Berlin-Mitte - Schinkelplatz und Werderscher Markt

  • Das klingt in der Tat sehr gut.
    Ist zwar nur ein winziges Areal, wird die Gegend aber trotzdem aufwerten.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Zitat von "Antiquitus"

    Ist zwar nur ein winziges Areal, wird die Gegend aber trotzdem aufwerten.


    Mir wäre es lieber, wenn nicht der Platz sondern die Randbebauung endlich, endlich ein Stück weiter käme.
    Letztendlich ist diese Platzverschönerung doch nur eine Verlegenheitslösung, wenn auch eine positive.

    Der Wind gedreht
    Albtraum verweht
    Zum Schluss jetzt das Glück
    Das Schloss kommt zurück!

  • Wieso Verlegenheitslösung? Die Umgestaltung ist schon in den alten Plänen beinhaltet (hier 2003):

    http://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/staedte…nwerk_gross.jpg

    Hir noch Mal die Denkmäler in ihrer originalen Ausführung...



    Ein Bisschen vom restl. Platz - z.B. die Bank oder das Pflastermosaik - ist auch zu erkennen...

    Habe noch ein Paar Bilder von Townhouses in NYC (glaube war Soho), also den Vorbildern derer auf dem Friedrichswerder:



    Manche sind zwwar etw. größer, aber wie man sieht, sind auch sie nicht grad aufwändig gestaltet und haben auch nur Flachdächer.

  • zum Schinkelplatz:

    mittlerweile ist ein Schild zu den geplanten Aktivitäten auf besagtem Platz aufgestellt worden. Wer die vorangegangenen Beiträge gelesen hat, wird wissen, daß eine gewisse Wiederherstellung betrieben werden soll. Die gute Nachricht vorweg: auf der Visualisierung sind verschiedene noch zu rekonstruierende Elemente wie die aufwendigen Sockel der 3 Denkmäler + deren Umgitterung direkt aus alten Photographien übernommen worden. Brunnenschale mit Fontäne, halbrunde Granitsitzbank, Bepflaste­rung, Beleuchtung & Rasenfläche sind stark versimplifiziert dargestellt, was angesichts der Formulierung 'Bei der weiteren Gestaltung des Platzes werden die prägenden Platz­elemente wieder aufgegriffen' auf der Stadtentwicklungsseite schon zu befürchten war, die auch mit rekophoben Einschüben à la 'soweit es der vorhandene Originalbestand zulässt' glänzt.

    Wahrscheinlich wird sich ein ähnliches Bild wie bei der in jüngster Zeit fertiggestellten Brückenhälfte am Bodemuseum ergeben.
    In jedem Fall jedoch eine enorme Aufwertung gegenüber der gegenwärtigen Situation.
    Was die Gestaltung der Randbebauung des Schinkelplatzes betrifft, so scheint mir der derzeitige Stillstand übrigens ausgesprochen förderlich, da so die Bedeutung des Areals und dessen Potential in direkter Nachbarschaft von Bauakademie, Friedrichswerderscher Kirche und Humboldt-Forum Gelegenheit hat, sich in den Köpfen der Planer zu etablieren, damit man nicht am Ende 6-7 geschossige Stadardgebäude zwischen Bauakademie und Kommandantur hat.

    Idealsituation: in der Folge einer fertiggestellten Bauakademie wird der vorher wiederhergestellte Platz in einem Maße revitalisiert, daß man die Randbebauung per Fassadensimulation wiederbringt. Dies könnte geschehen, wenn die Rechtsstreitigkeiten für die Bebauung zunächst einmal ad infinitum weitergehen, so daß ein Planungsstopp eintritt und man später gezwungen ist, die Brache zu verdecken, da man sich sonst die Blöße geben würde ( vgl. Zoofenster, gegenüber vom Bahnhof Zoo ).

    Im Moment ist durch den Stillstand noch alles offen. Als negativer Einfluß ist allerdings der Stilbruch an der Rückseite der Kommandantur präsent ( 'Wintergarten' ), der aber durch die zukünftige Randbebauung/Fassadensimulation verdeckt werden würde.
    Stolperstein wird in ferner Zukunft auch die Bebauung der Schloßfreiheit sein, die den Schinkelplatz optisch vom Humboldt-Forum abtrennt, vor allem, wenn diese 'modern' ausgeführt wird. Das Timing wird hier großen Einfluß haben.

  • Selbst wenn man sich bei der Platzgestaltung an der Brücke orientiert, so ist ein simplifizierte Gestaltung in diesem Fall weniger störend, als bei der Brücke. Der Platz ist ein Stück, die Brücke (ich bin echt enttäuscht) ist nur ein Teil eines ganzen...Wenn man also beim Platz spart, wurd es nicht so sehr auffallen.
    Wenn man sich die Bank auf dem einen Bild anschaut, war sie wohl eh nicht grad von großem künstl. Wert und recht simpel...Solange da also keine futuristische Metallkonstruktion hinkommt, kan man da wohl nicht allzu viel falsch machen. Und der Brunnen...Naja, ne runde Schale mit Fontäne eben. Vielleicht noch sone Arkantus-Blätter um die Fontäne rum, wie am Hausvogtei- oder Pariser Platz. Dass die Sockel der Denkmäler in originaler Form wiederkommen, fände ich irgendwie wichtiger.

    Deine Thesen klingen für mich recht einleuchtend!

  • Danke. Obwohl Du recht hast, was den Wert der Sockel gegenüber den anderen Elementen des Platzes betrifft, so hat mir persönlich die Erfahrung gezeigt, daß Kleinigkeiten mitunter eine bemerkenswerten Einfluß auf die Gesamtwirkung haben..man denke dabei z.B. an die Straßenmöblierung: Peitschenmast vs. Kandelaber und Ähnliches..und dabei sind das noch Serienelemente in Massenfertigung, wobei eines dem anderen gleicht.
    Na ja, ich denke hier werden alle an einer rekophilen Maximallösung interessiert sein. Frage ist nur, was realistisch ist :P

    Wegen der Fontäne: die Akanthusblätter des Brunnens am Hausvogteiplatz sind übrigens eine verkleinerte Nachbildung derjenigen des Pariser Platzes, wie man in dem Wikipediaartikel über den Hausvogteiplatz nachlesen kann. Deshalb sind die Chancen entweder sehr gut..weil sich das Konzept schon bewährt hat, oder sehr schlecht, da man den Vorwurf scheut, überall dasselbe zu machen ( jungen Konzepten eine Chance geben, blabla ).

  • Natürlich macht es einen Unterschied, ob man Peitschen oder die Kandelaber von UdL oder Ku'damm aufstellt. Im Grunde dürften die Chancen doch gut stehen, dass auf dem Schinkelplatzmit dem Schinkeldenkmal auch Schinkellaternen aufgestellt werden...Die stehen ja auch sonst überall in der Gegend herum. Aber das heißt ja wie wir wissen auch nichts...
    Ich glaube, der Brunnen am Victoria-Luise-Platz hat auch diese Blätter...Ich finde die als Alternative einfach genial. Sie sind schlicht und einfach, aber werten das einfache runde Becken extrem auf. Man sollte son Teil auch in den Brunnen im Schlosspark Charlottenburg installieren. Da schaut z.Zt. einfach nur ein "Gartenschlauch" raus... :augenrollen:

  • Zitat von "davila"

    Halleluja, dem Herrn sei's gedankt: Die Falkoniergasse wird nach dem Nöfer-Entwürf bebaut!

    Viel Vergnügen:

    http://www.falkonier-gasse.de/

    Naja, ist das denn schon sicher? Wann ist denn Baubeginn? Die Bauwert Gruppe hat auch schon mal zwei wunderschöne Bauten für eine Straßenecke in der Nähe des Außenministerium vorgesehen und jetzt wird da ein Stahl-Glas-Kasten hingesetzt.

  • Wollen wir mal hoffen, dass die Fassaden detaillierter werden als auf den Entwurfszeichnungen und nicht letztendlich so aussehen wie ein entstuckter Gründerzeitler. :augenrollen:

    Wenn du ein Haus baust, denke an die Stadt (Luigi Snozzi)

  • Finde ich aber generell vom Stil her schon mal sehr ansprechend.

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Also wenn das wahr ist , dann wird mir das neue Berlin um eine Reise wertvoller... :zwinkern:

    Is ja 'ne Wucht: ein ganzes Viertel in neoklassizistischer Formensprache wohlproportioniert um die neogotische Kirche herum gebaut und sogar noch auf die Maßwerkfenster Bezug genommen. Alle Achtung!!! Es geht also auch ohne Bauhaustradition in deutschen Großstädten! Mehr davon und weiter entwickelt in ganz Deutschland!

  • Zitat von "saibo"

    Naja, ist das denn schon sicher? Wann ist denn Baubeginn?

    Als Hans Stimmann in Münster war habe ich ihn nach der Falconiergasse gefragt.
    Er sagte, daß alles in trockenen Tüchern sei und daß weder Frau Junge-Reyer noch Frau Lüscher-Gmür daran etwas ändern könnten.

    Sein Wort in Gottes Gehörgang! :zwinkern:

    Der Wind gedreht
    Albtraum verweht
    Zum Schluss jetzt das Glück
    Das Schloss kommt zurück!

  • Hm...Baubeginn II.Quartal 2007. Das ist ja grad vorbei. Und das Grundstück ist immer noch ein verwilderter Parkplatz. Mal schauen, wann/ob da nun wirklich mal was passiert.

  • Da die Bauwert bestimmt wieder auf fremde Rechnung bauen will, suchen die bestimmt noch Investoren. Auch die Visualisierungen sind ja nicht einheitlich bzw. stimmig und sind wohl eher Stilbeispiele.

    Aber da jetzt auch endlich die Züblin angefangen hat mit der Bauplatzbereitung gegenüber, kommt weiter Bewegung in das Viertel. Hoffentlich.