Berlin - Unter den Linden

  • Anstelle des Douglas "Flaggschiffgeschäfts" hätte ich mir viel lieber ein großes Kaffeehaus über zwei Etagen gewünscht. Ein Café Kranzler oder Bauer. Aber wann werden in Berlin Träume schon Realität...

    "... der Mensch mit den modernen Nerven, braucht das Ornament nicht, er verabscheut es." (Adolf Loos, Ornament und Verbrechen)

    Diese Aussage ist ein Verbrechen

  • Treverer, so weit oben hab ich gar nicht mehr geguckt, da mich die zwei Staffelgeschosse so in ihren Bann gezogen haben. :zwinkern:
    Dort könnte noch was kommen, aber das sieht man ja kaum noch, die Staffelgeschosse haben Priorität im Blickwinkel.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Bis auf die Staffeldächer habe ich an diesem Komplex im großen und ganzen nicht wirklich was auszusetzen...OK, das Haus an der Fritze ist wieder mal etwas zu groß geraten. Dieselbe Fassade auf halber Länge hätte es auch getan. Aber wenn man sich mal das Lindencorso ggü. anschaut, hätte sich diese eine Fassade auch über den ganzen Komplex ziehen können. Und wenn man bei dem mittleren Haus mal die Dachregion anschaut, sieht man sone "Stangen". Ich schätze mal, darauf werden Schrägdachelemente angebracht. Außerdem gibt es ja noch die Häuser an der Mittelstr. von denen eines sogar Erker haben soll. Leider ist da noch nichts nennenswertes zu sehen.

    Viel schlimmer finde ich die zukünftigen Mieter. Hatte gehofft, die Automeile würde fortgesetzt werden. Z.B., dass Peugeot aus der Platte Richtung Pariser Platz hier her zieht und diese dann vielleicht mal abgerissen werden kann...Douglas passt ja nun mal gar nicht Unter die Linden...

  • Zitat von "Benni"

    sone "Stangen"

    :?

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    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Mensch, was erwartet ihr denn immer?! Die Altbauten daneben weisen auch nicht grad ortstypische Merkmale auf und könnten ebenfalls in Stuttgart oder so stehen...Dass es keine neuen gründerzeitl. Paläste und Passagen mehr geben wird (jedenfalls in Berlin), dürfte doch wohl inzw. jedem klar sein. Damit sollten wir uns langsam mal abfinden. Wenn es was "besonderes" werden soll, dann würde es wohl auf sowas, wie grad in der Berliner Bausituation zu "bewundern" ist, hinauslaufen.

    youngwoerth
    Was ist denn?

  • Ich stimme Benni absolut zu und gehe noch weiter: Für moderne Bauten gefallen sie mir außerordentlich gut. Meiner Meinung nach wirken sie qualitätvoll und das Material ist auch ok. Und ich finde, die Gebäude rangieren deutlich über dem sonstigen Einheitsbrei. Vor allem wenn man bedenkt, wie es da früher aussah. Also ich bin sehr zufrieden und freue mich, Berlin bald mal wieder live zu sehen :lachen:

    APH - am Puls der Zeit

  • Zitat von "Benni"

    Was ist denn?

    "Sone Stangen" ist grammatikalisch in höchstem Maße unsinnig. Berlin-Slang eben. :gg:

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
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  • Zitat von "Benni"

    Dass es keine neuen gründerzeitl. Paläste und Passagen mehr geben wird (jedenfalls in Berlin), dürfte doch wohl inzw. jedem klar sein. Damit sollten wir uns langsam mal abfinden.

    Abwarten. Keiner kann die Entwicklung (zum Beispiel der nächsten 10, 20 Jahre) heute voraussehen. Da könnten noch Überraschungen auf uns warten. Und wenn man sich mit dem Stand der Gegenwart abfinden sollte, müßte man hier nicht aktiv sein.
    Ansonsten sind die hier gezeigten Gebäude halbwegs in Ordnung. Mehr ist in der momentanen Situation wohl noch nicht drin.

  • Insgesamt muss man sagen, dass in Berlin Mitte, woanders kenne ich mich nicht so aus, durchaus einige Neubauten von guter Qualität entstanden sind. Im Vergleich zu Dresden wirken sie in ihrer Modernität deutlich eleganter und weniger provinziell. In Dresden wirkt jeder Bau so angestrengt, so gleichförmig und langweilig.
    Die Neubauten in Berlin haben beinahe schon etwas Monumentales, ist zumindest mein Eindruck. Auch stehen sie zum Teil der klassischen Tradition deutlich näher als in anderen Städten. Dies mag vielleicht aber auch an den Regelungen liegen, die für Mitte gelten.
    Ansonsten wird in der Stadt auch viel Mist gebaut. Insbesondere von Berlin West, Richtung Flughafen Tegel, bin ich immer wieder aufs Neue entsetzt.

    APH - am Puls der Zeit

  • @yw
    Dass ich hier auch mal berliner, jedenfalls was Artikel angeht "('ne/n, so'n/e etc.) sollte dir inzw. aufgefallen sein. Die Apostrophe spar ich mir in der Regel... Man nennt es auch nicht Hochdeutsch, sondern Dialekt, deswegen muss es auch nicht grammatikalisch korrekt sein ;). Erstaunlicher finde ich, dass viele den Unterschied zw. "das" und "dass" nicht zu kennen scheinen...

    Heimdall
    Ich weiß, die Hoffnung stirbt zuletzt, aber trotzdem sind die Erwartungen mancher hier einfach mal unrealistisch...Es ist ja nicht so, dass es darum ging, ob man was neues baut oder Café König rekonstruiert, wie es am Neumarkt der Fall ist, sodass es einen wirklich Grund gibt, über den man sich aufregen kann.

    @Wissen
    Stimme dir auch zu. Klar, früher war alles besser, aber es gibt neben dem ganzen Mist durchaus gelungene Neubauten. Was meinst du denn genau mit "Richtung Tegel"?

  • @ Benni

    wenn man vom Flughafen Tegel Richtung Potsdamer Platz fährt muss man ja durch Berlin West durch. Da ist man mancherorts schon ein wenig fassungslos (bitte frage mich jetzt nicht nach Straßen etc. :zwinkern: ). Auch von dem Areal rund um die Gedächtniskirche war ich sehr enttäuscht. Es war meiner Meinung nach im Vergleich zu Mitte sehr schmutzig, die Gebäude drumherum haben ihre besten Tage auch hinter sich.
    Ich bin ja der absolute Mitte-Fan, auch wenn das eingefleischte Berliner oft nicht verstehen können :zwinkern:

    APH - am Puls der Zeit

  • Na ja, der Unterschied ist eben, dass die Bauten um den Breitscheidtplatz aus den 60ern-80ern stammen und nicht erst in den letzten Jahren entstanden bzw. sanierte Altbauten aus dem 18. und 19. Jh. sind ;). Zudem ist es ja nichts neues, dass die City-West in den letzten Jahren vernachlässigt wurde, um Mitte wieder aufzupäppeln. Und die neuen Neubauten unterscheiden sich was Kreativität angeht nun wirklich nicht sonderlich....

    Wieso glaubst du, dass eingefleischte Berliner nicht verstehen, wenn man Mitte-Fan ist?

  • Zitat von "Wissen.de"


    Die Neubauten in Berlin haben beinahe schon etwas Monumentales, ist zumindest mein Eindruck. Auch stehen sie zum Teil der klassischen Tradition deutlich näher als in anderen Städten. Dies mag vielleicht aber auch an den Regelungen liegen, die für Mitte gelten.

    Ich dachte, diese Regeln seien neu?

    http://www.tagesspiegel.de/berlin/Mitte-Architektur;art270,2596989\r
    http://www.tagesspiegel.de/berlin/Mitte ... 70,2596989

  • Achtung - Themenfern:

    Zitat von "Benni"

    ('ne/n, so'n/e etc.)

    "Sone Stange" ist dialektmäßig schon zu verkraften, sage ich selber. Aber dass die Berliner "Sone Stangen" sagen - das habe ich bis heute nicht überwunden.
    Da ist ja nun wirklich alles durcheinander gebracht - eingehochdeutscht hieße das immerhin: "So eine Stangen." :zwinkern:

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • @ Benni

    ich kenne ein paar echte Berliner und die sagen mir immer, Berlin-Mitte wäre für die Touristen, da verirre sich kein "echter" Berliner hin. Ob dies nun stimmt und für die Mehrheit gilt, weiß ich nicht.

    APH - am Puls der Zeit

  • Naja, so Unrecht haben sie vielleicht nicht...Ich treibe mich auch nicht einfach mal zu spazieren dort rum, aber das liegt eher daran, dass es - obwohl ich 7 Jahre in Mitte zur Schule gegangen bin - nicht meine Gegend ist. Diese ist als Wessi-Kind nun mal der Kudamm. Aber ich kann verstehen, dass man gerne dort ist. Ist ja teilw. sehr schön und ich mache auch immer wieder gerne ne Runde, um den Baufortschritt zu begutachten und für die Foren zu dokumentieren.

    @yw
    Dann gewöhne dich schon mal dran ;).

  • @Wissen.de:

    das liegt nur daran, dass der gebürtige Berliner zeitlebens nur ungern seinen Kiez verlässt. Insofern kann man ihm nicht unbedingt nachsagen, besonders kosmopolitisch zu sein. Und ja, auch jetzt leben noch echte Berliner in Mitte, vielleicht bloß nicht direkt in der Nähe der Friedrichstraße.

    Grüße,
    *D

  • Wenigstens zieht doch noch eine Automarke ein. Die anderen Mieter sind ja nicht der Rede wert. Schade, dass man nicht wieder ein Café an der Ecke einrichtet, wie einst...Und es könnte nicht schaden. Abgesehen vom Einstein gibts ja direkt UdL keine Cafés/Restaurants etwas höherer Kategorie.