Tübingen (Galerie)

  • Die Westseite gegenüber.

    Am nördlichen Ende dieser Zeile, an der Einmündung der Froschgasse, steht ein Komplex aus drei historisierenden Neubauten. Früher sah die Ecke so aus (rechts im Bild).

    Ganz am Ende der Langen Gasse steht noch ein stattliches Haus von 1569 (d).

    Ein letzter Blick zurück.

    Das wars für heute.

  • In der Tübinger Altstadt hat sich der nordöstliche Teil, also der Bereich am (alten) Nonnenhaus und der Metzgergasse, am stärksten in Laufe der letzten Jahrzehnten verändert. Die eher bescheidene und auch auffallend schlecht dokumentierte historische Bebauung wurde zu einem erheblichen Teil durch Neubauten ersetzt. Auf einer zuvor überwiegend unbebauten Fläche wurde zudem ganz am Rande der Altstadt ein Einkaufszentrum errichtet, das (neue) Nonnenhaus.

    Etwas nördlich vom ehemaligen Lustnauer Tor steht noch ein Stück der Stadtmauer.

    Dahinter beginnt die Metzgergasse.

    Blick aus der Gegenrichtung. Die beiden vorderen Bauten links ("Florian" und Nachbarhaus) stammen im Kern aus dem 15. Jahrhundert.

    Blick in die westliche Hälfte der Metzgergasse. Links die Einmündung der Neuen Straße. Hinten das Wilhelmsstift. Rechts historisierende Bauten aus der Zeit um 1980.

    An der Kreuzung von Neuer Straße und Metzgergasse steht diese Mischung aus Alt und Neu.

  • Gegenüber steht das Nonnenhaus. Es wurde 1488 als ein Dominikanerinnenkloster erbaut, später nutzten es Beginen. Nach der Reformationen kam es in den Besitz des bedeutenden Botanikers Leonhart Fuchs, der hier einen der ersten botanischen Gärten Europas anlegte.

    An der Westseite zeigt das Haus im ersten Obergeschoß sein Alter am deutlichsten

    2008 wurde der Bau schonend saniert und erhielt dabei einen Ladeneinbau.

    Der Nebenbau

  • Schräg gegenüber vom Nonnenhaus liegt am westlichen Ende der Metzgergasse dieser kleine Platz, den der Ammerkanal durchfließt.

    Blick in die Metzergasse nach Osten.

    Beim Namen "Nonnenhaus" denken die meisten Tübinger vermutlich nicht an das ehemalige Kloster, sondern an das Einkaufszentrum selbigen Namens. Da es ganz am Rande der Altstadt liegt, stört es das Stadtbild kaum. Links der Ammerkanal.

    Gegenüber am Ammerkanal. Das Haus hinten ist an das schon gezeigte Stück der Stadtmauer angebaut.

    Knapp hinter besagtem Haus entdeckt der aufmerksame Besucher eine der unscheinbarsten Sehenswürdigkeiten Tübingens, nämlich einen im 15. Jahrhundert erbauten Tunnel von immerhin 300 Meter Länge, der den Ammerkanal bei Bedarf in den Neckar ableitet.

    Neben der Neckarbrücke kommt das Wasser wieder ans Tageslicht. (Man beachte auch die Buckelquader links neben dem Tunnel, die ein Rest der ältesten Tübinger Stadtmauer sind.)

  • Wir besuchen die mittlere Unterstadt, also den nördlichen Teil der Altstadt, der im Ammertal liegt. Während in der erhöht gelegenen Oberstadt eher die wohlhabenden Tübinger lebten, war die Unterstadt die Heimat der ärmeren Bevölkerungsschichten, z.B. der Weingärtner und Ackerbürger. In der Unterstadt fällt die Wohnbebauung daher bescheidener aus und hier lagen auch die meisten Ökonomiegebäude und das Spital.

    Blick die Froschgasse nach Westen. Ganz im Hintergrund das Schloß.

    Selbiger Abschnitt aus der Gegenrichtung gesehen. Hinten die Lange Gasse. Das verfallene Haus in der Bildmitte (aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts) sieht seit vielen Jahren so übel aus. Hoffentlich findet sich jemand, der es saniert, bevor es in klassischer württembergischer Manier als Schandfleck beseitigt wird. Zum Glück ist Tübingen beim Abreißen viel weniger eifrig als das restliche Württemberg. Das rote Haus vorne von ca. 1606 (d).

    Hinter dem eben erwähnten Sanierungskandidaten steht unbeachtet ein nettes und schon 1755 erwähntes Brauhäuschen.

    Weiter in der Froschgasse. Das gelbe Haus wurde 1470 (1468/69 d) erbaut. Ursprünglich war es zweigeschossig und wurde 1625 aufgestockt. Das Haus links daneben ist aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts.

  • Weiter in der Froschgasse

    Das bräunliche Haus in der linken Bildmitte stammt laut Baualtersplan aus dem 17. Jahrhundert, ich habe aber den Versacht, daß das steinerne Erdgeschoß älter ist (v.a. wegen der Konsolsteine).

    Das stattliche Haus hinten wurde 1775 erbaut und steht an der Einmündung der Froschgasse in die Hirschgasse, bzw. Kornhausstraße. Mir gefällt, wie kühn das Haus seinen Giebel in die Höhe streckt. Solch stattliche Fachwerkhäuser sind definitiv eine Stärke der Tübinger Altstadt! Das Haus davor stammt ebenso wie das grüne Haus links aus dem 15. Jahrhundert. Man beachte bei dem grünen Haus die Abbruchkante links; das Haus war einst an den Ballsaal des Collegium illustre angebaut, der im 19. Jahrhundert abgerissen wurde, um Platz für die neue Kirche St. Johannes zu schaffen.

  • Von der Froschgasse führt die Neustadtgasse nach Westen, in der uns dieses große Haus aus dem letzten Viertel des 15. Jahrhunderts erwartet.

    Leider wurde es extrem unsensibel modernisiert.

    Hinter dem Haus verläuft der Ammerkanal (im Hintergrund das Wilhelmsstift).

  • Die Nordseite der Neustadtgasse

    Ein stattliches, in späterer Zeit verändertes Haus aus dem 16. Jahrhundert.

    Neben jenem Haus geht es in den Stiefelhof, der interessant ist, weil sich hier ein 1323 erwähnter Hof noch im Stadtgrundriß abzeichnet. Das verwinkelte Haus im Hintergrund wurde im 17. Jahrhundert errichtet.

    An der Rückseite des Kornhauses vorbei geht es in die Gasse "Bei der Fruchtschranne".

  • Die Gasse "Bei der Fruchtschranne". Blick nach Süden. Links hinten das Kornhaus. Die beiden Häuser links vorne und das Haus rechts stammen aus dem 16. Jahrhundert. Im Hintergrund der Dachreiter des Rathauses

    Blick nach Norden. Links liegt der Komplex des Spitals, das ich später vorstellen werde.

    Die Bachgasse (auf dem Plan von 1819 eingetragen als "Am kleinen Ämmerle"). Rechts die Einmündung der Gasse "Bei der Fruchtschranne".

    Die Nordseite der Bachgasse.

  • Ein gut erhaltenes Kleinbürgerhaus aus dem 16. Jahrhundert.

    Daneben steht eine Scheue aus dem 16. Jahrhundert, die vor kurzem recht anständig saniert worden ist. Die Landwirtschaft war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein sehr wichtiger Erwerbszweig für die Bewohner der Unterstadt.

    Das östliche Ende der Bachgasse (an der Einmündung in die Lange Gasse) ist recht stark durch Neubauten verändert worden. Das Haus mit dem vorgetäuschten Fachwerk ersetzte eine stattliche Scheune aus dem 15. Jahrhundert.

    Wir kehren um, schauen nach Westen und sehen im Hintergrund den herzoglichen Fruchtkasten.

  • In der Unterstadt liegen an der Schmiedtorstraße zwei wichtige öffentliche Bauten, nämlich das Spital und der herzogliche Fruchtkasten.

    Die Seite des Spitals zur Krummen Brücke hin

    Blick in die Schmiedtorstraße. Das Spital wurde um 1260 von den Pfalzgrafen von Tübingen gegründet. Der heutige Bau stammt im Kern aus dem frühen 16. Jahrhundert und dient als Altersheim. Dahinter der Fruchtkasten.

    Die gegenüberliegende Seite der Schmiedtorstraße. Das gelbliche Haus stammt aus dem 16. Jahrhundert. Im Hintergrund, schon außerhalb der Altstadt, das Parkhaus König und darüber die Nervenklinik.

  • Der Herzogliche Fruchtkasten wurde 1474/75 errichtet und ist ein würdiger Vertreter des alemannischen Fachwerks.

    Der Fruchtkasten von der Bachgasse aus. Vor dem Fruchtkasten die Herzogliche Kelter von 1741. [Bild wurde nachträglich eingefügt.]

    Die Hofseite des Fruchtkastens. Links das Spital

    Die im Laufe der Zeit sehr gründlich umgebaute Spitalscheuer.

    Die südöstliche Ecke des Spitalhofes mit einem Gebäude des 19. Jahrhunderts. Im Hintergrund der Dachreiter des Rathauses.

    Südlich fließt der Ammerkanal vorbei (im Hintergrund das Kornhaus).

  • Der herzogliche Fruchtkasten auf den ersten drei Bildern scheint aber ein Neubau mit vorangestellter historischer Fassade zu sein, nicht?


    Nein. Der Fruchtkasten hat in seinem langen Dasein etliche Umbauten erfahren, aber er ist in weiten Teilen noch original, auch wenn die Hofseite einen anderen Eindruck erwecken mag. Innenaufnahmen und Infos zur 2003 abgeschlossenen Sanierung gibt es hier und hier. Noch ein Blick von der Bachgasse:

  • Danke für die Aufklärung; die Ansicht von der Bachgasse her offenbart schon mehr historische Bausubstanz. Ich kann mir vorstellen, dass beim Umbau 2003 das Haus samt Dachstuhl genau gerichtet worden ist, sodass keine Senkungen und schiefe Wände mehr vorhanden sind.

    @ Tübinger
    Du solltest deine Beiträge nicht nachträglich verändern, ohne einen Hinweis darauf zu geben. Auch als Moderator solltest du diesen Hinweis nicht unterdrücken. Mein vorangehender Beitrag bezog sich auf die drei ersten Bilder deines Beitrages, nun hast du aber dort ein Bild eingefügt, sodass mein Betrag nicht mehr den Tatsachen entspricht. Vor allem mit dem Bild, das jetzt an dritter Stelle steht, hätte ich doch meine Frage sicher nie gestellt.

  • @ Tübinger
    Du solltest deine Beiträge nicht nachträglich verändern, ohne einen Hinweis darauf zu geben. Auch als Moderator solltest du diesen Hinweis nicht unterdrücken. Mein vorangehender Beitrag bezog sich auf die drei ersten Bilder deines Beitrages, nun hast du aber dort ein Bild eingefügt, sodass mein Betrag nicht mehr den Tatsachen entspricht. Vor allem mit dem Bild, das jetzt an dritter Stelle steht, hätte ich doch meine Frage sicher nie gestellt.

    Du hast Recht; ich habe einen Hinweis eingefügt.

  • Erstmal danke fur deine Gallerie - da erfasst du vielleicht Deutschlands schonste Universitatenstadt. Ich war zweimal in Tubingen und es hat mich sehr gut gefallen. Auch in Baden-Wurttemberg gibt es juwelen.