einen Haufen nicht weniger beschäftigungsträchtige NS-Hinterlassenschaften zu besichtigen. Als ich das hier am Samstag gesehen habe, hat's mich doch gerissen. Seht euch mal das hier an:

    Hinter die originalen schweren Eisentüren wurden neue Tür-/Fensterelemente gesetzt:

    Schon bizarr, der Schirm mit dem Markenlogo genau vor der Wand, an der man die Stelle noch erkennen kann, wo der Adler hing:

    Mich hat es schon überrascht - hätte mich jemand vor einigen Jahren gefragt, hätte ich das für völlig unmöglich gehalten. Ist das nun die Nutzungsmöglichkeit für die Zukunft? Jahrzehntelanges Ringen um den Umgang mit dem Reichsparteitagsgelände ohne Ergebnis, Dokumentationszentrum, Informationssystem, Verbot eines Einkaufzentrums im Kongreßhallentorso usw... - Jedenfalls das architektonisch ungewöhnlichste Schnellrestaurant, aber sicher etwas gewagt. Ich bin mal gespannt auf eure Meinungen.

  • na wenn es nur eine trafo-station war, ist gastronomische nachnutzung okay. und burger king gehört ja dazu, in weitestem sinne...

    übrigens gibt es in magdeburg mc donnald´s in einem ehemaligen stalin-ära-prachtbau. mit original wandmalerien. auch dort ist der kontrast krass, aber den meisten jungen leuten wahrscheinlich egal. zumindest lässt eine begebenheit darauf schliessen: als eine hildesheimer jugendgruppe in magdeburg nach den unterschieden zwischen in ost und west befragt wurde, lautete die antwort: "hier arbeiten deutsche bei mc doof."
    andere zeiten, andere blickwinkel. so wird es wahrscheinlich auch in nürnberg kommen.

  • Burger King: the rich man's McDonald's. :D

    Also dieser Adlerschatten im letzten Bild laesst Bedenken aufkommen. Ist der nicht wegzukriegen? Vielleicht ein groesseres Burger King Emblem direkt darauf?

    The bigger the burger the better the burger,
    the burgers are better at Burger King!
    :D
    (BK Reklame mit Gesang aus den 60ern :lachen: )

  • Da ich meistens ohnehin einen entspannten Umgang mit der Geschichte pflege, stört mich auch das nicht. Auch nicht der Adler. Warum sollte man den Fleck wegmachen? Damit man "weniger" sieht, aus welcher Zeit das Gebäude stammt? Welchen Sinn sollte das haben?

    Ein schlichtes, schmuckes Gebäude. Typischer Bauhausklassizismus der NS-Zeit. Könnte auch ein Neubau sein. Wie sieht denn das direkte Umfeld aus?
    Was mich allerdings stört, ist die bloße Präsenz einer Fastfoodkette, aber das ist eine andere Sache.
    Ästhetisch gesehen hätte man auf die Leuchtreklame und diese unsagbar billigen Absperrgitter verzichten sollen - oder beides auch bauhausklassizistisch gestalten.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Also ich find's gut. Es ist nur eine Trafostation, von daher finde ich die Nutzung okay... und der Schatten des Adlers ist halt ein Zeichen der Zeit. Durch die neue Nutzung ist das Gebäude - zweifellos ein Baudenkmal - erstmal vor weiterem Verfall sicher und die Art der Umbaumaßnahme ist denkmalpflegerisch sehr gut gelöst, mit den Absperrgittern und dem Neonlogo kann man leben.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Finde ich sehr gut. Altbauten beleben die Stadt gerade deshalb, weil sie meist für Kleingewerbe genutzt werden können; nicht wie die angeblich eine "offene Gesellschaft" repräsentierenden (völlig hohle, sinnleere Phrase) Glaskästen, die ironischerweise meist überhaupt nicht öffentlich begehbar sind.

    Essen im Schatten des Adlers.. finde ich fast schon ideal, den Zustand mit dieser sichtbaren Spur. Eigentlich bin ich ja kein Freund von geschichtlichen Deutungen, ich möchte erklärtermaßen einfach nur eine hübsch anzusehende, lebendige Stadt.
    Aber so ist für alle nicht nur die Vergangenheit erkennbar, sondern auch der Umgang mit ihr: angeblich gegen das Vergessen, aber tatsächlich doch ausblendend unter geradezu krampfhafter Tilgung sämtlicher Insignien mitsamt Verbotswahn, der in seiner Hysterie an gewisse Diktaturen erinnert. Erinnerung ausschließlich an Lagerbaracken und Leichen funktioniert aber nicht, weil das eben nicht das Gesicht der Verführung war, durch das die Bevölkerung sich täuschen ließ, bis es zu spät war.

    Die Absperrgitter sind allerdings grausam und passen deshalb so richtig zum Nazi-Ambiente =). Einen Reichsburger mit extra Käse bitte..