Berlin-Mitte - Schinkelplatz und Werderscher Markt

  • Dieses Haus gefällt mir besonders gut (auch wenn kein Baum auf dem Foto zu sehen ist ;))

    Stimmt, auf den anderen Bildern sieht man ja auch, dass in der jeweiligen Straße sehr viele Bäume stehen. :biggrin:

    Aber wenn man sich vor dem Haus am Schulze-Delitzsch-Platz einfach mal umdreht.... Voilà.... auch Herr Schulze-Delitzsch ist von Bäumen umgeben. :thumbup:

  • Die Südseite des Platzes wird etwas langsam von der Natur zurückgeholt “Life, Uh, Finds a Way”

    Der Springbrunnen plätschert vor sich hin, mal sehen wie lange dieses Jahr

  • Wenn man vom Schinkelplatz schöne Fotos machen will,muss man jetzt nach möglichkeit diese äußerst unpassenden Neubauten ausblenden.

    Was für ein architektonisch harmonischer Platz HÄTTE es werden können.Aber es war bewusst nicht gewollt.

    An diese absichtlich herbeigeführte Bausünde wede ich mich nie gewöhnen, höchsten nur hinnehmen. :kopfschuetteln:

  • Ein paar Eindrücke der Friedrichswerderschen Kirche, einem Meisterwerk Schinkels.

    Diese Bilder zeigen sehr schön, wie die moderne Architektur, oder besser die Investorenarchitektur, ein Gebäude völlig zerstören kann. Wir können dieses herausragendes Meisterwerk Schinkels ja nicht unabhängig von seiner Umgebung bewerten, will sagen, auch das, was drumherum gebaut wird, beeinflusst den Eindruck des Schinkelwerks..

    Mich wundert, wenn ich so was sehe, dass das geschehen konnte. Wo war die Denkmalschutzbehörde, was sagt die Politik dazu, auch die Stadtteilpolitik des Bezirks, wie äußert sich die Baubehörde. Wer winkt den sowas durch? Die Architekten beweisen wieder mal, dass sie vollkommen unfähig sind. Ihnen fehlen die Grundlagen ästhetischen Bauens, und das nach einem langen Studium. Was lernen die Damen und Herren denn eigentlich an den Hochschulen? Wie man schnell Kohle machen kann, rücksichtlos seine banalen Entwürfe durchdrückt und diese dann noch mittels Architektenprosa hochjazzt? Aber ich kenn ja die Sprüche und Ausreden der Architekten, sie hängen mir zum Hals raus.. Ich vermisse bei der gegenwärtigen Architektengeneration so etwas wie Scham.

  • Das würde ich so nicht sagen.

    Zwar sind die beiden Nachbargebäude für meinen Geschmack nicht schön oder architektonisch hochwertig. Aber sie "zerstören" nicht "völlig" die Friedrichswerdersche Kirche.

    Mit den unterschiedlichen Geschosshöhen passt sich das Gebäude der angolanischen Botschaft links zumindest von der Kubatur her der Kirche an, während das Gebäude rechts gegenüber dem Berliner Dom sich von der Klinkerfassade und den Backsteinfarben her anpasst.

    Meiner Meinung nach kann man das angesichts des weiterhin (oder wieder) für Rekonstruktionen schwierigen Zeitgeistes noch als Glück im Unglück betrachten. Da muss nicht alles schlecht genörgelt werden.

    Klar wäre ein kompletter Wiederaufbau oder eine architektonische Reminiszenz besser, aber man merkt, dass die modernistischen Architekten hier die Kirche nicht ignoriert haben.

  • Es geht hier zwar nicht um den Schinkelplatz, sondern um den Werderschen Markt. Ich finde, dass sich das alles trotz neuzeitlicher Materialien und Bauweise doch recht gut zusammen fügt. Was fehlt ist die Bauakademie!

    Dort wird ein wie auch immer gestaltester 'Erinnerungsbau' das ganze kaputt machen. Mehr 'Öko' mit Nachhaltigkeit geht gar nicht wie bei Schinkel. Die Blankensteinschen Schulen in Backsteinoptik, die ja auf die Schinkelschen Lehren aufbauen, sind heute bei entsprechender Pflege auch nach ca. 140 Jahren wahre Schmuckstücke. Das soll ein neuzeitlicher Bau erst einmal nachmachen!

    Kleiner Vergleich:

    Berlin - Friedrichwerder

    Berlin - Friedrichwerder

  • Oh, interessant. Diese Bilder kannte ich noch gar nicht.....

    Ja, hoffen wir das Beste, dass die Bauakademie doch noch kommt. Sie könnte vieles hier noch rausreißen....

    P. S. Dieses Bären-Denkmal ist ja total süß, das kannte ich auch noch nicht.

  • Ich empfinde die Neubauten, die hier abgebildet wurden auch als akzeptabel, so nehmen sie doch die Proportionen der Vorgängerbauten auf.

    Insbesondere der zu erhoffende Blick auf die BA ist angenehm. Demgegenüber ist die weitere Bebauung ringsherum von einer erschreckenden Brutalität.

  • Ich empfinde die Neubauten, die hier abgebildet wurden auch als akzeptabel, so nehmen sie doch die Proportionen der Vorgängerbauten auf.

    Insbesondere der zu erhoffende Blick auf die BA ist angenehm. Demgegenüber ist die weitere Bebauung ringsherum von einer erschreckenden Brutalität.

    Sehe ich auch so. Dieser Teil Berlins ist doch ganz gelungen, im Vergleich zu so vielen anderen Ecken. Ich befürchte, wir werden uns in Zukunft noch nach einer derartigen "Stadtreparatur" geradezu sehnen. Geht die städtebauliche Reise doch eher wieder in Richtung Brutalismus, Dekonstruktivismus usw.

    "Mens agitat molem!" "Der Geist bewegt die Materie!"

  • Die Bebauung am Friedrichswerder, Werderschem Markt und Schinkelplatz ist insgesamt etwas durchwachsen und eklektisch.
    Doch immerhin gibt es recht viele gut gemachte Lichtblicke, schöne Details, Kleinteiligkeit, einen echten Stadtraum und ein Gefühl von dichter, urbaner Innenstadt. Die ganze Gegend hat auch eine gewisse Noblesse.

  • Ich empfinde die Neubauten, die hier abgebildet wurden auch als akzeptabel, so nehmen sie doch die Proportionen der Vorgängerbauten auf.

    Das mit den Proportionen stimmt, allerdings könnte man hierin sogar ein Problem sehen, waren doch diese dem gründerzeitlichen Pomp geschuldeten Proportionen so gut nicht. Man hätte den Wiederaufbau sogar als Anlass für eine gewisse Stadtreparatur nützen können, um der FWK etwas mehr Freiraum, sprich Luft zu gewähren. Dass die Bauakademie das Ganze einigermaßen retten wird, sei außer Abrede gestellt.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • P. S. Dieses Bären-Denkmal ist ja total süß, das kannte ich auch noch nicht.

    Der Bärenbrunnen ist in den 1920er Jahren von Hugo Lederer aus sehr weichem rotem Lavatuffstein geschaffen woren und wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.

    Der heutige Brunnen aus roten Porphyr ist eine Rekonstruktion aus DDR-Tagen, aufgestellt 1958.

  • Der Bärenbrunnen ist in den 1920er Jahren von Hugo Lederer aus sehr weichem rotem Lavatuffstein geschaffen woren und wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.
    Der heutige Brunnen aus roten Porphyr ist eine Rekonstruktion aus DDR-Tagen, aufgestellt 1958.

    Ach super! Vielen Dank für die Info!

    Da hat die DDR ja auch einmal etwas gut und richtig gemacht..... :wink:

  • Snork 2. Januar 2023 um 21:55

    Hat den Titel des Themas von „Berlin-Mitte - Schinkelplatz“ zu „Berlin-Mitte - Schinkelplatz und Werderscher Markt“ geändert.
  • "Ich bitte Sie als Bürger Berlins, von dem durch Architekt Volker Staab entworfenen Neubau hinter der Kommandantur am Schinkelplatz abzusehen.
    Solch eine Gestaltung hat die historische Mitte Berlins m. E. nicht verdient; insbesondere würden das Umfeld/die Blickbeziehungen zum Humboldtforum/Schloss, der Bauakademie, der Kommandantur sowie das Gesamtbild des östlichen Abschnitts "Unter den Linden" aus der Perspektive der Schlossbrücke und vom Lustgarten durch diese bauliche Banalität negativ beeinträchtigt. [...]

    Sie hatten in ihrer Ignoranz übrigens nicht mal geantwortet.

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    img_1785kbfgw.jpg

    img_1786lpcs5.jpg

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Ist nicht schön, ist aber auch nicht schlecht, meiner Meinung nach. Letztendlich über Gelingen und Versagen entscheiden wird allein die Bauakademie! Mit dem schönen Farbklecks der Bauakademie werden alle Blicke eh auf diese geleitet. Die schnöden weißen und grauen Fassaden werden weit in den Hintergrund treten.
    Aber falls uns hier tatsächlich eine moderne Bauakademie droht, dann ist die komplette westliche Wand des Schlossplatzes ruiniert und der Name Schinkelplatz und die Rekonstruktion der Platzfläche mit Denkmälern, Brunnen und Mosaikpflaster ad absurdum geführt.
    Es bleibt weiterhin eine Hängepartie...