• Hm, dann ist allerdings selbst diese Karte lange nicht mehr aktuell, wenn nach dem Krieg noch ein Drittel der Altbauten weggekommen sein soll. Außerdem ist nicht klar, welche Ruinen abgeräumt und welche für eine Rekonstruktion genutzt wurden.

    Bin ich der einzige, der farblich den Unterschied zwischen "total beschädigt" und "unbeschädigt" nicht erkennen kann?

  • Ob die Karte den damals aktuellen Stand angibt, kann ich nicht beurteilen.

    Fotos nach dem Krieg, welche ich sichtete, gaben einen absolut katastrophalen Zustand der Stadt wieder.

    Es war wohl nach Dresden die am meisten zerstörte Stadt.

  • Centralbahnhof In der Tat ist der Plan vom Dezember 1945 nur sehr schwer lesbar, weshalb ich den Plan eigentlich nicht benutze. Ich weiss nicht, was sich der Verfasser dabei gedacht hatte, als er die Farben für die Legende auswählte.

    Es geht mir aber mehr um die dort rot eingezeichneten Bauten (leicht oder mittel beschädigt). Ihre Schwerpunkte decken sich nämlich mit jenen der heutigen Baudenkmäler (was ja nicht anders zu erwarten ist). Aber trotzdem habe ich einige Unterschiede feststellen können: Irrerstr. 7, diverse Bauten an der Adlerstrasse, Nägeleinsplatz(!!), Sieben Zeilen, Maxtormauer, und so fort. Solche Unterschiede bei den unbeschädigten Gebäuden (hellgelb), die man eben nicht gut unterscheiden kann von den total beschädigten Bauten, feststellen zu können, wäre jetzt natürlich sehr interessant. Es geht hier aber nicht um eine Statistik oder Zahlen, sondern viel mehr um die Feststellung, dass noch Jahre nach dem Krieg trotzdem sehr unzimperlich mit erhaltenen und teilweise erhaltenen Gebäuden umgegangen wurde.


    fm203097a.jpg

    Schon mehrmals in diesem Forum gezeigt und angeprangert: Adlerstr. 8. (Bildquelle:bildindex.de)

    Bis auf den Erker hatte das Haus den Krieg unbeschadet überstanden und wurde dann um 1970 doch noch abgebrochen. Der Dacherker (nicht das fehlende Chörlein) wurde noch abgenommen und kam dann auf einen Neubau an der Karlstrasse, der seinerseits vor wenigen Jahren im Zusamenhang mit unserem heiss geliebten Augustinerhof-Areal abgebrochen wurde. Der Dacherker wurde vor dem Abbruch abermals abgenommen und eingelagert. Es jandelt sich um den Dacherker, der vor ca. zwei Jahren 'versehentlich' geschreddert worden ist.


    ruinen_maxbruecke.jpg

    Vordere Nägeleinsgasse 6 (mit Brandmauer). Anonyme Fotografie von wahrscheinlich 1956, Sammlung Riegel.

    Zusammen mit weiteren Bauten des Quartiers war Vordere Nägeleinsgasse 6 heil durch den Krieg gekommen und wurde in den 1960er(?)-Jahren zugunsten eines Parkplatzes und einer Grünanlage abgebrochen! Hier soll jetzt anstelle des Parkplatzes die Grünanlage vergrössert und die Situation auf Jahre hinaus zementiert werden. Mehr zur obigen Fotografie siehe hier und den Beitrag davor.

    Je mehr Fotos von unmittelbar nach 1945 ich betrachte, desto mehr komme ich zum Schluss, dass die Stadtplaner dieser Jahre die Weichen zur Genesung der Stadt noch richtig gestellt hatten, und erst im Verlauf der 1950er-Jahre diese Vorarbeit negiert wurde. Ein Schluss, auf den ich ja vor wenigen Tagen im Beitrag über die Spitalapotheke bereits gekommen bin, und Nothor weiter oben ebenfalls.

    Ein weiteres Beispiel noch: das Grolandhaus.

    Seine Erdgeschossruine blieb ebenfalls bis in die 1960er-Jahre erhalten!! Nicht einmal unser ehemaliges Mitglied baukunst-nbg wusste dies, obwohl sein Vater noch ein Dia davon aufgenommen hatte... nachzulesen hier (dazu das 1. Zitat von baukunst-nbg aufklappen > 2. Bild). Weshalb wurde diese Ruine nicht schon anlässlich der Abräumung der gesamten Steppe auch abgeräumt? Gab man dem Grolandhaus 1945 noch eine Chance? Ich denke 'ja'.

  • Ich empfehle in diesem Zusammenhang die Anschaffung der Nürnberger Altstadtberichte, seit 1976 jährlich herausgegeben von den Altstadtfreunden. Das Heft von 1986 beschäftigt sich sehr detailliert und reich bebildert mit den einzelnen Abbrüchen der erhaltenen/gering beschädigten Bürgerhäuser seit 1945. Die Hefte sind oft für einen Euro zu haben, das aktuelle Exemplar bekommt man als Mitglied jährlich zugeschickt. Die Qualität der Berichte hat zwar seit dem Tod von Erich Mulzer 2005 etwas gelitten, dennoch sind sie sehr lesenswert.

  • Als Ende der 1950'er die Wohnungsnot in Nürnberg weitgehend beendet war hieß es "feuer frei!" in Bezug auf die Altbausubstanz in der gesamten Stadt, und leider auch auf viele historische Häuser in der Altstadt. Was Riegel immer wieder feststellt sehe ich auch: Auf vielen Fotos aus den 1960'ern befinden sich noch zahlreiche historische Gebäude, teilweise intakt, teilweise notdürftig wiederaufgebaut. Heute sehen die Stellen ganz anders aus, z.B. das Hotel Königshof in der Königstraße stand noch recht gut da, ist aber in den 1960'ern oder so weg gekommen. Durch Nürnberg ging eine echte Abrisswelle, und wie kann die anders motiviert gewesen sein als Technikgläubigkeit?

  • Bin ich der einzige, der farblich den Unterschied zwischen "total beschädigt" und "unbeschädigt" nicht erkennen kann?

    Nein, du bist nicht der einzige. Diese Kartografen waren in der Farbenwahl nicht sehr klug. Oder sie wollten die Tragik der Lage nicht ganz eindeutig darstellen. Man wollte vielleicht die Psyche der Menschen verschonen. Hermann Hesse hatte nämlich erkannt, wie schwer und langfristig die Kriegszerstörungen wiegen würden: "Vielleicht ist die Zahl der Menschen in Deutschland wie außerhalb heute noch nicht so sehr groß, welche vorauszusehen vermögen, als welch vitaler Verlust, als welch trauriger Krankheitsherd sich die Zerstörung der historischen Stätten erweisen wird. Es ist damit nicht nur eine Menge hoher Werte an Tradition, an Schönheit, an Objekten der Liebe und Pietät zerstört: Es ist auch die Seelenwelt dieser Nachkommen einer Substanz beraubt, ohne welche der Mensch zwar zur Not leben, aber nur ein hundertfach beschnittenes, verkümmertes Leben führen kann."

  • Je mehr Fotos von unmittelbar nach 1945 ich betrachte, desto mehr komme ich zum Schluss, dass die Stadtplaner dieser Jahre die Weichen zur Genesung der Stadt noch richtig gestellt hatten, und erst im Verlauf der 1950er-Jahre diese Vorarbeit negiert wurde.

    Das deckt sich mit einem (natürlich laienhaften) Bericht meines Vaters, der in den (wahrscheinlich) frühen 50ern in Nürnberg war und eigentlich sehr optimistisch berichtet hatte: ja, zwar arg zerstört, aber alles deutet auf einen langsamen und gewissenhaften Wiederaufbau hin, die Stadt wird sicher noch sehr schön, nicht so einfach drauf los gebaut wie in anderen Städten. Kaum Neubauprojekte, aber viele konservierte, eingerüstete Ruinen. Das hat sein Nürnbergbild lange geprägt. Bis wir dann in den 80ern eine gemeinsame Reise dorthin unternommen haben und beide entsetzt waren. In den 50ern hat das alles viel schöner ausgesehen, hat mein Vater gesagt.

    Unsere Enttäuschung war auch sicher deshalb so groß, weil N. in der gängigen Literatur tatsächlich als "gut aufgebaut" gilt, was sogar viele hier zu vertreten scheinen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Durch Nürnberg ging eine echte Abrisswelle

    Nicht nur durch Nürnberg. Auch z.B. durch Frankfurt am Main. Man denke nur an das dortige Schauspielhaus, das Schumann-Theater, das stattliche Fachwerkhaus in der Biebergasse, viele Westend-Villen. Das war ein modernistischer Zeitgeist in jenen Jahren, und es ist zu befürchten, dass dessen Brutalität womöglich wieder zunimmt.

  • Die Erkenntnisse in diesem Strang, sind einfach unendlich frustrierend.

    Und dann scheißt man sich in Nürnberg an, wenn da nur eine einzige Fassade rekonstruiert werden soll.

    Die Stadt ist so reich an Plätzen. Sie sind ja auch alle noch vorhanden. Doch diese Gemütlichkeit, wie sie auf den alten Ansichten spürbar ist, gibt es heute auch nicht mehr. Das liegt nicht allein an der Architektur. Die Plätze sind zu reinen Verkehrsflächen verkommen. Überall fahren oder parken Autos. Obwohl es in der Innenstadt genug hässliche Parkhäuser gibt.

    Meiner Meinung nach, sollten die Fußgängerbereiche an den Stadtplätzen noch deutlich ausgeweitet werden.

  • Und dann scheißt man sich in Nürnberg an, wenn da nur eine einzige Fassade rekonstruiert werden soll

    Das kann man gar nicht genug betonen. In Nürnberg wurde tatsächlich keine einzige Fassade (ex nihilo) rekonstruiert. Am ehesten wäre noch das Rathaus zu erwähnen, das über weite Strecken tatsächlich einer Reko gleichkommt (und auch um zwei Achsen verkürzt worden ist).

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ein Gebäude, das mich schon immer fasziniert hat, und von dem ich immer hoffte, dass es in naher Zukunft zu rekonstruieren wäre, ist das Viatishaus an der Museumsbrücke. Bei meinem ersten Nürnbergbesuch habe ich das Relief am aktuellen Bestandshaus gesehen:

    Relief_Viatishaus.JPG (1100×867) (deacademic.com)

    Ich war sofort fasziniert von den vielen Türmchen auf dem Dach. Der Betonklotz, der sich an dieser Stelle befindet, ist meiner Meinung nach extrem banal. Ich weiß allerdings nicht, inwieweit dieses Gebäude genutzt wird und in den letzten Jahren saniert wurde.

    Was mich am Viatishaus weiterhin fasziniert, ist der Umstand, dass ich von diesem Gebäude immer nur dieselben zwei Fotografien finde. Einmal eine Ansicht aus Richtung Heilig-Geist-Spital:

    Pionier der Stadtansichten - Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg, Museen der Stadt Nürnberg — Google Arts & Culture

    (Hier ein bißchen durchklicken, bis ein schönes Bild des Viatishauses auftaucht)

    Und die Ansicht aus der Königstraße:

    Erinnerung an die Nobeladresse - Nürnberg - nordbayern.de

    Hier eine Ansicht aus der Bauphase des aktuellen Gebäudes:

    Neue Fotos vom alten Nürnberg! Gehen Sie mit dem MarktSpiegel auf Zeitreise - Nürnberg

    Gibt es von diesem Gebäude, in dem ja auch Martin Peller bei seinem Schwiegervater Bartholomäus Viatis bis vier Jahre vor seinem Tode wohnte, weitere Ansichten? Was passierte mit den herrlichen Fresken? Gibt es Innenaufnahmen? Aufrisse? Grundrisse? Ich finde zu diesem doch enorm wichtigen Gebäude, immerhin waren die Viatis eine der reichsten Familien Nürnbergs im 16. Jahrhundert, absolut keine weiteren Informationen.

    Weiß jemand, wie es um den Bestandsbau steht? Dieses Gebäude stört mich an dieser Stelle schon immer extrem!

  • Mir ist auch nichts Weiteres über das Viatishaus ausser diesen Ansichten bekannt. Mir fällt jetzt aber auf, dass die Gliederung innerhalb des Doppelgiebels ziemlich genau jener von Weinmarkt 11 entspricht, von der schon ursus vermutete (s. hier), dass es eine historistische Zutat sein könnte. Standen die Giebel des Viatishauses dafür Pate?

    und Weinmarkt 11

  • Hermann Hesse hatte nämlich erkannt, wie schwer und langfristig die Kriegszerstörungen wiegen würden:

    "...Es ist auch die Seelenwelt dieser Nachkommen einer Substanz beraubt, ohne welche der Mensch zwar zur Not leben, aber nur ein hundertfach beschnittenes, verkümmertes Leben führen kann."

    Das war mE eben auch genauso beabsichtigt. Welchen militärischen Sinn sollte die flächendeckende Zerstörung bedeutender historischer Stadtzentren gehabt haben? Noch dazu als längst abzusehen war, wie der Krieg ausgehen wird.

    Das Sein bestimmt das Bewusstsein und moderne Architektur ist ein Mittel die Menschen gesellschaftspolitisch zu formen, in ein (globales) Raster zu bringen.

    Jetzt werden naturgemäß einige entrüstet reagieren, auf die deutsche Schuld oder die Logik des Krieges verweisen und man muß und sollte das hier gar nicht diskutieren, erfahrungsgemäß würde dies ohnehin zu nichts führen.

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

  • Valjean,ich habe mal gelesen,der Sinn der flächendeckenden Zerstörungen deutsch.Städte war,das die Stimmung der deutsch. Bevölkerung gegen Hitler umschwenken sollte.In der Hoffnung wer leidet leistet Wiederstand.Aber das trat wie erhofft von den Aliierten so nicht ein.

  • Valjean Ich finde, dass es sehr hilfreich wäre darüber zu diskutieren, da häufig Fehlinterpretationen getroffen werden und das Thema an sich auch gerne emitonal wird, da wäre also eine gute Wissensgrundlage stets förderlich. Es ist definitiv nicht mein Thema, daher formuliere ich das jetzt sehr vorsichtig, aber die Frage, wie Innenstädte ausgebombt werden konnten und das auch noch 44-45 hat mich ebenso beschäftigt. Daher habe ich Arbeiten zum Luftkrieg gelesen (Auswertungen von Militärdokumenten, Informationsaustausch der Verantwortlichen), spezifisch Amerikanische. Und daraus geht hervor, dass die Alliierten recht unklaren Überblick hatten über den Zustand des Reiches und noch Ende 44 mit einem Comeback von Hitlerdeutschland rechneten, zum einen durch eine ungestoppte Produktion an Wehrgütern und zum anderen durch enorme Innovationen in der Raketen, U-Boot und Jettechnik.

    Schon allein aus diesem sehr kleinen Einblick erwächst daraus für mich der Eindruck, es nicht ein Plan hätte sein können, Uns Deutschen gesellschaftlich zu formen und das am Besten dadurch geht das bauliche Erbe zu zerstören. Bestimmt wissen es andere hier im Forum fundierter, als ich.

    Edit: Herr Herrmann Aus den amerikanischen Auswertungen geht hervor, dass 44/45 klar war, dass die deutsche Bevölkerung ihre Führung nicht stürzen würde. Aber keine Ahnung, ob die von mir genutzten Quellen allgemeingültig sind.

    Zur Transparenz: Wer Bock auf 1000 Seiten hat hier eine Princeton/CU-Arbeit, die mir aufschlussreich erschien damals: https://media.defense.gov/2010/Nov/05/20…-101105-007.pdf

  • zum einen durch eine ungestoppte Produktion an Wehrgütern und zum anderen durch enorme Innovationen in der Raketen, U-Boot und Jettechnik.

    In dem Fall hätte man Produktionsanlagen und Infrastruktur bombardieren müssen. Nicht dicht bebaute Altstadtbereiche, in denen zwar viele Zivilisten lebten, aber in der Regel keine Produktionsanlagen für militärische Güter lagen.
    Infrastruktur und Produktionsanlagen haben aber nur die Amerikaner priorisiert. Die Briten haben seit 1942 ("Area bombing directive") explizit Wohngebiete, und zwar genau zum Zweck der massenhaften Tötung von Zivilisten priorisiert.

    Von daher geht deine Erklärung nicht auf.

  • In dem Fall hätte man Produktionsanlagen und Infrastruktur bombardieren müssen. Nicht dicht bebaute Altstadtbereiche, in denen zwar viele Zivilisten lebten, aber in der Regel keine Produktionsanlagen für militärische Güter lagen.

    Die Amerikaner und Briten haben sehr zahlreich und letztlich auch Kriegsentscheidend Produktion und Infrastruktur beschädigt, aber eben viel wirkungsloser als erwartet. So ist der Kriegseinfluss z.B. für die Bombadierung zahlreicher Flugzeugmotorenhersteller/Lagerhersteller/usw. in verschiedenen Städten, dass über einige wenige Monate wenige hundert weniger Flieger gebaut wurden. Dazu kam, dass der Effekt immer geringer wurde, also die Verzögerungen immer kürzer wurde, weil die Produktion ausgebreitet wurde. Damit ist es sehr einfach zu sagen, hätte doch gereicht den MAN in Augsburg zu zerbomben, die Realität war wohl eine andere.

    Was dieser britische Ansatz betrifft muss ich wohl noch weiter Recherche betreiben, das scheint eine größere Kenntnislücke zu sein:thumbup:Aber irritiert mich, denn viele Zerstörungen der Städte passierten 44/45, wo wie bereits geschrieben klar war, dass die Bevölkerung nicht den Umsturz vorantreiben würde, was der "Area bombing directive" in ihrem Ansatz widerspricht, so scheint mir. Ziemlich perfide von den Briten das dann fortzuführen.

  • Was dieser britische Ansatz betrifft muss ich wohl noch weiter Recherche betreiben, das scheint eine größere Lücke zu sei

    Offenbar besteht da eine Lücke:

    General Directive No.5 (S.46368/111. D.C.A.S vom 14. Februar 1942: "To focus attacks on the morale of the enemy civil population and in particular the industrial workers."
    Ergänzt am 15. Februar 1942 durch die Auskunft: " "ref the new bombing directive: I suppose it is clear the aiming points will be the built up areas, and not, for instance, the dockyards or aircraft factories where these are mentioned in Appendix A. This must be made quite clear if it is not already understood."

    Dieser Ansatz blieb in der britischen Royal Air Force bis zum Kriegsende bestimmend. Auf ihm beruhen genau die Angriffe, die die deutschen Altstädte größtenteils ausradiert haben. Also diejenigen, über die wir hier reden und die Forum und Verein überhaupt erst nötig machen.