Dresden - marode!

  • Drei Häuser weiter steht ein weiterer Kandidat, der für ein solches Vorgehen prädestiniert wäre. Dieser ist aber zumindest noch mit einer Nutzung belegt.

    Ansonsten schließe ich mich Heimdall an.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Ich kenne das Haus sehr gut. Einen großen Verlust kann ich da aber nicht erkennen! Das Haus hat sicher einen gewissen Dokumentationswert für die Geschichte des Weissen Hirschs - architektonisch ist das Haus aber absolut nichts besonderes. Beidseitig schließen viel größere Gründerzeitler an. Das Haus steht in einer Senke, weil irgendwann das Geländeniveau angehoben wurde. Die Bautzner Landstraße ist zudem sehr stark befahren. Wer sollte dort also investieren und sich diese Ruine im Loch sanieren.
    Sicherlich besteht die Gefahr, dass da ein schlechter Neubau gebaut wird. Wenn es aber gut läuft, entsteht dort etwas, was sich viel besser in die Umgebung einfügt, als die jetzt noch bestehende Hütte es tut.
    Ich liebe alte Häuser, aber alles muss nicht erhalten werden!

  • Wer Dresden kennt, weiß, dass dort ein scheußlicher Neubau entstehen wird. Die Ecke ist für die hiesige "zeitgenössische" ( :wink: ) Architektenschaft zu verlockend, hier ins gefällige Gründerzeitensemble was Derbes reinzudrücken - ich sag nur Kontrast und so. Selbstverständlich kommt ein Flachdach drauf zur vollen Wohnflächenausnutzung im prestigeträchtigen Viertel. Mal sehen, ob ich recht habe. floet:)

    Langer Rede kurzer Sinn: Der Vorgang ist sowas von subtil und schäbig...nur darum geht es mir. Klar mag das Gebäude nicht besonders herausragend erscheinen (das sogar im doppelten Sinne), doch besitzt es Charakter und Geschichte, würde saniert garantiert was hermachen und an die dörfliche Geschichte vor dem gründerzeitlichen Boom des Weißen Hirsches erinnern. Ich find's schade.

    Gruß DV

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • und das Arsenal an verfallenen Gebäuden im Stadtgebiet wird weiter ausgedünnt.

    Erinnert sich noch jemand an Miworis Beitrag zu Lockwitz im Jahre 2010? Nachdem die Straße saniert wurde, wird's auch hier schicker.

    Im Beitrag war unter anderem ein Häuserensemble zu sehen, das nun saniert werden woll. Das Inserat ist unter Immovista zu finden.

    Um diesen Komplex aus mehreren Häusern handelt es sich.

    Bilder von Miwori

    Dabei soll wohl das mittlere kleine Haus links neben dem gelben Briefkasten abgerissen werden. Da von dort die Erschließung der hinteren Gebäude von der Straße aus erfolgen soll. Die anderen Häuser bleiben demnach bestehen.

    ---> http://www.immovista.de/Thumbs.php?fil….jpg&width=1000

    Quelle: http://www.immovista.de/Expose.81.0.html?&exposenr=2916

    Vergleiche:

    http://goo.gl/maps/BS76t

    Luftbild google

    Gruß DV

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    Einmal editiert, zuletzt von DarkVision (18. Oktober 2013 um 00:56)

  • In Dresden-Mockritz möchte der Investor Saal (wir erinnern uns, er kaufte auch die Laubegaster Werft und ist Teilentwickler des Geländes "An der Herzogin Garten") die ehemalige Gaststätte "Grundschlösschen" sanieren und als Kindertagesstätte wiederherrichten. Das Gebäude wurde ursprünglich auf den Grundmauern der alten Mockritzer Mühle errichtet.

    Quelle: Münzteichweg 19, DD-Mockritz, Wikipedia.de

    http://www.bhb-vermessung.de/Vermessung-Dre…gesstaette.html

    http://www.dnn-online.de/dresden/web/re…t-vor-648233068

    Zur Geschichte
    http://dresden-m%c3%bchlen.de/muehle.php?muehle=58&%20richt=

    Im Unterpunkt "Münzteichweg" gibt es eine historische Aufnahme

    http://www.dresdner-stadtteile.de/Sud/Mockritz/S…n_mockritz.html

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  • Die Turm-Villa am Hammerweg macht auf mich einen recht charmanten Eindruck. Wirklich schön und derzeit nicht verwunderlich, dass sie wohl in absehbarer Zeit als im Bestand geschützt angesehen werden darf.

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  • Die Villa Wiener Straße 36 erbaut 1875 eines der wenigen Häuser vom alten Dresden, die noch zwischen Wiener Platz und Gellertstraße stehen. Vor einigen Wochen hatte man noch die Hoffnung, dass die Villa saniert wird. Zumindest wurde ein Gerüst gestellt, das Dach saniert und rund um die Villa zur Sanierung der Kellerwände ausgeschachtet. Plötzlich verschwand das Gerüst wie auch die Bauarbeiter. Was bleibt, sind die Schäden, offene Fenster und freigelegte Kellerwände. Ich habe schon einige Mal den Denkmalschutz darüber informiert, hatte auch beim ersten Mal eine Antwort bekommen, doch schon beim zweiten Mal bekam ich keine Antwort mehr. Eigentlich dachte ich immer, dass der Denkmalschutz genau für solche Dinge der richtige Ansprechpartner sei, doch habe ich mich wahrscheinlich getäuscht. Wahrscheinlich versinken unsere Fragen an das Rathaus genau wie Wasser im Sand.
    Liebe Dresdner ! Wir müssen endlich mal etwas dagegen tun, sonst stehen wir mal eines Tages auf und müssen feststelle, dass unsere einst gerühmte Kunststadt nur noch aus Allerweltarchitektur besteht. Momentan habe ich das Gefühl, dass Dresden sich zum architektonischen Rummelplatz verwandelt hat, jeder darf sich ausprobieren und unsere Bürgermeisterin und ihr Baubürgermeister sehen gelassen zu. Seht euch die Oskarstraße an, die einzigartige Architektur des Strehlener Bahnhof verrottet, daneben genehmigt die Stadt einen Büroklotz, der der Eigenart des Stadtteils niemals gerecht wird und dann kommen noch die Bauvorhaben der Verkehrsbetriebe dazu. Denkt alle mal darüber nach, wie lange wir noch zuschauen wollen. Andy http://germania-dresden.com

  • Aber wenigstens scheint die Villa gesichert zu sein. Das Dach ist vollkommen neu und die Fenster meinem Kenntnisstand nach verschlossen. Hier sehe ich immerhin schon einen gewissen Vorteil gegenüber dem Strehlener Bahnhof, dessen Architektur so einmalig nicht ist.

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  • Ich glaube nicht, daß Gastronomie (von einer Schnellfreß-Zelle vielleicht abgesehen) dort überlebensfähig wäre. Geschätzte 300 Meter gen Norden liegt das Carolaschlößchen in schönerer Umgebung des Großen Gartens. In der anderen Richtung, vielleicht 400 Meter entfernt, findet sich der Wasaplatz mit ein paar "Eßgelegenheiten" und einem Hotel. Als Bürogebäude ist der Strehlener Banhnhof wohl auch schwer vermittelbar wegen des Zugverkehrs... schwierige Sache.

  • Ich find Heimdalls Gedanken jetzt garnicht mal so abwegig, ich für meinen Teil könnt mir da schon vorstellen dort einzukehren. Es gibt übrigend so etwas im berlin am Bahnhof Schlachtensee, da ist in einem ehemaligen Bahngebäude eine noble Gastwirtschaft untergebracht. Der Betreiber Kalle Gafkus bewirtete dort Prominente wie Harald Juhnke, Günter Pfitzmann, Brigitte Mira usw.
    Warum sollte das also in diesem Dresdner Bahnhof nicht auch funktionieren?

  • Naja, wenn Dresden nach Hotelbetten etwas im Überfluß hat, dann Gastronomie.
    Kreativwirtschaft - Proberäume für Bands, Künstlerateliers oder Werkstätten, bei denen die Emissionen kein Thema sind. So was könnte ich mir da vorstellen.

  • Das könnte man ja kombinieren. Es gibt mittlerweile in einigen Orten Deutschlands Musikkneipen in alten Bahnhofsgebäuden. Essen, Trinken, Kunst und Bands unter einem Dach. Dafür würde sich doch das Gebäude anbieten, oder?

    Mal zwei Beispiele:

    "Wunderbar Weite Welt" im Stadtbahnhof von Eppstein (Hessen): http://www.wunderbar-weitewelt.de/index.php/location/ueber-uns

    "Kneipe im Bahnhof" in Bochum Langendreer: http://www.kneipeimbahnhof.de/

  • Ich meine gelesen zu haben, dass die Stadt nach dem mißglückten Verkauf des Bahnhofes nun eigene Pläne im Rahmen des Verkehrskonzeptes 2025+ hat. Dabei ist eine Sanierung fest vorgesehen.

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  • So sah der Strehlener Bahnhof übrigens vor über hundert Jahren aus: Klick - und hier eine Ausschnittsvergrößerung

    Dresden-Strehlen. Blick vom Turm der Christuskirche über die Oskarstraße und den Bahnhof nach Nordwesten gegen die Altstadt.
    Foto: Engler, Hugo, um 1908
    SLUB Dresden/Deutsche Fotothek, Hugo Engler

    Einmal editiert, zuletzt von Zirp (23. November 2013 um 17:16)

  • Nunja, nun scheint die Stunde der Wahrheit für den Altbau Nr. 26 in Altlockwitz (Ecke Dohnaer Str/B172 ) gekommen zu sein Das Grundstück wird verkauft MIT Abrissgenehmigung . Schönen Schrank auch. Ne Sanierung wäre mir lieber gewesen, aber in der Lage wird den heruntergekommenen Altbau wohl keiner mehr sanieren, obwohl es ein eingetragenes Kulturdenkmal ist. Naja...vielleicht hat der Käufer ja ein Herz und saniert dennoch. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

    Gruß DV

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  • Ganz ehrlich, kein Käufer dürfte diese an einer Hauptstraße und halb im Gewerbegebiet liegende Ruine für 180.000 Euro kaufen, um sie dann teuer für Wohnzwecke zu sanieren. Da kommt ein Autohändler oder ähnliches hin. Aber natürlich stirbt die Hoffnung wirklich zuletzt.