Museumsinsel Berlin - Neues Museum

  • Richtig. Besser dann Platten, aber .......es könnte (leicht) noch viel besser aussehen, wenn die Fassade im ganzen rekonstruiert würde. Nah Palantir? So einer Prachtgebäude. Schätze dieses Gebäude (für Berlin) als erstrangig ein.

  • Zitat von "Palantir"

    to chip , englisches Verb
    hacken, behauen, abraspeln, abbrechen, schneiden, schnitzen, abplatzen, abschlagen, anschlagen, abschnitzeln, (leicht) abbrechen, (ein Stück) ausbrechen.

    chipper, englisches Adjektiv
    putzmunter, vergnügt
    ==> Putz runter, verjüngt?


    :lachen:

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Wie gut sich der linke Seitenflügel des Neuen Museums doch einfügt.... :augenrollen:

    Bitte gleicht die Seite an, innen kann man das Museum ja so lassen, aber bitte auf der Museumsinsel ein schönes geschlossenes Ensemble

    Auf dass das baukulturelle Gedächtnis der Städte in unser
    aller Interesse und für die Zukunft erhalten bleibt !

  • Bald wird ja davor noch deftig weitergebaut, ich bin gespannt, ob sich die Ensemblewirkung dadurch verbessert.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Die Kupfergrabenfront des Neuen Museums ist wieder in erheblichem Umfang eingerüstet; allerdings nur zentral und auf der südlichen Seite. Keine Ahnung, was da gemacht werden soll - vielleicht lässt unser architektonisches Genie noch ein wenig irrtümlich rekonstruierten Putz herunterklopfen? :?
    Ich schau mal, dass ich das die nächsten Tage knipse...

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Mir wärs lieber die würden die nördliche Seite einrüsten und verputzen :weinen:

    Auf dass das baukulturelle Gedächtnis der Städte in unser
    aller Interesse und für die Zukunft erhalten bleibt !

  • Tja, Flieger, das wäre mir auch lieber.

    WAS die jetzt dort tatsächlich herumbasteln, wird mir aber auch mit dem zweiten Blick nicht klar.

    So sieht das nämlich aus:

    Detail an der rechten Seite des Risaliten:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Da muss doch irgendein uebereifriger Trottel unerlaubt die Schaeden der Vergangenheit ueberputzt haben und die werden nun sorgsam wiederhergestellt.

    Ich scherze. Auch keine Ahnung, was dort vor sich geht.

    Vielen Dank fuer Deine Aufmerksamkeit an dieser Stelle und die Bilddokumentation, Palantir! :D

  • Heute wird eröffnet, am Wochenende gibts gratis Zugang.

    Trotz allem bin ich schon sehr gespannt. Denn als wohl einziger hier im Forum, bin ich durchaus ein Freund des Sichtbarmachens und damit Erhaltens von WWII-Kriegsschäden (aus philosophischen, nicht ästhetischen Gründen).

    "Nichts zeichnet eine Regierung mehr aus als die Künste, die unter ihrem Schutze gedeihen."
    Friedrich der Große

  • Sagebiel: nicht als einziger. Zwar bin ich im Prinzip meistens für Komplettrekonstruktionen, finde das Neue Museum aber sehr gelungen (mehr im Inneren, außen ist es nicht ganz glücklich . . .). Trotzdem: was man bisher an Räumen sehen konnte, sieht doch beeindruckend aus, auch/sogar das Treppenhaus. Mir gefällt´s (auch aus ästethischen Gründen). Chipperfield hat gute Arbeit geleistet

    . . . oje . . . gleich gibts Klatsche . . .

  • Nee, mir gefällt's von Innen auch sehr gut. Hätte mir nur eine Außenreko gewünscht. Davon abgesehen erwartet uns ja im Außenbereich noch ein moderner Kasten als Eingangsbereich. Ist halt besonders Schade, weil die ganze Ecke (Kupfergraben etc.) ansonsten so intakt ist.

  • Ja, das Innere finde auch ich durchaus gelungen; obwohl das Treppenhaus schon sehr kahl/kühl ist. Das Problem liegt im Äußeren; hier ist eine vollständige Rekonstruktion unbedingt von Nöten.
    Die Behauptung, dass man durch so einen verfremdenden Wiederaufbau Stüler Respekt erweisen würde, geht total an der Wirklichkeit vorbei! Würde man Stüler Respekt erweisen, würde man sein Werk komplett wieder herstellen. Ich möchte nicht wissen, was der Chippi sagen würde, wenn ein anderer Architekt an seinen Bauten rumpfuschen würde!

    Warum hört man im Bezug auf die "James-Simon-Galerie" nichts von der UNESCO? Sind Brücken der einzige Grund um den Titel abzuerkennen???

  • Zitat von "campus solis"

    Warum hört man im Bezug auf die "James-Simon-Galerie" nichts von der UNESCO? Sind Brücken der einzige Grund um den Titel abzuerkennen???

    Weil das Weltkulturerbe der Museumsinsel sich nicht primär auf die Architektur bezieht, sondern als bauliches UND kulturelles Ensemble eingetragen ist und das relativ kleine Empfangsgebäude dieses Ensemble keineswegs empfindlich trifft oder gar zerstört? Aber das wäre ja zu naheliegend :lachen: Beim Bau eines Glashochhauses vorm Neuen Museum sähe das sicherlich anders aus.

  • Danke Flyer für den Link. Ich habe mir die Räume da mal angeschaut und kann meinen Vorrednern leider nicht zustimmen.

    Den Bildern nach fälle ich dieses Urteil:
    Ich kann dem neuen Neuen Museum leider nicht viel abgewinnen und vom Gesamtkunstwerk Stülers scheint auch nicht mehr viel zu erahnen zu sein. Lediglich im Niobidensaal kann man noch erahnen, wie prächtig die Räume früher gewesen sind. Ich dachte immer, es wäre eine Mischung aus Rekonstruktion und Konservierung gewesen, dieser Wiederaufbau. Leider scheint sich die Rekonstruktion auf das Aufmauern zerstörter Wände zu beschränken. Im Majolikasaal sind ja keinerlei Majolika mehr zu sehen.

    Ich als Spätgeborener (1984), der nie Berlin in seiner alten Pracht erleben konnte (dafür aber auch die schlimme Kriegszeit nicht durchleben musste) bin wirklich enttäuscht, dass man diese Chance nicht ergriffen hat, dieses Gebäude so zu rekonstruieren, wie Stüler es gewollt hätte. So habe ich keine Möglichkeit, einen klassizistischen Museumsbau in seiner vollen Pracht zu erleben, die Münchener Glyptothek sieht ja ähnlich von innen aus und wird in absehbarer Zeit auch nicht rekonstruiert. Aber vielleicht ändert sich das ja, wenn Chipperfield nicht mehr auf Erden weilt und Ansprüche erhebt gegen Umbauten...

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Zustimmung, wobei wohl zuerst diese ideologische Grundhaltung des Denkmalschutzes a la Dehio aufgegeben werden muss. Da wir es hier quasi mit der letzen Ideologie des 20. Jahrhunderts zu tun haben...kann man zumindest darauf hoffen. Weg mit diesem Muff, wuff wuff!

  • Zitat von "Dase"

    Beim Bau eines Glashochhauses vorm Neuen Museum sähe das sicherlich anders aus.

    Wer übertreibt denn hier dauernd? Ein kleiner Tomatenfleck auf einem weißen Hemd ist genauso störend, wie ein großer Tintenfleck.

  • wie man auch darueber denkt, es sieht jedenfalls viell bessser aus als es noch vor 20 Jahren aussah!! wir koennen es nicht aendern , man hat sich fuer diese Sorte von Wiederaufbau entschieden, bleibt nur zu hoffen dass eine Entscheidung fuer das Schloss jetzt schnell ( :D ) genommen wird.
    ich gebe zu wenn man sich die Bilder insgesamt auf http://www.neues-museum.de anschaut, es nicht so schlimm ist als erwartet.. 8)

  • Also, ich habe mir die von "Flyer" verlinkte Bilderseite genauer angeschaut und bin recht enttäuscht. Die Räume, die mir gefallen, tun dies durch ihre Dimensionen und geretteten historischen Elemente (Säulenreihen). Enttäuschend ist, daß von den reichhaltigen Wandmalereien offenbar wenig bis nichts rekonstruiert wurde, etwa beim Ägyptischen Hof, um dessen Nillandschaften ich es sehr schade finde. Auch den Gräbersaal empfinde ich als arg karg. So erhalte ich teils den Eindruck eines viel älteren antiken Gebäudes, also einer Ausgrabung. Insofern eigentlich eine Täuschung, zumindest aber moderne Ruinenromantik. Andernteils wirkt der Flachkuppelsaal etwa einfach nur lange nicht mehr renoviert. Komme mir vor wie etwa in einem alten rumänischen Großbau, der noch alte Pracht ausströmt, aber mittlerweile einen Überhang zur Patina bekommen hat. Die modernen Zutaten überzeugen mich nur sehr selten. Das Treppenhaus ist für mich plump, ohne jede Filigranität, dabei bleibe ich. Die Decken wirken teils wie die Lamellendeckenverkleidung eines besseren Möbellagers (IKEA oder dergleichen). Die Wandverkleidung im Südkuppelsaal und Apollosaal hat etwas von Rohbau-Platte. Noch schrecklicher ist der Griechische Saal. Man denkt, daß gleich ein Gabelstapler reinfährt und Paletten oder Getränkekästen dort abstellt.
    Wie gesagt, es gibt Räume, mit denen ich halbwegs leben kann (z.B. Vaterländischer Saal, Mittelalterlicher Saal). Der Niobidensaal und der Rote Saal scheinen mir ein gut gelöster Kompromiss. Man sieht die Schäden, aber nur anhand eines leicht anderen Farbtons. Falsche Ausgrabungsromantik wurde so vermieden. Die Plattform Ägyptischer Hof scheint mir eine mit Stringenz gelungene moderne Neuschöpfung. Die Ebene 3 gefällt mir generell etwas besser, wohl durch den warmen Holzdielenboden.
    In toto überzeugt mich die Gestaltung aber nicht. Allerdings, und da hat "van Dyk" natürlich völlig recht, ist es ein nicht zu unterschätzender Fortschritt, daß das Gebäude überhaupt wieder instand gesetzt wurde.