Berlin-Mitte - Schinkelplatz und Werderscher Markt

  • Wie der Staat mit seinem Erbe umgeht mir wird nur noch schlecht , da wird für diese Scheißreiche Bagage ein unzerstört gebliebener Bau Schinkels halt einfach mal so …. geopfert , bzw. sein Schaden in Kauf genommen …. <X

  • Nicht nur in Berlin, mein lieber Freund! Auch bei uns in Wien läuft es so! Da werden die grünen Stadtpolitiker geschmiert - jeder weiß es und noch dazu von dubiosen Spekulanten - und das Stadtbild geopfert! Wenigstens haben es aber hier die Wähler satt gehabt und die Grünen aus dem Parlament komplett und rückstandsfrei heraus gewählt! Macht korrumpiert leider und vermutlich ist es egal aus welcher Partei die Bagage kommt!

  • Wurde doch im Video gesagt , die Risse wurden verfugt , und der Abgesunkene Kirchenfußboden Stabilisiert , es ist aber nicht wieder Rückführbar weil die Kirche dann Eventuell Einstürzt.

  • Na, das würde ich nicht unbedingt so verstehen. "Es hat Verformungen gegeben, die wir nicht zurückführen konnten. Und die Verformungen haben die Statik negativ beeinflusst. Das heißt, - eine nochmalige Erfahrung dieser Art, könnte dazu führen, daß die Kirche tatsächlich zusammenstürzt".

    Das beantwortet nicht meine Fragen. Wurden nun Maßnahmen getroffen, daß der Boden sich nicht weiter bewegt und die Kirche stabil gehalten wird? Aber ich gehe einfach mal davon aus, daß alle Risse beseitigt, und der Grund der Kirche stabilisiert wurde. Da der Verursacher die Reparaturen bezahlen musste, haben die Statiker und Restauratoren sicher nicht am Umfang der Reparaturen gespart.

  • Also ich kann mich erinnern, schon vor Zeiten gelesen zu haben, daß der Boden um die Kirche, insbesondere auf der zuerst bebauten ungefähren Westseite mit Beton verfestigt wurde. Und auf der Nordseite hat man gleich aufwändigere substruktive Maßnahmen beim Ausheben der Baugrube angewendet. Also scheint so, daß das Erdreich sich nicht mehr bewegt. Da waren ja auch Trottel zuvor am Werk. Ist ja selbst einem Laien klar, daß Sandboden nachgibt, wenn er einseitig im großen Stil abgegraben wird.

  • Drei Ansichten des Moneo-Baus im Vorbeigehen:



    Was mir bei diesem Bau sofort schlechte Laune verursacht, ist der Anblick der Rauputz-auf-WDVS-Flächen zwischen den Fenstern. Auch die grauen Bleche unter- und oberhalb der Fenster wirken unpassend und billig. Einfach eine Enttäuschung, nicht zuletzt auch angesichts des hohen Anspruchs, welchen die Frankonia herausstellt, und des prominenten Architekten. Ich kann mir ja gut vorstellen, dass Rafael Moneo zunächst erstaunt war, dass er in Deutschland nicht einfach eine normale Steinwand zwischen die Fenster setzen kann, so wie in normalen Ländern ohne überambitionierte Energiesparverordnung. Aber er hätte sich dann für ein zweischaliges Mauerwerk einsetzen müssen, so wie es auch die anderen Bauten des selben Blocks aufweisen. So blickt man selbst in dieser historischen, bedeutenden Baulage auf Hausfassaden, die temporär wirken und schlecht altern, bzw nach ein bis zwei Generationen ausgetauscht werden müssen, mit all den Volatilitäten des Zeitgeschmacks. Traurig das alles.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • So einen grottenschlechten Rasterfassaden-Schrott hätte auch jeder x-beliebe Architekt aus Hintertupfingen hinbekommen, aber da der Bau von Moneo ist wird das Feuilleton sicher wieder frohjauchzen. Insbesondere für den Nachbarn Friedrichswerdersche Kirche ist der Bau aber eine Zumutung! :daumenunten:

  • ja Schönheitspreise gewinnt das ding nicht,aber so ist das halt wenn Kultur erbe aller erster güte(oder wie man im Museum sagen würde "das ist ein Schinkel! Da können sie doch nicht diesen schund dazu stellen") auf Vorstadt Büropark prahlt, da kann man noch so fröhliche Farben nehmen und noch soviel Naturstein Tran Takern, so wird das nix freunde.Aber das ihr euch an einen Eimer Farbe traut dafür meinen Respekt orange mit braunen Naturstein das ist schon schick.

    Wobei ich sagen muss im üblichen Sockel grau und og. weis Luck würde ich den bau noch schlimmer finden. Wir schmeißen das ding einfach auf 5 sattel-schläpper und karren es hier zu mir ins Gewerbe Gebiet, neben der grauen Lagerhalle in der ich arbeite kann der bau sogar punkten und an den Freiraum kommt dann was vernünftiges.

  • Mit dieser Architektur will man bewusst brechen mit dem alten.Es passt so wie hier sieht einfach alles nichts zusammen.
    Was mit der Kommandantur und dem aufstellen der Standbilder und Brunnenanlage am Schinkelplatz anfänglich hoffnungsvoll begann,wurde mit den jetzt nachfolgenden modernen Neubauten wieder zunichte gemacht.Die Modernistenlobby ist immer noch zu einflussreich bei neuen Bauprojekten in historischen Innenstädten.Schade für den Schinkelplatz,der hätte ein optisch,historisch,harmonisch geschlossenes Kleinod gegenüber dem Schloss sein können.Es war aber wohl so nicht gewollt.

  • Man merkt, daß ihr alle keine "Architektur-Experten" seid, sondern nur gemeine Bürger. Denn ein echter Experte, könnte sicher noch eine äußerst positive Bewertung dieser Baumasse an den Haaren herbeiziehen.
    Für uns Normalbürger, ist das Ding einfach nur banal und eher ein Fall für das Industriegebiet.

    Meine Hoffnung ist, daß es, wie auf den Visualisierungen, eine großzügige Außengastronomie am Platz geben wird. Das könnte den Bereich vor dem Klotz wenigstens etwas beleben.

    Zitat von campus solis

  • Es ist leider ein Trauerspiel - der "Friedrichwerderische Markt" ist nun endgültig verloren - was mit dem Klotz des Auswärtigen Amtes begann setzt sich kontinuierlich fort und wenn man sich noch für eine moderne Interpretation der Bauakademie entscheidet, würde es mich nicht wundern. Man versucht ja scheinbar alles um diese Stadt langweilig und nichtssagend zu gestalten. Die Gastronomie wird sicher von einer Fastfoodkette oder Coffee-to-Go-Kette übernommen.

    Das einzige was jetzt noch stört ist die olle Kirche - aber da arbeiten sie ja auch dran, dass sie noch wegkommt. Sie passt einfach nicht. Schönes neues Berlin.

  • Es wird keine Gastronomie geben, davon hat man sich schon länger verabschiedet, also nicht nur pure Langweile in, sondern auch vor der Hütte. Im DAF ausführlich geschildert und nachzulesen.

  • Es ist leider ein Trauerspiel - der "Friedrichwerderische Markt" ist nun endgültig verloren


    So schwarz würde ich nicht malen. Endgültig ist gar nichts verloren, es ist nur der gegenwärtige Zeitgeist. Irgendwann wird auch dieser belanglose Klotz ersetzt - und niemand wird ihn vermissen.

  • Ja, aber irgendwann wird die Kirche einstürzen bei all diesem Herumgemurkse...

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.