• Auf der südlichen, Kreuzberger Seite des Osthafens, nur wenige hundert Meter östlich der Oberbaumbrücke, wird derzeit dieser große Büro- und Gewerbekomplex auf der früheren "Cuvrybrache" (an der Cuvrystraße) fertiggestellt:

    Diese Treppengiebel-Form würde ich als nicht unbedingt ortstypisch bezeichnen. Auch erinnern die langen senkrechten Fensterabschnitte zum Wasser hin ein wenig an norddeutsche Bürobauten aus den 1980er Jahren. An Stelle des roten Ziegels auf den Visualisierungen hat man sich für einen helleren Farbton entschieden, der eher mit den gegenüberliegenden historischen Speicherbauten korrespondiert.
    Auch bei diesem recht großen Projekt muss man feststellen (wie so oft in Berlin): es hätte schlimmer kommen können.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Diese Treppengiebel-Form würde ich als nicht unbedingt ortstypisch bezeichnen. Auch erinnern die langen senkrechten Fensterabschnitte zum Wasser hin ein wenig an norddeutsche Bürobauten aus den 1980er Jahren.

    Das stimmt. Gelegentlich findet man aber Treppengiebel in Berlin.
    Hier an der Nikolaikirche: https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaivi…_April_2007.jpg
    Hier an der Charité: https://images.app.goo.gl/mWdJ7EgBbbufr65j6

  • Einen solchen Baustil hätte ich eher nördlich von Greifswald vermutet, nicht unbedingt in Kreuzberg. Hat aber was....für eine moderne Architektur garnicht mal so schlecht geraten.

  • der Luisenstädtische Kanal
    Er schaffte eine Verbindung von der Spree zum Landwehrkanal am Urbanhafen, mit der Planung wurde Peter Joseph Lenne beauftragt. Der Baubeginn erfolgte 1848 und erwies sich als große Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Es waren 5000 Bauarbeiter mit dem Bau beschäftigt. Der Luisenstädtische Kanal wurde 1852 eröffnet, er ist 2,3 km lang. Seine Breite betrug 22,5 m und seine Tiefe war 1,5 m. An der Stelle der damaligen Zollmauer wurde ein neues Tor gebaut, das Wassertor daran erinnert noch heute der Wassertorplatz. Nach der Einweihung wurde der Kanal nur wenig genutzt und durch das schwache Gefälle kam es zu Geruchsbelästigung so das 1926 die Verfüllung des Kanals beschlossen wurde, ausser dem Engelbecken. Für die Verfüllung wurde hauptsächlich der Aushub der beim Bau der U - Bahnlinie 8 entstanden ist verwand und nach dem Krieg wurde hier noch der anfallende Trümmerschutt verwendet. Über dem Kanal führten 12 Brücken.

    Verlauf des Luisenstädtischen Kanals


    1925 der Kanal mit der Thomaskirche


    Engelbecken mit Blick zum Luisenufer heute Legiendamm


    Engelbecken im Hintergrund die Melanchthonkirche


    1865 am Wassertorplatz


    1901 Wassertorplatz mit U-Bahnlinie 1


    1926 Zuschuettung des Luisenstädtischen Kanals im Hintergrund die Melanchthonkirche


    Luftbild des Engelbecken und der St. Michael Kirche heute


    St.Michael Kirche im Krieg beschädigt, das Langhaus nur mit den Aussenmauern erhalten, lag nach dem Mauerbau im Grenzstreifen


    die Waldemarbrücke verziert mit den üblichen Graffitis in Berlin über dem zugeschütteten Luisenstädtischen Kanals

    Einmal editiert, zuletzt von Eiserner Pirat (31. Oktober 2019 um 15:34)

  • Die statt des Kanals entstandene Grünanlage erscheint mir etwas lieblos gestaltet und gepflegt. Da könnte eine gewisse Umgestaltung und bessere Pflege nicht schaden.

  • Die erscheint mir auf dem letzten Bild aber nicht lieblos sondern gar nicht gestaltet. Am besten wäre es aber, wenn man den Kanal wieder herstellen würde. Das müsste doch, nachdem die Mauer weg ist möglich sein.

  • in Ergänzung zu 178
    der Luisenstädtische Kanal


    Urbanhafen



    Wassertorplatz Bau der U-Bahnlinie 1


    1926 Zuschuettung Kanal


    Winterfreuden auf dem zugefrorenen Kanal Anfang der zwanziger Jahre


    heutiger Zustand


    Schlepper auf dem Landwehrkanal dreißiger Jahre

  • Die oben abgebildete Waldemarbrücke war übrigens genau die Grenze mit der Mauer -- daher wirkt es hier besonders verlottert. Südlich, also im Westen, ist der Streifen zur IBA 1983 mal gärtnerisch gestaltet worden, auf der Mauer unter der Brücke war eine optische Ergänzung der Michaelskirche gemalt, und der Park war da eben zuende. Im Westen wurde der kaum gepflegt. Nördlich der Brücke mit dem Engelbecken gehört alles in den Osten und ist erst vor wenigen Jahren nach den Plänen der 20er neu gemacht worden. Ich finde das dort eigentlich sehr schön. Die Michaelskirche wäre übrigens auch ein super Rekoprojekt -- wenn man auch nur das Mosaik in der Hauptapsis ergänzen würde, wäre schon viel gewonnen.

  • Hier mal einige Impressionen von Luisenstädtischen Kanal und des Engelbecken:

    Luisenstädtischer Kanal

    Luisenstädtischer Kanal


    Das ehemalige Gewerkschaftshaus von Bruno und Max Taut

    Haus des Deutschen Verkehrsbundes

    Luisenstädtischer Kanal

    Luisenstädtischer Kanal

    Luisenstädtischer Kanal

    Auch die Tierwelt fühlt sich in diesem aus Grundwasser gespeisten Becken recht wohl. Schön bei einer Tasse Heißem vom 'Wasserschloss', dem kleinen Lokal zu beobachten. Hier gab es einst auch ein kleines Schwimmbecken, das baulich noch vorhanden ist, darauf befindet sich aber das Podest des Cafés heute.

    Luisenstädtischer Kanal

    Luisenstädtischer Kanal


    Blick Richtung Thomaskirche:

    Luisenstädtischer Kanal


    Anregung für die kleine Anlage mit dem Indischen Brunnen könnte das indische Tadsch Mahal gewesen sein:

    Luisenstädtischer Kanal

    Kleine Fotomontage:

    Luisenstädtischer Kanal

    Einmal editiert, zuletzt von Spreetunnel (3. November 2019 um 10:39) aus folgendem Grund: Korrektur

  • Na, es gibt doch auch die europäische Sumpfschildkröte oder so, überwinterungsfähig! Hier im Südwesten hat sich eine größere, wohl ausgesetzte Wasserschildkröte in einem Baggersee nun schon im zweiten Jahr blicken lassen und es geht ihr wunderbar!

    • In der Ritterstraße ist rechts neben dem Pelikanhaus ein schmaler Neubau (N°8) mit einer Fassade aus annähernd quadratischen Rastern entstanden, direkt anschließend entsteht ein weiterer Neubau (N° 7) mit Rasterfassade und jeweils versetzten Etagengliederungen.
    • An der NW-Ecke Ritterstraße/Prinzenstraße entsteht ein sehr großer Gewerbebau in Skelettbauweise unter dem passenden Namen 'The Shelf'.
    • Der Neubau unter Einschluss eines Altbaus in der Enckestraße ist so gut wie fertiggestellt. Das trifft auch auf den benachbarten dunklen Neubau hinter (v. d. Friedrichstraße gesehen) dem scheußlichen, quasi steuerfinanzierten taz-Bau zu. Der nach Norden benachbarte Besselpark ist neu gestaltet worden und zur Zeit noch frei von Scherben, Hundekot, Müll, Urinschwaden und Besudelungen, da er noch eingezäunt ist.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Im Oktober des letzten Jahres gab's bereits Bilder von Snork - hier ein paar aktuelle zum CUV (Cuvry-Campus).

    Schlesische Straße

    Cuyrystraße

    Aus der Urinhölle (Fr'hain-XBerg ist tolerant!) der Oberbaumbrücke besehen.

    Und von gegenüber, vom Osthafen.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Bin witzigerweise am Freitag ebenfalls dort gewesen und muss sagen, dass die Gebäude auf mich trotz ihrer großen Massen einen sehr angenehmen Eindruck machen. Ich finde, die Gebäude passen aufgrund ihrer Materialität und der Treppengiebel sehr gut an die Spree, vor allem gegenüber des Osthafens. Schönes Projekt, meiner Meinung nach.

  • Hmm, was zeigt Ihr denn da für Diamanten. Die Kofferradios an der Spree sind wirklich gelungen. Maritim, 20er-Stil mit aktueller Geschossaufteilung und Gestaltung. Ein sehr interessantes Ensemble. Und der Eckturmpalast hat ja sogar geteilte Oberlichtfenster. Gründerzeit vom Feinsten. Wow!