• Im Stadtamhof findet heute Abend die Einweihung des neuen Katharinenbrunnens statt. Ganz im historischen Stil gehalten wird der Brunnen für durstige Kehlen sowohl Wasser wie auch Bier aus seinen Hähnen fliessen lassen können. :applaus:

    Neuer Brunnen in Regensburg: Zur Segnung fließt Bier statt Wasser

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Auch eine Posse. Die sollen den Adler einfach wieder aufstellen, wo er stand. Es sind keine verfassungsfeindlichen Symbole dran, also ist an dem Tier nüchtern betrachtet auch nichts anrüchiges. Alles andere ist irrationale Dämonisierung.

    Landet der Adler am Donaumarkt?
    Regensburg bekommt 2018 das Museum für bayerische Geschichte. Das ins Exil verbannte Wappentier wittert eine zweite Chance.
    https://www.mittelbayerische.de/region/regensb…art1271122.html

    Eine Provinzposse für Jahrzehnte: Der Regensburger Brückenadler
    https://www.regensburg-digital.de/eine-provinzpo…adler/16052008/

  • Zitat

    ...ist diese konsequente Verweigerungshaltung der Architektur gegenüber historischen Vorbildern bei gleichzeitiger "Ausnutzung" bzw. regelrechter Exploitation der (Aus-)Blicke auf historische Gebäude.

    eins bedingt das andere. die moderne Architektur man kann sich nur dem verweigern, das sie ausbeutet.
    Imgrunde ist es parasitäres Verhalten.
    Ohne die Regensburger Altstadt im Hintergrund wäre dieser "Solitär" kein Blickfang und ganz uninteressant.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Von der "normalen" Bevölkerung wird die Architektur überwiegend ablehnend betrachtet, als Fremdkörper. Von den Regensburgern, die ich kenne, gefällt keinem Einzigen der Bau. Das kommt auch in so manchem Artikel/Fernsehbericht durch.

    Mit welcher Arroganz das Beiseite gewischt wird, kann man hier in den ersten Minuten bei diesem Rundgang sehen:

    https://www.br.de/mediathek/vide…f372a001a275e73

    Selbst Söder äußerste sich übrigens kritisch über die Architektur.

    Von den Verantwortlichen kommen/kamen überwiegend Beschwichtigungen. Man solle abwarten bis es fertig ist,... Nimmt die Struktur der Regensburger Altstadt auf... Hochwertige Fassade... Moderner Aktzent, ... Spekatkulär... etc, die übliche heiße Luft. Der Kaiser ist aber trotzdem nackt.

    Ich war noch nicht drin, aber dem oben verlinkten Rundgang nach scheint es auch innen architektonisch grau in grau zuzugehen, und in Nischen werden dann die Ausstellungsexponate wie in Schaufenstern poppig-bunt in Szene gesetzt. Kontraste.

    Dass so eine Bausünde im Weltkulturerbe nochmal möglich ist, hätte ich auch nicht gedacht.

  • Ich habs schon vor 6 Jahren schon mal angesprochen: Die Maximilianstraße befindet sich insbesondere seit der modernistischen Veränderung Anfang der 2000er Jahre in einer Abwärtsspirale. Muss das sein? Ich frage mich, warum es ausgerechnet in Regensburg so schwer sein soll, aus dieser Straße etwas "ordentliches" zu machen, zumal bei der hohen Frequenz an Passanten. Die Straße ist zwar stark überformt, aber es gibt viele historische/gründerzeitliche Bauten, die - nach einer Fassadensanierung/ -rekonstruktion - der Straße neue Würde als repräsentatives Entreé der Altstadt verleihen könnten. Obwohl Teil der Altstadt, versuchte man mit der modernistischen Umformung und der Aufstellung hässlicher Straßenmöbel der Straße vor 15 Jahren neues Leben einzuhauchen. Wie man heute feststellen muss, ist das krachend gescheitert, es war eine Verschlimmbesserung. Anstatt mit gutem Beispiel voran zu gehen und die Straße selbst historisierend und an die restliche Altstadt -dessen Teil sie ja ist - angelehnt zu gestalten (z.B. mit Kopfsteinpflaster) und so auch Vorbild für die Hausbesitzer zu sein, wählte man was "modernes", einen kompletten Bruch.

    Auch die Ladenbesitzer haben mittlerweile erkannt, dass ganz viel der Unattraktivität mit der Straßengestaltung zu tun hat, wie ich vor einigen Jahre bereits aus einem Anzeigen-Bladl der Ladenbesitzer entnehmen konnte. Sicherlich kann man nicht alles damit erklären: die Zunahme der Gewalt hat auch mit der Nähe des Bahnhofs zu tun, an dem sich seit 5/6 Jahren sehr gerne der zwielichtige Teil der noch-nicht-so-lange-hierlebenden aufhält. Aber dennoch, schon lange davor ist dieser Bereich sträflich vernachlässigt worden, man hat sich auf "Mittelalter" und Weltkulturerbe konzentriert, und dabei den Eingang zu eben jenem (wie auch generell das ganze gründerzeitlichen Erbe Regensburgs, ein ungeliebtes Stiefkind!) vergessen, dabei hätte die Straße durchaus was zu bieten. Die endlose Posse um den nie vollendeten Brunnen am Ernst-Reuter-Platz hat das ja auch nochmal bewiesen.

    Nun wurde letzten August eine Initiative gestartet:

    Rettet unsere Maxstraße:

    https://rettetunseremaxstrasse.wordpress.com/

    Das Bild, das auf der Hauptseite als Entwurf erscheinen soll, kann man per Verlinkung erreichen (zeigt die Maxstraße Richtung Hauptbahnhof):

    https://rettetunseremaxstrasse.files.wordpress.com/2019/08/montag…7756469251..jpg

    (sicherlich noch semi-professionell und nur ein erster Gedanke)

    Die zugehörige Petition:

    https://www.openpetition.de/petition/onlin…sere-maxstrasse

    • umfangreiche Rekonstruktionsmaßnahmen
    • ein attraktives Altstadtkopfsteinpflaster
    • dem historischen Ambiente angepasste Straßenbeleuchtung
    • absenkbare Einfahrpoller
    • unsere alte Tram als querliegenden Fahrstuhl zwischen den Geschäften
    • mehr Grün und Sitzgelegenheiten
    • den Bereich Hauptbahnhof-Ernst-Reuter-Platz als Eingangstor zur Altstadt attraktiv und ansprechend gestalten

    TV aktuell Bericht:

    https://www.tvaktuell.com/regensburg-pet…startet-315172/

    Facebook Seite:

    https://www.facebook.com/RettetUnsereMaxstrasse/

    Konzept für eine historische Straßenbahn Hbf - Dom:

    http://www.strassenbahnregensburg.de/AltstadtTram_2019_kz.pdf

    Hoffentlich wird das noch etwas bekannter und die Politiker nehmen sich dem Thema an, bislang hat die Petition gerade mal 630 Unterstützer in 5 Monaten...

  • Heute um 11 Uhr wurde in Regensburg die lang ersehnte Sprengung des Wirsing-Turmes auf dem Kepler Areal (Ernst-Reuter-Platz, am Eingang zur Altstadt) vorgenommen und Regensburg somit von einem Jahrzehnte andauernden architektonischen Sündenfall befreit. Gottseidank konnte sich das "Bündnis Zukunft Kepler Areal" nicht durchsetzen. Sicherlich war die hohe Schadstoff-Belastung sehr hilfreich für die Entscheidung pro Abriss. Ein weiterer Schritt für die Aufwertung des Areals zwischen Bahnhof und Altstadt. :applaus:

    Zitat

    Wirsing-Turm gesprengt: Spektakuläre Bilder aus Regensburg

    Spektakuläre Bilder aus Regensburg: Der Wirsing-Turm auf dem Kepler-Areal wurde wie geplant um Punkt 11 Uhr gesprengt. Das ehemalige Studentenwohnheim am Ernst-Reuter-Platz klappte wie ein Kartenhaus zusammen. Alles verlief nach Plan.

    Pünktlich um 11 Uhr wurde das ehemalige Studentenwohnheim am Regensburger Ernst-Reuter-Platz gesprengt. Innerhalb von Sekunden klappte der gut 30 Meter hohe Wirsing-Turm auf dem Kepler-Areal in sich zusammen. Übrig blieben rund 16.000 Tonnen Schutt.

    [...]

    https://www.br.de/nachrichten/ba…sprengt,RrJk6Hd

    Momentan ist noch nichts dauerhaftes dort geplant, man kann nur hoffen, das die Verantwortlichen in den kommenden Jahren weitsichtig und einfühlsam handeln, und nicht das eine Ungetüm durch das nächste ersetzen.

  • Gestern wurden die Wolfgangsreliquien aus dem Hochgrab des Hl. Wolfgang gestohlen. Vielleicht kann jemand dazu einen Artikel zB aus der Mittel bayerischen verlinken (vom Tablet aus weiss ich nicht, ob und wenn wie es geht...)

  • (...) Das steinerne Grab befindet sich im Eingangsbereich der katholischen Kirche St. Wolfgang in der Bischof-Wittmann-Straße in Regensburg. Der dadurch entstandene materielle Schaden beläuft sich auf mehrere tausend Euro. Viel schwerer wiegt aber nach Angaben der Polizei der ideelle Wert. Die Reliquien des Heiligen St. Wolfgang, ehemaliger Bischof von Regensburg, sind über eintausend Jahre alt. (...)

    :schockiert: Das erinnert mich spontan an das Grüne Gewölbe in Dresden.

    Zwischen 12:00 und 14:00 Uhr soll der Diebstahl erfolgt sein. Das ist schon ganz schön dreist.

    Mittlerweile sind wir schon so weit, daß solch kostbare Stücke am besten in einem sicheren Tresor verschlossen bleiben. Frei zugänglich sollten nur noch Repliken ausgestellt werden.

    Hier ist noch ein Bericht von Bild:

    https://www.bild.de/regional/muenc…13820.bild.html

  • Korrekt. Körperteile von Heiligen lassen sich nicht nachbauen. Dem Dieb ging es aber sicher um den Schmuck. Nicht um die Knochen. Ein Nachbau wäre natürlich nicht ideal. Aber Knochen alleine hätte man sicher nicht gestohlen.

    Doch wenn sich Stahl und Panzerglas so leicht aus dem Stein lösen lassen, muss man andere Möglichkeiten finden.

    Vielleicht müssen die Kirchen tatsächlich außerhalb der Gottesdienste verschlossen bleiben. Oder es muss in wirklich berühmten und sehenswerten Kirchen Wachpersonal eingestellt werden. Es ist zu befürchten, daß dies nicht der letzte Diebstahl bleibt. In vielen Kirchen finden sich kostbare Gegenstände. Man sollte sich da besser etwas einfallen lassen - Ein wahrlich trauriger Gedanke. Wo sind wir gelandet?

  • Wo sind wir gelandet?

    Das "wir" ist etwas missverständlich, denn ich nehme an, dass keiner der Mitdiskutanten der Täter war. Mit "wir" ist also vermutlich so etwas wie "dieses Land" oder "die Gesellschaft" gemeint.

    Gehen wir mal von der Voraussetzung aus, dass ein gläubiger Christ so eine Tat nicht begehen würde.

    Dann ist die Frage halbwegs korrekt gestellt, wenn vermutet wird, dass es sich um Menschen christlicher Herkunft handelt, die vom Glauben ihrer Väter abgefallen sind, jeden Respekt davor verloren haben und nun nur noch ihr materielles Interesse im Kopf haben, dass sie mit krimineller Energie befriedigen wollen.

    Wenn wir indes davon ausgehen würden, dass dieser Fall gar nicht die Ursache ist, dann müsste die Frage korrekt lauten: Wer ist hier gelandet? :zwinkern:

    P.S.: Solche Einbrüche in Kirchen kommen übrigens sehr häufig vor, wenn auch die Zahlenangaben etwas schwanken. Laut WAZ zählt allein die Polizei in NRW "jedes Jahr über 1000 Einbrüche in Kirchen" (siehe hier; Bezahlschranke) Sie fragt im üblichen Zeitungsjargon der Unwissenheit: "Verlieren die Menschen den letzten Respekt?". Tja, dazu müsste man mal eine Umfrage bei den Menschen machen, angefangen bei den Fischern in Grönland bis zu den vietnamesischen Reisbauern. Bei "Kirche + Leben" sind es "weniger Einbrüche" in NRW. Sie schreibt über "insgesamt 446 Diebstähle in Kirchen, Moscheen und Synagogen", wobei vermutlich bewusst nicht aufgeschlüsselt wird, welchen Prozentsatz denn wirklich Moscheen und Synagogen ausmachen. Vor allem bei letzteren kann ich mir nicht viele Einbrüche vorstellen, denn sie sind oft geschützt wie Hochsicherheitstrakte. Weiter: "Dabei habe es 46 `besonders schwere Fälle´ des Diebstahls von Antiquitäten, Kunst und sakralen Gegenständen gegeben. (...)Dabei ging es in 29 Fällen um Brandstiftung und in 71 Fällen um Graffiti-Schmierereien." (siehe hier)

  • Dem Bericht lässt sich nicht entnehmen, was denn nun genau gestohlen wurde. Gab es derart viel Schmuck-Beilagen, dass diese alleine zu einem riskanten professionellen Einbruch Anlass geben würden?

    Je mehr der eigentliche Wert in den Reliquien liegt, umso größer dürfte die Wahrscheinlichkeit sein, dass diese nicht vernichtet werden, sondern entweder bei einem Sammler landen oder versucht wird, Geld zu erpressen. In beiden Fällen gäbe es immerhin die Chance auf eine Rückkehr.

  • Die Pfarrkirche St. Wolfgang wurde in den Jahren 1938-1940 von Dominikus Böhm erbaut. Das Hochgrab des Heiligen ist ein Abguss des eigentlichen Wolfgangsgrabes von 1350, das sich in St. Emmeram befindet.

    Regensburg, Bischof-Wittmann-Straße 24, Pfarrkirche St. Wolfgang, Hochgrab des Heiligen in der Niederkirche. Auf der Brust des Heiligen der Reliquienbehälter in der Seitenansicht (Foto: Paep56, April 2016, CC-BY-SA-4.0)

    Hier das Fahndungsfoto der Bayerischen Polizei von dem Reliquiar

    Auszug aus der Pressemeldung der Bayerischen Polizei:

    Am Montag, 26. Oktober 2020, zwischen 12 - 14 Uhr, wurden die Wolfgangsreliquien aus dem Hochgrab des hl. Wolfgang gestohlen. Sie wurden mit Gewalt aus einer Stahlumfassung herausgebrochen. Das steinerne Grab befindet sich im Eingangsbereich der katholischen Kirche St. Wolfgang in der Bischof-Wittmann-Straße in Regensburg. Der dadurch entstandene materielle Schaden beläuft sich auf mehrere tausend Euro. Viel schwerer wiegt der ideelle Wert, der der Gemeinde dadurch entstanden ist. Die Reliquien des Heiligen St. Wolfgang, ehemaliger Bischof von Regensburg, sind über eintausend Jahre alt.

    Angaben der Pfarrei zu der Reliquie:

    Das Grab des Pfarr- und Bistumspatrons befindet sich in St. Emmeram. Einen kleinen Teil seiner Reliquien birgt auch das Hochgrab unserer Pfarrkirche. Sie wurden 2004 neu in das gepanzerte Schauglas an jener Stelle eingefügt, wo das Herz des Heiligen schlägt.

    Die sterblichen Überreste des hl. Wolfgang sind in einer goldenen Pyxis verschlossen und auf ein purpurrotes Samtkissen gebettet, umgeben von einer kostbaren Klosterarbeit aus Gold- und Silberfäden, geziert mit zwölf Smaragden und vierzig weißen Perlen. Im Schauglas ist die lateinische Inschrift eingraviert: Sp (sepulcrum) S (sancti) Wolfgangi ep (episcopus) Grab des heiligen Bischof Wolfgang. Am 26. Oktober 2020 wurden die Reliquien leider schon wieder geraubt.

    Unter dem Zitatlink findet ihr noch ein gutes Foto des Wolfgangsreliquiars in der Draufsicht.

    Infos des BR (27. Oktober)

    Infos des BR (28. Oktober)

    Experten für Kunstdiebstahl des Landeskriminalamtes haben sich eingeschaltet.

    Die Umstände des Diebstahls weisen den Experten zufolge darauf hin, dass die Diebe sehr gezielt vorgegangen sind. Möglicherweise haben sie die Reliquien im Auftrag gestohlen. Denkbar ist aber auch, dass sie sich erst nach dem Diebstahl auf die Suche nach einem Käufer machten, sagte der LKA-Sprecher. Es gebe definitiv einen Markt für solche geraubten sakralen Gegenstände.

    Die ursprüngliche Wolfgangsreliquie der Kirche war 2004 gestohlen worden. Das neue Reliquiar war danach eigentlich "einbruchssicher" in das Hochgrab eingefügt worden.

    Infos des BR (29. Oktober)

    Bischof Rudolf Voderhauser stellt für das Wolfgangsfest am 31. Oktober die Wolfgangsreliquie aus seiner Hauskapelle zur Verfügung.

  • Die ursprüngliche Wolfgangsreliquie der Kirche war 2004 gestohlen worden.

    Das habe ich jetzt nicht ganz verstanden. Bedeutet das, dass das jetzt gestohlene Objekt eine Rekonstruktion ist? Und die Überreste? Sind die damals ebenfalls gestohlen worden? Woher sind dann die jetzt gestohlenen Überreste? Sind die auch eine Rekonstruktion?