Heute möchte ich euch eine kleine, feine Stadt im Westen des Regierungsbezirks Oberpfalz vorstellen. Berching stand 900 Jahre lang unter dem Krummstab der Eichstätter Fürstbischöfe ehe es 1802/03 zusammen mit dem übrigen Land im Gefolge der napoleonischen Kriege an Bayern fiel. Zahlreiche, meist aus dem 16. und 17. Jahrhundert stammende Giebelhäuser und eine nahezu vollständig erhaltene Stadtmauer, die im Wesentlichen Ende des 15. Jahrhunderts unter Einbeziehung älterer Bausubstanz entstand, machen Berching zur schönsten Landstadt des ehemaligen Hochstifts Eichstätt.
Wir beginnen am südlichen Tor, durch das wir in die Vorstadt Berchings gelangen. Die Vorstadt ist der alte Siedlungskern, der sich aus dem Hof der vom Eichstätter Bischof eingesetzten Ministerialen entwickelte.
Ein schönes Jurahaus. Solche Häuser sind typisch für das Altmühltal und dessen nähere Umgebung.
Das ist das ehemalige Heilig-Geist-Spital, 1354 gegründet, heutiger Bau im späten 16. Jahrhundert erbaut und im 17. und 18. Jahrhundert verändert
Wir sind nun am Flüsschen Sulz. Sie verleiht Berching durch ihren nord-südlichen Verlauf den Charakter einer Doppelstadt.
Durch die Tore der Stadtmauer betreten wir die Innenstadt Berchings...
Jetzt sind wir in der Innenstadt.
Ich zeige euch jetzt einige Bilder vom Reichenau- und Pettenkoferplatz, die zusammen einen einzigen langgestreckten, etwas versetzten Straßenmarkt bilden, der die west-östliche Mittelachse der Innenstadt markiert. Die Giebelhäuser mit ihren abwechslungsreichen Konturen stammen, wie gesagt, zumeist aus dem 16. und 17. Jahrhundert und waren größtenteils den Bürgern und der bischöflichen Verwaltung vorbehalten. Typisch für das Altmühltal und dessen Einzugsbereich sind seine flachgeneigten, aus Kalkstein gebauten und mit Schiefer bedeckten Jurahäuser. Manchmal findet sich Zierfachwerk. Im Allgemeinen ist die Gegend um die Altmühl der südliche Übergangsbereich zwischen Franken und Bayern - mundartlich als auch architektonisch.
Das ist ein ganz typisches Jurahaus.
Widmen wir uns kurz der Stadtmauer: Sie wurde um 1470 von Fürstbischof Wilhelm von Reichenau erbaut. Sie besteht aus unregelmäßigem Quaderwerk, ist meist etwa 6 m hoch und 1,5 m stark. Ihre beiden Tore im Osten und Westen sind erhalten, ebenso ihr begehbarer, gedeckter Wehrgang und 12 von ehemals 15 Wehrtürmen. 1973-1983 wurde sie wie die übrige Berchinger Altstadt instandgesetzt. Wir werden uns die Stadtmauer auch von Außen anschauen...
Das ist der Rhein-Main-Donau-Kanal.
Wir gehen wieder in die Stadt, folgen erst der Stadtmauer und sehen dann weiter...
Nochmal kurz die Stadtmauer von Außen..
Vorbei an der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt, ursprünglich frühgotisch, später häufig umgebaut und schließlich barockisiert...
In der Kirche...
Durch das östliche Tor verlassen wir wieder die Innenstadt...
Wir sind wieder in der Vorstadt, drehen uns aber nochmal um und bewundern die Stadtmauer...
In der Vorstadt gibt es die ursprünglich romanische Kirche St. Lorenz. Von aus Außen ist sie nichts Besonderes.
Das Innere ist ebenfalls wenig spektakulär. Der um 1515 entstandene Altar mit Szenen aus dem Leben des hl. Laurentius eines der Donauschule nahestehenden, unbekannten Meisters ist jedoch bemerkenswert.
Schnitzrelief mit der Kreuztragung Christi in originaler Farbfassung, um 1420/30
Unsere Stadttour geht zu Ende. Wir begeben uns langsam wieder zu unserem Ausgangspunkt zurück...
Wir sind wieder am südlichen Tor der Vorstadt.
Auch die Vorstadt wurde übrigens im 15. Jahrhundert ummauert.